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allgemeine Maasregel hinderte jedoch nicht, besondere und kleinere, kein Ganzes bildende, Theile der Altdorfer Bibliothek in einzelnen Wissenschaften, nach Möglichkeit auf der Stelle, bei der Versetzung, mit der ältern Bibliothek sogleich zu vereinigen und dadurch ihren Gebrauch zu vereinfachen. Alles aber, was von der Altdorfer Bibliothek bis dahin noch nicht geordnet war, musste einstweilen in dem neuen Locale an einem schicklichen Orte zusammengestellt werden, um es zur Einreihung bei der Hand zu haben. Die Versetzung selbst wurde in den Herbstferien vorgenommen, weil zu dieser Zeit die Unterbrechung ihres Gebrauches am wenigsten fühlbar war. Obgleich bei diesem höchst schwierigen und die angestrengteste Thätigkeit erheischendem Geschäfte ein fortwährender Aufenthalt dadurch verursacht wurde, dafs zur Kosten-Ersparung alle alten Repositorien einzeln, sobald sie geleert waren, zerlegt und in neue, ihrem künftigen Locale angemessene Formen gebracht und erst mit Oelfarbe angestrichen werden mussten, so war doch nichts desto weniger durch die musterhaften Verfügungen und die unermüdeten persönlichen Anstrengungen des Herrn Directors, so wie durch die Unterstützung und die möglichsten Leistungen des zweiten Bibliothekars Herrn Professors Böttiger, dann des Verfassers dieser kurzen Geschichte und des übrigen Personals, ganze Bibliothek binnen sechs Wochen an den Ort ihrer gegenwärtigen Bestimmung dergestalt gebracht, dass bei dem Wiederanfang der akademischen Vorlesungen zu Anfang Novembers auch ihr Gebrauch

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wieder eröffnet werden konnte. Am 4. Januar 1826 verfügte sich der akademische Senat in das neue Bibliotheklocale, um die nunmehrige Stellung und Einrichtung der Bibliothek in Augenschein zu neh men, wobei derselbe sich gedrungen fühlte, dem Director der Bibliothek den einstimmigen Ausdruck der Dankbarkeit sowohl für die Zweckmässigkeit und Anständigkeit der neuen Einrichtung, als auch insbesondere für die unglaubliche Anstrengung und Schnelligkeit, womit das ganze Geschäft vollzogen ward, zu erkennen zu geben. Da aber nächst der Translocation der Bibliothek auch alle vorher ge. trennt und zerstreut gestandenen Abtheilungen und einzelne Werke Einer Wissenschaft in dem neuen Locale zusammengestellt werden mussten, ohne dafs bei der Eile, mit welcher die Versetzung vorgenommen wurde, die Standortszeichen in den Büchern und Katalogen umgeändert werden konnten, so würde allerdings auf ziemlich lange Zeit hinaus der vollkommen unbeschränkte Gebrauch einer sehr grossen Bücheranzahl oft gestört worden sein, wenn nicht die genaueste Kenntnifs, welche der Director von der Stellung aller Bücher im alten und neuen Locale, so wie von deren zufälligen Beschaffenheit hat, diesen blos momentanen und unvermeidlichen Mangel ganz unbemerkbar machte. Indessen werden mit unermüdeter Thätigkeit die zweckmäfsigsten Einrichtungen zu einer sichern und schnellen Auffindung sowohl derjenigen Bücher, welche neue Standorte erhielten, als auch derjenigen, welche noch gar nicht bezeichnet waren, fortgesetzt, und der Verfasser die

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ser Nachrichten findet wahre Glückseligkeit in dem Bestreben, dazu aus allen Kräften mit zu arbeiten. Auf diese Weise sind bereits die sämmtlichen Manuscripte, die gröfsere Hälfte der Incunabeln, der bei weitem gröfste Theil der ursprünglichen Altdorfer Bibliothek, die durchaus mit gar keinen Standortszeichen versehen war, so wie die ganze bedeutende rabbinische Literatur, einfach und genau geórdnet, so dass jedes Buch derselben auf der Stelle ohne die geringste Schwierigkeit herbeigeschafft werden kann, und in Kurzem dürfte es den vereinigten Bemühungen des gesammten Bibliothekpersonals gelingen, dieselbe Ordnung über die ganze Bibliothek auszudehnen.

Allgemeine Topographie der Univ. Bibliothek.

Die Universitäts - Bibliothek nimmt gegenwärtig die eine Hälfte des untersten, so wie den ganzen mittlern Stock des Schlosses ein, nämlich zwei grofse gewölbte Sääle und ein Zimmer zur ebenen Erde, und vier grofse, mit Galerien und Säulen gezierte hohe, helle und freundliche Sääle, vier heitzbare Zimmer und eine Kammer im mittlern Stock.

1) Das Expeditionszimmer, in welchem die Bücher ausgeliehen und zurückempfangen werden, enthält die deutsche und französische schöne Literatur, so wie die Literärgeschichte.

2) Das grofse Lesezimmer, in welchem für die akademischen Lehrer so wie für die Studirenden und andere Freunde der Literatur ausländische und deut

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sche wissenschaftliche Zeitschriften und politische Tagblätter täglich aufliegen, enthält die, nach Natio nen geordneten, Journale und die allgemeinen lexicographischen Werke.

3) In dem ersten Saale mit Galerien werden die historischen und geographischen Wissenschaften nebst den Reisebeschreibungen aufbewahrt.

4) Der Hauptsaal umfasst die Theologie, Philologie, Philosophie, Mathematik, orientalische und die rabbinische Literatur.

5) Das reichste Fach, die Medicin, füllt mehr, als einen grofsen Saal mit Galerien.

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6) Den vierten Saal mit Galerien nimmt die Jurisprudenz und Cameralwissenschaft ein.

7) In dem hintern gewölbten Saale zur ebenen Erde befinden sich Archäologie, Naturgeschichte, Botanik, Physik, Dissertationen und ein grofser Theil der Incunabeln.

8) Der vordere gewölbte Saal enthält die Manuscripte, Kupferwerke, Handzeichnungen, und den übrigen Theil der Incunabeln und Dissertationen.

9) Ein Zimmer zu ebener Erde verwahrt die Bibliothek der sel. Frau Markgräfin Caroline, die Seltenheiten, Gemälde und plastischen Kunstwerke der Univ. Bibliothek.

10) Ein bis jetzt noch nicht ganz eingerichtetes Zimmer ist für die akademischen Lehrer zum Lesen und Excerpiren solcher Werke bestimmt, welche

nach den Gesetzen der Bibliothek nicht ansgeliehen werden dürfen.

11) Ein kleineres Zimmer für den Director der Bibliothek verwahrt zugleich die zu bindenden rohen Bücher.

12) Eine kleine Kammer dient zur Aufbewahrung der rohen Dupletten, Defecte, Landkarten und Gelegenheitsschriften.

15) Eine Bodenkammer verwahrt die zahlreichen Dupletten.

Kataloge.

A) Ueber die ältere Erlanger Bibliothek sind folgende Kataloge vorhanden:

1) ein alphabetischer allgemeiner Katalog in zwanzig dicken Foliobänden, in welchem alle vorhandenen Bücher unter dem Namen ihrer Verfasser oder Herausgeber, die anonymen aber unter dem ersten Hauptworte des Titels zu finden sind;

2) ein Format-Katalog, auf welchen der alphabetische verweist. Dieser besteht in 9 Bänden fol. für die Erlanger Stammbibliothek, in 5 Bänden für den Ansbach'schen Theil incl. eines Bandes für die Landkarten, Kupferwerke, Mss. und Kunstsachen, 1 Band für die Heilsbronner Bibliothek, 1 Band für die Trew'schen Dupletten vom Jahre 1769, 1 Band für die Masius'sche, Band für die St. Jobst'sche, Band für die Bibliothek der Frau Markgräfin Caroline, 1 Band für die in den letzten zehn Jahren angeschafften neuern Werke, Band für die Manuscripte, ↑ Bänden für die Incunabeln, 2 Banden für die Deductionssammlung ;

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