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wenn er nur redlich dabei zu Werk gegangen ist, so weiß Gott schon wieder Mittel und Wege zur Ret= tung der Seinigen.

Loth wohnte unter gottlosen Menschen; das war schon ein großes Unglück.

Es waren auch viele kleine Regenten in jenen Gegenden. Unter ihnen entstand ein Krieg. Vier kåmpften gegen fünf. Der Krieg zog sich in das Thal Sittim und bis nach Sodom. Die Vier sieg= ten gegen die Fünfe. Loth mit allen seinen Knechten und Mägden und mit seinen schönen Heerden wurde gefangen genommen und weggeführt. Dazu auch die Leute und alle Habe zu Sodom und Gomorra.

Ein Entflohener meldete dem Abraham, Loth, fein Gefreundter, sey mit den übrigen Einwohnern gefangen und weggeführt worden von dem Feind. Da brach Abraham schleunig auf mit allen seinen Leuten, dreihundert und achtzehn an der Zahl. Auch begleiteten ihn seine Bundesgenossen, die Männer Aner, Escol und Mamre mit ihren Leuten. Sie holten den Zug der Gefangenen ein, griffen den Feind in der Nacht von verschiedenen Seiten unver= sehens an, und retteten den Loth und alles wieder, was die Feinde genommen hatten.

Der frohe Heimzug gieng an der Stadt Salem vorbei. Damals lebte in Salem ein ehrwürdiger Mann mit Namen Melchisedek. Der war zugleich König und Priester Gottes des Allerhöchsten in dieser Stadt. Melchisedek kam heraus, dem Abraham entgegen, und bewillkommte ihn. Gesegnet feyst du, Abraham, Gott dem Allerhöchsten, der Himmel und

Erde beherrscht, und gelobet sey Gott, der deine Feinde in deine Hånde gegeben hat!" Auch bewir= thete er den Abraham und alle feine Leute mit Speise und Trank. Das nahm Ubraham für eine große Ehre auf. Es war für ihn ein rechter Ehren- und Freudentag. Dagegen legte er auch den zehnten. Theil von aller seiner Beute an dem Altar Gottes des Höchsten nieder, welchem Melchisedek ein PrieJ.er war, anzuzeigen, daß er die Errettung seines Gefreundten nicht seiner Klugheit und Mannhaftig= keit, sondern seinem Gott verdanke.

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zu gleicher Zeit kam auch der König von Soz dom zu ihm. Mit lauter Königen hatte an diesem Tage der fromme Hirte Abraham zu thun. Es sprach zu ihm der König von Sodom: Gieb mir die armen Leute wieder, die du aus der Gewalt der Feinde befreiet hast. Die Güter magst du für dich behalten." Denn er glaubte nicht, daß ihm Abra= ham etwas wieder geben wollte. Abraham aber sprach zu ihm: „Davor bewahre mich der höchste Gott, zu dem ich meine Hände aufhebe, daß ich von Allem, was dein ist, einen Faden behalten sollte, ausgenommen, was die Leute verzehrt haben, und was meine Bundesgenossen anzusprechen haben.“ Mit diesem Worten gab Abraham dem ausgeplünderten König von Sodom alles wieder zurück, was ihm die Feinde genommen hatten."

So schön geht die Dankbarkeit gegen Gott und die Barmherzigkeit gegen unglückliche Menschen zu gleicher Zeit aus einem demüthigen Herzen hervor, und es mag eines ohne das andere nicht wohl bestehen.

8.

Sodom und Gomorra. Die Geburt Isaaks.

Die morgenländischen Hirten wohnten gerne in

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Zelten. Einmal in der heißen Mittagsstunde saß Abraham vor dem Eingang feines Hirtenzeltes, und mochte wohl daran denken, wie unglücklich er sei, daß er zu seinem großen Reichthum keine Erben habe, oder, wie glücklich Loth sei, daß er jezt wieder ruhig in Sodom leben könne. Gott begegnet unsery Gedanken. Als Abraham von ungefähr seine Au= gen aufhob, sah er drei unbekannte Månner gegen fein Zelt herkommen. Die sind anzusehen als hdhere Wesen, welche in Menschengestalt den frommen Abraham besuchen und ihm Zukünftiges sagen wollten. Abraham gieng ihnen sogleich entgegen, er bewillkommte fie nach morgenländischer Sitte, und bat sie, daß sie bei ihm einkehrten, und eine Erquickung annahmen. Denn das war eine von den schönften Tugenden des Abraham, sein ehrenhaftes Bes tragen gegen fremde Leute. Während als sie bei ihm vor dem Zelte saßen und aßen, fagte einer von den Dreien, der Vornehmste: „Ehe als ein Jahr vergeht, wirst du Vater eines Sohnes seyn." Abraham und Sarah wollten es anfänglich nicht glauben, denn sie hatten schon zu lange vergeblich auf Nachkommenschaft gewartet." Uber der Unbekannte sagte nur mit wenigen Worten:,,Sollte Gott etwas unmöglich seyn?" Als die Drei wieder fortgiengen, begleitete

fie Abraham; aber ehe sie von einander schieden, sagte ihm noch der eine, daß jest Sodom wegen der Gottlosig= keit seiner Einwohner würde zerstört werden. Abraham redete zu dem Herrn: „Willst du denn den Gerechten mit dem Gottlosen lassen umkommen? Es möchten vielleicht fünfzig Gerechte in der Stadt seyn; wolltest du dem Ort nicht vergeben um der fünfzig Gerech= ten willen? Das sey ferne von dir, daß du dem Gerechten wie dem Ungerechten thust, der du aller Welt Richter bist. Du wirst nicht also richten." Abraham hatte den rechten Glauben. Gott verschont oft um weniger frommen Menschen willen viele Gottlose. Aber der Herr sprach endlich, als Abraham lange mit ihm geredet hatte:,,Wenn ich zehn Gerechte darinnen finde, so will ich es nicht thun."

Zwei von den Dreien giengen hierauf nach Sodom, daß sie den Loth erretteten. Loth saß an dem Thore der Stadt, als sie ankamen, und obgleich er fie ebenfalls nicht kannte, wer sie waren, bat er sie doch, die Nacht-Herberge bei ihm anzunehmen, denn es war Abend. Sie verkündeten dem Loth, daß Gott diese Stadt wegen ihrer Sünden werde untergehen laffen, und befahl ihm, aus derselben mit seinen Angehörigen fortzuziehen. Loth hatte eine Frau und zwei Töchter. Er wollte auch noch zwei junge Månner retten, die mit seinen Töchtern versprochen waren. Als sie aber seine Rede vernommen hatten, war es ihnen lächerlich, was er fagte. So weit kann ein Mensch die Vermessenheit treiben. Wenn die göttlichen Strafgerichte schon vor der Thüre sind, se lacht sie noch und verachtet die lehten Warnungen, welche noch vorausgehen. Kaum war die Morgen

rothe aufgegangen, so nöthigten die Zwei den Loth, mit den Seinigen die Stadt zu verlassen: „Eile, rette deine Seele; rette dein Leben!"

Eine fürchterliche Gewitterwolke stellte sich über das Thal Sittim. Die Blige fiengen an zu leuch= ten, Feuer und Schwefel regnete vom Himmel. In dem Thal Sittim waren viele Adern von Erdharz. Das Erdharz fieng Feuer. Das ganze schöne Thal Sittim stand in Flammen. Vier Städte, Sodom, Gomorra, Adama und Zeboim giengen zu Grunde. Abraham sah in der Ferne schwarze Rauchwolken aufsteigen. Das war der Brand von Sodom. Das ganze Thal verwandelte sich in einen großen Wasserpfuhl, der das Salzmeer genannt wurde. Er ist noch zu sehen und heißt jezt das todte Meer. Loth hatte glücklich das Städtchen Zoar erreicht, welches verschont blieb. Seine Frau verunglückte unterwegs. In der Folge zog er in das Gebirg, und wurde nachher ein Stammvater der zwei Völker Moab und Ammon. Abraham aber wurde noch in demselben Jahr Vater eines Sohnes, und gab ihm dem Na= men Isaak. Da sah er mit Freuden die göttliche Verheißung erfüllt und sein Vertrauen gekrönt. Es fehlte ihm nun nichts mehr zu seinem irdischen Glück.

9.

Reden Gottes zu Abraham.

Gott redete auch zu andern Zeiten mit dem from= men Abraham. Einmal sprach er zu ihm: „Fürchte

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