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der Jesum von den Todten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird auch der, der Christum von den Todten auferweckt hat, eure sterblichen Leiber lebendig machen, weil sein Geist in euch wohnt." (Róm. 8, 10. 11.)

,,Was hat der Tempel Gottes für Gemeinschaft mit den Göhen? Ihr aber seyd der Tempel des lebendigen Gottes, wie denn Gott spricht: Ich will in ihnen wohnen und in ihnen wandlen, und will ihr Gott seyn, und sie sollen mein Volk seyn.“ (2. Kor. 6, 16.) '

Von stolzen Werkheiligen sagt Paulus: „Sie halten sich nicht an das Haupt, aus welchem der ganze Leib durch Gelenke und Fugen Handreichung empfängt und sich an einander hält, und also wächst zu göttlicher Größe.“ (Kol. 2, 19.)

Die innige Verbindung zwischen Haupt und Gliedern, als Bild von der innigen Verbindung zwischen Christus und Christen, kommt bei Paulus öfter vor. Eine Hauptstelle ist Eph. 4, 15. 16. ,,Lasset uns rechtschaffen seyn in der Liebe und wachsen in allen Stücken, an dem, der das Haupt ist, Christus, aus welchem der ganze Zaib zusammengefügt, und ein Glied_an_dem_anbern hängt, durch alle Gelenke, nach dem Werke eines jeden Gliedes in seiner Maße, und macht,

daß der Leib wächst zu seiner Selbstbefferung. Und das Alles in der Liebe."

Darum wird denn auch gesagt, daß Christen ,,theilhaftig würden der göttlichen Natur“ (2. Petr. 1, 4.), fie feyen Ein Geist mit Jesus. (1. Kor. 5, 17.) Die Mystiker reden von einer Gestaltung Jesus in uns, nicht äußerlich, sondern innerlich, und auch Paulus wünscht, daß Christus in den Christen „eine Gestaltung gewinne." (Gal. 4, 19.)

Daß diese innige Verbindung durch Liebe ges schehe, versteht sich von selbst. Wodurch anders wär' eine solche zwischen Geistern und Geistern möglich? Darum sind auch die Schriften der Mystiker voll von dieser Liebe, die, wie alle Liebe, Nichts will, als lieben. Auch sagt Paulus:,,Die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsere Herzen durch den heiligen Geist, welcher uns gegeben ist." (Róm. 5, 1.) Und Johannes: „Gott ist die Liebe, und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm;" (1. Br. 4, 16.) und in wie vielen Stellen mehr! Die Mystiker reden häufig von einer Vermählung mit Christus, von einem verborgenen Leben mit ihm. Und Paulus braucht die nämlichen Bilder: Christus liebe die Gemeinde, wie ein Mann seine Gattin liebt. Wenn die Mystiker von einem verborgenen Leben in Christus reden, so sagt ja auch Paulus;,,Ich lebe, aber.

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nun nicht ich, sondern Christus lebt in mir; denn was ich jeht lebe im Fleisch, das leb' ich im Glauben des Sohns Gottes, der mich geliebt hat, und sich selbst für mich gegeben.“ (Gal. 2, 20.) Hier werden auch zugleich die Mittel angegeben, durch welche der Christ in Christus lebt, nämlich Glaube und Liebe; Mittel, ohne die ohnehin keine innige Verbindung, kein Leben in dem Andern möglich ist. Die Bibel, wie die Mystiker, redet viel von einer Wiedergeburt aus Gott, wodurch Chriften eigentlich Kinder Gottes würden. (Johannes fagt, wie die Mystiker,,,der aus Gott Geborne fündige nicht." (1. Joh. 3, 9). Und Paulus: ,,Der Mensch werde dadurch eine neue Creatur." (2. Kor. 5, 17).,,Der alte Mensch müsse dann abgelegt und der neue angezogen werden.“ (Eph. 4, 12). Wenn man nun diese Bibelausdrücke von ihrer Fülle, Vielseitigkeit, von ihrem tiefen Sinn ausleert, und Nichts als Aufklärung, Besserung, Sittlichkeit, Bekenntniß zur christlichen Religion, Ruhe des Gewissens c. daraus machen will, obgleich Jesus und die Apostel eben so gut in diesen flachen, allgemeinen Ausdrücken hätten reden können, wenn sie es für gut gefunden håtten; warum ver= fährt man nicht eben so gerecht mit den mystischen Schriften? Warum verwirft man das Nämliche in den letteren als Schwärmerei, was man in

den biblischen Schriften gelten läßt? Ich weiß es wohl. Weil man die biblischen Schriften nicht schwärmerisch nennen will, wenn man sie auch dafür hålt, mit den mystischen aber nicht so viel Umstände zu machen braucht. Es bleibt denn einem Jeden überlassen, das, was gegen die Letzteren gesagt wird, auf die Ersteren anzuwenden, weil es so ziemlich auch auf sie paßt. Die mystischen Schriften sind die soufre douleurs für die biblischen.

Neunzehnter Brief.

2 n denselben.

Sie haben noch einige Vorwürfe auf dem Herzen, fagen Sie mir, die man den Mystikern macht, und einige Einwendungen, die Sie gelesen oder gehört haben. Sie wollen sie mir offen mit theilen.

Ich frage nicht, wo Sie Etwas davon gelesen haben, oder wer die Vorwürfe in Ihr Herz gepflanzt hat. Ich habe es nicht mit den Personen, sondern nur mit den Sachen zu thun.

Man wirft den Mystikern vor, daß fie allen eigenen, freien Willen, alle Selbstthätigkeit verwerfen, davor warnen, kurz, daß sie sich blos als Maschinen Gottes betrachten. Mein Lieber! Aber wenn man das sagt, so hat man die Schriften der Mystiker nicht gelesen oder nicht verstanden. Ich will Ihnen nur einige Stellen anführen,

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