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Erster Vortrag.

Der positive Zweck des Evangeliums Johannis.

Nach einem Vorworte (Kap. 1, V. 1-18) beginnt der Apostel Johannes seine evangelische Geschichte mit dem Auftreten Johannis des Täufers. Ebenso der Evangelist Marcus, der 1, 1. dieses Auftreten ausdrücklich als den Anfang des Evangeliums von Jesu Christo bezeichnet. Doch Marcus, wie auch Matthäus und Lucas, faßt den Täufer von einer anderen Seite auf, als unser Apostel. Er schildert ihn als Bußprediger. Dem entspricht auch seine ganze äußere Erscheinung, der Ort seines Auftretens, die Wüste Judas, sein Gewand von Kameelhaaren mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden, seine Nahrung, bestehend in Heuschrecken und wildem Honig. In dieser strengen Asceten-Gestalt spiegelte sich die Weltentsagung wieder, die er als Bußprediger forderte, und stellte er das neutestamentliche Gegenbild des Propheten Elias, der hehren und gewaltigen Bußprediger-Gestalt des A. B., dar, von dem es 2. Kön. 1, 8. heißt, daß er ein härenes Gewand trug und umgürtet war mit einem ledernen Gürtel um seine Lenden. Darum

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wie die alttestamentliche Bundesoffenbarung Malcachi 4, 5. 6. mit der Verkündigung der Sendung dieses zweiten Elias schließt, so beginnt die neutestamentliche Bundesoffenbarung Marc. 1, 1 ff. mit der Ankündigung seines Gekommenseins. In Anknüpfung an dieses Wort des Maleachi schildert auch der Engel Luc. 1, 17. den Läufer schon vor seiner Geburt seinem Vater Zacharias als den, welcher vor dem Herrn hergehen werde im Geist und in der Kraft des Elias, und nennt ihn der Herr selbst Matth. 11, 14. 17, 12. den Elias, der da kommen soll, und der schon gekommen ist.

In unserem Evangelium hingegen tritt der Täufer nicht als Bußprediger, sondern als Zeuge auf, als Zeuge des Lichtes, der da Zeugniß gibt von Chrifto dem Sohne und dem Lamme Gottes, vgl. 1, 7. 15. 34. 36. Dies stimmt ganz mit der Tendenz oder dem Zwecke unseres Evangeliums selber überein, welchen Zweck desselben der Apostel am Schlusse 20, 31. dahin angibt, daß es geschrieben sei, damit seine Leser glauben, Jesus sei der Christ, der Sohn Gottes, und damit sie durch den Glauben das Leben haben in seinem Namen.

Diesen Zweck nun, zu bezeugen, daß Jesus der Christ ist Gottes Sohn, der das ewige Leben ist, und das ewige Leben gibt denen, die an ihn glauben, verfolgt der Apostel durch sein ganzes Evangelium hindurch. Gleich im ersten Kapitel V. 49 ff. bezeugt Nathanael: „Du bist Gottes Sohn, Du bist der König von Israel, d. i. der Messias, der Christ," und bestätiget Jesus durch seine Antwort dieses Zeugniß. Im zweiten Kapitel V. 11. offenbart er auf der Hochzeit zu Cana seine Herrlichkeit, nach 1, 14. eine Herr

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