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raubt, hat nur Hartmann *). Daß sie ihrem Gatten das Schwert stehlen wolle, sagt Christian nicht. Bei beiden Dichtern muß der Graf ihr schwören.

3393 li cuens respont liez et joianz

tenez, ma foi je vos fianz. 3399 lors en a cele la foi prise.

3896 lachende antwurt er ir dô

'ir muget iuch mit nihte erwern: wand ich wil iu stæte swern.' 3900 diu frowe gap im den eit.

Nachts schlafen Erec und Enide in einem Zimmer, aber gesondert (Chr. 3424-27, H. 3948-53). Eniden's Selbstgespräche treffen in den Gedanken überein. Enide weckt Erec und theilt ihm die Gefahr mit, bei Chr. indem sie nochmals berichtet (3453-69), bei H. besser bloß beiläufig berührt (3995). Erec schenkt beim Abschiede dem Wirthe die sieben Rosse, und dieser

3498 si l'en encline jusqu'as piez.

4015 der wirt neig im an den fuoz.

Daß er den Scheidenden sant Gertruden minne bringt, ist ein deutscher Zug (4018-20). Die Ankunft des Grafen, der sich verschlafen hat, mit neunzehn (Chr. hundert 3507) Rittern, seine Enttäuschung, sein Gespräch mit dem Wirth und die Verfolgung berichtet Chr. sehr gedrängt (3506—20), H. ist ausführlicher (4027–4112). Erec's Verweis folgt bei Chr. gleich nach der Abreise (3501—5), bei H. passender unterwegs (4119-37), wodurch ein schicklicher Übergang zum folgenden gebildet ist. Denn auch jetzt hört und sieht Enide früher als Erec die Gefahr, was H., der die Unwahrscheinlichkeit fühlte, zu einem Erklärungsversuche veranlasst, den Chr. nicht hat (4149—64). Dem Kampfe geht bei H. ein Wechselgespräch zwischen Erec und dem Grafen voraus. Erec sticht den Gegner vom Rosse (Chr. 3600, H. 4214): daß er ihm einen Arm abhaut, sagt nur H., so wie daß er noch sechs Ritter tödtet, die andern fliehen. Bei Chr. tödtet er erst den Seneschall und wirft den Grafen ab: die andern wollen ihn verfolgen, aber der Graf, der sich eines besseren besonnen, hält sie in einer langen Anrede davon ab (3555-3646).

Den Zwergkönig Guivrez schildern uns beide Dichter ganz gleich: 3663 de lui 4279 von des selben manheit

vos sai verite dire,
qu'il estoit de cors molt petiz,
mais de grant cuer estoit

ist uns wunder geseit.

er was ein vil kurzer man. 4288 dar under er ein herze truoc

hardiz.

vollecliche manhaft.

*) Doch deutet auch Chr. an (3379-81), daß sie ihres Gatten überdrüssig sei (vgl. H. 3862): die rohe Äußerung (Chr. 3382 je vos voudroie jà sentir en un lit certes nu à nu) hat Hartm. als seinem feineren Gefühle widerstrebend weggelassen.

Bei dieser Gelegenheit knüpft Hartmann eine Bemerkung über Kühnheit und Zagheit an und fügt hinzu:

wir müezen sîner geschiht (des Zwerges)

ein michel teil verdagen.

man möhte vil dâ von gesagen,

wan daz der rede dâ wær ze vil:

dâ von ich iu sî kürzen wil (4298-4302),

und schildert dann nach wenigen Zeilen gleich die Begegnung des Zwerges mit Erec und Enide, deren Warnung nur durch eine Zeile (4319) angedeutet ist. Statt dessen hat Christian die Verse 3665–3753, worin erzählt wird, daß Guivrez die Ankommenden von der Höhe eines Thurmes erblickt, sich waffnen lässt und ihnen entgegen reitet. Enide hört ihn kommen und überlegt was sie thun solle: sie entschließt sich auch diese Gefahr ihm mitzutheilen und wird von ihm, aber ganz kurz und nicht hart (3749. 50), verwarnt. Haupt vermuthet (zu 4318 und Zeitschr. 3, 269) eine Lücke: denkbar wäre indess nach der erwähnten Äußerung Hartmanns, daß er absichtlich ausgelassen, um nicht durch Wiederholung zu ermüden. Allerdings steht jene Äußerung zunächst in Verbindung mit dem Zwerge, und sie trifft ihn auch, indem die Waffnung (Chr. 3665-98) weggeblieben ist: aber auch das, was sich ihr zunächst anschloß, die Warnung Enidens.

Nach der Begegnung beginnt bei H. ein Gespräch zwischen Erec und Guivrez, das Chr. nicht hat (H. 5323–76), bei diesem erfolgt sogleich der Kampf, der an vielen Stellen wieder große Ähnlichkeit zeigt: 4377 als Erec dô gesach

3754

contre le chevalier s'esmuet
qui de de bataille le semont.
assemble sont ou pié dou mont.
là s'entrefierent et desfient.

es fers des lances s'escremient ambedeus de totes lor forces. 3766 et li destrier sont aterré :

car molt ierent ambedui fort.

3761 ne lor valurent deux escorces
li escuz qui es cols lor pendent.
3770 isnelement sont redrecié.

3774 des fuerres traient les espees.
si s'entrevienent par grant ire.
3777 que de rien nes'entresparnierent.
3811 si l'a si roidement feru

daz im ze vehten nôt geschach, sîn ros er wider kêrte,

als in sîn ellen lêrte.
zesamne riten zwêne man...
4387 diu sper sî ûf stâchen

daz si gar zerbrâchen.
diu just wart sô krefteclich
daz diu ros hinder sich
an die hähsen gesâzen.
dô muosten sî lâzen

die schilte von den handen *).
4395 si erbeizten beide gelîche
vil unmüezeclîche

unde erfuorten diu swert.
ir ietwederre wart gewert
volleclichen an der stat.
4412 unde sluog im von der hant

*) Demnach ist schilte doch richtig, Zeitschr. 3, 269.

sor la penne de son escu. 3806 s'espee li a embatue

en l'iaume jusqu'au chapeler,

si que tot le fait chanceler. 3800 des tierce jusqu'apres de nonne

dure la bataille tant fiere. 3844 Erec respont plus i estuet:

que tant n'en iroiz vos pas quites.

vostre estre et vostre non me dites*)
sire, fait il, vos dites bien.
je sui de ceste terre rois,
mi home lige sont Irois:

n'i a nul ne soit mes rentiz. j'ai à non Guivrez li petiz. 3108 chascuns...de sa chemise

den schilt unz an den riemen. 4434 ûf den helm er in sluoc daz der wênige man

dar durch eine wunden gwan unde daz er vor im lac. 4459 nu het gewert dirre strît

unz an die nône zît (vgl. 4405). 4467 er sprach 'ichn muote mêre

von iu deheiner êre,

wan daz ir mir âne schamen rehte nennet iwern namen. 4473 er sprach 'herre, daz sî getân. ich wil iuch wizzen lân,

ich bin künec über Irlant,
Guivreiz le pitîz genant'.
4480 Erec eine binden brach
ab sînem wâpenrocke sâ.
4487 einander si verbunden
ir ietweder die wunden.

trencha bandes longues et lees. s'ont lor plaies entrebandees. Gerade die Übereinstimmung in Kampfschilderungen, wo jeder Dichter, auch im Mittelalter, die meiste Freiheit hat, zeigt, daß Chr. Gedicht unserem H. vorlag. Auch der Schmerz Enidens, den Christian nur berichtet (3791-98), während H. sie sprechen und Erec antworten lässt (4420-30), ist ein übereinstimmender Zug, der auf nähere Verwandtschaft als die durch den Stoff bedingte weist.

In dem was H. nun erzählt, bis zur Lücke der Hs. (4628), weichen die Darstellungen von einander ab. Zwar in beiden Gedichten fordert Guivrez den Helden auf bei ihm Rast zu halten (Chr. 3883 ff., H. 4561 ff.); aber bei Chr. lehnt Erec die Einladung ab, bei H. nimmt er sie an (4569-4628). Nach der Lücke beginnt H. in einer Charakterschilderung Kais (4629-63), die Chr. nicht hat. Die Übereinstimmung mit diesem zeigt sich aber gleich wo thatsächliches berichtet wird. Auf Kai's Aufforderung, mit ihm an Artus Hof zu kommen, erwidert Erec: 3993 Erec respont.. 4667 er sprach 'herre,

3996 encor m'estuet aler molt loing.

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grant folie dites,

quant dou venir vos escondites.

ich hân ze varne verre. 4674 ir sult mich ze dirre wîle

mîne strâze lâzen varn.

4677 dô sprach der valsche Kâîn 'herre, lât die rede sîn.

ir sult niht alsô scheiden.

Bei Hartmann's Darstellung muß man voraussetzen, was Chr. ausdrücklich sagt, daß Kai Erec's Pferde in die Zügel gegriffen, daher

*) Die folgende Zeile et je vos redirai li mien drückt H. nicht aus.

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ziehet zuo iu die hant 4705, traiez vos là 4019. Kai folgt der Aufforderung (Chr. 4023. H. 4711) uud kehrt um. Kai's Niederlage stimmt genau (Chr. 4028-44 H. 4719-42). Bei H. fragt nun Erec den Besiegten nach seinem Namen: Kai will dessen erlassen sein, allein Erec droht ihm das Ross nicht wiederzugeben, worauf Kai sich nennt und erzählt, er habe es von Gawein entliehen, was er bei Chr. gleich bei der ersten Bitte hinzusetzt. Dieses Zwischengespräch fehlt im französischen Gedichte. Auch daß Kai nun seinen Sieger nach dem Namen fragt, Erec es ablehnt, fehlt bei Christian: hier kehrt Kai gleich mit dem Rosse zu Artus zurück und berichtet alles (4057-60, H. 4832-44). Bei H. spricht Kai die Vermuthung aus, es sei Erec gewesen bei Chr. fordert Artus, ohne diese Vermuthung, Gawein auf dem Ritter zu folgen und ihn an den Hof zu bringen, was Gawein in Begleitung zweier Knappen thut. Auch bei H. erhält Gawein, aber naturgemäßer mit Kai, diesen Auftrag. Bei H. nennt nun Gawein den. Erec gleich beim Namen, bei Chr. richtet er, ohne ihn zu nennen, Artus Botschaft aus:

4077 sire, fait il, en ceste voie

li rois Artus à vos m'envoie.

le roine et li rois vos mande
saluz, et prie et commande
qu'avec aus vos veingniez deduire.

4942 nu bat uns dâ ze stunde
âne nôt sô verre

diu künegîn und mîn herre
daz wir iu îlten her nâch...
und iuch im bræhten ze hûs.

Erec dankt mit gleicher Wendung (H. 4958-82, Chr. 4084-93). Gawein's List ist ebenfalls dieselbe. Als Erec sich überlistet sieht, gibt er bei Chr. (4137) erst jetzt sich zu erkennen: bei H. zürnt er ernstlich, wird aber beschwichtigt. Sein Empfang bei Hofe stimmt, nur schildert H. eingehender namentlich Ginover's Benehmen gegen Enide. Bei H. lässt die Königin, bei Chr. der König das Pflaster der Fee Morgana bringen, dessen Wirkung der deutsche Dichter ausführlicher beschreibt. Außerdem hat H. hier einen Excurs über Fâmurgân (5158-5241): vermuthlich schob hier H. anderwärts hergenommene Kenntniss ein, nicht aber hatte sein Vorbild schon diese Abschweifung, die sich ganz gut herauslösen lässt. Erec wird gebeten, vierzehn Tage zu bleiben (Chr. 4215): das sagt H. nicht, aber auch bei ihm wie bei Chr. lässt sich der Held bewegen, eine Nacht zu verweilen. Das Zürnen des Königs über die Weigerung, die Bewirthung und die Betten schildert H. nicht (Chr. 4225-58, vgl. H. 5255-58). Auch der Abreise fehlen bei H. manche Einzelheiten (Chr. 4259-85, H. 5269-82).

Der Anfang des nächsten Abenteuers zeigt wieder genaue Übereinstimmung (Chr. 4288-94, H. 5292-99). Nachdem sie das klagende Weib gefunden, heißt es weiter:

4314

5334 als er dô die armen

Erec la voit, molt s'en merveille
et prie li

qu'ele li die
porqoi si forment brait et crie.
la pucele plore et sospire,

en plorant li respont beau sire,
n'est merveille se je fais duel.

Erec's Gespräch mit der Jungfrau,

in solher ungehabe sach,.
vil nâch weinende sprach
der tugenthafte man
frowe, durch got saget an
waz ist daz ir weinet?...
ir herzen suft daz wort zerbrach
daz sî vil kûme gesprach
'weinens gêt mir michel nôt.

zum Theil Stichomythie bei

H., stimmt, wiewohl Chr. diese hier wohl angebrachte Kunst nicht hat, in einzelnen Ausdrücken genau : 4322 que mon ami en moinnent pris

dui jeant felon et cruel, qui sont ses enemi mortel. 4350 quel part s'en vont? 'sire, parci. vez ci la voie et les escloz.

4336 'damaisele, g'irai apres

fait Erec...

4340 ou avec lui pris esterai

ou jel vos rendrai tot delivre.

4354 la pucele

à dieu le commande,

et prie deu molt doucement.

5353 herre, dâ habent mir in benomen
zwêne risen, die fuorten in
des gevertes vor mir hin.
5363 nû wiset mich nâch in'.
herre, hie riten sî hin'.
5367 Erec sprach frowe, gehabt iuch wol,

wande ich benamen sol

bî im beliben tôt
oder ich hilfe im ûz nôt'.
nu bevalh in diu guote
mit worten und mit muote
in unsers herren gewalt.
ir gebet wart vil manecvalt.

Nicht minder verräth die Schilderung der Riesen und ihres Gefangenen, daß H. keinem anderen als Chr. folgt. Auch hier hebe ich

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