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finden wir auch ihn im Jahre 1495 in Lissabon beschäftigt, in Gemeinschaft mit einem andern Deutschen, Nicolaus aus Sachsen, eine Lebensbeschreibung des Erlösers zu drucken, welche der Karthäuser Ludolph aus Sachsen verfasst, Bernhard aber, ein Cisterciensermönch aus dem Kloster Alcobaça 1445 aus dem Lateinischen in das Portugiesische übersetzt hatte.

Das ziemlich weitläufige Werk ist in vier Abtheilungen gedruckt, deren jede am Ende einen Anhang enthält, nach welchem das Werk auf Befehl des Königs Johann II. und seiner Gemahlin Eleonore von den ehrengeachteten Meistern Nicolaus aus Sachsen und Valentin aus Mähren gemeinschaftlich gedruckt wurde 4).

Im folgenden Jahre druckte Valentin Ferdinand eine Geschichte des römischen Kaisers Vespasian, von der am Schlusse gesagt ist, sie sei von zwei Zeitgenossen verfasst 5).

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Valentin's Ruf nahm schnell in höchst ehrenvoller Weise zu, denn Don Petro de Menezes, zweiter Graf von Alcoutim und dritter Marquis von Villa Real, bekannt durch seine spätere Vertheidigung Ceuta's, erwiderte ihm auf sein Gesuch, ihm seine Werke zum Drucke zu überlassen, er halte seine Arbeiten nicht für würdig, wolle ihm aber dafür die des Lehrers der Prinzen, Cataldus Aquila, übersenden. Zugleich

4) Man vgl. hierüber Machado biblioth. Lusit. t. I. p. 520 und die Abhandlung des verstorbenen Oberbibliothekars in Lissabon Antonio Ribeiro dos Santos über die Anfänge der Buchdruckerkunst in Portugal im fünfzehnten Jahrhunderte in den memorias de litteratura portugueza, publicadas pela academia real das sciencias de Lisboa. Lisboa 1812. 4. t. VIII. P. I. p. 55 seq. Auffallend ist, dass die letzte Abtheilung früher gedruckt wurde, als die übrigen.

5) Ribeiro dos Santos a. a. O. p. 60.

Abh. d. III. Cl. d. k. Ak. d. Wiss. VIII. Bd. I. Abth.

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machte er ihn aber daranf aufmerksam, dass er bei seinen Drucken, welche eine gewisse deutsche Manier an sich trügen, sich nicht zu viel auf seine Schüler verlassen möchte, es dürfte sonst sein Ruhm bei der Nachwelt geschmälert werden ").

Bald darauf trat Valentin Ferdinand nicht nur als Drucker, sondern auch als Herausgeber eines Werkes auf, welches er aus dem Lateinischen in das Portugiesische übertrug. Er übersetzte nämlich die Reisen

6) Ein Fragment dieses Briefes steht bei Machado biblioth. Lusit. t. III. p. 600. Der volle Inhalt dieses Briefes aber steht in der ersten Ausgabe der Werke des Cataldus Aquila, welche Valentin Ferdinand zu Lissabon im Jahre 1500 druckte. Referent hat dieses Werk von der Universitätsbibliothek zu Göttingen durch die bekannte Gefälligkeit der dortigen BibliotheksCommission mitgetheilt erhalten. Er lautet: Comes alcotini valentino ferdinando moravo salutem.

Placet mihi ista tua imprimendi ars supra modum, quanquam germanitatem quamdam sapiat, quae multo esset elegantior et melior, si tuis non tantum confideres alumnis, posteri vero non in illos, sed in te virum peritum omnem culpam transferent. Mea quae petis imprimenda inculta sunt nimis adhuc et rudia, nec tanto digna nomine, sed meorum loco pauca quaedam mitto quae a Cataldo praeceptore nostro superioribus annis impetravi, tuo utere arbitrio, ego jam usus sum meo. Vale. Nach Ribeiro dos Santos a. a. O. p. 26 soll die Ueberschrift dieses Briefes lauten: epistola ad Valentinum Ferdinandum Moranum typographum data 21 de Februariis anno a partu virginis 1500, was ihn bekanntlich zu der Vermuthung verleitet hat, Valentin Ferdinand habe den Zunamen Morano oder Mourão gehabt. Diese Vermuthung ist aber unrichtig, denn die Ueberschrift sagt deutlich Moravo. Ebenso unrichtig ist aber auch die Angabe, der Brief sei vom 21. Februar 1500 datirt. Der Brief enthält, sowie die übrigen Briefe aus der Sammlung des Cataldus gar kein Datum, wohl aber steht nach dem Worte vale: impressum ulyxbone anno a partu virginis millesimo quingentesimo mense februarii die vicesimo primo.

des Marco Polo und des Nicolo Conti aus dem Lateinischen, die kurze Reisebeschreibung des Genuesen Jeronimo da Santo Stephano aber aus dem Italienischen.

Das Werk ist dem Könige Emmanuel gewidmet, auf dessen Geheiss es übersetzt wurde. In der Einleitung wird bemerkt, die Venetianer hätten das Buch des Marco Polo viele Jahre lang verborgen gehalten, bis der Infant Dom Pedro nach Venedig gekommen sei (1438), welchem sie es zum Geschenke gemacht hätten. Der Infant habe hierauf den Wunsch geäussert, die Welt zu sehen, die ihm von den Venetianern geschenkte Handschrift aber solle sich im Archive zu Lissabon befinden.

Valentin Ferdinand hat indessen nicht nach dieser, gegenwärtig nicht mehr in Lissabon befindlichen Handschrift, sondern nach dem lateinischen Texte des Dominikaners Pipin von Bologna übersetzt, welchen man dem Könige Johann II. von Rom zugesendet hatte.

Die Reise des Venetianers Nicolo Conti ist aus dem lateinischen Texte des Florentiners Poggio wiedergegeben. Beide Werke waren, wie schon Ramusio bemerkt hat, für König Emmanuel von Bedeutung und Ansehen, denn Valentin Ferdinand übersetzte sie, wie er in der Einleitung sagt, um die Unterthanen des Königes über Indien zu belehren, ferner um das durch die lange Dauer der Seereisen beunruhigte Gemüth des Königes damit zu trösten, dass es auch über die bisher entdeckten Städte wie Calicut und Cochim hinaus, noch andere gebe, welche Nicolo Conti gesehen habe, endlich um das Zeugniss des Marco Polo durch das des Nicolo Conti zu verstärken 7).

7) Ramusio navigationi et viaggi in Venetia 1563 fol. Vol. I. fol. 338. Questa scrittura dopo molti anni pervenne à notitia del Serenissimo Don Emanuel primo di questo nome Re di Portogallo, et fu del 1500 in questo modo: che sapendosi da ogniuno che sua Maestà non pensava mai ad altro, se

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Die weit spätere Reisebeschreibung des Genuesers Jeronimo da Santo Stephano. ist in einem Briefe vom 1. September 1499, welchen der Verfasser von Tripolis in Syrien aus an Johann Jacob Mayer in Beirut schrieb, entnommen, und aus dem ohne Zweifel italienischen Texte wiedergegeben.

non come potesse far penetrare le sue caravelle per tutte l' Indie Orientali, le fu fatto intendere, che questo Viaggio di Nicolo di Conti daria gran luce, et cognitione à i suoi Capitani, et Pilotti, et però di suo ordine fu tradotto di lingua latina nella Portoguese, per un Valentino Fernandes, il quale nel suo proemio dedicato à sua Maestà, tra l'altre parole dice queste:,,Jo mi son mosso à tradur questo Viaggio di Nicolo Venetiano, accio che si legga appresso di quello di Marco Polo, cognoscendo 'T grandissimo servitio che ne risulterà a Vostra Maestà, ammonendo, et avisando li sudditi suoi delle cose dell' Indie, cioè quelle Citta, et popoli, che sieno de Mori, et quali de gli Idolatri, et delle grandi utilità et ricchezze di spetierie, gioie, oro, et argento, che se ne traggono; et sopra tutto per consolar la travagliata mente di Vostra Maestà, la quale manda le sue caravelle in cosi lungo et periculoso viaggio, conciosia cosa che in questo viaggio di Nicolo si parla particolarmente d' altre città dell' India, oltra Calicut, et Cochin, che già al presente habbiamo scoperte; et appresso per aggiugnere un testimonio al Libro di Marco Polo, il qual andò al tempo di Papa Gregorio X nelle parti orientali, fra'l vento greco, et levante, et questo Nicolo dipoi al tempo di Papa Eugenio IV. per la parte di mezzo di penetro à quella volta, et trovo le medesime terre descritte dal detto Marco Polo. Et questa è stata la principal cagione d' havermi fatto pigliar la fatica di questa traduttione per ordine suo". Da queste parole si comprende di quanto momento et credito fossero i viaggi di questi duoi Venetiani appresso quel Serenissimo Re, et veramente è cosa maravigliosa à considerar l'Isole, et i paesi scritti nel libro del prefato messer Marco Polo, che fu già 250 anni et ch' al presente siano stati ritrovali da i Pilotti portoghesi, come l'Isola di Sumatra, Giava maggiore et minore, Zeilam, il paese di Malabar, et Dely et molti altri.

In der Einleitung zu diesem Werke nennt sich Valentin Ferdinand Schildträger (escudeiro) der Königin Eleonore, welches Amt er inzwischen erhalten haben muss ).

Einen neuen Beweis der königlichen Gunst erhielt Valentin Ferdinand schon im Jahre 1503, in welchem ihn Johann's II. Nachfolger, König Emmanuel zu einem der Handelsagenten (coretores) ernannte, welche er in Lissabon aufgestellt hatte, um der Belebung des Verkehrs, besonders des Specéreihandels und der Niederlassung fremder Kaufleute als vermittelndes Organ zu dienen.

Bis dahin hatte es zwölf solcher Agenten gegeben. Fmmanuel ernannte ihn zum dreizehnten, theils seiner Sprache und seines Wandels wegen, theils um der Bitte zu entsprechen, welche ein deutscher Kaufmann im Namen einer Handelsgesellschaft an den König gestellt hatte. Diesen deutschen Kaufmann nennt der königliche Befehl Simon Zaiz und bemerkt von ihm, er habe mit dem Könige einen Vertrag abgeschlossen, um in Lissabon ein Handlungshaus gründen und dort Handel treiben zu dürfen,

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Ausserdem ernannte ihn der König noch zum Nótar, aber nur für solche Geschäfte, welche Deutsche unter sich abschlossen, wesshalb am

8) Dieses gegenwärtig sehr seltene Werk erschien zu Lissabon im Jahre 1502. Man vergl. die Abhandlung des Antonio Ribeiro dos Santos über die Geschichte der portugiesischen Buchdruckerei im sechzehnten Jahrhunderte loc. cit. pag. 98. Die Reisebeschreibung des Jeronimo da santo Stephano hat Ramusio im ersten Bande, seiner Sammlung aus dem Portugiesischen wieder in das Italienische zurück übersetzt. Man vergl. die Ausgabe Venedig 1563. fol. 345, in welcher in der Ueberschrift des Briefes statt Mayer unrichtig Mainer steht und der Aufenthaltsort desselben Beirut ganz weggelassen ist..

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