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9. Auch so ymant wider daz gericht dut, deß beßerunge so(l unser) sin, und daz keyner globen noch versprechen solle, daz zu verhelen, ane alle geverde.

10. Auch (so) wollen wir einen scholtheißen zu Alzei segen, einen ritter oder einen andern man, wie u(ns) wol gefellet.

11. Auch seczen und wollen wir, welche zijt unser amptman und unser burgerm(eister) und rate unser stat zu Alzey die welde verbiedent, wer dan dar inne fure vom rade (oder von) der gemeinde, oder andern luten, wer die weren, den sol man pfenden fur die pene und ey(nunge, ez) fij zu frischer dat oder darnach, wanne man des gewar wirdet. und sol daz gescheen, als (dicke) des not wirt, ane geverde.

12. Auch so unser amptman und der rate einen walt off dün wollen, (daz) nýemant vom rade, von der gemeinde, oder von andern luten, wer die sin, vor dem offðun dar i(inne) faren noch holcze laßen holen, dann in dem offdün sollent vom rade und der gemeinde und (die) darzü gehören, gemeinlich dar inne faren ane geverde.

13. Auch sollent die förstere, die uber (die) welde zu den zijten geseget fin, zu den heiligen sweren, daz sie mengeliche, wer der were, rů(gen) sollent, der daż uberfure, als die obgeschriben artickele sprechent von der welde wegen, a(ber) daz geschee ane geverde.

14.

Und waz pene und eynunge davon gefallen, die sol man wenden an der stat notdorfft und buwe ane geverde.

15. Doch wollen wir eynem burgermeister sin recht laßen, in die welde zu faren, als daz herkomen ist, ane geverde.

16. Auch bedorff yemans von unser stat Alzei buweholges, dem sollent unser amptman daselbes und eyn burgermeister daz geben, als fie duncket zijtlich sin, ane geverde.

17. Auch segen und wollen wir, obe yemant gefeßen in unserm gericht ußwendig unser stat Algei zu sprechen gewonne an unser burger eynen zu Algei geseßen, der sal demselben burger mit der ansprache nach folgen an unser stat gericht zu Algei.

18. Gewonne auch unser burger einer zu Algei zu sprechen an eynen geseßen in unserm gericht ußwendig unser stat Algei, so sol der selbe unser burger mit finer ansprache demselben ußmanne auch nachfolgen in dasselbe unser gerichte, da der selbe inne geseßen ist.

19. Und wir wollen nit, daz daruber unser burgere zu Algei, oder die in andern unsern gerichten sigent, ir feyner dem andern in gerich= ten, die uns nit zugehoren und der wir nicht gebruchen, nit bekummern noch offhalten sollen, ane alle geverde.

20. Auch wollen wir, daz die gemeinde gemeinlich unserm amptman und dem rade zu Algei gehorsam sin sollent in allen gebotten, die unser amptman, burgermeister und rate zu Algei von unsern und der stat wegen gebietent, und (wer) daz uberfare, den sollent unser amptman und der rate zu büßen haben an libe und an gude, nach dem die sache gelegen ist, als dicke des not geschicht, ane alle geverde.

21. Und dise obgeschriben stucke und artickele wollen wir sampt und besonder beßern, weliche ziste wir wollen und also uns beduncket, daz uns und unser stat des notdurfftig ist.

Datum Altzei sabbato ante beati Thome apostoli anno dom. M°. ccco. lxxxx primo.

Pfälzer Cop.-Buch zu Karlsruhe Nr. 8. fol. 131. Die Schrift ist hie und da am Rande abgestoßen, was beim Abdruck in Klammern ergänzt wurde. Diese Urkunde ist zugleich eine Stadtordnung, und zwar die dritte, welche die Stadt bekam. S. Bd. 4, 130. 138.

2. Der von Landauwe scheßünge. (18. Aug. 1441.)

Wir Reinhard von gots gnaden bischoff zu Spire geben menglich fur, die diesen begriff und entscheidung sehent oder lesen werdent: als zweyung uff erstanden und gewesen ist in unserre stat Landauwe, die wir dann von dem heyligen Riche in pfands wyse innhaben, zwüschen unsern undertan und getruwen den scheffen uff eyne, und den vierundzwenczig alt und nůwe als von der gemeynde wegen uff die ander site einer schegunge halb, die sie under sich legen wolten, damit unserm und der statt obgenant groplichen schaden und schulde zufürkommen, in solichem aber unser scheffen sich darwieder gesagt hetten, und meynten irs scheffenstuls zügeniessen und mit dem gemeynen manne mit der schegunge nach gebürniß ynezutreten, sonder an der schagunge forter zü haben in der måß, als sie dann an der bete hetten, nemlich geben sie halb bete, und meynten auch die halben schegung zu geben; und was ir bete, wir sie daby hanthaben solten, nach dem sie des Richs und unser scheffen weren. Uff die obgenanten worte der scheffen gaben die nuwen vierundzwengig entwurte, nach dem die bes swerniß, deßhalb man die schagünge für nemme, die gemeynen stat beråret und antreffe, so solt darinn weder scheffen noch andere, als sie hofften, nit gesundert werden, sunder eyn yglicher sin schagunge geben, uff das Landauwe der ftat, uns und yne allen beswerunge und schuldt dar durch erlichtert würden. Und als die obgenanten beyde teyle ir forderunge mit worten gegen einander vor uns erzalt han, haben sie

die zweyunge uff beyden siten gang zu uns gestalt, wie wir sie entscheyden, das es von yne gehalten und für genommen solle werden. Also haben wir uns uff disen hutigen dag datum diß brieffs mit unsern reten uff yere zweytracht und fürnemen bedacht und haben sie entscheyden und entscheiden sie in crafft diß brieffs in der maß und wyse, als hernach gemeldet ist, und haben mit den scheffen geretd, das sie durch früntschafft und umb unsern willen auch zu dieser zist für volle schagunge geben sollen als andere zú Landauwe nach gebürniß ungeverlich, das sie auch zütun bewilligt haben, doch hernach solle beiden parthien ir recht und herkommen gegeneinander des puncten halb behalten sin und dieser unserre rachtunge halp niemant keynen fürstant han, alles ungeverlich. Wir entscheiden auch, ob es sich hernachmals fugen würde in kurcze oder uber lange, das die scheffen, die vierundzwenzig nuwe oder alte, oder die gemeynde mit yne fur sich nemmen oder zů rate würden, aber ein schagung furzünemmen, das sie das ane uns oder unser nachkommen bischove zú Spire, als lange Landauwe unser pfandt ist, nit tún nach furnemmen sollen, uff das und umb deßwillen, das ein yglicher bliben möge in der maß er nach herkommen und billich bliben sol, alles ungeverlich. Des zu warem urkunde haben wir unser ingesiegel tün hencken an diesen brieff, und wir burgermeister, scheffen, die vierundzwengig nuwe und alte von der gemeynde wegen der stat Landauwe bekennen, was davor geschrieben steet, alfferre das uns alle und unser yglichen besonder antreffend und berürende ist, das das mit unserm wyssen und willen zugangen und also zwuschen uns vorgenanten parthien berett und beteydingt worden ist. und des zu urkunde so haben wir unser stat ingesiegel an das vorgenannt unsers gnedigen lieben herren hern Reinharts bischoffs zú Spire ingesiegel auch gehangen an diesen brieff, der geben ist zu Landauwe uff frytag nach unser lieben frauwen dag wurczwyhunge, Assumptio zů latin, anno domini Mo. CCCC. XL. primo.

Bruchsaler Copialbuch Nr. 12 a. fol. 91 zu Karlsruhe.

3. Schiedspruch über die Bet der Ausmärker zu Durlach. 1447. Jan. 30. Wir der schultheiß und die richter gemeinlichen der stat zu Ettlingen bekennen und tund künt aller menglichem, das für unß in offenem siczenden gericht kommen sint die erbern lüte die von Dürlach an einen und die von Hagßfelt an dem andern teyle, umb etliche ire spenne, so sie gegen einander habend. und ist nemlichen der von Durlach züspruch gewest, wie das die von Hagßfelt etliche güter, åcker und wißen, in

der selben von Dürlach marcke ligende habend, darvon sie meynende (l. meynend), das ine die selben von Hagßfelt billichen ire betde und stüre da von reichen und geben gen Dürlach und ine damit an ire betde zů hilff komend, und auch das die von Dürlach meynend, iren weydgang uff den selben güttern zu bruchen und die von Hagßfelt nit me rechts daruff haben sollend, dann was sie dar uff mit dem pfluge herbuwen und mit der sicheln und senßen gewinnen mögent, als sich das gebürt 2. Dar uff die von Hagßfelt geantwürt habend, die selben ire gutter syent ire recht eygen, und sie hoffend, fie ligend in ire marcke und nit in der von Dürlach marcke, und sie habend big her und als lange yemans fürdencken mage, die selben ire gütter an die betde gen Hagßfelt geleyt und nie kein betde gen Durlach da von geben. Daruff die von Dürlach aber geredt habend, als die von Hagßfelt fürziehend, das soliche gütter ligend in ire marcke x., solichs sy nit not fürzünemmend, dann sie wollen nit rechtigen umb die marcke, dann es sy vor zyten darumb gerechtiget und sie habend die marcke mit rechte behalten und sy ire und nit der von Hagzfelt, und sonder wollend sie rechtigen umb die betden und weydgenge uff den selben iren eygen güttern, als da vor geschriben ist, und meynend, das sie billichen die betde gen Dürlach davon geben die sie beschüczend und beheigend und in der von Durlach marcke ligend 2c., und begerend darumb unßere ürteile. Da wider die von Hagzfelt aber redent, die selben gütter ligend in ire marcke und sie habent die alle male und geweltes gen Hagzfelt an die betden geleit und nie fein betden gen Durlach davon geben und sie habend auch den weidgang daruff genossen 2c., und sie begerend auch darumbe unßer urteil. Also nach beyder partyen clage und antwurt, nachreden und widerreden, so herkennen und sprechen wir zu recht, das die von Hagzfelt die selben ire gütter nyeßen und verbetden sollen, wie die sie bigher genossen und wohin sie die betde geben habend alßo lange, big das von beyden parthyen mit recht fürbracht würt, in wellicher marcke die selben gütter ligend, darnach sol dann aber beschehen, was recht sy. Des zu urkünde so haben (wir) derselben stat Ettlingen insigel gehenckt an dissen brieff, der geben ist uff mentag nach conversio Pauli anno domini M. CCCC. XLVII.

Aus dem Original in der städtischen Registratur zu Durlach. Siegel abge= fallen.

In unserm jeßigen Steuerwesen ist es gleichgültig, ob die Grundsteuer der Ausmärker mit der Steuersumme der einen oder andern Gemeinde an die Staatskassen abgeliefert wird; damals war es nicht gleichgültig. Denn die Bet wurde als eine runde Summe auf die Gemeinde gelegt und diese besorgte die Repartition auf die einzelnen Steuerpflichtigen; je mehr also Steuerpflich

tige, defto kleiner wurde der Betrag auf den feuerbaren Morgen Feld. Es war also für die Gemeinde eine Erleichterung, wenn die Ausmärker zu ihrer Bet beitrugen, denn um den Betrag, den die Ausmärker bezahlten, verringerte fich die Betsumme der Inmärker. In obigem Entscheid des Schiedsgerichts wurde demgemäß ausgesprochen, daß die Bet dem Gemarkungsverband entrichtet werden sollte, in welchem die betbaren Grundstücke gelegen waren.

4. Bestellung eines Steuerfurrogats für befreite Grundstücke zu Durlach. 21. Nov. 1494.

Wir Cristoff von gots gnaden marggrave zü Baden x. und grave zů Spanheym bekennen mit diesem briefe, als vnser schultheis zü Durlach Claus Arbogast umb die würdig und ersamen geistlichen unsere lieben andechtigen apt und convent des gotshuß zu Herrenalb einen wingartberge zů Durlach gelegen, das Rimich genant, des do ist by fünffgehendhalben morgen, bete und anderer beschwerung fry, umb einen farlichen zinß, nemlich von yedem morgen fars fünff schilling pfenning zu geben, gekoufft, und für sollichen zinß den obgemelten apt und convent zu dem egenanten wingartberg zů ursage und underpfande ingesezt hat by nun morgen wiesen ungeverlich zu Durlach by dem ftege gelegen, genant die Marquarthage, das wir da in solliche insagung gewilligt, darzů auch dieselben nün morgen wiesen bete und aller anderer beschwernis gefryet haben, und willigen darin und fryen die für uns und unser erben in crafft dißs briefs, doch also, das der obgenant unser schultheis den unsern von Durlach gegen sollicher unser fryung, als er dann zutünd zugesagt, fry zů iren handen stellen und ubergeben solle zwen morgen wiesen, die die bete, so sich von den vorgemelten nün morgen und denselben zweyen morgen nach herkomen unser statt zu geben gebüret, jars wol ertragen mögen. Und als wir in unserm fürstenthum und landen auch macht haben, nach gelegenheyt der leüffe lantschaden, schagung und derglichen uffzüsegen und zů nemen, uff das dann ein yeder innhaber des obgemelten wingartsberg aller sollicher beschwerungen, so kunfftiglich von unser und unserer erben oder von unser statt wegen zu Durlach uff die vorbestimpten nün morgen wiesen gesegt und gelegt werden, auch gang fry und unbeladen fin und bliben mögen, als sie auch sin sollen, so hat der egenant unser schultheis mit unser verwilligung den obgenanten den unsern von Durlach zu den obgeschrieben zweyen morgen wiesen auch frye zů iren handen gestelt und ubergeben und sie auch von ime angenomen fünff vierteyl ackers, die jårlich einen guldin gelts wol ertragen mögen, mit den nemlichen fürworten und zusage, das dieselben die unsern von Durlach, burgermeister, gericht und rate und ire nach

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