Die ersten lutherischen Choralbücher Die Bildung neuer Melodien Unterschied zwischen Sängern und Seßern und Aufzäh Ludwig Senffel 461. Thomas Stolzer Georg Forster Matthäus le Maistre Stephan Mahu 462. 463. Johann Weinmann Arnold de Brud Wolff Heint Birgilius Haud Huldrich Bretels Georg Vogelhuber Joh. Stahl Lupus Helling Nic. Aufzählung der in kirchlichen Gebrauch gekommenen 1. von alten lateinischen Hymnen und Sequenzen entlehnte und überarbeitete Melodien 2. aus dem alten deutschen Volksgesang entlehnte und überarbeitete Melodien a. aus dem alten geistlichen Volksgesang 465, b. aus dem weltlichen Volksgesang 466-469 3. Originalmelodien. von Luther 470. " " Johann Kugelmann 471. Nicolaus Decius (von Hof) 471 f. Unbekannten Sängern 472, 473. Charakteristik des lutherischen Kirchengesangs und seine 1. als Gemeindegesang 473, 474. bi 2, als rhythmischer und melodischer Volksgesang 474. 3. als mehrstimmiger Gesang 474-476. testen Zeiten war es für jede religiöse Gemeinliches und natürliches Bedürfniß, zu ihrem Gott schaftlich zu beten, sondern auch zum Ausdruc geregten frommen Gefühls die Stimmen gemeinsange heiliger Lieder zu erheben. Nichts die Gemeinschaftlichkeit der Andacht und die Einaus, als eben das Zusammenmengen aller vernen Stimmen zu einem harmonischen Ganzen im rfließt die Stimme des Einzelnen im Ganzen, wähne hinwiederum in dem Bekenntniß Aller sich gekt fühlt. Wie so auf der einen Seite der geist= r Erguß frommer. Erregung, der Ausdruck und Gefühle ist, so ist er auf der andern Seite auch ittel, fromme Empfindungen und Gesinnungen an. beleben, die Feierlichkeit des Gottesdienstes zu erer zu gemeinsamer Gottesverehrung versammelten die Gluth der Andacht zu nähren und das Feuer terung_anzufachen. *) sfen wir auch selbst bei den rohesten Völkerschaften · Zeit gewisse Opfergesänge und Verherrlichungen durch Musik und Gesang, wenn auch in noch so Schon die Urvölker, Chaldäer, Phönizier, tten ihre Tempelgefänge und Musik bei ihrem Tem hon nennt in der Vorrede zu der Psalmodia des Lucas 1553. den Gesang „ein Werk und rechte Gabe Gottes zu enntniß, denn schneller, als das Wort, ergreift das Lied peldienst. Die Griechen, in ihrer Sage von Orpheus und Amphion schon die Macht des Gesangs und der Musik anerkennend und ohnedem geneigt, jegliche Vorfälle des Lebens mit Liedern zu verherrlichen, schmückten und zierten ihren Götterdienst mit Festgefängen, die von musikalischen Instrumenten begleitet wurden. Die Römer hatten ihre Salii, die dem Kriegsgott zu Ehren Gesänge aufführten, und die Gallier, Germanen und nordischen Völkerschaften hatten ihre Barden und Skalden, welche das Volk heilige Gesänge lehrten, und Druiden oder Priester, welche die Götterfeste mit Gesang zu verherrlichen bemüht waren. Hilde gast, der im dritten Jahrhundert nach Christo lebte, war der Orpheus der Deutschen, er sang in prophetischer Begeisterung, unterwies die Söhne der Edlen in der Tonkunst und zog so die Franfen aus dem Stande der Wildheit. *) Am ausgebildetsten war aber frühe schon der gottesdienstliche Gesang beim Volk des alten Bundes, das hierin viel von den Aegyptern gelernt hatte und aus seinem ältesten Lehrbuch, das darauf weiset, wie den Herrn, als er die Erde gründete, die Morgensterne mit einander løbeten und alle Kinder Gottes jauchzeten (Hiob 38, 7.), den Gesang als ein heilig Ding von überweltlichem Ursprung ansehen gelernt hatte. Gleich bei der Bildung des israe litischen Volkes, nachdem der Auszug aus Aegypten glücklich vollbracht war, findet sich ein Siegesgesang, ein kurzer Päan, den das Volk wahrscheinlich im Reigen absang (2 Mos. 15, 1. 20. 21.), während das übrige Lied mehr dem gebildeteren. Chor angehört. Bei seinem Zug nach Canaan, an den Gränzen Moabs angelangt, singt das Volk Israel dem Herrn ein Loblied im Reigen oder Wechselgesang (um einander"), weil er sie einen Brunnen hatte auffinden lassen (4. Mos. 21, 17. 18.). In der Richterzeit, als der heroischen Periode Israels, sind es freilich zunächst meist bloß Kriegs- und Siegeslieder, die gesungen werden. Josua's Sieg über die Amoriter lebte im Gesange fort, wovon ein Bruchstüc Jos. 10, 12. 13. aufbehalten ist; vollständig erhalten ist noch Debora's und Baraks Triumphgesang nach dem Falle Sissera's, *) Vgl. Joh. Trithemii opera historica, cur. M. Frehero Tom. I. Francof. 1601. (Catalogus illustrium virorum Germaniam exornantium.) Der h.. Gesang beim alten Bundesvolt. 3 die Krone aller vaterländischen Poesie in Israel und bei der kunstvollen Anordnung und Eintheilung in, 15 hexastichische Strophen, die sich darin fund gibt, ein Denkmal sehr früher Ausbildung der Kunstform (Richt. Cap. 5.). Die Anführungen von Liedworten aus einem Buch von den Streitern des Herrn" (4 Mos. 21, 14.) und aus einem Buch „Hajjaschar“ (Jos. 10, 13. und 2 Sam. 1, 18.) zeigen, daß es frühe schon ganze Liedersammlungen gegeben haben muß Nationalliederbücher, in welche Heldenund Siegsgesänge oder Gedenklieder für merkwürdige NationalEreignisse und alle die großen Thaten Gottes unter seinem Volk vom Auszug aus Aegypten an bis zu Davids Thronbesteigung, dem Mund des Volks entnommen, eingereiht worden waren. Die eigentlich religiöse Richtung erhielt aber die zunächst nur in den Volkskreisen gepflegte Dichtkunst und der Gesang in Israel durch die Prophetenschulen Samuels in den Cönobien (Najoth) in oder bei Rama, in Jericho, Bethel und Gilgal, durch welche überhaupt das Gesetz Jehovah's dem Volksleben näher gebracht wurde. Diese Prophetenschüler führten Chorgefänge auf zur Erregung der Andacht und Begeisterung, und ihr „Weissagen“ selbst, ihr Lobpreisen der großen Thaten Gottes in außerordentlichem göttlichem Triebe und Entzücktseyn, welches, wie schon die weissagenden Sprüche eines Noa über Seth und Japhet (1 Mos. 9, 25-27.), eines Isaak (1 Mos. 27, 28. 29.) und eines Jakob (1 Mos. C. 49.), in dichterischer Form geschah, war mit Musik und begeisterten Geberben und Körperbewegungen verbunden (1 Sam. 10, 5. 19, 19. 20.). Allein David erst, der diesen Prophetengemeinschaften von frühe an sehr nahe gestanden (1 Sam. 19, 18-24.) und so im nächsten Umgang und unter der Leitung von Propheten als versichert von dem Messias des Gottes Jakobs lieblich sprach mit Psalmen Israels" (2 Sam. 23, 1.) und überhaupt erst die heilige Dichtung zu ihrer schönsten Blüthe brachte, begründete einen festgeordneten, gottesdienstlichen Gesang, für den im Mosaischen Ceremonialgeset noch nichts ausdrücklich vorgesehen war. Ihm hatten bei seiner ersten That, als er den Riesen besiegt hatte, die israelitischen Frauen im Reigen ein Siegs- und Kriegslieb zugejauchzt (1 Sam. 18, 7.); in ihm aber und durch ihn beim Volke erhielt der kriegerische Geist eine höhere Richtung und verklärte besondere Kaste zur Pflege des Gottesdienstes, so w Israel ein besonderer Stamm zum Tempel- und Gotte pflichtet, der Stamm Levi: Aus diesem Stamme bilde zunächst für die Heimholung der Bundeslade aus dem S Edoms (1 Chron. 16, 16-28.) und dann überhau regelmäßigen Doppel-Gottesdienst (1 Chron. 7, 31. 3 auf Zion beim Zelt-Tempel, wo die Lade ruhte (1 Chr theils auf der Höhe zu Gibeon, bei dem mosaischen Sti Brandopferaltar (1 Chron. 17, 38-42.) einen Ge Musikchor von 4000 Lobfängern des Herrn mit S (1 Chron. 24, 5.). Die Oberleitung wurde je einem Geschlechtern der drei Söhne des Levi anvertraut, -2 den Kindern Gerson, der auf Zion blieb, Jedithun of aus den Kindern Merari, und Heman aus den Kindern die in Gibeon Dienst zu thun hatten (1 Chr. 16, 17. 26 Nach der Zahl ihrer Söhne, die sich auf 24 belief, hatte vier, Jedithun sechs und Heman 14 wurde diese und Musikchor in 24 Ordnungen oder Classen abgetheilt, einer dieser 24 Söhne mit 11 Sangmeistern, die er hatte, und deren es also im Ganzen 288 waren (1 C 6. 7.) als Chorführer vorstand, wobei das Loos entschied cher Woche ein Sohn Assaphs, in welcher ein Sohn J und in welcher ein Sohn Hemans mit seinem Chor zu si mit Cymbeln, Psalter und Harfe zu spielen hatte beim lichen Gottesdienst (1 Chron. 26, 8-31.). An den hoh wirkten sie alle zusammen und Assaph war dann der P Rechten oder nördlich, Jedithun der zur Linken oder füdl man aber in der Mitte angewiesen (1 Chron. 7, 33-47. Gesangunterricht besorgte Chenanja (1 Chron. 16, 22.). Wie David damit das in den Prophetenschulen üblich C |