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Verbindlichkeit, M. B., mehr Ermunterung fo zu handeln, als wir? an der Spize aller un frer Namen strahlt ein Name, nicht blos in dem angeerbten und zufälligen Lichte des Fürsten, sons dern auch in dem eignen weit erhabnern Glanze selbst erworbner Tugend und wahrer Grosse, auf den wir unmöglich sehen können, ohne uns bes geistert zu fühlen zu allem, was gut und groß ist. Friedrich August, ehrwürdiger Name, als den Namen des wohlthätigen Schußgeistes, den uns Gott geschenkt hat, segnen wir dich, und mit Bewunderung, mit Ehrfurcht und Rührung werden unsre Enkel, wird die spåte Nachwelt dich aussprechen. Welches Heil wird sich im neuen Jahre über das ganze Vaterland verbreiten, wel che Blüthen schöner Handlungen werden sich über.. all öffnen, welche Früchte gemeinnüßiger Anstrens gung werden überall reifen: wenn sein Geist uns beseelt, wenn wir unsre Zeit mit seiner rasts losen Thätigkeit nüßen, wenn seine Liebe zum all gemeinen Besten unsere Herzen erwärmt! Auch im neuen Jahre fey Gott mit Ihm, und mit Sei nem ganzen Hause; auch im neuen Jahre seg. ne der Allmächtige durch ihn das ganze Vaterland,

Doch sind uns unsre Namen so wichtig, M. B., wie sie Christen seyn sollen, so werden wir das angetretene Jahr auch zur Vergröfferung unsrer Verdienste anwenden müssen, Und dieß ist vornämlich eure Pflicht, ehrwür dige Brüder, die ihr schon angefangen habe, eure Namen erwünscht und theuer für die zu ma chen, welche euch kennen; die ihr auf Plåßen stehet, wo man nicht verborgen bleiben kann, sondern die Blicke der Menge auf sich zieht; die ihr die Eu rigen, die ihr eure Untergebene, die ihr eure Freunde,

die ihr eure Mitbürger bereits daran gewöhnt habt, nichts anders, als Gutes, nichts anders als Schuß, Erquickung und Unterstüßung von euch zu erwarten. Nein, den milden Glanz, der euren Namen umgiebt, den sanften Reiß, mit welchem er alles an sich zieht und rührt, sobald er ausgesprochen wird, könnet ihr ihm unmöglich anders erhalten und sichern, als wenn ihr fortfahret Gutes zu thun, als wenn ihr immer mehr leistet, und eure Verdienste erweitert. Beneidenswerth ist euer Glück! O eure Namen nennt man den Bedrångten als eine Zuflucht; eure Namen spricht man vor dem Trautigen aus, um ihn zu trösten; eure Namen zeigt man dem edlen Jüngling, um den Trieb zu allem Guten in ihm zu wecken; eure Namen führt man an, wenn man die Vorzüge des Vaterlandes und die Ehre der Nation beschreibt. Welch ein Antrieb für euch, immer mehr zu thun, und eure Verdienste auch in diesem Jahre zu vergröffern! Doch ihr bedürfet meiner Ermunterung nicht. Gott erhalte euch, Gott stärke euch; so werdet ihr fortfahren, unser Ruhm und unser Glück zu seyn.

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Endlich, M. B., werden wir gewiß jede Stunde des neuen Jahres mit gewissen haftem Eifer benugen, wenn uns unser Na me so wichtig ist, als er wahren Christen seyn foll. Ihr fehet, wie schnell unsre Jahre verschwin ben, und wie wenig Zeit wir zu verlieren haben, wenn wir für unsern Namen etwas thun, wenn wir es dahin bringen wollen, daß er unsern Zeitgenossen angenehm werde und der Nachwelt werth bleibe. O nur dann, wenn wir immer voll find von dem Geiste der Liebe, der Christen beseelen foll; wenn wir, von ihm getrieben, Gutes schaffen, fo viel wir können; wenn wir jeden Theil unster

Zeit mit nüßlicher Geschäftigkeit ausfüllen und überall Spuren unserer wohlthätigen Anstrengung zurücklassen; nur dann, wenn wir wirken, weil es Tag ist, weil eine Nacht kommt, wo Niemand wirken kann: nur dann wird es uns gelingen, auch unsern Namen der Vergessenheit zu entreiffen; nur dann wird er nicht traurig verhallen an uns frer einsamen Gruft; nur dann wird ihn die Dank barkeit unsrer Brüder in das Verzeichniß edler Wohlthäter eintragen, und die holde Zeit auf ih ren Flügeln der Nachwelt ihn bringen. Gott seg. ne euch, geliebte Brüder; er laffe eure Nas men Menschen bezeichnen, die er durch Christum für geliebte Kinder erkennt; er laffe sie alle, alle ohne Ausnahme im Himmel angeschrieben seyn; Amen.

II.

Am Feste der Erscheinung.

Evangelium: Matth. II. 1-12.

Die Gnade unfers Herrn, Jesu Chrifti, ser

mit euch allen; Amen.

Das Fest, welches wir heute feiern, M. 3. ist ein merkwürdiges Denkmal der mannichfaltigen Gefahren, in welchen der Heiland der Welt als ein kleiner hülfloser Säugling schwebte; und zugleich ein rührender Beweis von der Vorsehung Gottes, die schon damals über ihn wachte. Die Nachricht, der sey nun da, auf welchen man so lang, und mit so groffer Sehnsucht geharrt hatte, follte nicht in dem kleinen Kreise der Wenigen bleiben, welchen sie bey seiner Geburt durch die Engel Gottes bekannt geworden war; auch Jeru falem sollte sie erfahren, auch die Hauptstadt der Nation sollte aufmerksam auf eine Begebenheit werden, die mit ihrem Schicksal in einer so nahen und wichtigen Verbindung stand. Sie wurde es durch fremde Gelehrte, die aus einer ungewöhn lichen Naturerscheinung die Vermuthung zogen, der groffe Beherrscher des jüdischen Volks, dessen Ankunft auch sie erwarteten und für einen ers wünschten Erfolg hielten, müsse nun ins Leben eingetreten und aller Wahrscheinlichkeit nach zu Je rufalem anzutreffen seyn. Aber wie gefährlich

A

wurde der Eifer, mit welchem diese Männer das Kind suchten, das ihnen so wichtig war, dem neugebornen Jesu! Ganz Jerusalem erschrack, als fie anfiengen, ihre Erkundigungen anzustellen. Und wer darf sich darüber wundern? Ein Wüterich, den finstrer Argwohn, tiefe List und unerfåttlicher Blutdurst zum Schrecken aller derer machte, die ihm nahe waren, saß damals auf dem jüdischen Throne. Was hatte man zu fürch ten, welche Ausbrüche seiner Grausamkeit hatte man zu beforgen, wenn er von einem Neben buhler seines Hauses hören würde! Und rechtfer tigte der Erfolg diese Furcht nicht vollkommen? Beschloß Herodes nicht auf der Stelle, das Kind auszurotten, dessen Geburt ihm die Weisen aus Morgenland verkündigt hatten? Veranstaltete er nicht alles, was nothig war, um sich dieses Opfer nicht entgehen zu lassen? Tödtete er nicht alle Kinder zu Bethlehem und in der ganzen umliegenden Gegend, um den unschuldigen Ge genstand feiner thörichten Eifersucht desto gewisser ju unterbrücken?

Gelungen, M. 3., gelungen würde ihm alles seyn, wenn nicht eine höhere Macht den Sauge ling beschirmt hätte, der zu so wichtigen Geschäf ten bestimmt war. Weber die Fremben, welche Herodes zu Verräthern machen wollte, ohne daß sie es merkten; noch die Eltern, deren Aufsicht unb Pflege Jesus anvertraut war, kannten die Ges fahr, bie ihm drohte; und sie würden ihn dem listigen Wüterich selbst in die Hånde geliefert ha ben, wenn nicht eine höhere Dazwischenkunft ihn geretet hätte. Aber Gottes Führung, M. B., Gottes Führung war schon in dem sichtbar, was dem Heilande der Welt in feiner Kindheit wider

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