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Es begab sich aber, daß der Urme starb, und ward getragen von den Engeln in Abrahams Schoos, das heißt, an den Ort, wo die Frommen nach ihrem Tode glücklich, und für ihre Leiden getröstet werden. Der Reiche aber starb auch und ward begraben. Als er nun in der Hölle und in der Qual war, hob er seine Augen auf, und fah Abraham von ferne und Lazarum in seinem Schoos. Da rief er und sprach: Vater Abraham, erbarme dich meiner, und sende Lazarum, daß er das Aeufferste feines Fingers ins Waffer tauche, und kühle meine Zunge; denn ich leide Pein in dieser Flamme.“ Abraham

aber sprach: „Gedenke, Sohn, daß du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, und Lazarus da= gegen hat Böses empfangen, nun aber wird er ge= tröstet, und du wirst gepeiniget, und über das alles ist zwischen uns und euch eine große Kluft befestiget. Wir und ihr können nicht zusammen kommen." Da sprach er:,,So bitte ich dich, Vater, daß du den Lazarus fendest in meines Vaters Haus. Denn ich habe noch fünf Brüder, daß er ihnen bezeuge, auf daß sie nicht auch kommen an diesen Ort der Qual." Abraham sprach zu ihm: „Sie haben Moses und die Propheten. Laß fie dieselbigen hören." Er aber sprach: „Nein, Vater Abraham; sondern wenn einer von den Todten zu ihnen gienge, so würden fie Buße thun." Abraham erwiederte ihm: „Hören fie Moses und die Propheten nicht, so werden fie auch nicht glauben, wenn jemand von den Todten auferstünde."

Mache dich auf der Erde würdig für das heilige und selige Reich Gottes, das im Himmel ist. Werde reich in Gott!

36.

Begebenheiten auf der Reise nach Bethania.

Einst gieng Jesus wieder nach Jerusalem auf ein

Fest. Es war die Zeit schon ziemlich nahe, daß er sollte von der Erde genommen werden. Auf dieser Reise wollte er in einem famaritanischen Flecken Herberge halten. Aber niemand von den Einwohnern wollte ihn unter sein Dach aufnehmen, oder mit Nahrung erquicken, wegen des Haffes der Samariter gegen die Juden, weil sie sahen, daß Jesus nach Jerusalem gehen wollte auf das Fest.

Diese Unfreundlichkeit that den Jüngern Jakobus und Johannes so wehe und entrüstete sie so sehr, daß sie sprachen:,,Herr, willst du, so wollen wir sagen, daß Feuer vom Himmel falle, und verzehre fie!“ Also kann denken und sprechen der arme Mensch, der selbst Schonung und Nachsicht mit seinen eigenen Schwach= heiten unaufhörlich bedarf. Jesus aber fragte sie: ,,Wisset ihr nicht, welches Geistes Kinder ihr seyd" — nämlich des Geistes der Sanftmuth, des Friedens, der Liebe. ,,Des Menschen Sohn," sagte er, „ist nicht gekommen, die Menschen zu verderben, sondern zu erhalten.“ So dachte und sprach der Heilige, der vom Himmel ist.

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Als sie auf selbiger Reise in einen andern Flecken kamen, begegneten ihm zehn unglückliche Menschen, welche mit dem Aussah behaftet waren, und Einer von ihnen war ebenfalls ein Samariter. Es ist aber

der

der Aussat in jenen Gegenden eine der schmerzhaf= testen und eckelhaftesten Krankheiten. Wer davon befallen war, der war ausgeschlossen von aller menschlichen Gesellschaft wegen der Eckelhaftigkeit und Ge= fahr. Als diese Unglücklichen Jesum erblickten, blieben sie von ferne stehen, und riefen ihm zu, daß er sich ihrer erbarmen, und sie reinigen wollte. Jesus sprach zu ihnen: Gehet hin und zeiget euch den Priestern." Denn wenn Jemand glaubte, von dem Aussah geheilt zu seyn, so mußte er sich von dem Priester besehen lassen, und von ihm für rein erklärt werden. Soll ein menschlicher Priester urthei len, ob ein Kranker rein sey, den Jesus gefund und rein gemacht hat? Jesus wollte das Gesez und die Ordnung nicht verlegen. Es gebühret sich alle Gerechtigkeit zu erfüllen, auch wenn man es sonst nicht nöthig hätte. Als nun die zehen hingiengen, wurden sie rein; der Samariter, der unter ihnen war, ward es auch. Jesus entzog ihm den Segen seiner Wunderkraft nicht, obgleich seine Landsleute ihm kein Obdach und keine Erquickung verwilligt hatten. Denn des Menschen Sohn war ja nicht gekommen, die Menschen verderben zu lassen, sondern zu erhalten.

Einer von ihnen, als er sah, daß er gesund geworden war, kehrte wieder um, und dankte Jesu und pries Gott mit lauter Stimme. Es war der nämliche Samariter, die übrigen waren Juden. Jesus sprach:,,Sind ihrer nicht zehen rein worden? Wo sind die Neun? Hat sich sonst keiner gefunden, der Gott die Ehre gåbe, als dieser · Fremdling ? Gehe hin, sprach er zu ihm. Dein Glaube hat dir geholfen."

Bibl. Erzähl. Bd. IV.

15

Nicht weit von Jerufalem an dem Delberg war ein Flecken, Bethania. Dort besuchte Jesus einen Freund mit Namen Lazarus und dessen Schwestern Martha und Maria. Ale drei Geschwister wurden durch diesen Besuch hoch erfreut. Martha gab sich alle Mühe, ihren werthen Gast gut zu bewirthen. Maria aber saß zu den Füßen Jesu und hörte seinen Reden zu. Martha sprach zu Jesu:,,Herr, fragst du nicht darnach, daß mich meine Schwester läßt allein dienen? Sage ihr doch, daß sie es auch angreife!" Jesus antwortete ihr: Martha, Martha, du hast viele Sorge und Mühe. Maria hat das

gute Theil erwählt.“

"

Wer Jefum herzlich liebt, wer seine Worte hört, und darnach lebt und thut, wer dieß zu seiner größten Sorge macht, der hat das gute Theil erwählt.

Jefus

37.

Aussprüche Jesu.

Desus benußte feinen Aufenthalt in Jerusalem abermal, daß er das irregeführte Volk durch schöne Lehren einladete in das Reich Gottes. Er sprach unter andern :

,,Meine Lehre ist nicht mein, sondern deß, der mich gesandt hat. So Jemand will deß Willen thun, der wird inne werden, ob diese Lehre von Gott sey, oder ob ich von mir selbst rede. So ihr bleiben werdet an meiner Rede, so send ihr meine rechten Jünger. Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und

die Wahrheit wird euch frei machen. thut, der ist der Sünde Knecht."

Ich bin ein guter Hirte

Wer Sünde

ein guter Hirte

Ich kenne die

--

Meine

läßt sein Leben für die Schaafe. Meinen und bin bekannt den Meinen. Schaafe hören meine Stimme, und sie folgen mir, und ich gebe ihnen das ewige Leben, und Niemand wird sie mir aus meiner Hand reißen. Der Vater, der sie mir gegeben hat, ist größer denn Alles, und Niemand kann sie aus meines Vaters Hand reißen. Ich und der Vater sind eins."

Als er aber sagte:

„Ich und der Vater sind eins," hoben die Juden Steine auf, und wollten ihn steinigen. Denn die Zahl seiner Feinde und ihre Bosheit wurden immer größer. Es haßten ihn aber die Pharisåer und die Priester, weil er ihre Untugenden öffentlich mit Worten strafte, und ihre Scheinheiligkeit nicht mehr bestehen konnte. Viele aber von dem Volk hiengen ihm an, denn sie glaubten, daß er der Sohn Gottes sey, und daß er Israel erlösen werde.

38.

Auferweckung des Lazarus.

Als der Herr sich wieder aus Ferufalem entfernt

hatte und jenseits des Jordans sich aufhielt, erkrankte in Bethania Lazarus. Martha und Maria, seine Schwestern, ließen Jesu sagen: „Herr, den du lieb hast, der liegt krank." Jesus sagte es seinen Jüngern.

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