Ob übrigens bei der Tempelmusik, die nach d aus der langen Gefangenschaft zu Babel in dem neuerb pel zu Jerusalem wieder ertönte, die alten Melodieen aus unverändert ertönten, dürfte zweifelhaft seyn, denn hatten sich mittlerweile in vielen Sitten und Aeußerlic anderen Völkern genähert und später wirkte auch noc chische Cultur so sehr auf sie ein, daß, wie die griechis unter ihnen sich einbürgerte und Herodes den Tempel thischen Styl umbaute, so auch die ebräische Musik alln griechischen Musik Einfluß auf sich eingeräumt haben dieß um so mehr, als nach der Rückkehr aus der bal Gefangenschaft sowohl innerhalb als außerhalb des jüdi des zum Ersatz des Tempelgottesdienstes häufig Synag standen und nach dem Wiederaufbau des Tempels in für die größtentheils außerhalb Palästina sich aufhalte den, denen der Besuch des Tempels sehr erschwert oder go lich war, sich in immer größerer Zahl bildeten, so daß tesdienstliche Psalmengesang nun nicht mehr alleinige Levitenchöre war, sondern sich in die einzelnen Synagogen schiedenen Länder als Bestandtheil des Gottesdienstes n Vorlesen des Gesetzes und der Propheten verpflanzte un leichter von dem griechischen Geiste, der die betreffenden I füllte, inficirt werden konnte. So ist es auch erklärlich, tubae erat prostratio. Videmus, tubam nunquam se odei conjunxisse."" *) Ueber die Musik der Ebräer überhaupt vgl. Sal. v. T Sang an Speelkonst soo der Ouden als bysonders der Hebreen recht. 1692, in deutscher Ueberseßung. Francf. 1706. — Pfeifer, Musik der alten Ebräer. Erlangen 1779. Forkel, allgem schichte der Musik. Bd. I. S. 99–184. Saalschüß, Ard Bd. 1. S. 272 ff. - sch, die aus einem weitgedehnten Zeitraum vom , in welchem die vierzig Wanderjahre Israels is weit über das Jahr 536 v. Chr. hinaus eiten Tempelweihe gesammelt den sogenannten das Gesangbuch des alten Bundesvolks, desn öffentlichen, wie beim Hausgottesdienst benur die eigentlichen Tempel- oder Kirchenlieobjektiv der gemeinsame Glaube des Bundesist und die großen Thaten Gottes in den weiepriesen wurden (z. B. Psalm 15. 24. 68. . 135. 146-150., auch Pf. 66, 13. ff. und Opfergesänge für die zum Heiligthum mit Israeliten), bilden den Inhalt des Pfalters, se des subjektiven frommen Gefühls, wie sich Stimmungen und im Drang der verschiedensten rmeist bei einem David (Ps. 3. 18. 51. 52. 50. 63. 142.) und andern Gottesmännern in die ihnen dann viele tausend glaubige Seelen auung nachgesungen haben; deßgleichen eigent= Blieder, wie denn auch mit David, welcher ge - Gesänge durch seine Sangmeister im Volke ein. 1, 18.), der religiöse Gesang in alle Volkswar. Denn die Festkaravanen ließen auf ihren en Festen nach Jerusalem in Wechselchören ihre und Wanderlieder ertönen (Psalm 121. 122. ngenen zu Babel sangen sich Trost zu in ihrem 137.); die Familienglieder løbeten beim Passah31. 114.) und erbauten sich sonst auch in häus 1 Es ist eine wundersame Wirksamkeit, die dieses Gesangbuch des alten Bundesvolks auf die neu entstehende christliche Gemein: schaft, auf das Volk des neuen Bundes ausgeübt hat. Mit vollem Rechte ist deßhalb auch seine Geschichte eine „glorreiche Segens- und Sieges-Geschichte" genannt und von ihr bezeugt worden: „Es giebt kein alttestamentliches Buch, welches sich so ganz und gar aus Herz und Mund Israels in Herz und Mund der christlichen Kirche übererbt hätte, wie dieses alttestamentliche Gesangbuch ohne Gleichen."*) War ja doch überhaupt schon der ganze alte Bund die geschichtliche Grundlage des neuen, war ja doch der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs derselbe Gott, der, was er unter dem Volk Israel vorbereitet und verheißen hatte, für das Christenvolk durch die Sendung seines Sohnes, Christi des Herrn, vollendet und erfüllet hat, und wies ja doch das Pfalmbuch selbst, gerade in seinen gehaltvollsten Kernliedern, ahnungsvoll auf Christum und sein königliches Friedensreich hin, wie dieß der Stifter des neuen Bundes selbst und seine Apostel andeuteten (P. 110. 22. 16. 40. 45. 69. 72. 2.) und vor Allem der Brief an die Hebräer zu veranschaulichen bemüht ist. Es ist wirklich beachtenswerth, wie dieses Urgesangbuch den geistlichen Liedern der Christen durch alle Jahrhunderte stets Sprache und Stoff gereicht und seine Gesänge so vielen und gerade den edelsten geistlichen Dichtern als Musterbild und Quelle dienten, daran sie lernten und sich erfrischten. Und diese unverwelkliche Segenskraft ist ihm bis heute auch verblieben. Verfolgen wir nun den Entwicklungsgang des christlichen Kirchen liebs und Kirchengesangs von seinen ersten Anfängen an bis auf unsere Zeit. *) von Delißsch in dem Artikel: „Psalmen“ in Herzogs Real-Encycl. 12. Vb. 1860. G. 287. Lied unter den alten Chriftengerei ersten Jahrhunderte bis zum Ende Verfolgungen im 3. 312.*) hatte, als er das h. Abendmahl einseßte, mit große Hallel, die bei der Passahfeier gebräuchImen 113-118. angestimmt (Matth. 26, 30. d so den Gebrauch des Gesangs, allermeist des r die von ihm gegründete Kirche geheiligt. denn auch gleich in den ersten Zeiten der christlen die Psalmen des A. Testaments im GeImengesangs waren ohnedem die Judenchristen npelcultus und Synagogendienst her` gewöhnt. 1. Bonna, de div, psalmodia ejusque causis, nis deque variis ritibus omnium ecclesiarum in is. Colon. 1677. Johann Georg Walch, de postolicae. Jena 1737. Joh. Georg Walch, Amstel. 1744. 54. Joh. Heinr. v. Seeler, de a tertio p. Chr. n., sed a primo et secundo deMart. Gerbert (Abt in St. Blasien), de cra a prima ecclesiae aetate usque ad praesens 74. - Tüb. 1827. Dr. Dav. Buchegger, de origine sacrae Briefe über den Gottesdienst der von Dr. Eduard v. Muraltt. Leipz. 1838. Kirh. Kirche bis zur Zeit des Chryfoftomus, von Dr. Theol. in Straßburg, in Jlgens Zeitschrift für die gesezt von Niedner. 1848. Dr. Harnac, der esdienst im apostol. Zeitalter, in der Zeitschrift für Erlangen. 1853. Sept.Heft. Fr. Armknecht, ött. 1855. Rudelbach, hymnolog. Studien, in Mit dem in den weit verbreiteten Synagogen einheimischen gottesdienstlichen Gebrauche des Vorlesens von Abschnitten aus der h. Schrift nebst angeschlossenen Vorträgen zur Erbauung und Anwendung des Vorgelesenen (Luc. 4, 16. ff.) nahmen sie auch den Psalmengesang in ihre gemeinsamen Andachten und Gebetszusammenkünfte auf. Auch zur Privatandacht und in Freud und Leid des gewöhnlichen Lebens pflegten sie Psalmen zu singen. Das zeigt die Ermahnung des Apostels Jakobus Cap. 5, 13. und das Pfalmiren eines Paulus und Silas im Kerker zu Philippi (Ap.Gesch. 16, 25.). Auch die Heidenchristen nahmen diesen Gebrauch um so williger an, als sie in den Psalmen von Gott eingegebene Gesänge zu sehen und fast in jedem eine Hindeutung auf Christum zu finden gelernt hatten. Neben den eigentlichen Psalmen kamen aber bald auch im apostolischen Zeitalter verschiedene Lobgefänge oder Hymnen des A. Testaments in gottesdienstlichen Gebrauch, z. B. die beiden Lieder Mosis, sein Lobgesang nach dem Durchzug durch's rothe Meer 2 Mos. Cap. 15. und sein Schwanenlied 5 Mos. C. 32., ferner der Lobgesang der Hanna (1 Sam. 2, 1—10.), das Dreimakheilig (Trisagium) der Seraphinen (Jes. 6, 3. Sanctus), das Loblied des bekehrten Israels (Jes. Cap. 26.) und sein messianisches Danklied (Capt 12.), der Lobpreis des wiedergenesenen Königs Hiskia (Jef. 38; 10-20.), das Dankgebet des Propheten Habakuk Cap. 3. und der Lobgesang der drei Männer im Feuerofen. Und weil der Brust derjenigen, die auf die Erlösung zu Jerusalem warteten und den Aufgang aus der Höhe begrüßen durften, der nun durch die herzliche Barmherzigkeit Gottes die Welt besuchet hatte und erschienen war denen, die da saßen in Finsterniß und Schatten des Todes, Lobgefänge im alttestamentlichen Psalmenton auf die Erlösung durch Christum entquollen waren, so nahm die christliche Kirche um so bereitwilliger auch diese neutestamentlichen oder evangelischen Hymnen als Töne des lange zuvor von David in Aussicht gestellten neuen Liedes" (Ps. 33, 3. 96, 1. 149, 1.) unter ihre Gesänge auf - den Lobgefang eines Zacharias (Luc. 1, 68-79. Benedictus), eines Simeon (Luc. 2, 29-32. Pacem) und den dem Moseslied (2 Mos. 15.) entsprechenden Lobgesang der Maria (Luc. 1, 46-55. Magnifi " |