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dich nicht, Abraham. Ich bin dein Schild, und dein sehr großer Lohn." Das ist ein reicher Schaß für fromme Herzen, auch für bekümmerte Herzen, wenn fie fromm sind, daß Gott ihr Lohn seyn will. Das ist mehr als Dank und Lohn der Menschen, mehr als die Erde hat und geben kann.

Herr, wenn ich nur dich habe, so frage ich nichts nach Himmel und Erde, und wenn mir gleich Leib und Seele ver= schmachtet, so bist du doch, o Gott, alle= zeit meines Herzens Trost und mein Theil.

Ein andermal sprach er zu ihm: „Ich bin der allmächtige Gott, wandle vor mir und sey from m.“- Das nämliche sagt Gott glei= cherweise allen Menschen, die es. lesen und hören, fonderlich den Kindern. Denn er ist nicht nur dem Abraham, sondern allen Menschen ein allmächtiger Gott.

Nun denn, weil wir überall die Werke der göttlichen Allmacht vor den Augen haben, die Blumen, die Wehren, den Baum, die Sonne, den Mond, die Sterne, so wollen wir oft an seine Gegenwart denken, und seiner Ermahnung unsere Herzen aufthun:,,Wandle vor mir und sey fromm." Solche Sprüchlein, wenn man oft daran denkt, und sie befolgt, find gleich, als leuchtende Sternlein, mit welchen wir auf guten Wegen bleiben, und zu Gott kommen. Dein Wort, o Gott, ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meis nen Wegen.

Wieder einmal wollte Gott das Vertrauen und den Gehorsam des Abrahams auf die Probe stellen, menschlicher Weise zu reden, ob er im Stande sey, sein Liebstes und Bestes, und Einziges, feinen Sohn Isaak, Gott wieder zu geben. Ja, das war Abrahams Gehorsam und Vertrauen im Stande. Er hätte es gethan, er håtte ihn geopfert, ohne Murren und ohne Widerrede. Diese fromme Ergebenheit gefiel Gott wohl und er bekräftigte dem Abraham seine Verheißung: Durch deine Nachkommenschaft sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden,"

10.

I sa a k.

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Sarah, Þarah, die Ehefrau Abrahams, erlebte nicht mehr die Heirath ihres Sohnes Isaak. Als sie aber ge= storben war, hatte Abraham, trog allem feinem Reichthum, erst kein Plåhlein, wohin er sie begraben konnte. Denn in jener Gegend hatte man dazumal noch keine Kirchhöfe. Wer ein liegendes Eigenthum besaß, begrub darin feine Todten. Allein Abraham hatte noch kein liegendes Eigenthum in dem Lande, sondern er kaufte von einem Landeseinwohner, Na= mens Ephron, einen Acker, in welchem eine zwie=: fache Höhle war. In die Höhle begrub er die Ge= nossin seines Lebens und feines Glückes. Das war: das erste Eigenthum Abrahams und feiner Nach=

kommen in dem Lande, das ihnen verheißen war, ein Stücklein Uckerfeld, und eine Leiche darin.

Abraham wollte seinem Sohne Isaak keine von den Töchtern der Fremden zum Weibe geben, unter welchen er lebte. Er befahl dem Eliefer, feinem åltesten und getreuesten Diener, welcher seinem gan= zen Vermögen vorstand, daß er in sein Vaterland gehen sollte, aus welchem ihn Gott nach Canaan geführt hatte. Dort sollte er um eine brave Jungfrau für seinen Sohn Isaak ausgehen. Das ist die Liebe zum Vaterland, und der Glaube an des Vaterlandes gute Art. „Der Gott des Himmels,“ fagte er, der mich von meines Vaters Hause ge= nommen hat und aus meiner Heimath, der wird. feinen Engel vor dir her senden, daß du meinem Sohn daselbst ein Weib nehmest." Der Diener des Abrahams machte sich auf mit zehn Cameelen und vielen Lebensmitteln und Geschenken, und zog viele Lagereifen weit durch fremde Landschaften nach Mefopotamia, in die Heimath seines Herrn. Außen vor einer Stadt lagerte er sich mit seinen Cameelen an einem Brunnen. Daselbst betete er, daß Gott Barmherzigkeit an seinem Herrn, dem Abraham und an seinem Sohn Isaak thun und ihm in dieser Stadt eine brave Person für den Sohn seines Herrn zeigen wolle.

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Indem kam mit einem Wasserkrug eine feine und sittsame Jungfrau, die gieng hinab zum Brunnen und füllte das Gefäß. Abrahams Diener bat sie, daß sie des Waffers ihm möchte zu trinken geben. Die Jungfrau sprach: „Trinke, mein Herr! Ich will auch deinen Cameelen schöpfen, bis sie alle ges

trunken haben." Solche Artigkeit und Dienstfertig= keit gegen fremde Leute steht der Jugend wohl und löblich an, und ist das Zeichen einer verständigen Erziehung. Daher wünschte Abrahams Diener wohl, daß Gott solch ein Töchterlein dem Sohn seines Herrn zur Ehegattin bescheren möchte. Er nahm von den Kostbarkeiten, die ihm Abraham mitgege= ben hatte, zwei goldene Armringe und legte sie um ihre Arme. „Sage mir, meine Tochter, wem ge= hörst du an, und haben wir auch Raum in deines Vaters Hause zur Herberge?" Aber welche Freude drang in das Herz des guten Alten, als er hörte, wer die fremde Jungfrau sey: „Ich bin Rebecca,“ fagte sie, die Tochter Bethuels, der ein Sohn ist des Nahors." Das ist der nåmliche Nahor, der Bruder des Abraham, der in Mesopotamia zurückgeblieben war, als Abraham und Loth in das Land Canaan zogen. Als der Mann das hörte, betete er den Herrn an: Gelobet sey der Herr, der Gott Abrahams, der seine Barmherzigkeit und seine Wahrheit nicht entzogen hat meinem Herrn, denn Er hat mich den Weg geführt, zu dem Hause des Bruders meines Herrn.“

An diesem Gebet ist zu erkennen der Knecht des frommen Abrahams. Denn fromme Herrschaft zieht frommes Gesinde, und wird eines des andern Segen. Böse Herrschaft zieht böses Gesinde, und wird eines dem andern zum Unsegen.

Rebecca eilte unterdessen nach Hause, daß sie Anstalt machte zur Aufnahme des Fremdlings. Laban aber, ihr Bruder, eilte hin an den Brunnen und holte den Mann mit seinen Cameelen ab, und

führte ihn in seines Vaters Haus. Da sah er sich nun auf einmal und unverhofft mitten in einem fremden Lande unter den Verwandten seines Herrn. War er aber darüber verwundert und hoch erfreut, nicht weniger waren sie es, als sie hörten, er komme aus Canaan, von ihrem Gefreundten Abraham, und als er ihnen erzählte, wie Gott seinen Herrn mit einem braven Sohn und großem Reichthum gesegnet habe.

Weil er nun sah, daß Gott Gnade zu seiner Reife gegeben und ihn in dieses Haus geführt habe, eröffnete er ihnen die Absicht seiner Reise und feines Herzens Begehr, daß Bethuel wolle seine Tochter dem Sohn seines Herrn zum Weibe geben. Als Bethuel und seine Kinder das hörten, sprachen sie: „Das kommt von dem Herrn, darum können wir nichts darwider reden. Da ist Rebecca! Nimm sie und ziehe hin, daß sie dem Sohn deinem Herrn zum Weibe sey." Zu Rebecca aber sprachen sie: „Du bist unsere Schwester, wachse in viel tausendmal Tausend." Also zog er wieder hinweg, und nahm die Rebecca mit sich, nachdem er ihnen viel Kleinodien und schöne Kleider und köstliches Gewürz aus dem Lande Canaan geschenkt und mit ihnen gegeffen und getrunken hatte, und kam wieder in dem Lande Canaan an.

Isaak war ausgegangen, daß er betete auf dem Felde um den Abend, und sah die Cameele kommen, und Abrahams Diener zeigte der Rebecca den from= men Jüngling in seiner blühenden Gestalt, daß dieß ihr künftiger Gemahl sey. Da stieg sie von dem Cameel herab, auf welchem sie geseffen war,

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