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die Welt habe sich selbst geschaffen, von Ewigkeit her geschaffen u. f. w.

Allein, so gut es, ohnerachtet dieser Verirrungen mancher Philosophen, eine wahre Philosophie gibt, so gut gibt es eine wahre Symbolik ohnerachtet dieser symbolischen Spielereien. Durchdenken Sie einmal selbst die Hauptepochen der jüdischen Nation, mit Rücksicht auf ihre religiöse Bildung, ihren Zug nach Aegypten, ihr ruhiges Nomadenle= ben unter den ersten Pharaonen, ihren Druck unter den folgenden, ihren Auszug aus dem Lande gegen den Willen des Regenten, ihre Lage am arabischen Meerbusen, ihren Durchgang, ihren Aufenthalt in der Wüste, ihre Gesezgebung, ihre Eroberung von Palästina, ihren Ungehorsam mit seinen Folgen, ihr Glück unter David und Salomo. Behalten Sie nur das Wesentliche, auf ihre Bildung Einwirkende im Auge. Vergleichen Sie nun damit die Schicksale der ersten Christen der christlichen Kirche. Sehen Sie auf die vorzüglichsten Männer in dieser Nation, auf Abraham, seine stufenweisen Glaubensübungen und ihren Erfolg, auf Moses, David, auf Christus; und gewiß fallen Ihnen von selbst manche Aehnlichkeiten in dem Bildungsgange dieser Gotteszöglinge und dieser Zöglingsgemeinde mit dem Gange des Zöglingsvolks auf, und es wundert Sie nicht, wenn unsere Mystiker davon

reden, daß sie sich noch in Aegypten oder in der Wüste befånden, wohl gar am arabischen Meerbusen stånden, daß sie von einem Saul verfolgt würden u. s. to. Der Blick dieser Menschen ist nicht untröstlich. In der Wüste sehen sie das Kanaan, hinter Sauls Verfolgungen die Königskrone, am Kreuz die Himmelfahrt. Er ist aber zugleich warnend, daß wir uns nicht gelüsten lassen des Bösen, gleich wie es Jene gelüstet hat, daß wir nicht abgöttisch werden, wie Jene es wurden, daß wir nicht Christum versuchen, wie Etliche unter ihnen thaten, auch nicht murren, wie Manche murrten." Bei diesem Blick wird man geleitet, zu bedenken, daß es uns zum Vorbild widerfahren und geschrieben ist zur Warnung. *)

Ich will Ihnen nun noch an einem Beispiele zeigen, wie sich diese Aehnlichkeit in Führungen dem unbefangenen Bibelleser aufdringt, ohne alle Mystik. Stolz, der Verfasser einer trefflichen Schrift, voll Bibel- und Menschenkenntniß, war nie Mystiker, und ist es vielleicht jezt noch weniger; und doch fand er in Josephs Geschichte so viel auffallend Aehnliches, daß Sie erstaunen werden, wenn es Ihnen noch nicht bekannt ist. Hören Sie!

*) 1. Kor. 10, 6 II.

1) Joseph war der Lieblingssohn seines Vaters. Jesus auch. Joh. 3, 16.

2) Er wurde als solcher ausgezeichnet. — Jesus auch, bei seiner Taufe.

3) Er wurde von seinen Brüdern gehaßt ohne Ursache. Jesus auch.

4) Aus Liebe zu den Brüdern wurde er von dem Vater zu ihnen gesendet.

5) Er ließ sich gerne senden. Matth. 26, 53.

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Jesus auch.

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Jesus auch.

6) Seine Brüder berathschlagten sich, ihn zu tödten, wegen der künftigen Größe, die er offenbaret hatte. Das war auch der Fall bei Jesus. Joh. 11, 4750.

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7) Joseph wurde gemißhandelt. Und wie sehr wurde es Jesus!

8) Joseph, ein Mitglied der heiligen Familie, wurde von seinen Brüdern, auch Mitgliedern der heiligen Familie, an Unheilige für zwanzig Silberlinge verkauft. - Jesus um dreißig.

9) Joseph wurde an einen abgöttischen Diener Pharaons ausgeliefert. Jesus an einen abgöttischen Diener Cåsars.

10) Joseph wurde Verwalter über Potiphars Haus wegen eigenen Verdienstes.

Jesus wird Herr über Alles wegen eigenen Verdienstes.

11) Joseph, der Gefangene, diente den Gefangenen. Jesus, der Leidende, ward es zum

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Vortheil der Leidenden.

12) Joseph kündigt seinen Mitgefangenen Leben und Tod an. Jesus auch.

13) Gott führte Joseph durch Leiden' zur Herr= lichkeit. Eben so wurde Jesus geführt. Phil. 2, 8. 9.

14) Joseph wurde von Pharao selbst zum Herrn von Aegypten gesezt. Allein die Person Pharao's sollte ihm nicht unterthan seyn. Das Nämliche ist auch bei Jesus in Hinsicht auf den Vater der Fall. 1. Korinth, 15, 27.

15) Vor Joseph mußten sich alle Knie beugen. Vor Jesus auch. Phil. 2, 10.

16) Er wurde Ernährer des Landes und erhielt den Titel Landesretter.

Jesus ist Brod

des Lebens und heißt Jesus, Retter.

17) Pharao weiset seine Unterthanen ihrer Be

dürfnisse wegen an Joseph.

Gott weiset

die Menschen ihrer eigenen Bedürfnisse wegen an Jesus.

Sie sehen doch wohl, daß hier nichts Hineingetragenes, Hineingekünfteltes ist, wenn es auch, wie man gewöhnlich sagt, von ohngefähr so pas= send seyn sollte.

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