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und wolten wider zu irem herren. Do beryett sich der chaiser, wie ers zu wegen precht, das er sie umb das leben prächt und patt sie, das sie drey tag pei im pliben, so wolt er in groß ere und zucht erpieten. Und do berieff er ein hoff auf trey tag, wer 5 essen und trincken und wol leben wolt, der chäm an des chaysers hoff; und do er den hoff hett, do schenckt er ainem ydlichen ritter ein keusche junckfrauen und ainem ydlichen ain besundere herberig und das thett er darumb, das die ritter die junckfrauen beschlieffen und den samen do liesen, wann der chaiser hett gen seinen herren 10 gesprochen, er wolt die frucht von den paumen nemen und wolt die paum nider schlagen; wann der chaiser maynt, wann er die ritter tötet, so müst im dann der chönig von Armenia unterthänig sein. Und ann der tritten nacht schuff der chaiser, das man die ritter alle tötet; und das geschach; dann ainer der wardt gewarnt 15 von der junckfrawen, die er pey im hett; und der cham dorvon und cham zu seinem herren zu dem chönig und clagt im, wie sein gesellen alle erschlagen wären von dem chaiser.

Und do das der chönig hört, der wardt traurig umb sein frum ritter, die er verloren hett und verschrayb dem chaiser von Constantinopell, 20 wie er im viertzig ritter geschickt, und gelihen hett, die viertzig thausent mann wert wären gewesen; er solt wissen, das er im wolt chomen und wolt im viertzig thausent umb ein töten. Und der chönig von Armeny schickt gen Babilon zu dem kalipha und pat in umb hilff zu zihen auff den chaiser gen Constantinopell; und do cham im 25 der kalipha mit sein selbs leyb1 ze hilff mit grossem volgk. Und do zoch der chönig von Armenia und der kalipha mitt vierhundert thausent mannen an den chaiser von Constantinopel; und das erhört der chaiser und zoch im entgegen mit einem grossen volck und vacht mit in; es werat aber nit lang und gab die flucht gen 30 Constantinopell in die stat; und do zugen sie im nach pyß an das mer gegen Constantinopel über und do schlugen sie sich nider und der chönig pat den kalipha, was er von mannen ving, das er im die geb, so wolt er im das gutt alles geben, das er in Kriechen gewünn. Und das thet der kalipha und gab im all gefangen; und 35 der chönig nam die gefangen und prachtt sie gegen der stadt und schlug sie alle ze tot; unnd schlug on ains viertzig stund viertzig

*

1 persönlich.

thausent man ze tot und macht den arm von dem mere rott von plut, wann er hett geschworen, er wolt das mer plutrot machen. Und do er das vorpracht, do hett er dannoch als vil gefangen, das man XXX Kriechen umb ein zwivel gab; und das thett er dem 5 chaiser zu ainer smähe, das er mocht sprechen, er hett XXX Kriechen umb ein zwivel geben oder verkaufft. Und umb das sein die Chrichen den Armenigen veint und all jar an dem mittichen in der marterwochen, so stet der patriarch der Krichen zu Sant Sophia auff ainen hochen stul und flucht den Armenigen und allen 10 den, die wider sein stul sein und glauben. Und also rach der chönig von Armeny sein ritter und zoch wider haim in sein chönigreich unnd der kalipha mit im.

Es ist ein getreues volgk um die Armenig; woe sie sein pey Christen oder pey haiden, so sten sie in treulich pey; sie sein auch 15 clug leut mit arbait und machen schöne tücher vonn sammet und von purpuren und von seyden und güldene tücher, als dann die haiden würchen.

67. [Schiltbergers heimreise von Konstantinopel.]

Nun vernembt und merckt, wie ich zu lannd chomen sey. 20 Unns schickt der chaiser von Constantinopel auff ainer galein zu ainem sloß, das haist Gily und do selbst fleust die Thonau inn das mer. Und pey dem schloß schied ich von meinen gesellen, die auß der haidenschafft mit mir chomen waren und cham zu chauffleuten; mitt den zoch ich inn ein stat, die haist inn theutzscher sprach 25 Weyßstadt, die ligt inn der Walachei. Und dornach inn ein stat, die haist Aspasery. Unnd cham dornach mer zu ainer stat haist Sedschopff und ist hauptstadt in der clainen Walachei. Ich cham auch dornach zu ainer stadt, haist in teutzsch Lempurgk und ist ein hauptstadt in clain Reyssen; do lag ich dreu monadt kranck 30 unnd cham dornach gen Krokau, die ist ein hauptstadt in Polandt. Und dornach cham ich in das landt zu Sachsen; dornach gen Meychsen; dornach gen Preßlau, die in der Schlesy ain hauptstadt ist; und kam dornach inn ein stadt, die haist Eger; von Eger gen

1 Die hauptstadt von Kleinreußen ist Kjew, während Lemberg früher die hauptstadt von Rotreußen war.

und wolten wider zu irem herren. Do beryett sich der chaiser, wie ers zu wegen precht, das er sie umb das leben prächt und patt sie, das sie drey tag pei im pliben, so wolt er in groß ere und zucht erpieten. Und do berieff er ein hoff auf trey tag, wer 5 essen und trincken und wol leben wolt, der chäm an des chaysers hoff; und do er den hoff hett, do schenckt er ainem ydlichen ritter ein keusche junckfrauen und ainem ydlichen ain besundere herberig und das thett er darumb, das die ritter die junckfrauen beschlieffen und den samen do liesen, wann der chaiser hett gen seinen herren 10 gesprochen, er wolt die frucht von den paumen nemen und wolt die paum nider schlagen; wann der chaiser maynt, wann er die ritter tötet, so müst im dann der chönig von Armenia unterthänig sein. Und ann der tritten nacht schuff der chaiser, das man die ritter alle tötet; und das geschach; dann ainer der wardt gewarnt 15 von der junckfrawen, die er pey im hett; und der cham dorvon und cham zu seinem herren zu dem chönig und clagt im, wie sein gesellen alle erschlagen wären von dem chaiser.

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Und do das der chönig hört, der wardt traurig umb sein frum ritter, die er verloren hett und verschrayb dem chaiser von Constantinopell, 20 wie er im viertzig ritter geschickt, und gelihen hett, die viertzig thausent mann wert wären gewesen; er solt wissen, das er im wolt chomen und wolt im viertzig thausent umb ein töten. Und der chönig von Armeny schickt gen Babilon zu dem kalipha und pat in umb hilff zu zihen auff den chaiser gen Constantinopell; und do cham im 25 der kalipha mit sein selbs leyb ze hilff mit grossem volgk. Und do zoch der chönig von Armenia und der kalipha mitt vierhundert thausent mannen an den chaiser von Constantinopel; und das erhört der chaiser und zoch im entgegen mit einem grossen volck und vacht mit in; es werat aber nit lang und gab die flucht gen 30 Constantinopell in die stat; und do zugen sie im nach pyß an das mer gegen Constantinopel über und do schlugen sie sich nider und der chönig pat den kalipha, was er von mannen ving, das er im die geb, so wolt er im das gutt alles geben, das er in Kriechen gewünn. Und das thet der kalipha und gab im all gefangen; und 35 der chönig nam die gefangen und prachtt sie gegen der stadt und schlug sie alle ze tot; unnd schlug on ains viertzig stund viertzig

1 persönlich.

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thausent man ze tot und macht den arm von dem mere rott von plut, wann er hett geschworen, er wolt das mer plutrot machen. Und do er das vorpracht, do hett er dannoch als vil gefangen, das man XXX Kriechen umb ein zwivel gab; und das thett er dem 5 chaiser zu ainer smähe, das er mocht sprechen, er hett XXX Kriechen umb ein zwivel geben oder verkaufft. Und umb das sein die Chrichen den Armenigen veint und all jar an dem mittichen in der marterwochen, so stet der patriarch der Krichen zu Sant Sophia auff ainen hochen stul und flucht den Armenigen und allen 10 den, die wider sein stul sein und glauben. Und also rach der chönig von Armeny sein ritter und zoch wider haim in sein chönigreich unnd der kalipha mit im.

Es ist ein getreues volgk um die Armenig; woe sie sein pey Christen oder pey haiden, so sten sie in treulich pey; sie sein auch 15 clug leut mit arbait und machen schöne tücher vonn sammet und von purpuren und von seyden und güldene tücher, als dann die haiden würchen.

67. [Schiltbergers heimreise von Konstantinopel.]

Nun vernembt und merckt, wie ich zu lannd chomen sey. 20 Unns schickt der chaiser von Constantinopel auff ainer galein zu ainem sloß, das haist Gily und do selbst fleust die Thonau inn das mer. Und pey dem schloß schied ich von meinen gesellen, die auß der haidenschafft mit mir chomen waren und cham zu chauffleuten; mitt den zoch ich inn ein stat, die haist inn theutzscher sprach 25 Weyßstadt, die ligt inn der Walachei. Und dornach inn ein stat, die haist Aspasery. Unnd cham dornach mer zu ainer stat haist Sedschopff und ist hauptstadt in der clainen Walachei. Ich cham auch dornach zu ainer stadt, haist in teutzsch Lempurgk und ist ein hauptstadt in clain Reyssen '; do lag ich dreu monadt kranck 30 unnd cham dornach gen Krokau, die ist ein hauptstadt in Polandt. Und dornach cham ich in das landt zu Sachsen; dornach gen Meychsen; dornach gen Preßlau, die in der Schlesy ain hauptstadt ist; und kam dornach inn ein stadt, die haist Eger; von Eger gen

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1 Die hauptstadt von Kleinreußen ist Kjew, während Lemberg früher die hauptstadt von Rotreußen war.

Regensßpurgk; dornach gen Landßhuett; und von Landßhut gen Freysing, da mein wesenn ist gewesen '.

Gott dem [almächtigen] sey gedanckt, das mir der macht und chrafft gegeben hat und mich behüett unnd beschirmet hatt zwai 5 und dreyssig jar, die ich, Hanß Schiltberger, inn der haidenschafft gewesen pin und alles, das vorgeschrieben stet, erfaren und gesehen han!

1 Die beiden anderen handschriften haben hier die variante: dabey ich nachen geporen bin. Diese lesart wird durch den umstand beglaubigt, daß das halbwegs zwischen Freising und München gelegene landgut Hollern (unweit der station Lohof) zu jener zeit sich im besitze der familie Schiltberger befand und demnach als geburtsort unseres reisenden angenommen werden kann. (Mitteilung von herrn oberstabsarzt ritter von Schiltberg).

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