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vnd dienen nach des Rodels sag, vnd von der vogtye sont si ferlich gen ze vogtrecht drú phunt phenning achzehen hünr. Das goghus het in ouch ze gebieten vmb dienste zu finer notdurft, wie es ir denne bedarf, won si also köft sint von Fritschin dem Roten, dem si über jar mengen herten dienst tůn müsten.

10) Item were ouch, das ein frömd mentsch da seffehaft wurde vnd da verjarete, wenne er dar nach ab gat, so sol dem goghus ein val werden von dem, das er denne lat. Item si sond ouch den wald, es si vf den lehen oder vf andern gütern, die si hant von dem goghus, vnwüstlich bruchen. Sie sond bescheidenlich darus howen, daz fi brennent vnd irú güter ze zünen vnd buwholz vnd sond núg verköfen weder an holz noch an harz noch an rinden, denne mit des goghus vrlob vnd willen. Wer darüber tüt, den mag daz goghus straffen, als es jm denne geuelt.

11) Item ze Schönenbach da ist twing vnd ban, lút vnd gût des goghus eigen, die hörent in den dinghof gen Remenswiler vnd gen Adlisperg, vnd ob si das vber sessint, so mag man jnen gebieten gen Wolpatingen. Was ouch si mit einander ze schaffent hant, oder ob frömd lút mit fnen ze schaffend gewunnen, da sont si dem rehten gehorsam sin ze Hechenswand vor des goghus stab. Wer es ouch, das frömd lüt da sessehaft wurdin, die des goghus eigen nit enwerin,

wenne si da verjarent vnd dar nach ab gant, so sol das goghus vålle von jnen nemen, als des walds reht ist. Item si sond ouch dem goyhus zinsen vnd dienen nach des Rodels wisung, als es von alter her von reht vnd von gewonheit ist her komen.

Endlich gehört zu der Waldamts-Oeffnung noch folgender Ausspruch obrigkeitlich ernannter Nichtmänner von 1385, über gewisse Erbfälle von Kindern, wobei die Waldleute bisher durch das Stift sehr beeinträchtigt worden.

Wir Rudolf von Halwil ritter, Claus von Rinuelden schultheis ze Sekingen, Johans Escher schultheis ze Keiserstül, Berchtold Salzman burger ze Löffenberg vnd Rüdolf Büler schultheis ze Baden, tůn kunt allen den, die disen brief an sehent oder hörent lesen. Von der stösse vnd mißhellung wegen, so daher lang zit gewesen sint zwischent dem erwirdigen geistlichen herren abt Heinrich des goghus ze sant Blesin, gelegen uf dem Swarzwald, fant Benedicten ordens, im Costenzer Bistům, vnd des selben sinen goghus wegen ze einem teil, vnd des selben goghus eigen lüt uf dem Swarzwald gesessen, die zu der vogtye gen Howenstein gehörent, ze dem andern teil. Die selben stöß

vormals verricht warent, vnd ouch der edel wolerborn herre graf Rudolf selig von Nydow, vnd dar nach der from vest ritter her Gotfrid Müller selig, zu den ziten höptlüt vnd Landvögt vnser gnedigen herrschaft von österrich, vmb die selben sachen vsspruch getan hant, als die brief, die sy bede dar vmb geben hant, wisent vnd sagent 1, vnd aber sidmals stöß vnd mißhellung zwischent den obgenanten beiden teilen uf gelouffen fint, darumb aber der hochgeborn durluhtig fürst, vnser gnediger herre, herzog Lüpolt von österrich, vns den obgenanten fünfen die obgeschriben mißhellung vnd stöß ze verhören, ze berihten vnd vs ze tragen enpholhen hat, der selben enpfelhung wir vns ouch an nament vnd beiden teilen tag gabent gen Walshit in die statt. Vnd dar nach hant wir mit guter bedahtnüz den obgenanten erwirdigen herrn abt Heinrich ankomen mit ernstlicher bette, daz er ansehe, daz die obgenanten lüte, die zu dem selben sinem goghuse von eigenschaft gehörent, vnd ouch dick vnd vil gedienet habent, vnd ouch bi dem selben goghus in der masse gesessen fint, daz si im wol gedienen mugent, da hat der obgenant erwirdig herre abt Heinrich vnser bette erhört vnd ouch angesehen den mengualtigen groffen gebresten vnd fumber, der die selben lüte mengen weg angeuallen ist, es si van todes wegen oder von andern sachen, vnd hat vns, den obgenanten fünfen, gunnen, erlöpt vnd vollen gewalt geben durch sins vnd des goghus nug vnd besserung willen, därumb vszesprechen. Da hant wir gemeinlich vnd einhelleklich die obgeschriben sach, mißhellung vnd ansprach verhört, mit beider teil willen vnd wiffen geeinbert vnd bericht, in semlich wis als hie nach geschriben stât.

Also sprechin wir des ersten, wa ein goghus man abgestirbet in der vorgeschribenen vogtye vnd ein elich kint hinder im lât vnd das by finer måter ist geteilt oder vngeteilet, nimet da die müter einen andern elichen man vnd stirbet das kint darnach, hat denne das kind varnd gût, das erbt das goghus. Ze glicher wise, sturb ouch ein goghus frow, die ein elich kint ließe vnd das selb by dem vatter were geteilt oder vngeteilt, nimmet da der vatter ein ander elich wip, stirbt dar nach das kint, das erbt das gvghus an finem varenden gut.

Ouch sprechen wir, ist daz ein man oder ein frow elichu kint lässent, die geswistergit sint von vatter vnd von muter, vnd sint der finden zwei oder me, vnd sigent die geswistergit in gemeinschaft vnd fint alle zů

1 Der Spruch des Grafen von Nidau „über Erb vnd Eigen" ist von 1376 und der des Ritters Müller „vmb Fäll vnd Erbschaft“ von 1378, wie fie Caspar (fol, 298) erwähnt,

der e komen, sturb vnder jnen dekeines, das vallet das goghus vnd erbet da nút. Wer aber, daz der finden eines zu der e nit komen ist, vnd were, daz das sturbe, da erbet das goghus den halben teil fines varnden gåtes vnd nimet den val vor vs, vnd sine geswistergit erben den andern halben teil.

Ouch sprechen wir, were daz ein man oder ein wip kind hettend, es weren knaben oder tohtren, vnd in gemeinschaft såffen, sturbe da vatter oder måter, die kind weren zu der e fomen oder nit, da sol das goghus den val nemen vnd erbent die kind vatter vnd müter, ob ioch vatter vnd miter andreft zu der e fomen werint oder nit.

Darzů sprechen wir ouch, ist daz ein man oder ein wip eintweders vnder inen abftirbet vnd hinter jnen lassent zwei kint oder me, belibent denne die kint vngeteilt by vatter oder by müter, weders vnder jnen denne lebet, der selben kinden keines sol das goghus vallen, vatter oder måter hab sich geendert oder nit, oder sient abgestorben oder nit, es sy denne zwölf jar alt oder me, so es abgat. Wer aber, daz sich der kinden keines von den andren finen geswistergiten fünderte oder teilte, da sol dem goghus sin val vnd erb behalten sin gegen dem, das sich also von den andern sinen geswistergiten gesündert oder geteilt hetti, in welhem alter das ist.

Ouch sprechen wir, was gemeinschaft vatter oder müter oder geswiftergit erbent vnd anvallent von erbschaft, vnd ouch by der gemeinschaft belibent, die süllent der gemeinschaft genießen vnd da by beliben, als vorgeschriben stât. Wenne aber von jnen dehein sünderung oder teil beschiht, da sol dar nach enkein zesamen werfung noch gemeinschaft von jnen geschehen. Bescheh aber darüber dehein gemeinschaft oder zesamen werfung, das sol dem goghus an sinen vållen vnd erben keinen schaden bringen.

Ouch haben wir in disem vsspruch dem obgenanten goghus vsbehebt, daz es beliben sol by allen fryheiten, gnaden, rechten vnd ge= wonheiten, die es daher gehept hat von Båbsten, von keysern, von künigen, von fürsten geistlichen oder weltlichen, vnd sunderlich by den fryheiten, gnaden, rechten vnd gewonheiten, so es hat von vnser gnedigen herrschaft von österrich, die sin herren, schirmer vnd vögt fint, daz dem selben goghus diser vsspruch vnd sag keinen schaden bringen sol. Diser dingen fint gezügen vnd warent hie by der erber geistlich herr Johans von Bondorf probst ze Riedern, sant Augustin ordens, die fromen vesten herren Rüdolf von Schönow genant hürus der elter, herr Henmann von Eschenz, herr Heinrich von Munolfingen, rittere, dar zu die fromen wisen Henman von Bübendorf edelkneht, Johans

Båbler schultheis vnd Rüdi Notstein burger ze Walzhut, Wernher Vriman, Ulrich Kaltisen burger ze Louffenberg vnd Heinrich Spis genant Schnegans burger ze Sekingen, vnd anderer erber lüten vil, den ze glöben ist. Vnd das ze einem waren offen vrkund des obgeschribnen vsspruches hant wir die obgenanten fünf vnserú jngesigel offenlich gehenkt an diser brief zwene, die gelich stand, der ietweder teil einen hat, die geben sint ze Walzhût an dem nechsten mentag nach dem zwelften tag nach wihnaht, des jares do man zalt von cristus gebürte Tusend drühundert achzig vnd fünf jar..

Bader.

Königliche Urkunden von 950 bis 1298.

1. König Lothar von Oberitalien schenkt seine Höfe in den Grafschaften Modena und Bologna seiner Frau Adelheit. Pavia, 31. März 950.

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X. In nomine domini dei æterni. Lotharius diuina fauente clementia rex. si iugalibus uotis rata poscentibus adsensum prebemus, statum regni nostri firmius solidari non ambigimus. Quocirca dominium sanctae dei aecclesiae fidelium nostrorumque presentium scilicet ac futurorum solertia nouerit, qualiter mutuae dilectionis amore per hoc nostrum preceptum concedimus, donamus atque largimur Adeleidae amantissimae coniugi nostrae et consorti regni nostri omnes cortes et res iuris nostri ex paterna hereditate nobis aduenientes infra Mutinensem comitatum et Bononiensem coniacentes in loco, qui dicitur Vallis uicinaria, una cum castellis, uillis, massariciis, capellis, terris, uineis, campis, pratis, pascuis, siluis, stalariis, castanetis, montibus, uallibus, planiciebus, aquis aquarumque decursibus, molendinis, piscationibus, toloneis, exhibitionibus, seruis et ancillis, aldionibus et aldiabus omnibusque rebus et familiis ad predictas cortes et res integre pertinentibus nec non et a nostro iure et dominio in prefatae Adeledae amantissimae coniugis nostrae ius et dominium omnino transfundimus ac delegamus, ut habeat, teneat firmiterque possideat illa suique heredes 1 habeantque potestatem tenendi, donandi, uendendi, commutandi, alienandi, pro anima iudicandi et quicquid eorum decreuerit animus faciendi, omnium hominum contradictione funditus remota. Si quis igitur huius nostri precepti uiolator exstiterit, sciat se compositurum auri optimi libras ducenti, medietatem kamerae nostrae et medietatem prelibatae Adeleidę amantissimae coniugi nostrae suisque heredibus. Quod ut uerius credatur

diligentiusque ab omnibus obseruetur, manu nostra propria roborantes anulo nostro subter insigniri iussimus.

Signum domni (Monogramm LOTHARIVS) Lotharii serenissimi regis. Petrus, qui et Amizo, regius capellanus ad uicem Bruningi episcopi et archicancellarii recognouit et subscripsit (L. S.). Data pridie kalend. April. anno dominicę incarnationis DCCCCL, regni uero domni Lotharii XX. indict. octaua. actum Papiae feliciter.

Original zu Karlsruhe. Von dem Siegel in Maltha ist noch das Bruftbild übrig, das einen Lilienscepter in der Hand hält, mit der Umschrift: THARIVS GRACIA I.. Diese Urkunde kam aus der geistlichen Administration von Heidelberg nach Karlsruhe und rührt aus dem Klosterarchiv von Selz her. Da= hin gelangte sie durch die Kaiserin Adelheit, welche Selz geftiftet hat, und in erster Ehe an obigen König Lothar vermählt war. Sie behielt also die ge= schenkten Höfe, auch nachdem sie ihren Wohnfiz am Oberrhein genommen hatte. 1 Die kursiven Worte find theilweise durchlöchert.

2. König Rudolf verseßt dem Bürger Stampho zu Straßburg einen Garten zu Julwickersheim für 8 Mark. Wien, 17. Febr. 1276.

Rudolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. ad universorum noticiam cupimus pervenire, quod nos dilecto fideli nostro Stamphoni civi Argentinensi ob multe fidelitatis servicia, que nobis impendit hactenus et in antea exhibere poterit fructuosa, quendam ortum nostrum situm apud Illewicersheim, prius obligatum Reinboldo dicto Stiubenwech et ab eo solutum, pro octo marcis obligavimus et obligamus presentium testimonio litterarum, de quo quidem orto predictus Stampho annis singulis duarum librarum cum dimidia et decem capponum redditus recipiet pleniores, predictum ortum tenens et possidens tam diu quousque sibi per nos de predictis octo marcis plenarie fuerit satisfactum. In cujus rei testimonium presens scriptum sibi damus sigilli nostri munimine roboratum. Datum Wienne xIII° kal. Marcii. indict. via anno dom. Mo. cco. lxxvII°. regni nostri anno quinto.

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Aus dem Original im Stadtarchiv zu Straßburg. Von dem Siegel ist nur noch ein Bruchstück übrig. Jüwickersheim heißt gewöhnlich Ostwald, liegt süd= lich bei Straßburg an der Ill. Vgl. Böhmer reg. imp. p. 82.

3. König Rudolf verpfändet dem Hugo von Lupftein das Dorf Greßweiler für 30 Mark Silbers. Straßburg, 4. Jan. 1289.

Nos Rudolfus dei gracia Romanorum rex semper augustus. ad universorum sacri imperii Romani fidelium noticiam tenore presencium volumus pervenire, quod nos inspectis fidei meritis et gratuitis obse

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