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In Bezug auf Flexion bemerke ich die Pluralformen starker Neutra in e, wîbe, kinde durch Reime in der Elis. gesichert, vgl. 400. 415. 417. 419; in der Erlösung wenigstens nicht im Reime begegnend. Das Pronomen person. der dritten Person lautet im Plural sie, wie beinahe allgemein mitteldeutsch, nicht si oder sí, vgl. sie: hie Erlös. 4100 4111. 5005. 5039. 5601. 5610; 3607 ist nach P zu ändern daz sie den konic súchten hie. intrûwen mir gehiezen sie (N reimt hier: mir); in der Elisabeth hie: sie 368. 467; knie: sie 413. Dazu vgl. aus Marien Himmelfahrt sie wie 822. 1402. 1742. : knie 900. :hie 1224. 1485. : nie 1710. Das Pronomen ir erscheint in den Hss. beider Gedichte durchgängig flectiert und ich habe unrecht gethan die unflectierte Form in der Erlösung durchzuführen. An vier Stellen (29. 2657. 3820. 3904) ist die flectierte Form aus metrischen Gründen gesetzt worden (vgl. S. VII). Derselbe Grund gilt auch für die Elisabeth. Der Dichter baut nämlich seine Verse in regelmäßigem Wechsel von Hebung und Senkung; ir (unflectiert) würde an manchen Stellen eine fehlende Senkung hervorrufen, vgl. ir brûdegamen iren frûnt 374. sie gînc an iren jûzen bar 375. mit ime in irme herzen 379. sie gab im iren mantel dar 381. daz wîb gein irem manne 391. di mûter schône an iren munt 397. volget irme herren nách 401. bevant an iren mûde 419. bi allen iren jaren 423. die ir minne und iren geist 441. sie leit an irme herzen 461. ûf gab di selege iren geist 470. von allen iren sinnen 443 u. s. w.; und so sind auch zahlreiche Stellen der Erlösung zu bessern: die winde hatten iren dôz 149. swelle sêle in iren tagen 1288. und dich erkennent iren got 1418. daz die lûte in iren tagen 1427. und daz geschêhe in iren tagen 2350, in allen iren jaren 2400 (vgl. Elis. 433); ebenso noch 2549. 2893. 2923, 3049. 3360. 4592. 4594. 4755. 5462. 5675. Die flectierte Form auch in der Himmelfahrt, deren Verse nach dem gleichen Gesetze gebaut sind, sînen sun in iren lip 113. irre (Hs. ir) swester sun Jôhan 251.394. an ires sunes fûze 1630.

Beim Verbum ist zu erwähnen die 1. Pers. Sing. Präs. in n (beweisende Stellen aus der Erlösung, Anm. zu 4465, wozu aus der durch P ergänzten Lücke noch kommen ich gebin; lebin German. 3, 471, 67. ich kussin: zuschin 83): vgl. ich sagen: getragen Elis. 360. ich leben; geben 361. ich liden: zîden 452; ich enhiden (das andere Reim wort nicht angegeben) 462. Ebenso in der Himmelfahrt (vgl. Erlösung S. XXII). Einmal in der Elisabeth ich geswige; Ludewige 393, hier könnte der Dativ des Eigennamens auch Ludewigen lauten. Die Himmelfahrt hat übrigens ich sage: dage 594. ich merke: sterke 551, ich bescheide: leide 1702. Die Doppelform begegnet auch in anderen Gedichten. Vgl. über Karlmeinet S. 245.

Die zweite Person Sing. wirft ihr t ab, was in der Erlösung durch Reime bewiesen wird (Anm. zu 757); die Darmstädter Hs. der Elisabeth hat auch s statt st, aber nirgend im Reime, wenigstens so weit sie gedruckt ist. Dagegen stimmt die Himmelfahrt mit der Erlösung, du gers: twers 1663. Die 3. Person Plur. Präs. wirft ebenfalls ihr tab (zur Erlös. 2382), wofür auch in der Elisabeth der Reim werden (= werdent): erden 390 beweist. Dagegen spricht der Reim hânt: fulmânt 409. 432 für die Beibehaltung des t, also auch hier eine Doppelform. Derselbe Reim ist wahrscheinlich auch in der Erlösung 2643 herzustellen, indem man schreibt:

(Hs. monat: hat.)

und ist ez der sehste mânt

daz sie daz kint gezilet hânt.

Im Präteritum schwacher Verba geht die 2. Person Sing. in e statt est aus (zur Erlös. 2148); ebenso in der Himmelfahrt (Erlös. S. XXII), aber in dieser nicht im Reime; die Elisabeth bietet dafür keine Beweise.

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Die Abwerfung des n im Infinitiv, die schon bei der Erlösung nicht sehr wahrscheinlich ist (Anm. zu 2768), zeigt die Elisabeth nicht; leider gestattet die Prager Hs. für alle hierher gehörenden zweifelhaften Stellen keine Vergleichung. Der Infinitiv wird mit einfachem n, weder mit nn noch nach niederdeutscher Weise mit nd flectiert: den Gebrauch des flectierten Infinitivs mit zu liebt der Dichter in beiden Gedichten: hûp an zu sagene: zu tragene Erlös. 3878. zu gotelichem lebene, zu geldene, widergebene (nach P) 3892. mit heiliclichem lebene, zu lâzene und zu gebene 3985. an vinc. zu tragene und . . zu sagene 4052. wurden sie versant zu predigen und zu sagene und gotes wort zu tragene 5504. zu cristenlichem lebene zu lân und ûf zu gebene 5517. daz dût er nú mit gebene (: lebene) 5865. Ebenso in der Elisabeth gleich der Anfang: gúde aventur zu sagene ist gar wol zu verdragene 344. geistliche zu genesene, der flize sich zu lesene 344. in zême wol zu lebene (: ebene) 347. den langen wec zu sparne den sie vor in zu varne hetten 358. daz er gewalt hêde zu sagene. zu jagene 393. gelobete kúsch ummer mê zu lebene (: ebene) 393. hatte ûf gesetzet zu varene, daz rîche zu bewarene 395. durch got ein deil zu gebene (: lebene) 437. was geschicket zu gebene (: ebene) 437. der riet ir zu lebene (: ebene) 442. rât zu gebene (: ebene) 443. sie beschloß zu wesene zu cresene 444. êrbêre zu schouwene. · zu frouwene 473. daz ist niet wol zu sagene, mit worten úz zu tragene Kobl. Br. 40. Vgl. Himmelf. 16 dem nicht zu dûne unmugelich ist; 697 zu irvullene mîne zuversicht.

Das Präteritum des Verbums haben zeigt in beiden Gedichten dieselbe Manigfaltigkeit der Formen (vgl. zur Erlös. 4537). Neben

hâte, wofür die Darmstädter Hs. gewöhnlich hâde schreibt, welche erweichte Form durch zahlreiche Reime auch der Elisabeth belegt ist (hâde: gnâde 383. 398. 414. 423. 429. 438. 440. 442. 446. 452. 453. 455. 467. 469.474. 476.477. 478. 480. 481. 485. 488. Kobl. Br. 5. 39. hâden: gnâden 394. 441. :máláden 479. 489), kommt vor hatte (: begatte 359. 447); ferner hette (begette 444. 474. hetten: begetten 419) und endlich hête oder hêde, wie die Hs. schreibt, als Indicativ und Conjunctiv gebraucht (hêde: gerêde 363. 447. : gewêde 378. :stêde 393. : rêde (ræte) 433). In der Himmelfahrt die Formen hette (: bestette 797) und hête oder hêde (: stête 715. 1041. :dêde 852. : bêde 857. hêten: prophéten 1449. : stêten 1599). Wie die sprachlichen Erscheinungen, so zeigt auch

II. Der Versbau und die Reimart große Übereinstimmung. Ich habe schon oben (S. 7) das Streben des Dichters hervorgehoben, seine Verse durch regelmäßigen Wechsel von Hebung und Senkung zu glätten. Die mangelhafte Überlieferung der Erlösung in N lässt diese Eigenthümlichkeit, die der Dichter von seinem Vorbiide Gottfried (vgl. Einleitung S. V. XXIII) entlehnte, nicht so deutlich erkennen als die bessere der Elisabeth: doch würden auch so manche Verse glätter, manche Senkung ausgefüllt worden sein, wenn ich bei der Herausgabe schon den Zusammenhang zwischen beiden Gedichten geahnt hätte. So sind die in der Anmerkung zu 2419 gegebenen Belege von ausgelassenen Senkungen meist zu berichtigen: 2419 ist wie 2609 zu schreiben daz selbe kint sol werden grôz. 461 steht da iht wêre, vielleicht iht dar innen wêre. 3892 ist schon oben in zu gotelichem lebene gebessert. 3253 1. hine wert zu deme grabe, und so ist noch manchmal durch ime deme so wie durch das schon besprochene flectierte ir die fehlende Senkung auszufüllen. Doch selbst in der mangelhaften Überlieferung von N (das Bruchstück aus P, Germania 3, 471-472, liest sich viel glatter) erkennt man das Bestreben des Dichters.

Der Auftakt in der Elisabeth ist fast durchgängig einsilbig ode. aus zweisilbigem in eine Silbe verschleifbar: dies Gesetz ist nun auch auf die Erlösung anzuwenden, und alle schwereren zweisilbigen (Anm. zu 5142) und noch mehr alle dreisilbigen (Anm. zu 2112) sind zu entfernen. In dieser Beziehung hilft die Vergleichung von P an vielen Stellen. Die Himmelfahrt, die nur in einer einzigen Handschrift überliefert ist, bedarf häufiger Nachbesserung.

Die klingend reimenden Verse von vier Hebungen mit überzähliger Silbe (bei nicht fehlendem Auftakte also neunsilbige Verse) kommen in der Elisabeth äußerst selten, vielleicht gar nicht vor. Auch die in der Erlösung (Anm. zu 1968) und in der Himmelfahrt vorkommenden Stellen sind wohl meist gegen des Dichters Absicht.

In der Reinheit der Reime stimmen beide Gedichte genau überein. Sie trennen a und â nicht nur vor Muten, sondern auch vor Liquiden, vor n und r. Die wenigen Ausnahmen von der Regel, die die Erlösung bietet, habe ich in der Anmerkung zu 80 besprochen. Sie würden wahrscheinlich, wenn P vollständig erhalten wäre, sich meist beseitigen lassen, wie das einzige Beispiel von an: ân (man: alsân 2934, lies man, der an Pilâte daz irwan P). maz: underlâz 1091 wird durch máz ausgeglichen, brâhte: mahte 5776, indem man ändert:

:

=

die den zur werlde brâhte

der himel und erde erdâhte.

wal: mál 5680 hat Bech zu bessern versucht. In der Elisabeth begegnet von â a kein Beispiel, denn alle jâr: gebar S. 354 ist unrichtige Lesart für alle gar. Zu bemerken ist offenbar, das immer auf â reimt (vgl. mhd. Wörterbuch 2, 433), offenbâr: klár Erlös. 287. 2988. 5138.6246. :jâr 3718. : wâr 1458. 3195; offenbûr: klâr Elis. 465. 482. :jâr 363, 476.: wâr 466. 487, also dieselben Reimwörter; auch in der Himmelf. offenbâr: klâr 1444. Dagegen wird sunderbar immer mit a gebunden, sunderbar: dar Erlös. 3398. : schar 4072. 4384. sunderbar: gar Elis. 421. : dar 438. 486. : gewar 456. Von e: ê gewährt die Erlösung keinen Beleg in der Elisabeth reimt begêt (= begebet): gebet 463. Himmelf. 131 reimt her: kêr, doch kann man hier hêr schreiben (sît du von dinem vater her gegin der erden dêde kêr), dagegen ist her: mêr 1059 ein sicheres Beispiel von e: ê. In Bezug auf :i habe ich die Bindung von lateinischen Wörtern auf it mit ît (=iet) bemerkt, solche Belege fehlen natürlich in der Elisabeth, die lateinische Citate nur sehr spärlich (z. B. 344) zu enthalten scheint. Die anderen Reime der Art in der Erlösung sind wohl zu bessern: 6360 viel: wil, indem man ändert dâ von gewan er schande vil (: wil). 3606 hier: mir ist schon oben nach P gebessert. Der Dativ von drî, in der Erlösung drin (nicht drîn), kommt in der Elisabeth nicht vor; dagegen in (ein) übereinstimmend mit kurzem i, in: sin Elis. 417; in: gewin Erlös. 5017. Auch in der Himmelfahrt in, hin: drin 1137; dagegen in: kunegin 757, wenn hier Länge des zweiten Wortes anzunehmen. Die Feminina in în haben langen Vocal in beiden Gedichten, kunegîn: sîn Elis. 355. 356. 361. schefferîn: sin 456. drôsterîn: gesin 478. Vgl. kunegin: schrîn Himmelf. 511. sîn 1619. Doch scheint daneben in letzterem Gedichte in vorzukommen, vgl. zu dem schon erwähnten in: kunegin 757 noch hin kunegin 929. in: kunegin 1837. Die Adjectiva in lich werden gewöhnlich auf kurzes, selten auf langes i gereimt; auch hierin stimmen beide Dichtungen (und die Himmelfahrt, vgl. Erlös. S. XXII); mich: tugentlich

Elis. 346. sich: mugelich 357. : minneclich 385. :glich 434; dagegen rích: cristenlich 408. o und ô werden ebenso streng von einander gesondert wie a und â, nur bei Eigennamen schwankt die Erlösung. Elis. 450 in zwei einzeln mitgetheilten Zeilen reimt lôn: von; ich bin nicht sicher ob sie durch den Reim zusammengehören. Das allgemein mitteldeutsche hôrte gehört auf worte wort u. ähnl. reimend findet sich, bezeichnend genug, in keinem von beiden Gedichten, ebenso wenig in der Himmelfahrt. uú ist scheinbar in den beiden Wörtern ruch: brúch gebunden, Erlös. 1233. 5714, und ebenso an folgenden Stellen der Elisabeth: 80 weset (wesset für wehset) doch ir edel ruch: sus hatte ir dugent keinen bruch 367;

er gab wunneclichen ruch,

der sûzekeide keinen bruch 474;

daz ander greber gebent ruch

daz schaden bringet unde bruch 478.

"

Weder rúch noch bruch ist zu schreiben, sondern in beiden Worten kurzer Vocal, bruch ist Mangel, Verlust"; vgl. noch daz hús wart edeles roches vol Erlös. Bruchstück aus P, German. 3, 471, 38 und dienesthaft dem roche (Ausg. rô he) sîn Erlös. 6496. Somit kein Beispiel von gebundenem u: ú. Sonstige Ungenauigkeiten und Ungleichheiten des Reimes, wie sie sehr vereinzelt in der Erlösung vorkommen (vgl. Anm. zu 1526) sind wohl fast alle zu entfernen und unecht, so eben 1526 heilant: dan (in P heiler: er) u. a. Der auffallende Reim got: vogt (Anm. zu 2358, wo noch hinzuzufügen ist 1805, vgl. Bech in der Germania 3, 332) scheint in der Elis. nicht vorzukommen: P schreibt wirklich vot (Lesarten zu 1805), und so war auch des Dichters Aussprache.

Der Dichter zeigt eine gewisse Vorliebe für den klingenden Reim, wie schon Gottfried und seine Nachfolger (im Gegensatz zu Wolfram, bei dem der stumpfe Reim überwiegt). Wie den klingenden, so hat er auch den Gebrauch des gleitenden Reimes (zur Erlös. 5418, WO durch Versehen „klingende Reime" steht; hinzuzufügen ist noch reinegte: vereinegte aus P, German. 3, 471, 35), von Gottfried entlehnt. Die Elisabeth hat ihn ziemlich häufig, ertegen: vertegen 358. gescheffede: effede 358. schouwete: erfrouwete 407 und öfter (s. ou für oü). geduldegen: unschuldegen 421. meditêrende: speculêrende 422 (zweimal). handelte: virwandelte 422. klockete: erschockete 428. enzuckete: druckete, zeisete: reisete 450. handelen: wandelen 461. contemplêrende: speculêrende 465. jubilêrene: contemplêrene 470. schouwene: frouwene 473. leckete: ersmeckete 480. 486. Vgl. noch Himmelfahrt 1239 engeles: stengeles.

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