auch für den kirchlichen Gebrauch enthaltend Predigten über die Sonn- und Festtagsevangelien und einige freygewählte Texte dem Verfasser der vom christlichen Verein herausgegebenen Schrift: Offenbarung Gottes c. Enthaltend Predigten vom dritten bis neunten Sonntage nach Trinitatis. Halle, gedruckt und zu finden im Waisenhause. 1833. zur Nachricht. Man, hatte sich der stillen Hoffnung überlaffen, den geehrten Mitgliedern des christlichen Vereins im nördlichen Deutschland die Fortsetzung der Evangelischen Hauspostille in einem vierten Theile von der Stärke der bereits erschienenen Bånde schon um Pfingften dieses Jahres übergeben zu können. Diese Hoffnung ist aber leider! durch die fortdauernde Krånklichkeit des theuern Herrn Verfassers nun gänzlich zerstört. Um indeß die Geduld der chrift'lichen Leser nicht auf die höchste Probe zu stellen, beeilt man sich, in einem kleinern Hefte wenigstens die Predigten ihnen darzubieten, welche die Gnade Gottes den theuern Verfasser bis jeht hat vollenden lassen; fügt aber zugleich das Versprechen hinzu, daß, wenn es dem Herrn geliebt, und nicht besonders hindernde Umstånde eintreten, das Werk in diesem Jahre nun gewiß soll seinem Ende entgegengeführt werden, wie man denn auch diese Angelegenheit der christlichen Fürbitte auf's dringendste empfiehlt. Geschrieben den 1ften Juny 1833. Inhalt. 1.) Predigt am dritten Sonntage nach Trinitatis. Ev. Luc. 15, 1-10. 2.) Predigt am vierten Sonntage nach Trinitatis. Ev. Luc. 6, 36-42. Unser Verhalten gegen den Lächsten, als die sichere Probe, Seite 30 ob wir uns noch im Stande der Natur, oder aber bereits im Stande der Gnade befinden, mit andern Wors Tok ten: ob wir als fleischliche oder als geißtliche Menschen Leben, ". 3.) Predigt am fünften Sonntage nach Trinitatis. Es Luc. 5, 4.) Predigt am sechsten Sonntage nach Trinitatis. Ev. Matth. 5, 2026 71 ,,Wie unser geistlicher Zustand zu beurtheilen sey, so lange es uns noch nicht am Herzen liegt, einen jeden unserer Lächsten wie uns selbst zu lieben. “ 5.) Predigt am fiebenten Sonntage nach Trinitatis. Ev. Marc, 8,/ 1—8, 92 6.) Predigt am achten Sonntage nach Trinitatis. Ev. Matth. 7, 15-23. 111 Wie man im Christenthum sich vorzusehen habe, um nicht in seelenverderblichen Irrthum zu gerathen. “ 134 7.) Predigt am neunten Sonntage nach Trinitatis. Ap. Gesch. 24, 24, 25. ,,Gott grüßt den Menschen wohl, wenn nur der Mensch ihm danken wollte, Am dritten Sonntage nach Trinitatis. Einleitung: Wenn das Evangelium von Chrifto, laut des Apostels Zeugniß (Rdm. 1, 16.): „eine Gotteskraft ist, selig zu machen alle, die daran glauben;" wenn die Erfahrung alter und neuerer Zeit Beläge dafür giebt, daß durch das Evangelium allein die staunenswürdigsten Veränderungen im Zustande ganzer Völker, ganzer Gemeinden und einzelner Menschen bewirkt worden sind; so müssen wir es, Geliebte! mit Recht bedenklich finden, wenn uns die Frage: was denn bey uns die Predigt von Christo ausgerichtet habe, und welche Verånderungen dadurch bey uns bewirkt worden seyen, verlegen um die Antwort macht. Als eine Gotteskraft, wie der Apostel das Evangelium preist, muß es ja wirken, und göttliche Wirkungen, dergleichen menschliche Lehre nimmer hervorbringen kann, müssen der Verkündigung des lautern Evangeliums Zeugniß geben. Sind uns denn nun dergleichen Wirkungen fremd, haben wir von der Gotteskraft der evangelischen Wahrheit noch keine persönliche Erfahrung gemacht, ist daher auch unser Christenthum ohn' alle Anfechtung der Welt geblieben; so werden wir alle Ursach haben, besorgt zu seyn, ob wir uns wohl auf rechtem Wege befinden. Vielleicht daß uns derselbe noch völlig unbekannt ist, und daß eine falsch hauspostille 4. Bd. A . |