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Der thrånenreiche Sabbath war vorüber. Am Sonntag frühe freundliche Morgensterne mögen am Himmel gestanden seyn im Schimmer der freundlichen Morgensterne giengen einige fromme Frauen, Freundinnen und Verwandte Jesu, ebenfalls mit Specereien hinaus zu dem Grabe. Sie wollten dem theuern Erblaßten auch noch die lehte Pflicht der Liebe anthun, und ihn einbalsamiren nach der Sitte ihrer Zeit. Unterwegs sprach kum= mervoll eine zu der andern: „Wer wälzet uns den Stein von dem Grabe ?" Aber wie oft will der schwache Mensch noch sorgen, wann Gott schon ge= forgt hat? Als sie in den Garten kamen, war der Stein schon weggewälzt. Das Grab war offen. Es war kein Leichnam mehr darin. Ein Engel saß zur Rechten, gleich einem Jüngling, in einem langen weißen Gewand. Vor seinem Anblick erschracken die Weiber. Der Engel sprach:,,Entseget euch nicht! Ihr suchet Jesum von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht mehr hier, er ist auferstanden." Ja, er zeigte ihnen die leere Ståtte, wo Jesus gelegen war. Gehet hin," sprach er,,,und sagt es seinen Jüngern. Was suchet ihr den Lebendigen bei den Todten ?"

Der Mensch kann eine große Freude nicht schnell faffen. Ja, die größte Freude selber ist ein Schrecken. Die Frauen flohen mit Schrecken und Freude aus dem Garten in die Stadt, und verkündeten den Jüngern, was sie gesehen und gehört hatten. Aber die Jünger glaubten ihnen nicht. Die Rede der. Frauen war ihnen wie ein Traum. von ihnen, Petrus und Johannes,

Wiewohl zwei

giengen selbst

hinaus zu dem Grab, und fanden es, wie die Frauen gesagt hatten. Die Leinwand, in welche Joseph den Erblaßten gewickelt hatte, lag beisammen an einem Ort. Ein Tuch, welches ihm um das Haupt gelegt war, lag nicht bei der Leinwand. Es war besonders zusammen gelegt an einem eigenen Ort.

51.

Maria Magdalena.

Aber wird sich der Auferstandene nicht selbst erzei

gen und seine zweifelnden und traurenden Freunde trösten?

Eine von den Frauen, Maria · Magdalena, glaubte nichts anderes, als daß der Leichnam in der Nacht hinweggetragen und an einen andern Ort gebracht worden sey, und wußte nicht, von wem und wohin. Sie hatte deswegen keine Ruhe in der Stadt. Sie kehrte in den Garten zurück, fie feßte sich zu dem verlassenen Grab, schaute hinein, als ob sie ihn sehen müßte, oder als ob sie sich zu neuen Thrånen stårken wollte, und wartete, bis jemand kåme, der ihr sagen könnte, wo der theure Entschlafene låge. Da stand hinter ihrem Rücken auf einmal eine männliche Gestalt und redete fie an: ,,Weib, was weinest du? Wen suchest du ?" Maria meinte, es sey der Gärtner. Es war nicht der Gårtner. Fromme Kinder wollen schon vermuthen, daß es der Auferstandene war, und haben auch noch

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kaum das Herz es recht zu glauben. Maria sprach zu dem Mann, den sie nicht kannte: Herr, hast du ihn weggetragen, fo fage mir, wo du ihn hine gelegt hast, daß ich ihn hole." Es redete fie der Unbekannte mit ihrem Namen an:,,Maria," sprach er mit sanfter Stimme, und enthüllte ihr sein An gesicht. Es war der Auferstandene, und offenbarte sich ihr, daß er lebe, daß ihn Gott wieder auferweckt habe von dem Tode. Maria schrie mit einem freudigen Erschrecken: „Rabbuni, d. h. mein Herr. Mehr konnte sie im ersten Augenblick nicht sagen. Als sie aber niederkniete und seine Kniee umfassen wollte, wehrte er ihr und sprach: Rühre mich nicht an! Ich bin noch nicht aufgefahren," sprach er, ,,zu meinem Vater. Gehe aber zu meinen Brüdern und sagé ihnen: Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu meinem Gott, und zu eurem."

Wie mag die fromme Maria sich des Auferstandenen gefreut haben, des Lebenden, den sie einen' Augenblick vorher noch als todt beweinte.

Den Abend lang währet das Weinen, aber am Morgen die Freude.

Du hast mir meine Klage verwandelt in einen Reigen. Du hast mein Trauergewand mir ausgezogen und mich mit Freuden umgürtet.

Maria, die getröstete und hocherfreute, eilte zu den Jüngern zurück, und verkündete ihnen, daß sie den Herrn gesehen, und was er mit ihr geredet habe.

Am

52.

Der Gang nach Emahus.

m nåmlichen Sonntag giengen zwei Jünger mit einander nach Emahus, einem Flecken nahe bei Jerusalem. Sie waren nicht von den Eilfen, aber sie redeten mit einander von diesen Begebenheiten und waren traurig. Zwar wußten sie schon, daß die Frauen das Grab leer gefunden, und daß Engel mit ihnen geredet hatten. Aber sie hatten noch keinen großen Glauben an die Auferstehung. Da trat der Auferstandene zu ihnen, nicht in seiner bekannten Gestalt, sein Antlig war ihnen nicht enthüllt, und gefellte sich zu ihnen, wie Wanderer auf der Straße manchmal zu thun pflegen.,,Was sind das für Reden," fragte er sie, die ihr mit einander wechselt, und warum seyd ihr so traurig?" Die Jünger gewannen ein Zutrauen zu dem theilnehmenden fremden Mann. Sie sprachen zu ihm:,,Bist du der einzige unter den Fremdlingen in Jerusalem, der nicht wisse, was in diesen Tagen geschehen ist?" Sie meinten, es müssen alle Menschen wissen, und alle an das denken, was sie so traurig machte, und so schwer in ihrem Herzen lag. Er fragte fie, was sie meinten. Er wollte ihnen Gelegenheit geben, ihr Herz durch Mittheilen zu erleichtern. Sie sprachen: „Das von Jesu, welcher ein Prophet war, mächtig in That und Worten vor Gott und allen Menschen. Unsere Priester, fagten sie,,,haben ihn zum Tode überliefert, daß er gekreuziget wurde. Wir aber hofften, er sollte Israel erlösen." Hierauf fieng er an, ihnen aus den Schriften

Schriften des Moses und aus, den Propheten zu erklären, daß ja Christus solches leiden mußte, da mit er in seine Herrlichkeit eingehen könnte. Den Jüngern wurde bei diesen Reden so wohl in ihrem Herzen. Es bewegte sich in ihrem Herzen eine wun derbare Liebe zu diesem freundlichen Fremdling. Es wåre ihnen nicht lieb gewesen, als sie nach Emahus kamen, wenn er weiter gegangen wäre. Sie sprachen zu ihm:,,Bleibe bei uns! denn es will Abend werden, und der Tag hat sich geneiget." Jesus blieb gerne bei ihnen.

Als sie aber mit einander in der Herberge waren, und zu Tische saßen, brach er das Brod, dankte und gab es ihnen. Da erkannten sie ihn, daß er es fey, an der Art, wie er pflegte das Brod zu brechen. Als sie sich aber erst recht freuen und noch viel mit ihm reden wollten, verschwand er vor ihnen. Da schauten sie einander an und einer sprach zu dem andern:,,Brannte nicht unser Herz in uns, als er mit uns redete auf dem Wege, und uns die Schrift erklärte?" Sie eilten hierauf noch an dem nåmlichen. Abend nach Jerusalem zurück, daß sie den andern Jüngern erzählten, was ihnen begegnet sey.

53.

Jesus besucht seine Jünger,

Die Jünger faßen denselbigen Abend beisammen,

und die Thüren waren verschlossen aus Furcht vor den Juden. Aber von was redeten sie wohl, als Bibl. Erzähl. Bd. IV. 17

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