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tos et naves bellicas auf Kosten der Stadt, die über 150 köln. Mark betru= gen. Ibid. 2, 187.

Lager. In den gewöhnlichen kleinen Fehden wurden sie nicht gebraucht, sondern nur bei größeren Truppenmassen, wo sie eine kostspielige Sache waren. Denn nicht nur das Material der Zeltlager, sondern auch die Nachfuhr der Zelte vertheuerte den Krieg, wozu noch der Aufwand und Lurus des Lagerlebens kam. In den Lagern des Adels war großer Reichthum an Kleidern und Schmuck; auch Silbergeschirr in Mantelsäcken wurde nachgeführt 1. Der Lurus Karl's des Kühnen in seinen Lagern ist bekannt. Bei einer Niederlage verlor man nicht nur diese Lurusartikel, sondern mußte auch oft die Zelte verbrennen, um sie dem Feinde nicht zu überlassen. Als sich Herzog Albrecht 1298 heimlich mit seiner Reiterei aus dem Lager bei Kenzingen zurückzog, ließ er nach dem Abzug durch seine Bauern (pauperes) das Lager verbrennen und sie schnell ihm nachkommen 2.

Wenn man auch nur eine Nacht auf freiem Felde blieb, so wurden die Zelte ausgepackt und aufgeschlagen. Bei längerem Verweilen verschanzte man die Lager am Ufer der Flüsse auch mit nassen Gräben, und zündete vor jedem Zelte ein Wachfeuer an 3.

1 Justinger's Beru. Chron. 104. 117. Böhmer 2, 60. 68. 2 Ducis tabernaculis succensis quidam ex militibus regis ducis pauperes persequi voluerunt. Böhmer 2, 88. 90. 3 Prima nocte fixere tentoria apud ripam fluminis, ibi cupientes pernoctare. Ibid. 1, 52. 62. Cum ventum esset ad noctem, quando lumina accendi solent ante papilionem, magna longitudo erat tentoriorum. Von 1320. Ibid. 2, 60.

Lebensmittel. Die Verpflegung des Heeres (administratio belli) war im Mittelalter schwieriger als jegt, weil nebst dem mangelhaften Transport der Feind nicht selten seine Gränzen mit allen Vorräthen zerstörte, was den Angriff verhindern sollte 1. War man auf solche Fälle nicht vorgesehen, so gieng das vordringende Heer durch Hungersnoth zu Grunde 2. Der Proviant wurde entweder mitgenommen oder nachgeführt, oder an den Etappenorten gekauft oder durch Accorde geliefert. Wenn die Schweizer innerhalb ihres Landes einen reisigen Zug machten, so war gewöhnlich die Entfernung nicht groß, jeder Soldat mußte daher auf 4 Tage Habermehl mit sich tragen und ein paar neue Schuhe, womit sein erstes Bedürfniß beim Ausmarsch gedeckt war 3. In den andern Ländern am Oberrhein wurde der Proviant auf Wagen und Schiffen dem Heere nachgeführt 4. Dies ge= schah am leichtesten bei Belagerungen, weil die Zufuhr ungehindert

war, wenn der belagerte Ort keine Hülfe von außen hatte 5. Bei der Belagerung von Zürich 1444 verproviantirten sich die Schweizer, die davor lagen, durch Kauf der Lebensmittel, die ihnen zugeführt wurden, und auf Befehl der Berner kam ihnen Wein vom Waadtland zu 6.

Der Ankauf der Lebensmittel in den Stationsorten war die Regel, aber nicht überall ausführbar, besonders wenn größere Städte, die den Hauptmarkt inne hatten, die Victualien verweigerten 7. Im Jahr 1242 verweigerte Worms dem Erzbischof Sigfrit Il von Mainz den Verkauf von Lebensmitteln an sein Kriegsheer, mit dem er auf dem Gau gegen den Pfalzgrafen Otto lag, also seinen Proviant leicht von Mainz oder Oppenheim hätte beziehen können 8. In solchen Fällen mußte man Lieferungsaccorde mit entfernteren Städten machen, welche dem Heere geneigt waren 9.

1 Hostes (Engadinenses), quo cæsarianos fame urgerent, cuncta ad victum pertinentia vel corruperant vel penitus abstulerant. Pirckheimer 2 p. 21. 2 Joas, qui Ungariam occupaverat, comperto ejus (Heinrici IV) adventu summa industria id operam dedit, ut in locis, in quibus irruptio hostium timebatur, nihil animalia pabulorum reperirent. Exercitus regis, qui ad tanti belli administrationem nihil sumptuum præparaverat, gravissima statim laborabat inedia, adeo ut homines plerosque, animalia pæne omnia brevi pestilentia et fames consumerent. Lamberti ann. ad a. 1074 bei Pertz 7, 217. 3 Die Schweizer hatten beim Auszug den Befehl: ut unusquisque ex veteri instituto, farinam ex avena confectam, quantum ei in quatuordecim dierum cibum sufficeret, nec non calceorum par novum secum deferret, quo omni alio commeatu deficiente saltem per mensis dimidium hoc alimento in hostico perdurare valerent. Pirckheimer 2 p. 13. ↑ Böhmer 2, 87. 88. 5 Cives Wormacienses cum universitate et vexillo ac curru suo herwagen potenter aderant (bei der Belagerung von Alzey) et cum machinis et instrumentis ac sagittariis maximam ibi habuerunt expensam ; victualia etiam de Wormacia abundanter advenerunt. Böhmer 2, 199. 6 Tschachtlan S. 219. 7 Civitatum cives duci Alberto necessaria vendere renuerunt . . . archiepiscopus Moguntinus et dux Austriæ in penuria fuerunt, quia civitates imperii eis necessaria vendere noluerunt. Böhmer 2, 88. 89. Auch die Besaßung von Rappersweil suchte sich durch Kauf zu verproviantiren. Tschachtlan S. 232. Verproviantirung auf dem Marsch gegen Bezahlung. Justinger 376. Sorge für Proviant im Gebirgskrieg. Pirckheimer 2 S. 19. 8 Böhmer 1, 181. 9 Dux Austria (Albertus audiens), quod civitates Hagenowensis, Spirensis, Wormaciensis et Oppenheimensis panem neque vinum nec alia necessaria sibi vellent vendere, . . . . vocari jussit suum marescalcum et jussit eum annonam, vinum et alia necessaria emere vel accomodare. qui marscalcus rogaverat aliquos cives Argentinenses, quod ei annonam venderent. quorum aliqui sic responderunt: licet unum quartale siliginis vendatur bene pro 10 solidis Argentinensibus, et quartale avenæ 6 solidis, tamen sic nolumus vendere, sed quantum unum quartale siliginis valet et vendi potest infra octavam s.Joh. bapt. et ejusdem diei æstimationem volumus nobis

esse salvam, et quod infra dictam octavam s. Joh. bap. annona taxatur... Annona vero, videlicet quodlibet quartale siliginis taxatum fuit juxta forum commune pro 5 solidis, avena vero pro 3 sol. et carrata vini pro 2, quæ prius octo libras valuit. Von 1298. Böhmer 1, 145 flg.

Die Schwierigkeit der Verpflegung war wohl der Grund, warum Karl d. Gr. sein Heer in Corps theilte und diese getrennt den Feind angreifen ließ, wie er es 773 in der Lombardei und 775 in Sachsen that 1. Denn der König sorgte für den Proviant seines Heeres (exercitui provisit) und hatte dafür einen Schagmeister (custos thesauri) 2. Dieser theilte die Rationen aus, und mußte damit vorsichtig umgehen, weil troß des königlichen Befehls die Beifuhr von den Beamten zuweilen saumselig betrieben wurde 3. Bei der Belagerung von Weißenburg hatten die Fußknechte ihre Küche oder gemeinschaftliche Kost (Menage) auf der Stube der Schmiedezunft 4.

1 Annal. Einhardi ad ann. 775. 2 Böhmer 2, 53. (Adolfus) mandavit (regi Angliæ), quod homines multos habere posset, si eis victualia ministraret. tunc rex Angliæ misit regi Romanorum 30,000 marcarum, ut hominibus armatis necessaria ministraret. Böhmer 2, 81. Rex (Albertus) militibus dicebat: præparate vos, me ad meos cum potentia perducendum. qui dixerunt: deficiunt nobis expensæ et ideo vobiscum pergere non valemus. rex dicebat: dabo vobis 1500 marcas, ut me ad propria perducatis. mílites dixerunt: voluntarie faciemus. Von 1300. Böhmer 2, 92, Argentinam dux Albertus pervenit et exercitum suum pro magna parte de propriis pavebat expensis. Ibid. 2, 88. 3 Bei der Belagerung von Colmar gab König Adolf seinen Kriegsleuten täglich nur 12 vasa vini et alia. Böhmer 2, 74. Quamvis enim cæsar undique sub exercitus reditum commeatum adferri jussisset, incuria tamen præfectorum omnia sunt neglecta Pirckheimer 2 p. 21. 4 Bad. Arch. 2, 283.

Marschordnung. Die regelmäßige Marschordnung hatte 3 Abtheilungen, Vorhut, Hauptcorps und Nachhut. Die Vorhut nannte man den verlornen Haufen; sie bestand aus alten und erfahrnen Soldaten, die nicht leicht aus der Haltung und Fassung zu bringen waren und durch ihre Disziplin Stand hielten. Hatte man im Rücken der Colonne die größere Gefahr zu besorgen, so wurde die Ordnung umgekehrt und der verlorne Haufen kam zulegt 1. Solche gedienten Leute merkten die Hinterlist des Feindes, wo er sich auch nicht sehen ließ. So legten die Straßburger 1392 in die Fuhrten des Rheinarmes viele Fußeisen oder Fußangeln, um die Uebergänge zu erschweren, aber ihre Gegner bemerkten bei dem niedern Wasserstande die List, und lasen die Fußangeln auf 2.

'Tribus agminibus est progressum, præibat turma, quam amissam vo

cant, cum pyxidibus quatuor. sequebatur agmen magnum semper ordines suos conservans, impedimenta vero ac turbam inutilem ultimi tuebantur. Pirckheimer 2 p. 21. Mutati sunt ordines et agmen illud amissum, quod universum ex veterano constabat milite, omnibus aliis præmissis, a tergo sequebatur, hostem ab incursu, si invadere auderet, repulsurum. Ibid. Die Armengecken theilten sich in ihrem Marsche durch das Elsaß 1444 in 3 Haufen, im legten war ihre auserlesene Mannschaft. Quellensamml. 1, 388. 2 Quellensamml. 1, 268.

Musterung. Sie wurde gewöhnlich auf den Sammelplägen des Heeres vorgenommen. Je nach dem Lande, gegen welches der Krieg geführt wurde, bestimmte man einen Ort der Zusammenkunft für alle Contingente. Dieser Ort lag jedesmal auf der direkten Hauptstraße gegen das feindliche Land und die gesammelten Contingente zogen vereint auf dieser Straße weiter. Es folgen hier einige Beispiele. Worms war der Sammelplag (generalis conventus) Pippin's in seinem Feldzuge gegen den Herzog Tassilo von Baiern. 764. Eben so zum ersten Sachsenkriege Karl's d. Gr. 772 1. Genf war 773 sein Sammelplag nach der Lombardei 2. Ulm war der Sammelplag zum Römerzug 1157 3. Regensburg war der Sammelplag zum Kreuzzug Friderich's I. 11894. Mainz war im Jahr 1282 der Sammelplag des Königs Rudolf am Oberrhein zu seinem Feldzuge gegen den Erzbischof von Köln 5. Augsburg war der Sammelplag zu dem Römerzuge des Königs Ruprecht. 1401. Klotten war der Sammelplag für die Eidgenossen im Züricher Krieg von 1444, wo der Kriegsrath gehalten wurde. Ein anderer Sammelplag im Züricher Krieg war das Dorf Grüningen, wo die Schweizer hinkamen und über den Krieg Rathschläge machten 7. Die Sammelpläge des Kriegsvolkes wurden wie die gerichtlichen Versammlungsorte Malstätten genannt 8.

1 Ann. Lauriss. 764. Annal. Einhardi 773. 2 (Karolus rex) cum toto exercitu Francorum Genuam, Burgundiæ civitatem, venit, ibique de bello suscipiendo deliberans copias divisit etc. Einhardi ann. aa a. 773. 3 Jäger's Gesch. von Ulm. S. 78. 4 Böhmer 3, 461. 5 Böhmer 2, 18. 6 Tschachtlan 200. 203. 7 Tschachtlan 216. 8 Archiv für österr. Gesch. 7, 118. 128. Klüpfel, der schwäb. Bund 1, 35 (in der Bibliothek des literar. Vereins Bd. XIV.)

Die Musterung hatte den Zweck, die tauglichen Kriegsleute zum Feldzuge auszuwählen, die weniger tauglichen zu Besagungen zu verwenden 1. Auf den Musterplägen wurde auch Kriegsrath. gehalten, der Feldzugsplan entworfen und die Kriegsgesege berathen und verkündet 2. In den belagerten Städten war aber gewöhnlich ein permanenter Kriegsrath. Die Weißenburger bestellten bei ihrer Belagerung

1469 zwölf Hauptleute als Kriegsrath, 4 vom Kloster und dem Adel, 4 vom Rath und 4 von der Gemeinde 3.

1 Böhmer fontes 1, 5. (Rudolfus rex) designat eis (regni nobilibus) diem et locum, quo universi conveniant, ubi quique examinandi sunt, ubi etiam eligit meliores et fortiores et qui peritiores fuerint ad pugnandum, ceteri remanentes munitiones suas custodiant diligenter. 2 Kriegsrath. Pirckheimer 2 p. 19. 21. 22. Dederat archiep. Moguntinus omnibus (suis militibus) in mandatis, quod sicut diligerent personas et res, a pauperum se continerent rapinis, non furta, non rixas, non exspoliationes nullasque inter se attemptarent discordias. Von 1158. Böhmer 3, 286. Kriegsgefeße der Eidgenossen im Schweizerkrieg von 1499. Pirckheimer bell. Helv. lib. 2. tm Thesaur. hist. Helv. p. 13. 3 Bad. Arch. 2, 282.

Parlamentäre. Im Kriege mußten die Boten oder Ordonnanzen die Briefe von einer Partei zur andern an Stäbe gesteckt überbringen, die sie in die Höhe hoben zum Zeichen, daß sie einen Auftrag hatten 1. Da man jedoch erwachsene Boten für Spione hielt, so gebrauchte man hie und da alte Weiber und junge Mädchen zum Ueberbringen der schriftlichen Botschaften 2. Daß aber auch Schulknaben zu Spionen gebraucht wurden, davon steht oben S. 155 ein Beispiel.

1 Tschachtlan S. 76. 2 Neutra pars eo in bello caduceatoribus utebatur, sed tantum vetulæ quædam aut puellæ immaturæ internunciorum fungebantur officio. Pirckheimer 2 p. 22.

Reiterei und Fuhrwerk. Wenn man die Contingente der Reichsfürsten und Städte, die sie nach der Matrikel zum Reichsheere zu stellen hatten, mit den Angaben der Chroniken vergleicht, so sieht man, daß sie zu ihren eigenen Fehden oft das Doppelte und Dreifache an Mannschaft stellten. Ein Grund dieses Unterschiedes lag freilich darin, daß beim Auszug des Reichsheeres eine Reserve im Lande bleiben mußte, aber sie brauchte nicht zwei- bis dreimal so stark zu sein als das Contingent. Die Kurfürsten von Mainz und Trier stellten 3. B. 600 Reiter zum Reichsheere, bei der Krönung des Königs Adolf hatte aber jener 1500 geharnischte Pferde, dieser 1300. So kam Herzog Albrecht von Desterreich im Jahr 1292 mit 1500 Rittern nach Kolmar. Die Stadt Straßburg stellte dem Kaiser Karl IV. zum Römerzuge im Jahr 1369 nur 20 Glefen oder 60 Pferde, aber schon 1287 hatte der Stadtrath verordnet, daß die Bürger zu Straßburg 2000 Pferde unterhalten sollten. Dies war bedeutend mehr als nach der Rathsverordnung, die oben S. 52 flg. abgedruckt ist, und wovon eine ausführlichere Abfassung besteht, welche Schilter wohl zu früh in das Jahr 1400 segt 1.

Zeitschrift, VI.

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