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Christengang! O! daß man vor Unreinen nicht mehr davon reden darf! Was Fr. Leop. Stolberg einmal, mich důnkt im deutschen Museum, über Erzeugen und Gebåren von Geistesproducten sagt, ist Sachbild von der Entstehung, dem Gange des religiösen, besonders des Christensinns. Der Geist ist der Vater, der Mensch die Mutter; thẳtig bei füßer Zeugung der Vater, hingebend in füßer Empfängniß die Mutter. Es muß nun geboren, mit Schmerzen geboren werden, was einmal angeschwängert war.

So gibt's Menschen, die Andere geistig schwängern (Månner), und Menschen, die geistig empfangen, die den geistigen Embryo in sich tragen und zu seiner Zeit gebåren müssen (Weiber).

Doch genug und vielleicht schon zu Viel von dem heiligen Geheimniß der Liebe. Ich hätte noch Viel darüber zu sagen, und die alten Mystiker ha= ben Mehr darüber gesagt; aber die Welt konnte es nicht tragen, und sie kann's jetzt noch weniger. Wird nur bewirkt, daß Menschen nicht vornehm und hochgelehrt absprechen über Dinge, wovon sie Nichts verstehen.

Um indeß auch den Schein von Frivolitåt von mir abzulehnen, und Sie auch bei Anderen außer Verlegenheit zu sehen, mache ich Sie noch auf die bedeutende Stelle in einem Briefe Paulus auf

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merksam, wovon der tiefe Sinn meist übersehen oder verwässert wird.

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Ihr Männer! liebet Eure Weiber", schreibt er, *) „gleichwie Chriftus auch geliebt hat die Gemeinde, und hat sich selbst für sie gegeben,“ u. s. w.,,Also sollen auch die Männer ihre Weiber lieben als ihre eigenen Leiber. Wer sein Weib liebt, der liebt sich selbst; denn Niemand hat jemals sein eigen Fleisch gehasset, er nåhrt und pflegt es, gleich wie Christus die Gemeinde; denn wir sind Glieder seines Leibes, von seinem Fleische und von seinem Gebeine, (wie Mann und Weib es sind. Nicht? davon war ja der Uebergang auf Christus und die Gemeinde.) Das Geheimniß ist groß; ich sage aber: von Christo und der Gemeinde. Hier sehen Sie Aehnlichkeit zwischen der Verbindung von Mann und Weib, und Christus mit der Christengemeinde. Und daß man nicht denke, es sey die flache, moralische Aehnlichkeit von wechselseitiger Liebe, so nennt Paulus diese Verbindung ein Geheimniß und ein großes Geheimniß; also im wörtlichsten Sinne eine mystische Verbindung. Paulus meint also auch, die Sinnlichkeit habe Nichts damit zu

*) Eph. 5, 25 u. f.

thun, ob er gleich ein sinnliches Bild braucht. Die Sünde der Mystiker ruht auch auf ihm und auch auf den Propheten, besonders Jeremias und Ezechiel, welche Abgótterei als Ehebruch und unter Bildern darstellen, die noch grobfinnlicher als die der Mystiker find. O! die unreinen, sinnlichen Propheten! Leben Sie wohl.

Vierzehnter Bki e f.

An de felben.

Wenn man Menschen, besonders Schriftsteller, recht kennen lernen will, so muß man nicht blos, nicht einmal hauptsächlich, auf ihre Schriften, sondern auf ihr Leben sehen. Man kann wie ein Engel schreiben und wie ein Teufel leben; und umgewendet, man kann durch seine Schriften den Schein von gewöhnlicher Verkehrtheit geben und engelrein seyn, wie es Menschen seyn können. Das reine Wesen sagt und thut Dinge, die das unreine, und doch noch nicht ganz schamlos ge= wordene nie zu sagen und zu thun wagen würde, eben weil es sich dabei unreiner Nebenideen und Vorspiegelungen bewußt ist. Sehr richtig låßt Baggesen in der Parthendis seine treffliche Daphne von der gezierten Ueberdelicatesse der Unreinen, die Mücken durchseigen und Kameele ver

schlucken, und von der unschuldigen Kindlichkeit der Reinen sagen:

Weh' dem Mädchen, deß Würde dadurch in etwas
Gefahr lief,

Daß ein Mann, wie solcher auch sey, durch leidigen
Bufall

Solches allein antraf! Ist aber der Mann ein ver

trauter

Freund des Hauses, durch Sitten bekannt, ein Muster der Brüder,

Könnte nur niedrige Tücke daraus Unschickliches

folgern.

Wie das Geleit auch übrigens scheint, was Vater und Mutter

Schicklich erklårt, wenn immer nicht Mod', ist's doch Sitte.

Denn was die Besseren wollen und thun, ist eben das

Gute,

Nicht was die Mode befiehlt, die wohl oft von dem
Schlechtesten herkommt,

Immer der Sonn' entzogen, von West gen Osten
aus Frankreichs Pfuhl.

Ein aufgeklärter Prediger, so wurde mir fragte nach der Einführung

neulich erzählt,

eines neuen, verbesserten Gesangbuchs einen

Bauer, wie es ihm gefalle.

Bauer,,,es ist Schönes darin, den alten Liedern gefällt mir doch Exempel!

-

Ja," sagte der

aber Manches in

besser!" - Zum

,,Ei! da steht in unserm alten Ge

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