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do der Themurlin vernam, das man im das gut hin hett gefürt, da schickt er groß volck hin, das sie das obgenandt landt gewünnen und im die zwen herren gefangen prächten, die im das gut hetten genommen. Und do das volgk an das landt cham, do mochten sie dem land nichts angewinnen, wann es groß weld umb sich hett und sie schickten umb mer volgks zu dem Themurlin; unnd do schickt er in LXX thausent man, das sie das holtz abschlügen und ein weg machten und das landt gewünnen. Und do das volck cham, do schlugen sie auff zehen meyl ab, noch mochten sie dem 10 land nichts angewinnen und do schickten sie wider zu dem Themurlin und enpoten ihm, das sie dem land nichts an möchten gewinnen; und do hyeß er sie wider umbcheren; und also zugen sie wider haimwärtz.

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19. (18.) [Timur erobert Ispahan 1, 1387.]

[N]ach dem, als oben geschriben stet, do zoch er in ein chönigreich, das genandt ist Hyspahan, und schlug sich für die hauptstadt, die auch genant ist Hispahan und pegeret an sie, daß sie sich ergaben. Und also ergaben sie sich und zugen im herauß entgegen mitt weyb und mitt chinden; und do nam er sie gnediglich auff. 20 Da nam er VI thausent man seines volcks und besetzat die stadt damitt und den herren der stadt nam er zu im und der was genant Schachisster und zoch dornach auß dem land. Und do die stadt höret, das der Themurlin auß dem land was zugen, do spertten die burger die stat zu und schlugen die VI thausent mann zu tod, 25 die der Themurlin hinein hett gesetzt. Und do das der Themurlin hört, do cherett er sich wider umb und zoch für die stat und lag XV tag vor der stat, das er sie nit gewinnen mocht; und dornach

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1 Schah Schedscha, der beherrscher von Irak Adschemi und Farsistan huldigte Timur 1386, starb aber in demselben jahre; da sein sohn und nachfolger Zin ul Abedin (Seinol - Aabidin) sich weigerte, an der pforte Timurs zu erscheinen, zog dieser abermals nach Persien und besetzte Ispahan ohne schwertstreich. Als aber der schmied Ali Kutschapa einen aufstand erregte und die schwache mongolische besatzung großenteils niedergemacht wurde, nahm Timur blutige rache an der stadt und ließ aus den köpfen der erschlagenen einwohner, nach orientalischem gebrauch, schädelpyramiden errichten. (Hammer s. 220). Der schah unterwarf sich Timur und endete seine tage in Samarkand (Weil V, s. 40). 2 weil.

das sie im die wolt er mit im

macht er ein frid mitt in, doch in solcher maß, schützen all lihen, die in der stat wären und die füren in ain rayß und wolt in sie darnach wider schicken. Und die stat schickt im XII thausent schützen; und do die schützen zu 5 im chamen, da ließ er in allen die thaum abschlagen und dornach schickett er sie wider in die stat; und dornach an dem anderen tag zoch er selber in die stat und nam die stat mit gewalt ein 1 und das volgk in der stat, das ving er und schueff dornach, was unter XIIII jaren waren von chnaben, die hyeß er behalten und die 10 anderen mann ließ er köpfen und macht dornach auß den köpfen ainen thuren von heuptern mitten in der stadt. Und dornach hyeß er weyber und chinder, die in der stat waren, außhin auff ein velt füren; und do man sie auff das velt pracht, darnach hyeß er die chinder, die unter siben jaren waren, besunder stellen auff dem velde; 15 und do daz geschach, do hyeß er sein volgk über die chinder reytten, die man besunder hett gestellet; und do das sein rädt sach und der chinder mütter, die auch auff dem veld waren, da vielen sie dem Themurlin zu füessen und paten in, das er des nicht thet; und des wolt er nicht thun und do schueff er aber, das sie über die chindt 20 ritten; und da wolt chainer der erst sein; und do er sach, das chainer wolt voran inreytten, do entzürnet er und raytt am ersten anhin und sprach gen seinem volgk: „Nun will ich gern sehen, welcher mir nit nachreytten wölle." Und do er das sprach, do must alles sein volck im nach reytten; und also reytt er mitt seinem 25 volgk zwir über die chinder und zertrett sie alle sampt; und der chinder waren pey siben thausent. Dornach hyeß er die stat alle außprennen; und die anderen weyb und chind fürt er mitt im in sein land und zoch darnach in sein hauptstadt, die genant ist Semerchant; und in der stat was er in XII jarn nit gewesen.

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20. (19.) [Timur unternimmt einen zug gegen China, 1404 bis 1405.]

[U]nd in der zeitt als der Themurlin auß war gewesen, hett der groß chönig zu Kattey einen poten zu dem Themurlin geschickt

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1 Der bericht des textes über die einnahme und grausame bestrafung Ispahans stimmt mit dem inhalt anderer quellen in der hauptsache überein, außer daß das niederreiten einer kinderschar in den kleinasiatischen feldzug verlegt wird. (Hammer, s. 220. 264.)

mit IIII hundert pferden und vodratt den zinß an im, wann er im vor zinspar was gewesen und V jare hett er im den zinß vorgehabt. Und den poten hett der Themurlin lang mitt im gefürt; und do er in seine hauptstadt kam, da schickett er in haim zu seinem herren und pot im, er wolt im nicht zinspar noch unterthänig sein und er hofft, er müst im zinspar und untertänig sein; und pott im auch, er wolt selbs leypplich zu im chomen; und also schiett der pot von im. Und dornach pot der Themurlin auß in alle seine landt, das man sich berayttet, wann er wolt in Chattey zigen. Und do 10 besamelt er sich mit XVIII hundert thausendt man und nam die zu im und zoch in Chattey; und do er zoch ein monat, do cham er an ein wüst und die was LXX tagweyd langk; und do zoch er zehen tag in die wüst hinein; und in der wüsten ging im groß volck ab von wassers wegen und nam auch grossen schaden an rössernn 15 und an anderm viech, das im abgieng von cheltenn wegen, wann

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es gar kalt ist in dem selbigen lannde. Und do er sach, das er als grossen schaden nam an leuten und an viech, do cherett er wider und zoch in sein hauptstadt; und in der zeit wart er krangk.

21. (20.) [Die ursachen von Timurs tod. Nächtlicher spuk an seinem grabe.]

[E]s ist auch zu mercken, das sich der Themurlin fraß von treyerlay sach wegen, das er kranck wardt und in der selben kranckhait starb. Die erst ursach was die smach, die im der obgenant herre erzaigt hett, der im das gut entfüert hett; die ander und die 25 tritt ursach die sein hie zu mercken. Es hett der Temurlin treu weyber und zu der jüngsten hett er grosse lieb; und in der zeitt, als er aussen was gewesen, do hett sein jüngsts weyb seiner landsherren einen lieb gewunnen. Und do der Themurlin anhaim wardt, da kam sein eltz weyb zu im und sagt im, wie sein jüngsts weyb 30 gehaimschafft zu seinem landẞherren hett und des wolt der Themurlin nicht glauben; [sie sprach:] Wiltu es nicht glauben, so gee in iren gemach und hay dir ir truhen auffthun, so vindestu ainen rinck mitt ainem edell gestain und prieff, die er ir geschickt hatt." Und do das Themurlin vernam, do pott er ir zu, er 35 Wolt die nacht pei ir sein; und do er des nachts zu ir kam in iren gemach, do schueff er mitt ir, das sie ir truhen auffschlüeß; unnd das geschach; do ging er über die truhen und vandt den rinck

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und die prieff, die ir der landßherre hett geschickt; und do er das vand, do saß er nyder und fragt sie, von wann der rinck und die prieff chämen; und do viel sie im zu füessen und pat in, das er nit zürnt, wann ir das ein landsherre hett geschickt und ging an 5 als übell zu. Und dornach ging der Themurlin auß der chamer und schueff dornach, sie zu köpfen; und das geschach. Und dornach zu handt schickt der Themurlin V thausent pferd nach dem landßherren, den sein weyb lieb hett gehabt, das sie in gefangen prachten. Und do wardt der landßherre gewarnt von dem hauptman, der nach im wardt geschickt; und da der landßherre das vernam, do nam er zu im V hundert man und weyb und chind und floch in ein landt, das ist genandt Masanderan. Und dornach mocht im der Themurlin nymmer zu, und dorumb fraß er sich auch gar hartt, das er das weyb hett getöt und im der landßherre entronnen was, und in dem laid starb der Themurlin und wardt kosparlich begraben.

Ir solt auch wissen, do der Themurlin begraben wardt, darnach honnat er in dem grab bey der nacht, das in die priester beraytt hörtten, die pei dem tempell sassen, da er inn lag; und das trayb er ain gantz jare und sein freund gaben groß almüsen, dor wortten das er das honnen ließ und das wolt nicht helffen. Und do beryetten sich sein priester und gingen zu seinem sun und paten in, das er die gefangen ledig ließ, die sein vater gefangen hett und prach[t] auß andern landen in sein hauptstadt; wann was er hantwercksleutt vieng, die pracht er in sein hauptstadt und die musten dann do 25 arbaitten, und umb die paten die briester; unnd die ließ des Themurlins sun alle ledig und do sie ledig wurden, darnach hörett man in nymmer honnen. Unnd alles das vorgeschrieben steet von dem Themurlin, das hatt sich ergangen in VI jaren 2, die ich dann pei im pin gewesenn etc.

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22. (21.) [Bei der teilung des Mongolenreiches kommt Schiltberger zu Timurs sohn Schah Roch.]

[N]un solt ir wissen, das der Themurlin zwen sün hintter im ließ und der elter was genant Scaroch und der ander hyeß

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1 Timur starb auf dem feldzuge gegen China zu Otrar am Jaxartes den 19 Februar 1405 (Hammer I, s. 266). 2 Hier liegt widerum ein schreibfehler vor, da seit der schlacht bei Angora nur zwei und ein halbes jahr verflossen waren.

Schiltberger

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Miranschach. Und der Scharoch hett ein sün, dem antwort der Themurlin sein hauptstadt ein und alles landt, das darzu gehörett2; und sein zwaien sünen gab er ydlichem ein königreich in Persia und andere grosse landt, die darzu gehörten. Und nach des The5 murlins todt kam ich zu seinem sun, der genant was Scharoch und der hett das chönigreich zu Horossan und die heuptstadt heysẞ[t] Herrenn.

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23. [Miran-Schah erhält von seinem bruder Schah Roch hülfe gegen den turkomanischen emir Jusuf. Schiltberger kommt in Miran-Schahs dienste.]

[Ir solt auch wissen, das der jung sun des Temurlins, genant Miranschach, der hett ein chönigreych auch in Persia, das ist genandt Thawres. Unnd nach seines vatters tod, do cham ein landßherre, der was genandt Joseph und vertrayb den jungen Miran16 schach und nam das chönigreych ein. Do schickett der Miranschach zu seinem pruder Scharoch, das er chäm und hülff im wider inn sein chönigreich. Do kam sein pruder zu im mit LXXX thausent mann; dornach schicket er seines volcks XXX thausent man mitt seinem pruder Miranschach, das er den landßherren genant Josep ' 20 auß dem chönigreich trib; und er hett auch XLII thausendt man und die nam er auch zu im und zoch auff den Josep; und do das der Josep vernam, do zog er im entgegen mit LX thausent mann und vachten ein gantzen tag mitt ainander, das ainer dem andern nichts mocht angewinnen; und also zugen sie wider von ainander. 25 Darnach schickt der Miranschach zu seinem bruder Scharoch, das er im ze hilff chäme mitt seinem übrigen volgk; und also cham er im ze hilff unnd darnach vachten sie mitt dem Josep und vertriben in. Und also wardt der Miranschach wider eingesatzt in sein

1 Von diesen beiden söhnen Timurs war Schah Roch der jüngere; Timurs ältester sohn, Dschihangir, war 1375 schon vor dem vater gestorben. 2 Die hauptprovinz seines reiches, Dschagatai, mit der hauptstadt Samarkand hinterließ Timur als erbteil seinem enkel, Pir Mohammed, der jedoch nicht der sohn Schah Rochs, sondern der des erwähnten Dschihangir war. 3 Kara Jusuf, emir der Tnrkmanen vom schwarzen hammel, war anfänglich in den gebirgen Armeniens ansässig; nach Timurs tod bemächtigte er sich Babyloniens und des westlichen teiles des persischen gebietes (Aserbeidschan).

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