صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

wieder zu Gott komme. Mit der hergestellten Beziehung des Grundes auf Gott ist erst die Möglichkeit der Heilung wiedergegeben. Ihr Anfang ist ein Zustand des Hellsehens, der durch göttliches Verhängniß auf einzelne Menschen (als hierzu auserwählte Organe) fällt; eine Zeit der Zeichen und Wunder, in welcher göttliche Kräfte den überall hervortretenden dåmonischen, die besånftigende Einheit der Vertheilung der Kräfte entgegenwirkt. (Schelling.) Bei dem unendlichen Mißverhältnisse des Menschen zu Gott, um es zu heben, aus dem Wege zu räumen, muß der Mensch entweder einer göttlichen Natur theilhaftig werden, oder auch die Gottheit Fleisch und Blut annehmen. (Derselbe.)

Daß alle Erkenntniß, insbesondere aller Begriff von Gott von Liebe ausgehe, daß Liebe der Quell aller Gewißheit, aller Realitåt sey, hat schon Fichte gesagt. Er trifft darin mit Johannes zusammen:,,Wer lieb hat, der ist aus Gott geboren und kennt Gott." Nur insofern der Mensch liebt, ist er göttlicher Natur. Der Verstand und die Vernunft erkennen Gott nicht. Gott

kann nicht gedacht, er kann nur empfunden werden; und man empfindet weder durch den Verstand noch durch die Vernunft. Verstand und Vernunft wollen, wie jenes Gigantengeschlecht, zum Himmel heraufsteigen, nicht, um die Gottheit zu besiegen, doch um sich ihr gleich zu stellen. Liebe, wie die Sonne, verbreitet sich über Alle, strahlt herab zu uns; und wer sich ihr öffnen kann, der wird ihrer theilhaftig. Manche recht hoher Liebe fähige sind wie der Stein, der die Sonnenstrahlen in sich saugt.

Das Seyn an sich ist lauter Wesen, in dem Daseyn dagegen, das Reflexion ist, spaltet sich das Wesen und wird Form. Wie hångt nun Form und Seyn zusammen?- Sie hängt schlechthin zusammen; es gibt schlechthin ein solches Band, welches höher als alle Reflerion ist; und dieses Band ist die göttliche Liebe. In dieser Liebe ist Seyn und Daseyn, Gott und Mensch Eins, völlig verschmolzen und verflossen. Diese Liebe ist zuvörderst die Schöpferin unseres oft erwähnten Begriffs von Gott. Was ist es aber, was uns über alles erkennbare und bestimmte Daseyn, über

[ocr errors]

die ganze Welt der absoluten Reflerion hinausführt? Offenbar nur die durch kein Daseyn auszufüllende Liebe. Was ist es, was uns Gottes gewiß macht? Die über alle Zweifel der Reflerion erhabene Liebe. Die Liebe ist die Quelle aller Gewißheit, aller Wahrheit und aller Realität. Die Liebe ist daher höher als alle Vernunft, die Wurzel der Realität und die einzige Schöpferin des Lebens. Die zu göttlicher Liebe gewor= dene und in Gott sich selbst vernichtende Reflerion ist der Standpunct der höchsten Wissenschaft. (Fichte.)

In der Liebe liegt die höchste und tiefste My

[ocr errors]

stik, und es gibt eigentlich keine Mystik ohne Liebe. Mystik stellt in Bildern und Symbolen die Entstehung, den Fortgang und die Vollendung der Liebe dar, wie der Wiedergeborene allmålig zu einem ich möchte sagen Blut- und Herzensverwandten der Gottheit erhoben wird. Wodurch könnte aber der Mensch diesen Gang anders gehen als durch Liebe, Glauben an Liebe, der Liebe erzeugt? Das ist Mystik, und doch an jedem Menschen, an jedem Kinde sichtbar. Was verähnlicht

mehr, schmilzt mehr zusammen die Kinder mit der Mutter, als Liebe? Und wodurch wird Liebe bewirkt als durch Glauben an Liebe? Das ist Mystik des Christenthums. `

Der erste Anfang zur Schöpfung ist die Sehnsucht des Einen (des Gottes des reinen Idealismus wie des reinen Realismus, die unpersönliche Wesen find) sich selbst zu gebåren, oder der Wille des Grundes; der zweite ist der Wille der Liebe, wodurch das Wort in die Natur ausgesprochen wird, und durch den sich Gott erst persönlich macht. (Eschenmayer.)

Der Hang zum Geheimnißvollen ist uns angeboren und soll sich vom sinnlichen Mysticismus (dem erwachenden Geschlechtstriebe zc.) immer weiter heraufbilden. Wir sehen, daß er ein unzertrennlicher Bestandtheil unserer Natur, daß er die himmlische Dämmerung sey, in der unsere Sonne verborgen ist. Die Welt ist eine Mystification Gottes. Alle Offenbarung geschieht durch eine Mystification des Innern. Das Innere äußert sich. Es tritt als geheimnißvoller Zustand des Aeußern hervor. Das Sichtbare besteht aus lauter

Geheimnissen. Nur im Unsichtbaren ist der Schlüf

sel dazu.

(Ifidorus Orientalis.)

Die Erscheinung Jesus ist eine Mystification der Gottheit. (Das Wort ward Fleisch.)

(Derselbe.) Alle Sehnsucht ist prophetisch. (Wahr gefühltes Bedürfniß ist Symbol, Orakel in uns, das Erfüllung verkündigt.) (Derselbe.)

Ihr sollt zu der Wissenschaft gelangen, daß es ein Unendliches gibt, das ich nie ermessen werde, in dem ich mich mit befinde, in dem ich selbst unendlich bin. Ich bin mehr, als ich weiß.

(Derselbe.)

Wenn ich hasse, so nehme ich mir Etwas. Wenn ich liebe, so werde ich um das reicher, was ich liebe. Verzeihung ist das Wiederfinden eines veräußerten Eigenthums, Menschenhaß ein verlångerter Selbstmord, Egoismus die höchste Armuth eines geschaffenen Wesens. (Derselbe.)

Liebe ist die Leiter, worauf wir emporklimmen zur Gottåhnlichkeit. (Derselbe.)

Der kennt Mystik gar nicht, der glaubt, daß fie blos eine Ausgeburt der Phantasie sey. Phi

« السابقةمتابعة »