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Aber so tapfer der König war, so wenig war er klug. Als er immer mächtiger wurde, so ward er auch immer sicherer und unvorsichtiger, und that dem Samuel nimmer die gebührende Ehre an, so er doch ein Prophet war, und in dem Namen Gottes mit ihm redete, und folgte feinen Ermahnungen und Vorschriften nimmer. Dies geschah besonders in einem Krieg wider die Amalekiter. Da gieng etwas vor, was nicht håtte seyn sollen. Der Prophet kam entrüstet in das Lager, und redete zu dem König : ,,Weil du der Stimme des Herrn deines Gottes nicht gehorcht hast, so hat der Herr heute das Königreich Israel von dir genommen." Nämlich daß die königliche Würde nicht bei seinem Geschlechte bleiben, und sein Sohn Jonathan nicht König werden sollte nach seinem Tode.

Von dieser Zeit an fah Samuel den Saul nicht mehr, so lange er lebte. Saul aber wurde schwer. müthig in seinem Herzen, und von Zeit zu Zeit überfielen ihn unruhige und schreckhafte Gedanken.

32.

David, der Hirtenknabe.

Nach diesem gieng Samuel auf den Befehl Gottes

nach Bethlehem in dem Lande Juda in das Haus eines Mannes mit Namen Isai oder Jeffe, daß er einen von seinen Söhnen in der Stille zum Nachfolger Sauls wählte. Denn aus den Söhnen dieses

Mannes hatte sich Gott einen zum König ersehen. Isai hatte acht Söhne.

Isai rief seinen erstgebornen Sohn, den Eliab, und stellte ihn dem Propheten vor. Eliab gefiel dem Samuel wohl, denn er war ein gar schöner Mann. Über der Herr sprach zu Samuel: „Siehe nicht auf seine Gestalt!" Denn es gehet nicht, wie ein Mensch siehet. Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz an.

Gib mir, mein Kind, dein Herz!

Isai ließ seinen zweiten Sohn Abinadab an dem Propheten vorüber gehen. Der Herr hatte den Abinadab auch nicht gewählt. Isai ließ sieben Söhne vorüber gehen. Der Herr hatte deren keinen erwählt. An den achten dachte niemand. Er war auf dem Felde und hütete die Schafe seines Vaters, und wußte auch nicht, was daheim in dem våterlichen Hause Wichtiges vorgieng, während er vielleicht mit leichtem und frohem Sinn einen schönen Morgen=" psalm auf der Harfe spielte. Samuel fragte den Isai, ob denn das seine Söhne alle seyen, welche er jezt gesehen habe. Isai sagte: Es sey noch einer übrig, der Jüngste, er hüte die Schafe. Dieses war David. Samuel ließ ihn rufen. Da kam ein gar hübscher Knabe, von schöner rother Farbe, mit schönen Augen und von guter Gestalt. Der Herr sprach: Salbe ihn! Der ist es." Da nahm Samuel das Oelgefäß, und salbte ihn mitten unter seinen Brüdern. Einen solchen Gang that David, von der Schafherde hinweg zur königlichen Salbung.

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Samuel starb nachher zu Rama in seiner Vaterstadt, und das war der Knabe, dem seine Mutter

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ein neues Röcklein brachte, wenn sie auf das Fest nach Silo kam. Der hat sein Volk zu dem Herrn seinem Gott zurückgebracht, und zwei Könige in Ifrael gesalbet.

33.

Davids Kampf mit dem Riesen. David war in feiner Jugend und långer noch ein

kecker Mensch, der frisch in seine Schicksale hinein= gieng. Aber so lang ihn sein verständiges Herz vor der Sünde bewahrte, so lang bewahrte ihn Gott vor Unglück.

Die Philister führten einen neuen Krieg gegen Israel, und die drei ältesten Brüder des David waren bei der Landwehr. Der alte Isai schickte den David in das Lager, daß er nach den Brüdern såhe

fast denkt man wieder an den Joseph und gab ihm Lebensmittel mit für sie, und zehn frische Kåslein für den Hauptmann. Im Krieg kann man alles brauchen. Als David an das Lager kam, in die Wagenburg, hörte er, daß das ganze Heer ausgezogen sey und gegen den Feind stehe, und der Riese lasse sich wieder sehen. Denn es war ein fürch= terlicher Riese, mit Namen Goliath, in dem Heer der Philister! Der Riese war sechs Ellen und einer Hand breit hoch. Sein Haupt war mit einem me= tallenen Helm bewaffnet, seine Brust mit einem metallenen Harnisch. Sein Schildtråger gieng vor

ihm her. Er kam alle Tage heraus, und fragte sie, ob einer das Herz habe, mit ihm zu kämpfen. David ließ das Gefäß, das er trug, bei dem Ge= påcke in dem Lager, und lief hinaus zu dem Heer und grüßte seine Brüder. David sah den Riesen mit seiner Rüstung und mit seinem langen Speer und Schwerdt, und hörte gar begierig zu, als die Leute mit einander redeten, was der König für eine Belohnung darauf gesezt habe, wer den Riesen erlege, gleichsam als wenn er Lust dazu trüge. Sein Bruder Eliab machte ihm Vorwürfe, daß er nichts hier zu thun habe.,,Ich kenne deine Vermessenheit wohl, sagte er zu ihm, und deines Herzens Tücke. Du bist gekommen, daß du den Streit sehest." Weltere Brüder lieben es, in Abwesenheit der Eltern Vatersstelle an ihren jüngsten Geschwistern zu vertreten, und ihrer Unerfahrenheit mit Rath und Warnung zu Hülfe zu kommen, und thun ein gutes gottgefälliges Werk daran, wenn es mit Ueberlegung und Liebe geschieht. Aber Eliab that seinem Bru= der Unrecht und redete mit ihm nicht wie Brüdern geziemt. David gab ihm gar nicht viel Gehör. Er wendete sich von ihm weg zu einem von dem Volke. ,,Was habt ihr gesagt? Was will der König thun, wer den Riesen erlegt?" Sie sagten ihm:,,Wer den Riesen erlegt, den will der König reich machen, und ihm seine Tochter geben, und will seines Vaters Haus frei machen."

Auf das meldete sich David bei dem König, er wolle den Riesen erlegen. Der König ließ es nicht gerne geschehen. Er sprach:,,Du bist noch ein Knabe und der Riese ist ein Kriegsmann von Jugend an." Als aber David von seinen Vorhaben nicht abstehen

wollte, ließ ihm endlich der König einen Helm aufsehen und einen Panzer anlegen, und ein Schwerdt. Aber David nahm es nicht an. Er gieng leicht gekleidet, wie er war, dem Ungethum entgegen mit seinem Hirtenstab und mit einer Schleuder, und suchte sich nur in einem Bach fünf glatte Steine.

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langen Schwerdt er

Der Riese hatte seinen Spaß, als er den brau= nen Hirtenknaben heranschreiten sah. Bin ich ein Hund, sagte er, daß du mit einem Stecken zu mir kommst?" David sprach: „Du kommst zu mir mit Schwerdt und Spieß und Schild, ich aber komme zu dir im Namen des Herrn, des Gottes Ifraels, dessen Heer du verhöhnt hast." Mit diesen Worten legte er einen Stein auf die Schleuder, und ehe ihn noch der Riese mit seinem reichen konnte, schleuderte ihm David den Stein so kräftig an die Stirne, daß er todt oder ohnmächtig niederfiel. Darauf nahm ihm David fein Schwerdt und hackte ihm mit seinem eigenen Schwerdt den Kopf ab. Als nun die Philister sahen, daß ihr Stårkster überwunden sey von einem Knaben, flohen fie vor großem Schrecken, und die Israeliten ver= folgten sie bis an die Thore ihrer Städte und erbeuteten ihr ganzes Lager. Saul nahm von dieser Zeit an den David in sein Haus und wollte ihn nicht mehr von sich laffen. Jonathan aber, Sauls wackerer Sohn, gewann den David lieb, und sein Herz vers band sich mit dem Herzen Davids und machten einen Bund mit einander, und jeder liebte den andern wie fein eigenes Herz. Ja es zog Jonathan seinen Rock aus, weil David nur ein ländliches Hirtenkleid an= hatte, und gab thn dem David, dazu auch seinen

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