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[Einleitung.]

Ich Hanns Schiltperger pin von meiner heymatt außgezogen, von der stat genandt München, die da leyt in Payren, do man zalt von Crist gepurt M° CCCLXXXX IIII jar; und das ist gescheen, do chönig Sigmundt zu Ungeren in die haydenschafft zoch; und do 5 zoch ich auß der obgenanten stat gerennesweyß mit; und pin wider zu land chomen, do man zalt von Crist gepurt M CCCC XXV II, auß der haydenschafft.

Und das ich in der zeitt erfaren han in der haydenschafft, das stet hernach geschribenn; ich mag es aber nicht alles vorschreyben, 10 das ich erfaren han, wann ich alles nicht indechtig pin; wann ich in der zeitt, und ich in der heydenschafft pin gewesen, mocht ich es nicht alles grüntlich erfaren in den landen und in den stetten, do ich gewesen pin, darumb das ich ain gefanger man was und mein selber nicht was. So hab ich kürtzlich die land und die 15 hauptstett und die wasser gesetzt, die ich dann in der zeitt erfaren han als es hernach geschrieben stet, so han ich die landt und die stette genandt noch der sprach der lande.

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Schiltberger

1. Von dem grossen zug den chönig Sigmundt1 in die Thürckay thet ist hernach ze merckenn.

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Anno domini M° CCCLXXXX IIII schickt chönigk Sigmundt zu Ungern auß in die christennhait umb hilff, wann im die hayden 5 grossen schaden teten in dem land zu Ungern; do kam ein groß volck im zu hilff auß allen landen. Da nam er das volck zu im und zoch zu dem eyßnen thor, das do scheydt Ungerlandt und Pulgrey und die Walachei; und do fur er über die Thonau in die Pulgrey und do zoch er für ein stadt genant Pudein, die ein hauptstat ist 10 in der Pulgrey; und do kam der herre des lands und der stat und ergab sich in des chönigs genade, da besatzt der chönig die stadt mit dreyhundert mannen gutter ritter und knecht. Und do zoch er für ein andere stat und do waren vil Türcken in und do lag er V tag vor; und in der stat waren vil Türcken, die wolten 15 die stadt [nicht] geben; do treyb das statvolck die Türcken mitt gewalt auß der stat und ergaben sich dem chönig und der Türcken wardt vil erschlagen und die anderen gefangen; die selben stadt besatzt der chönig auch wol mitt zwayhundert mannen. Do zog

er für ain andre stadt die haist Schiltau, die man nennet in heyde

1 Siegmund, der spätere römische kaiser, war seit 1386 könig von Ungarn. 2 Der gebieter von Widdin und Westbulgarien war Johannes Sracimir; er nannte sich zar, wie der beherrscher des bulgarischen hauptlandes (Tirnovo), sein stiefbruder Johannes Schischman. (Jiretschek s. 321.) 3 Rahowa oder (bulgar.) Orechowo. (Jiretschek s. 355.) 4 Die versuche für den doppelnamen von Nikopolis, Schiltau, der in den deutschen chroniken uns in verschiedenerlei form begegnet, eine erklärung zu geben, haben bis jetzt noch kein befriedigendes resultat geliefert. Die vermutung Bruuns, daß hier eine falsche lesart von »Schistow«, welche durch die form »Schiltow< bei cod. D leicht vermittelt wird, vorliege, wird von Kanitz als unmöglich nachgewiesen (Kanitz Il s. 187); die annahme Aschbachs, daß der name von dem des flusses Schyll gebildet worden sei, wird durch Brauner zurückgewiesen.

nischer sprach Nicopoli1; da lag er XVI tag vor zu wasser und zu landt. Do kam der türkisch chönig genandt Weyasit mitt zwaienhundert thausent man der stat zu hilff; do das chönig Sigmund hörett, do zog er im entgegen mit seinem volck, das man 5 schatzt auf LX thausent man, auff ein meyll wegs von der stadt. Do kam der hertzog von der Walachey der genandt was Mercerweywod und begert an den chönigk das er in schauen ließ die veind; das wardt er gewerdt. Da nam er thausent man seines volcks und beschaut die veindt; dar nach kam er zu dem chönig 10 und sagt im, wie er die veint beschautt hett und wie sie hetten

XX panir und unter yglichem panir weren X thausent man und yglichs panir läg besunder mit seinem volck. Und do das der chönig hört, do wolt er ordenung haben gemacht, wie man gestriten solt haben; da patt der hertzog auß der Walachey, das er im das 15 erstent anreytten ließ thun; das wolt im der chönig erlaubt haben; do das erhört der hertzog von Burguny, der wolt im der eren nicht günnen noch nymands anders, darumb das er ver lantz3 war zogen mit grossem volck, das man schatzt auff VI thausent man und hett groß gut verzert; darumb wolt er das erst anreytten thun 20 und schickt zu dem chönig, das er in das erst anreytten ließ thun, darumb das er verre was here gezogen. Do pot im der chönig und pat in, das er den Ungern das erst anreytten ließ, wann sie auch vor mitt den Türcken hetten gefochten und paß westen der Türcken gevert, dann die anderen; des wolt er auch den Ungern 25 nicht günnen und nam sein volgk zu im und raytt die veindt an und reytt durch zwen hauffen und da er an den tritten kam, da keret er sich umb und wolt wider hinter sich sein; do hetten in die veindt umbgeben und sein volck war mer dann halbs von rossen kommen, wann in die Türcken nur die pferd schussen; do mocht 30 er nymmer darvon und wardt gefangen.

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1 Die meisten erklärer verstehen unter Nikopoli die noch heute diesen namen führende stadt an der Donau; Jiretschek sucht es jedoch in dem heutigen Nikjub, unweit der vereinigung der Rusica mit der Jantra (Jiretschek s. 355; Kanitz II cap. 4. 8.) 2 Eigentlich war es der sohn des herzogs (Philipp) von Burgund, der graf Johann von Nevers, bekannt unter dem namen Jean sans peur (geb. 1371), derselbe, der später auf der Yonnebrücke bei Monterau ermordet wurde. 3 fern (des) landes.

4 ihnen.

Und do der chönig hört, das der hertzog von Burguny hett die veind angeritten, do nam er das ander volgk zu im und raytt mitt XII thauset [man die] fußgengel an, die [die] Türcken vor an hin hetten geschickt und die wurden all von im erschlagen und 5 zertrett. Und in dem streytt wardt mein herre Linhart Reychharttinger von seinem pferd geschossen; das ersach ich, Hans Schiltperger, sein renner und raytt zu im hinein in das here und pracht in auff mein pfert und ich kam auff ain anders pferdt, das war ains Türcken gewesen, und raytt wider zu den andern renneren. 10 Und do die fußgengell wurden erschlagen, do zoch der chönig auff einen anderen hauffen und die waren geritten; und do das der türckisch könig sach, das der chönig auff in zoch, do wolt er die flucht haben geben. Das erhört der hertzog auß der Sirifey, der genant was despot, der cham dem thürckischen könig zu hilff mit 15 XV thausent mannen guttes volckes unnd die andern panirherren mitt gantzer macht; und der despot zoch mit seinem volgk auff des chönigs panir und er legt es nyder. Do das der chönig sach, das sein panir unter was gangen und das er nymmer mocht pleyben, do gab er die flucht; do kam der von Cili und der Hanns burgraff 20 von Nüremberg und namen den chönig und fürten in auß dem here und prachten in auff ein galein und do fur er hin gen Constantinopel. Und do das die ritter und knecht sachen, das der chönig die flucht hett geben, da fluhen sie auch; und ir vil fluhen zu der Thonau und kamen vil auff die schiffer und ir vil weren 25 geren auff die schiff gewest; da warden die schif so vol, das sie nymandt dorauff wolten lassen und sie schlugen auch vil die hendt auff den schiffern ab, wann sie dorauff wolten und ertrancken dann

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1 Ein adelsgeschlecht dieses namens ist weder bei Hundt noch im sog. zedlerschen wörterbuch aufgeführt, wohl existieren aber noch gleich benannte ortschaften (weiler) bei Trostberg und bei Passau, nach amtlicher orthographie allerdings in Reicherting umgeformt; außerdem führt eine anzahl zerstreut liegender häuser bei Hallwang (unweit Salzburg) diesen namen (Reicharting). 2 Stephan Lazarevitsch, despot von Serbien. 3 Graf Hermann II von Cilli. 4 Burggraf Johann III von Nürnberg (Brauner s. 10). 5 Siegmund und sein kleines gefolge fanden zufällig zwei leere barken, auf denen sie das walachische ufer erreichen konnten; von da gelangte der könig unter vielen gefahren an die Donaumündungen, wo er von der venetianischen flotte aufgenommen und nach Konstantinopel gebracht wurde (Brauner s. 48).

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