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und an deren Plak kommt, dann thut der Führer (vermuthlich ein Mann wie Bertot) weiter Nichts mehr, als daß er die Führung gutheißt und approbirt.

Es sind wahrhaftig sehr wenig Seelen, die gleich im Anfange und in der Mitte ihres Laufs unmittelbarer Weise geführt werden. (Der Verfasser beruft sich auf Personen, die er kannte, und auf Bücher, wie er keinen Einzigen gefunden.) Sie schreiten fort in ihrem Wege und verewigen sich in ihrem Centro, wo alles Absonderliche in Vorstellungsarten und Kirchen sich in der Einheit verliert wie eine große Anzahl Linien, die nach Einem Mittelpunct gezogen sind. Je mehr sothane Linien von ihrem Mittelpunct entfernt sind, um so weiter sind sie auch von einander entfernt. Je mehr sie sich einem Mittelpuncte nahen, um so viel nåher kommen sie auch, eine zu der andern, bis sie sich endlich in dem einzigen Mittelpuncte verlieren nicht nur dem Namen nach, sondern in der That, indem aus allen ein einziger Punct wird, der in keine Theile kann getheilt werden.

Da Gott nicht Mehr verlangt, als daß wir

ihn lieben und seiner selbst fähig (empfänglich) werden möchten; wenn nun das unmittelbare Mittel gleich im Anfange das vortheilhafteste wäre, würde er solches nicht ergreifen, da er von dieser so gar starken Liebe zu uns getrieben wird? Da er es nun nicht thut, oder nur selten thut, so ist es ein überzeugender Beweis, daß die unmittelbare Führung nicht die vortheilhafteste ist.

Eine Seele, die unmittelbar geführt wird, hútet sich wohl sich dessen zu überheben, sie wird dadurch im Gegentheil unendlich gedemüthigt und zu Staube zermalmt. (Sehr natürlich! Sie müßte ja ihr Gedächtniß, ihren gefunden Menschenverstand verloren haben, wenn sie nicht fühlte, wie viel für sie geschieht, und wie wenig sie es verdient.)

Eine Seele soll in der Hand der ewigen Weisheit seyn und sich verhalten eben wie ein Kind, das durch seine Mutter geführt wird. Es wird zu Zeiten an der Hand geführt; also geht es mit seinen Füßen und schreitet durch seine Kraft weiter fort, wird aber doch von der Mutter gehalten (und geleitet). Dies Führen der Mutter dient

ihm nicht nur zu größerer Erleichterung, sonder es geht auch weit geschwinder fort, da es von seiner Mutter gehalten wird; weil es aber doch nur mit fachten Schritten fortgehen kann, so verursacht es, daß auch seine Mutter ihre Schritte nach den seinigen einrichten und langsam gehen muß, (bildlich ausgedrückt: Jesaj. 40, 11.) Wenn aber das Kind seine Mutter nicht bei der Hand halten, sondern vielmehr allein gehen will nach seinem Gutdünken, (wie das 3öglingsvolk Gottes, die Juden, so oft thaten), so fållt es, und anstatt fortzugehen, hålt es sich auf und macht, daß seine Mutter sich auch aufhalten muß.

Wenn die Mutter sieht, daß ihr liebes Kind ihr zwar sanft und lieblich folgt, aber doch dabei müde wird und die Mutter aufhålt, so nimmt fie dies liebe Kind und Herzchen auf ihre Arme. (Wem fällt nicht dabei Luc. 15, 11. ein?) Und alsdann wandelt das Kind vermittelst der großen Schritte seiner Mutter und geht eben so geschwind wie sie, indem das Kind mit der Mutter einerlei Vorsah hat, (und ihre Kraft seine Kraft ist. Jes. 40, 21.) Da nun dieses Kind also getragen wird, so nimmt es auch zu gleicher Zeit seine Nahrung, indem es an den Brüsten seiner Mutter saugt.

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(Ein nur an wenigen Orten passendes Bild! Ein Kind, das schon eine Zeit lang hat laufen können, saugt nicht mehr; indes ist das Bild an sich biblisch. Jes. 66, 11.) So ist Gott mit seinen Führungen; wenn er sieht, daß es eine Seele gut macht, indem sie sich willig führen läßt, so macht es Gott eben so wie eine solche Mutter. Da er sieht, daß eine solche Seele seinen Rathschluß aufhålt, daß ihre Schritte bei dem besten Willen zu langsam sind, so nimmt er sie auf seine Arme und trågt fie fort. (Wer erinnert sich nicht Lagen, Schicksale, Erweckungen, bei denen der Mensch in einer Woche weiter kam als sonst in Jahren? Es find Zeiten, Lagen 2c., bei denen das Himmelreich Gewalt leidet, Matth. 11, 12.) Sie darf sich nur in Ruhe (offen für die ihr entgegen kommenden Eindrücke) halten, so schreitet sie das durch weiter fort. Sie denkt nicht an ihr Gehen, ob ihr Gang richtig sey. Sie unterläßt ihr Untersuchen, ihr Forschen und ihre Sorgen; zugleich nimmt sie ihre Nahrung und wird durch diese Nahrung stark und wächst. Sollte man wohl glauben, daß das Kind sich selbst nåhrt und die Milch in sich saugt? Es regt sich ja nicht einmal, und man sieht nicht, daß es Etwas thut. Dennoch saugt es wahrhaftig. So ist eine Seele, die in aller Einfalt nur in ihrer so lieben Ruhe

ist. Man sollte denken, sie thåte Nichts, und sey müßig; es sey also ein Zeitverlust so zu handeln; allein mit diesem Urtheil betrügt man sich sehr. Auf diese Weise findet die Seele ihre natürliche Nahrung; alle andere Weise, sich zu betragen, würde verursachen, daß sie diesen geheiligten Balsam verschüttete. Das Kind darf sich nicht viel bewegen, Etwas thun oder wirken, sich mit anderen Dingen beschäftigen, sonst würde es sich zu nåhren unterlassen. (Allerdings gibt es eine solche Periode im Christenleben, wo der Christ blos em pfångt und empfangen soll, wo er sich den Eindrücken, die ihm werden, ruhig überlassen soll, wie Jesus vor seinem dreißigsten Jahre. In dieser Zeit soll er blos wachsen und stark werden; aber er soll nicht immer ein solches Kind bleiben, 1. Kor. 3, 2. Ebr. 5, 12. 13., sondern zu einem Mann heranwachsen. Ephes. 4, 14. 15. Beide Perioden verwechseln, ist freilich nachtheilig für den Christengang. Das Kind soll eben so wenig Mann, wie der Mann Kind seyn wollen.)

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Gott bedient sich zwar wohl der Treue und Lauterkeit der Tugend, denn er ist ein Gott der Reinheit. (Mich dünkt, er benust die lichte gute Seite an einem Menschen besonders dazu, un

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