صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

tiger Antrieb, den treuesten und gewissenhaftesten Gebrauch von der Zeit zu machen, welche Gott ihnen schenkt. Ich glaube daher, für das neue Jahr, welches wir heute anfangen, und für die vernünftige Anwendung desselben viel zu gewin nen, wenn ich es dahin bringen kann, daß auch ihr euren Namen aus dem Gesichtspuncte betrachtet, aus welchem er betrachtet werden muß, und die groffen Pflichten fühlen lernet, die er euch auf legt. An den Namen, welchen der Sohn Gottes selbst unter den Menschen empfieng, erinnert uns das heutige Fest. O viele vor ihm, und viele. nach ihm haben diesen Namen geführt. Aber wie ehrwürdig, wie heilig ist der Name Jesus durch ihn geworden! Welche Bedeutung und Kraft hat Er ihm zu geben gewußt! Wie viel Nationen der Erde beugen sich vor ihm, und nennen ihn mit Anbetung! Laffet uns sorgen, M. B., laffet uns sorgen, daß man unsre Namen wenigstens mit Achtung und Wohlwollen ausspres che; lasset uns im neuen Jahre daran arbeiten, fie in liebliche Töne zu verwandeln, die jeden mit Dankbarkeit und Rührung erfüllen, der uns kennt. Er, dessen Namen der Engel Gottes nannte, noch ehe er geboren war, erfülle uns alle mit seinem Geiste und fegne diese Stunde. Wir flehen zu ihm in stiller Andacht.

Evangelium: fuc. II. v. 21.

Dieß war also die Gelegenheit, M. 3., ben welcher der Sohn Gottes den Namen erhielt, der durch ihn so wichtig, so ehrwürdig und heilig für das ganze Geschlecht der Menschen geworden ist. Nach jüdischer Gewohnheit gab man auch ihm am Tage der Beschneidung, am Tage seiner Aufnah

[ocr errors]

me in die religiöse und bürgerliche Gemeinschaft feines Volks, den Ramen, der künftig das un terscheidende Merkmal seiner Person seyn sollte. Uber bey ihm, bey ihm war dieser Name noch weit mehr; denn er wurde wirklich was der Name Jefus bedeutet, ein Helfer und Retter; er leis stete so viel, er nahm sich unsers Geschlechts so nachdrücklich an, daß man mit Recht von ihm sagen fann: es ist in feinem andern Heil, ist auch kein andrer Name den Menschen gegeben, darinnen wir sollen felig wer den. Nicht hören kann man den Namen Jesus, ohne bey demselben alles zu denken, was sich Erhabenes und Grosses denken läßt, ohne sich den vorzustellen, der für uns alle der Urheber und Geber ewig dauernder Segnungen seyn soll. Welcher Eifer müßte uns beseelen, M. B., wie kostbar müßten uns die Jahre seyn, die wir auf Erden zuzubringen haben, wenn wir aufmerksamer auf die Wichtigkeit unsers Namens wåren, wenn wir unserm Erlöser und Herrn auch in dieser Rück sicht ähnlich zu werden suchten! Lasset uns verweilen bey einer Betrachtung, welche so manchen unter uns noch ungewohnt und fremde seya dürf te; lasset mich zeugen, daß wir das neue Jahr, welches wir heute antreten, am besten anwenden werden, wenn uns unser Name so wichtig ist, als er wahren Christen seyn soll. Nothwendig muß ich vor allen Dingen die Wichtigkeit ins Licht se hen, welche wahre Christen bey ihrem Namen finden. Hernach wird sich leicht dar thun lassen, daß wir das neue Jahr am beften anwenden werden, wenn unser Name diese Wichtigkeit auch bey uns hat.

er

Die Worte, welche zum eigenthümlichen be zeichnenden Merkmal unsrer Person bestimmt sind, Beren man sich bedient, wenn man uns von allen andern Menschen unterscheiden will, nenne ich jezt unsern Namen. Dieser Name kann einen Sinn und eine Bedeutung haben, oder in einem Schals le bestehen, der nichts besonders anzeigt; kann aus unsrer Sprache, oder aus einer fremden entlehnt seyn; man kann ihn uns mit Ab sicht und Ueberlegung, oder nach einer gewissen Laune und durch zufällige Umstände bes stimmt, beygelegt haben: alle diese Dinge find hier gleichgültig, und vernünftige Christen legen darauf nicht den geringsten Werth. Ganz andere Ursachen lenken ihre Aufmerksamkeit auf die Worte, die sie mit sich selbst in eine so nahe und bleibende Verknüpfung gebracht sehen: als das Merkmal, das ihre Person in der Ge sellschaft bezeichnet; als das Denkmal ihrer Aufnahme in den Schoos der Ge meine Jesu; als den Beweis ihres Zu sammenhangs mit verwandten Fami lien, als die Vorstellung, an welche sich alles knüpft, was Andre von ihnen wis fen und gegen fie fühlen; als das Mit tel endlich, ihr Andenken auf die Nach welt zu bringen, betrachten wahre Christen ihren Namen; und jede dieser Betrachtungen giebt ihm in ihren Augen eine ganz eigne Wichtigkeit; Laffet sie uns jest selbst nach einander anstellen.

Als das Merkmal, das ihre Person in der Gesellschaft bezeichnet, betrachten Christen ihren Namen, und schon in dieser Hin ficht ist er ihnen wichtig. Eine ungeheure ver worrene Menge, wo sich nichts Bestimmtes un

[ocr errors]

terscheiben lieffe, würde die menschliche Gesell schaft feyn, M. B., das Daseyn ihrer einzelnen Mitglieder würde sich in unsrer Vorstellung vermischen, und in einander lauffen, wenn sie alle ohne Namen wåren, wenn man nicht für jeden ein ihm zugehöriges, und ihn allein anzeigen des Wort hätte. Ein abgesondertes Jedermann bemerkliches Daseyn bekommt der Mensch in dem Augenblick, in welchem er einen Namen erhålt; nun ist es nicht weiter möglich, dieses Daseyn ab juläugnen, oder ihn ganz und auf immer mit Un dern zu verwechseln. Sobald das merkwürdige Kind, von dessen Beschneidung das Evangelium redet, Jesus, Sohn der Maria hieß, war es auf immer als ein Mitglied des Jüdischen Volks bezeichnet, und in die menschliche Gesella schaft gleichsam eingeführt; nun war es möglich, auf eine leichte und bestimmte Art von ihm zu sprechen, und es von der ganzen Menge derer zu unterscheiden, die in gleichen Jahren mit ihm stan den; nun durfte es nur zunehmen an Weisheit, Alter und Gnade bey Gott und den Menschen, um als ein Mann hervortreten zu können, von wel chem die Gesellschaft bereits Kenntniß hatte, den fie schon als eine bestimmte Person zu denken gewohnt war. Wichtig, M. 3., fehr wichtig muß bem vernünftigen Christen sein Name seyn, wenn er ihn als das Merkmal betrachtet, wodurch er in der Vorstellung seiner Mitmenschen zu einer eignen, von Andern unterschiedenen Person wird. Durch ihn sieht er seyn ganzes Daseyn auf immer gleichsam geschüßt und der Seele feiner Mitmenfchen eingeprägt. Durch ihn ist einer Menge von Irrthümern und Verwechselungen vorgebeugt, die ihm und der Gesellschaft so leicht nachtheilig

werden könnten. Durch ihn sind ihm alle die Rechte gesichert, welche jedes Mitglied der Gesellschaft hat, und sie wird dadurch bestimmt, ihn ausdrücklich den Ihrigen beyzuzahlen. Durch ihn wird er endlich in den Stand gesezt, in der Gesellschaft Geschäfte zu treiben, Pflichten zu übernehmen, Verträge zu schliessen, Verbindungen zu errichten; seinem Namen ist er es schuldig, daß Jebèr, mit dem er sich einlassen will, weiß, mit wem er zu thun hat, und daher geneigt wird, zu jeder Art des Verkehrs sich zu verstehen. Schon als das Merkmal, das ihre Person in der Gesellschaft bezeichnet, hat bey Christen ihr Name eine grosse Wichtigkeit.

Hierzu kommt, daß er das Denkmal ihrer Aufnahme in den Schoos der Gemeine Jesu ist. Bey der Beschneidung, zum Andenken der Unterwerfung unter das mosaische Gesez, welchem jeder Knabe bey den Juden am achten Tage nach seiner Geburt zu huldigen verbunden war, empfieng

und auch Jesus der seinen Namen;

empfieng ihn wie das gelium meldet. Christen werden durch die Taufe zu Bürgern des neuen Bundes geweiht, welchen Christus gestiftet hat; da huldigen sie dem erhabenen Mittler desselben, und unterwerfen sich seinen heiligen Gefeßen. Es ist eine löbliche, in jeder Hinsicht nüßliche Gewohnheit, ihnen da den Namen zu geben, welchen sie künftig führen, unter welchem sie der menschlichen Gesellschaft künftig bekannt feyn sollen. Aber wie ehrwürdig wird dieser Name eben dadurch jedem nachdenkenden vernünftigen Christen, welch ein heiliges Denk mal ist er ihm! als den immerwährenden Zeu. gen der wichtigsten Veränderung, die gleich in den ersten Stunden feines Lebens mit ihm vorge

« السابقةمتابعة »