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Waldkirch gab, entrichteten an die Landesherrschaft entweder ein bloses Vogtgeld oder einen Zins und die Wisat.

Die verschidenen Vogtrechte, welche auf den stiftischen Gütern des Amtes ursprünglich geruht hatten, giengen fast sämmtlich an die Landesherren oder an das Stift über, und es scheint, daß die Waldleute neben diesem „alten gesezlichen“ Vogtrecht 1 überhaupt noch eine gemeinsame Vogtsteuer geben mußten. Als oberster Vogt aber richtete die Landesherrschaft überall an den stiftischen Orten über Dieb und Frevel, das Gotteshaus dagegen über Erb und Eigen und die übrigen Fälle der nidern Gerichtsbarkeit. Die Dinghöfe deffelben für das Waldamt befanden sich zu Adlisberg, Wolpatingen, Hächenschwand, Urberg und zu Remetsweil, wo der oberste Gerichtshof des Stiftes auch für das Züricher und Klingenauer Amt sich befand 2. An diesen Dinghöfen erschien neben dem Vogtherrn oder dessen Stellvertreter der Waldpropft (als Amtspfleger) mit seinem Waibel im Namen des Abtes (oder Grundherrn).

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Die Deffnung über das Waldamt — eigentlich zunächst über den „Zwing und Bann“ ist eine der ausführlichsten, die wir befizen. Ich theile dieselbe hier mit, wie sie in dem Ur barbuche von 1383 enthalten ist, unter der Ueberschrift: Do man zalt von Cristus ge= burt M. CCC. LXXXIII. iar wurden des Goghus reht geschriben." Diese Oeffnung (welche im Jahr 1467 durch Abt Christoph „mit ainem Waldvogt sampt den Ainungsmaistern vf dem wald" wieder erneuert und in 83 Paragraphen gebracht wurde, deren Hauptinhalt Abt Caspar im liber originum angibt) lautet wörtlich:

1) Item allų geriht inrent Twing vnd Ban fint des goghus ane tübe vnd totwunden, die sont die vögt ziehen vffer twing vnd ban vnd darvmb richten vnd nit inrenthalb. Ze glicher wis vmb allü gericht, die den tod rihtend ane daz ain Bischof vnd ain Apt dis goghus vnd gaistlich geriht ane höret.

2) Item als vorgeschriben ist von der geriht wegen, so den vögten zü gehörent, wurden sy von semlicher schuld wegen ieman vahen, das sont sy vs dem goghus nit tůn, ze glicher wis, hettend sy ain geuangen, den sont sy in daz goghus nit füren.

3) Item als vil gesinds in dem goghus ist, verschulte da vnder den

1,Von altem unde gesaztem vogtrechte" heißt es im habsburgischen Urbar sowohl bei freien als eigenen Leuten.

2 Vergleiche Band V, S. 99 dieser Zeitschrift.

weltlichen ieman, daz in die vögt rihten sölten, den mügent sy vahen in semlicher maß, daz weder ain apt noch der couent noch kain gewihti hofftatt enteret werden. Teten sy aber dar über, so hettind sy gefreuelt an dem goghus.

4) Item es hat nieman ze gebieten des goghus gesind, sy sient gedinget oder nit, denne ain apt. Bedörften aber ir die vögt oder die waltlit, so sont sy ain apt bitten.

5) Item es sol ain kamrer vnd ain koch in der groffen phründkuchi vnd ain scherer vnd der mülermaißter vnd ain wahter ane stür vnd ane dienst sigen wo sy husheblich sint in der vogty ze Howenstain 1.

6) Item es ist ze wissen, daz der hof ze Rementswiler des goghus ze sant Blesin oberster dinghof ist, vnd in den selben dinghof mag man von allen dinghöfen vnd gerihten ziehen, die dem goghus zů gehörent, vnd in welem dinghof die vrtail vnd der zug ufftat, so sol man ziehen von aim dinghof zů dem andern je zů dem nehsten, der dem goghus zů gehöret, vng gen Rementswiler vnd da dannan gen sant Blesin in daz closter vf die kemenaten, vnd sol da beliben vng daz_ain apt darumb vs sprichet. Es sol ouch in iedem zug so manig man sin, sy ziehind oder wartind, also daz vnder allen personen nit minr sye denn drye oder fünfe, darnach als ieglichs dinghofs reht ist an der zal der mannen 2.

7) Item es sol ouch zwir in dem far geding sin in dem hof ze Rementswiler, daz ist ze mayen vnd ze herbst, vnd die sol ain apt haissen künden, ob es im geualt, so die winmenni hain kunt in daz clofter, vnd sol man daz geding vierzehen tag vor anvahen künden, in den vierzehen tagen sol man es ain vogt wissen lan, ob er selber dar welle ald sin botschaft welle schikken, sins dritten schillings da ze warten, won die zwen tail dem goghus zu gehörent vnd der dritt tail aim vogt. Es sol ouch in dem selben dinghof nieman vrtail sprechen, won der des goghus aigen ist vnd im gehult hat, vnd dem goghus zu sinen rehten siget, ain apt von sant Blesin erlob ims denne. Es ist ouch gewonlich, daz man daz geding het of den zinstag, ob es füglich ist.

1 Unter der Vogtei Hauenstein ist hier das Gebiet der alten Grafschaft øder der „Einung“ zu verstehen, weil der Oberherr derselben (die Herrschaft von Oesterreich) Vogt über das Gotteshaus St. Blasien und dessen WaldLeute war.

2 Dieses Minimum der Adpellationen für ein Gericht war festgeseßt, weil man wegen einer einzigen kein (gebotenes) Dinggericht berufen konnte. Es mußten bei dem einen Dinghof wenigstens fünf, bei dem andern wenigstens drei Berufungen zusammen kommen, bis man den Gerichtstag ansagte,

Wenne ouch daz geding ist ze Rementswiler, so sol der waltprobst denne zemal künden uf welen tag er geding welle han ze Adlisperg vnd dar nach ze Wolpatingen.

8) Item wenne der waibel das geding kündet, so sol er varn von aim hus zü dem andern vnd sol ieglichem rüfen, als er haiß, der zů dem geding höret, vnd sol in gebieten in den dinghof, vnd welen er nit dahain vindet, so sol er vor sim hus ain stain vmb keren ze worzaichen daz er da sy gewesen. Vnd wenne der waibel also vmb vert, bi welem er denne benahtet, der sol im vnd sim pherit gen kost die naht, als ers denne het, vnd so sich uf in nit gesten.

9) Item were es, daz in dem jar zu den ziten, so man ze Rementswiler geding nit het, ain zug keme von des goghaus lüten, den zug mag ain apt uf slahen alder in den hof gebieten als mengen er wil, vnd daz sol man gen fnen erkennen, die dar koment. Man sol ouch alwent gest nach des goghus sachen des ersten vor menglichen vs richten 1.

10) Item were ouch, daz ain sach vnder den genossen, die sy vnder ainander angiengi vnd mit ainander ze schaffen gewunnen, die dinghörig fint gen Rementswiler, da sol nieman vmb ertailn denne die genoffen vor des goghus stab ze sant Blesin.

11) Item wenne ain zug kunt gen Rementswiler von des goghus lüten, wer denne mit aim zug funt, der des goghus aigen ist vnd im gehult hett, vnd im ze sinen rehten sizet, der mag vrtail sprechen in der selben sach.

12) Item es ist ze wissen, in welem dinghof, der zu dem goghus ze sant Blesin höret, daz goghus stöße gewinnet von finer rehte wegen, da mag ain apt von den andren dinghöfen des goghus lüten gebieten als mengem er wil in den selben dinghof vng daz er dem goghus sin reht behebt, doch sol ers gen denen, die frömd sint, erkennen 2.

13) Item wenn man daz dinggeriht kündet, es sy ain probst oder ain waibel, der sols dem nehsten vogt 3 künden, vnd ist ouch also ge

1 Zuerst wurden also immer die Angelegenheiten des Stiftes, sodann die der Gäste (oder Auswärtigen), endlich die der Gotteshausleute verhandelt.

2 D. h. er soll diesen aus andern Gerichtsbezirken, in folchem Sinne frem= den Leuten, zugestehen, daß sie nur ausnahmsweise zu dem fraglichen Dinghof gezogen worden.

3 Es hatten nämlich neben der österreichischen Vogtei noch etliche Herren da und dort im Waldamtsgebiete ihre alten Vogteirechte über Dörfer, Höfe øder einzelne Leute erhalten, mußten also diese Vogtleute vor dem Gerichte ver= treten; erschienen aber eigentlich blos, um ihren Antheil an den fallenden Strafgeldern zu kontroliren.

nig, so mag der vogt dar kommen oder sin botschaft schikken. Were aber, daz er noch nieman von sinen wegen keme, so sol daz geding noch daz gericht von sinen wegen nit wendig werden, es sol uf den selben tag fürgang han.

14) Item wenn man gebüt in den dinghof vnder den genossen, funt ainer nit, so sol ers bessern mit dryn schillingen, der hörent zwen des goghus probst vnd der dritt dem vogt. Vnd die ersten dry schilling, die gebessert werden zu dem ding, die hörent des goghus waibel.

15) Item wenne man daz ding geriht hett, so sol ain vogt, ob er da ist, sigen nebent dem waltprobst vnd daz geriht helfen schirmen.

16) Item der Mayer von Rementswiler sol den hof in ern han, vnd wenne man ding hett, so sol er des ersten ain wisböm tragen in den hof vnd sol den legen in der maß, daz das geriht sin witi hab, vber den wisböm sol nieman in gan, es werde im denne gebotten oder erlöpt. Wer da wider tête, der sol es bessern als des hofs reht ist.

17) Item wenne die dinggeriht fint ze Rementswiler, ze Adlisperg vnd ze Wolpatingen, was denne zemal in den dryn dinghöfen nit wirt geriht, daz sol man rihten zå den nachgerihten ze Hechenswand oder ze Vrberg.

18) Item wenne die nachgeriht für koment, so sol man dar nach ze Hechenswand vnd ze Vrberg vmb ligent güt nit höher rihten denne vmb ain halbe juchart, was darüber ist, daz sol wider ziehen in die dinghöf, es were denne baider tail wille, so mag man in den egenanten dörfern rihten.

19) Item waz uf stat in Twing vnd in Bennen all sachen, vsgenomen die da vor geschriben stant, da sol man vmb rihten ze Hechenswand vnd ze Urberg.

20) Item were es ouch, daz zů disen gerihten ain klag keme von ligender güter wegen vnd es da vrtaii vnd reht geb, daz man solte varn uf daz gût vnd daz gesehen, were es denne ain notdurft vnd weren lite da genug, so mag ain probst nider sigen uf dem gût vnd darumb rihten, vnd waz da ertailt wirt, da bi sol es beliben vnd fraft han.

21) Item des goghus aigen lüt sont einander nit angrifen mit frömden gerihten, sy sont reht nemen von einander vor des goghus stab vnd niena anderswa, es weren denne fachen, die mit sunderhait gaistlich sachen anhortin, daz aim Bischof zü gehöret oder daz groß geriht, daz den vögten zü gehöret. Ze glicher wis sont ouch die hinderseßen tün, die des goghus aigen nit sint, vnd die selben sont dem

goghus auch hulden vnd so sy ab gant von tods wegen, so sont sy vêlle gen als denne vals reht ist.

22) Item waz freuelinen beschehent vsserhalb Twing vnd Bennen vf beden eggen vnd inderhalb dem hag, da die besserung ist nún schilling, da sol des goghus amptman vmb rihten, was aber über die nun schilling ist, sprechent denne die vögt da zů, daz sol man eruarn ze Hechenschwand oder ze Vrberg an dem geriht mit der vrtail, vnd valt es denne den vögten, so sont sy darumb rihten ze Brunnadren alder ze Happingen, won die selben zwai dörfer vnd nider Kutrow nit hörent in des goghus geriht. Die vögt sont ouch kainen, der hinder dem hag fizet, gebieten für den hag us ze geriht ab entweder egge 1.

23) Item es sont ouch des goghus lüt ainander rügen vnd zaigen, es sy in dinghöfen oder zu andern gerihten vmb vngenossami, vmb hulden, vmb fluhtsami, vnd daz goghus warnen haimlich vnd offenlich es sye von vållen oder von erben von des goghus gütern wegen, vnd wie schad uf stât, der man ze wissen wirt.

24) Item es sont ouch all goghus lüt dem goghus laisten trúw vnd warhait, sy sigen manns namen oder frowen namen, in welem alter sy sint, wer da wider tête, den sol das goghus strafen dur sin amtlüt mit geuangenschaft an dem lip alder an sim gût. Das goghus sol ouch ain ieglichen, der im vngehorsam ist vnd im wichen wil an die stett, da er dem goghus vnnuglich were, behaben mit lib vnd mit gût, vnd sols daran nieman soumen, sy sigen man, wib oder kint.

25) Item wenne ain knab zwelf jar alt ist oder vierzehenú, so sol er dem goghus hulden, daz tüt er von götlichem reht, won als bald ain kint gebairin wirt, so ist es dem hailton 2 vnd dem goghus schuldig truw vnd warhait, vnd wer da wider tut, den mag daz goghus strafen, als im denne geualt.

26) Item das goßhus sol felber phenden dur sin amptlüt über allen

• Vor dem Hag bezeichnet das Land vom Hagwalde bis an den Rhein. Von den vier Ecken waren die zwei südlichen wol die beiden äußersten Enden des Hages, der Eckberg, zwischen Eck und Ober-Säkingen, und die Höhe im Loh“, bei Nötgersweil, an deren nordöstlichem Fuße die Müle von Leineck ligt.

2 Heiltum, Heiligtum, die Reliquie des heiligen Blasius, welche die Brüder in der Albzelle erhalten hatten, und über denen wichtige Verträge beschworen wurden, wie es in einer Urkunde von 1194 (Gerb. S. N. III, 112) heißt: Quod factum est, adeo ut abbas reliquias S. Blasii in choro nostro exhiberet, per quas dicti nobiles ius suum in eadem ecclesia (Eviringin) in monasterium s. Blasii transtulerunt.

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