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Legen und der Erzbischof Dieterich im Jahr 1452 folgenden schiedsrichterlichen Entscheid gab: 1) das Domkapitel verlor alle rückständigen Zinse sammt den Kosten, die es zu deren Beitreibung gehabt hatte; 2) die Stadt sollte das Kapital von 4200 Goldgulden binnen 10 Jahren abtragen. 3) Kommt sie ihrer Verpflichtung nicht nach, so tritt das Domkapitel wieder in alle seine Forderungen ein und der Erzbischof wird der Stadt keine Hülfe leisten. Diesen Entscheid nahmen beide Theile an, wie empfindlich auch der Verlust des Domkapitels war 10. Auch die Stadt Worms war in Folge der Niederlage des rheinischen Städtebundes gegen den Pfalzgrafen Ruprecht genöthigt, im Jahr 1392 von dem Domkapitel zu Speier 1200 Gulden aufzunehmen, die sie mit 5 Procent verzinste und erst im Jahr 1437 wieder abtragen konnte 11.

Weder Schaab noch Arnold 12 erwähnen die Mainzer Friedensbücher, welche für die Geschichte der Stadt doch wohl ebenso erheblich find als die Streitigkeiten über den Weinschank und ähnliche Gegenstände, die jene Schriftsteller behandeln.

Beleg stellen. 1 Joannis rer. Mogunt. 3, 463.

2 Es steht bei Würdtwein diplom. Mogunt. 1, 490 - 516.

3 Bei Würdtwein subsid. diplom. 11, 358 flg., 370. Beide Redactionen werden Fridebuch genannt.

4 In einer Hs. zu Kolmar ohne Nummer, worin sich eine kleine Chronik befindet, steht auch ein Bericht des Domherrn Konrat v. Bußnang über die Eroberung von Mainz (1462) an den Abt von Mürbach im Oberelsaß.

5 S. Schaab's Gesch. des rhein. Städtebundes 1, 253. Es waren im Jahr 1430 nur 114 Patrizier. Daselbst S. 459.

6 Den Zusammenhang dieser städtischen Revolutionen erkannte schon Lehmann Speir. Chr. S. 591 und ihm folgt Ochs, Gesch. von Basel 2, 45 mit Hinzufügung weiterer Belege. (Mieg's) Gesch. von Mühlhausen 1, 58.

7 Die erste Urkunde dieses Sonderbundes von 1293 bei Senkenberg Selecta 2, 122. Eine andere bei Schaab 1. 1. 2, 68, dessen Abdrücke aber in der Sprache nicht getreu und durch viele Les-, Schreib- und Druckfehler bis zur Nachlässigkeit entstellt sind. Um nur einige Belege zur Vorsicht bei dem Gebrauche zu geben, bemerke ich, daß er 2, 36 eine Urkunde aus dem Original mittheilt, worin die Formen nullateng, servabimg, fecimg und viele ähnliche vorkommen. Welcher Kenner der Diplomatik wird aber die ganz gewöhnliche Abkürzung fecimg (fecimus) in fecimg verändern, oder wenn dies ein unwissender Abschreiber gethan hat, so drucken lassen? Da er die Abbreviaturen im Abbruck häufig stehen ließ, ohne sie zur Bequemlichkeit des Lesers aufzulösen, so hätte er sie doch wenigstens genau geben sollen, also nicht utrags für utraq; (2, 64) utraque u. dergl. Ich bin nicht im Stande, aus dem Saße, der mit audemus schließt (2, 65), einen Sinn heraus zu bringen. Noch in einer Münzvereinigung von 1351 im alten Statut.-Buch der Stadt Speier Nr. 6

f. 29 heißt es: so han wir an der selben werunge nach gevolget unsern eite genossen den von Menze und den von Wormesse." So nennen sie sich auch in einer Eidesformel bei Sch a ab, Gesch. des rhein. Städtebundes 2, 60, welche dieser irrig in das 13. Jahrh. sezt, da sie nach Inhalt und Sprache jünger ist. Ein Vertrag über Schuldklagen von 1308 bei Lehmann S. 640. Vergl. auch S. 726.

8 Das speierische Statut steht in dem Stat.-Buch der Stadt Nr. 6. f. 1 flg. und bei Lehmann S. 284, aber, wie auch seine andern Abdrücke, in verdorbener Sprache und nicht vollständig, weshalb eine richtige Ausgabe wünschenswerth ist. Die Frankfurter Verordnung bei Böhmer cod. Francof. 1, 443. Der Wormfer Stadtfrieden steht bei Moris vom Ursp. der Reichsstädte. Docum. p. 146.

9 Cop. Buch des Speierer Domkapitels zu Karlsruhe Nr. 1 f. 57, 65. 10 Daselbst f. 232.

11 Das. f. 53 mit dem Beisaße: reempti sunt absque fructu. Ztschr. 5, 410. 12 In seiner Verfassungsgeschichte der deutschen Freistädte. Gotha 1854.

In gottes namen amen. Kunt sij allen den, die diesen brief lesent odir horen lesen, das wir die burgermeistere und rad der statt Menge got dem almechtigen zu lobe und zu eren und unsern burgern, die do igunt zú Menge wonent, odir in kunftigen zijten da selbist wonende werdent, und süft allen und iglichen personen, in waß wesens, wirden odir eren die fint, die dieses friedens begerende weren odir in diesem frieden sin wollent, zu trofte, friede und gemache, und auch zu vormiden schaden, vrrünge und zweytracht, der und die in kunftigen jaren und zijten offersteen mochtent, off hute data diß brifs dieser hernachgeschrieben stucke und puncte mit allem irem begriffe und innehalt, als sie dan eigentlichen begriffen und von worten zu worten hernachgeschrieben stent, eynmüdiglichen und in eyme sigenden rade uberkommen sint; weliche stücke, puncte und artickele die bürgermeistere, die zu zijden durch uns den rad zu Menge gekorn und uber den frieden gesagt werdent, jerlichen und sunderlichen zu der zijt, als man huldet, liplichen zu gott und den heiligen sweren sollent offriechtiglichen zu halten, zu hanthaben und zu rechfertigen.

1. Zum ersten male segen, orden und machen wir, daß kein man zú Menge sall wedder offelichen noch heymlichen dheine ergliche hauffunge odir sammenunge machen in der stede Menge laster odir schaden. Und wer' eß sache, daß ymant off frischer dait durch unsern . . . . 1 also funden würde, odir das man ymant mit zweyn burgern zù Menge, den da zu gleüben were, des besagen mochten, den odir die mag der rad gemeinlichen odir das merteile under yne, als dicke und vile des noit beschiecht, straffen an libe und an güde. Mochten aber der odir die,

den man solichs schult gebe, des in massen vorgeschrieben steet, nit bes saget werden, der selbe odir die selben, als ferre die zu frischer gedait nit gefunden weren, sollent sich solichs entslagen mit iren eyden. Enteden sie des nit, so eß von yne durch unsere burgermeistere 2 gesünnen würde, den oder die mag der rad straffen glicher wise, als sie des besagt odir üff frischer dait funden worden weren. (A. 3. B. 3.)*

2. Item so ensall nymant zu Menge in der stede laster odir schaden eyniche verbunteniße, eß sy mit eyde, glübde odir anders, innegene odir machen, und weme man des schult gebe, mit den sall es gehalten werden als mit den jhenen, die in der stede laster odir schaden ergliche haufunge odir samenunge gemacht hetten, als dan solichs klerlichen hievor in dem nehßten artickel geschrieben und begriffen ist. (B. 1.)

**

3. Item ist ymant zu Menge, er sij in dem rade odir ußwendig, der den rad widdertribet odir widderwirfet und sprichet, er sij meyneydig odir eyns unrechten uberkommen, als balde die burgermeistere s das ynne und gewar werden odir solichs vor sie kommet, so sullent sie nach dem steen und yne in der stede sloß legen und yne dün strâiffen, nach dem der rad odir das merteile des raits uberfommet. (A. 85. D. 5.) ***

4. Item ist ymant in dem rade odir ufwendig deß raits, der da rait süchet oder wirbet hêimlichen odir offenlichen an ymant ußwendig øðir innewendig der statt, das widder den radt øðir widder die statt fii, erfarent das die burgemeistere uff den eyt, der fall gestraffet werden, nach dem der rad odir daß merteile uberekommet. (A. 83.)

5. Item so ensall kein bürger in dem rade odir ußwendig deß raits, und die sich zu Menge generent und werent und leyen sint, dheinerley gût, gabe, myde, myddewan, und keyne die andern stucke, die ymant erdencken mag, von herren, rittern, burgern, paffen, leyen, kaus

*

In dem Eide, welchen die Anwälte oder Fürsprechen jährlich zu Speier (nach der Stadtrevolution von 1330) leisten mußten, befindet sich folgende Stelle: „daz ich keine samenunge oder houffunge der zunftmeistere oder der zünfte zú Spire niemer gemache oder schaffe gemaht ane heisse und loubunge des rates zü Spire." Altes Stat.-Buch der Stadt, Nr. 6 f. 28. In einem Vertrage um 1376 ist einem Manne bei Verlust seines Unterpfandes geboten: wo er deheiner famenunge gewar wirt, die wider den rat ist, daz er in daz verkunde und sage. f. 43.

** Ueber die politischen Versammlungen und Berathungen der Zünfte zu Breslau 1459 klagt auch Eschenloer in seiner Chron. von Breslau 1, 87.

*** Vermaledeiet sei die gemeine, die irem rate nicht gehorsam ist. EschenJoer 2, 327,

wergenen *, judden, odir von dheinen andern personen geistlich obir werntlich nemen, sie zuverantworten gein dem rade und gein den burgermeistern ane alle geverde. Und wer das tede, der sall zwirnet als vil der statt zu befferunge geben, als er zu schencke, liebe odir mÿede, als vorgerurt ist, genommen hette. (A. 105.)

6. Item obe ymant mit dem rade odir andern zu Menge zu schicken hette, und das die vor eynen raid odir deß raits frunde bescheiden würden, so mag ein iglicher mit yme vor den raid oder die raitsfründe bringen vier, fehs odir echte finer frunde und daruber nit, umb yen zu finen rechten gutlichen zu versprechen und zu verantworten.

7. Item so ensall nymant zu Menze etwas machen odir segen, daß da sij widder den raid odir wider des raits gemechniße, welicherleye das sii; und wer das brichet, der und fine mitfolgere die sollent nach der 5 burgermeistere gebode zwey jare zu besserünge uß Menge faren. Ist aber das ymant icht gudes findet, daß der statt und dem rade gut ist, oder weiß, das der statt gut oðir erlich ist, der sall das den burgermeistern und dem rade fürlegen und sagen.

(A. 56. B. 57.)

8. Item was die 7 burgermeistere [und rat] sementlich ødir besunder sprechent, wer fie des widdertribet, er sij in dem rade odir ußwendig, der sall faren uß Menge ein vierteil jars. (A. 67.) **

9. Item welich burger zu Menge, oder die bij uns in dem frieden fint, mit vorgesagtem rade eynen burger odir bijwonner doitslehet, mag man yne des bereden mit zweyn biederben mannen, unsere bürgere, der fall us Menge faren fünf jare, und ensall nit widder in Menge kommen, er enhabe von ersten von ersten geben drijßig phunt heller, funfzehen phunt der statt und funfzehen phunt dem geriechte, und zum ersten des doden fründe abegelacht. Und wer eß sache, das er und des doden frunde nit mochten uber ein kommen, daß sall der rad besehen, und waß das mertaile des raits überkommet, das sollen die beiderfijte folgen und stede halten (A. 14. B. 14. E. §. 3.)

Ist eß aber sache, das ein bürger den andern von geschiechte ane vorsage doitsluge, mag man yne bereden mit zwein biederben mannen, unsere burgere, er fall fare uß Menge zwey jare und sall geben drijßig phunt heller, halb der statt und halb dem geriechte, ee er widder komme

*

Französische Wechsler, die meistentheils aus Cahors kamen, Caoursins, wo von Kauwerzen gemacht wurde.

** Färliche dinge in einer stat, wo eine gemeine aus der furcht und gehorsam gesagt ist. Eschenloer 2, 48.

in die statt, und von erfte deß doden fründe abelegen. Und mochte er mit den selben nit uberkommen, so sall eß damit auch gehalten werden, in maißen hie nehst geludet ist. (A. 15. B. 16. C. 33. D. 1.)

10. Item wer' eß, das yrgant ein geleüfe odir geslege wurde, und eyner odir mee doit verliebe, wer damit lieffe odir bij dem gereuffe were, und hant zu lehte frevelich mit slagen, stechen, messerziehen oder mit steinen zu werfen an den odir die, die doit verlieben weren, und des berett würde mit burgern zu Menge odir mit andern biederben lüden, den zu gleuben were, die sollent alle und iglicher besunder glicherwise den doitslag bessern, als obe sie yne mit der hant getan hetten.

11. Item welich burger den andern doitsleht odir libelois machet, den morder sall nymant vor allen dingen kein volleyst odir stüer geben, das er den doitslag damit gebesser; und wer yme darüber dheine volleift, stuer odir helfe tede odir gebe heimlich odir offenbare, mit welicherley (sache) das were, odir aber ane daß darlechte, das er eß selber odir ymant von sinent wegen nemme; wie vile ymant dem morder zu ftuer gebe, wo das fur die burgermeistere [den vigthumb] odir vor den rad queme heimlich odir offenbare, der fall der statt zu Menge zwirnet also vil geben und sall dargu die statt und den burgbanne ane alle gnade eyn jare rumen. Und ist eß, das der selbe morder den doitslag bessern wirt, und wanne er die besserunge tun sall, so sall er vor der besserunge und ee er sie thû, ein gestabten eyt zu den heiligen sweren vor den burgermeistern [dem vigthumb], das er den selben burgermeistern [dem selben vigthumb] alle die persone sage und benenne, die yme zu der besserünge des doitslags odir darnach dheinè gabe, helfe odir ftüer gegeben odir getan haben. (A. 117.)

12. Item ist eß, das ymant eyn burger, bywonner odir ymant anders zu Menge blendet an eynem augen odir an beiden, mag man yne deß bereden mit zwein biederben mannen, der fall faren üß Menge funf jare nach der 9 burgermeistere gebode, und fall geben drifßig phunt der ftatt; und ee er widder inne komme in die statt, und 10 den geblenten und sin frunde von erste abelegen; und mochte er mit den selben nit uberkommen, das soll der rad besehen, und waß das mereteile deß raits uberkommet, das sollen sie beiderfijte folgen und stede halten. (A. 16. B. 15.)

13. Item welicher unser burger, hindersaße odir bywonner, odir sust wer der were, eynen man odir frauwe in unser statt odir burgbanne an eynem gliede odir mee lemmet in eynem gereuffe und geslegs und zu eyme male, das der, der die dait getan hat, eyne igliche lemde

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