" liches Priesterthum und sein in vielen wieder gereir bild“, Gehör, und bald wurde die Anastasiakirche, in äußerlich kleine und unansehnliche, von Kränklichkeit geb seine gewaltigen Eindruck machenden, beredten und gefal ten hielt, der Ausgangspunkt einer neuen Glaubensbew dann vollends Theodosius im J. 380 den Kaiserthro war die arianische Partei überwunden, und Gregor Sieger in die erste. Kirche der Hauptstadt einziehen, seine zwiefache Aufgabe, überall das christliche Leben i seiner Glaubenskraft und werkthätigen Liebe zu pflegen, Segen löste und sich durch die Vertheidigung des G die Gottheit Christi den Ehrennamen des Theologer Nach der zweiten allgemeinen Synode zu Constantin 381 konnte er es nicht verhindern, daß er zum Bischo stantinopel erwählt und von Meletius geweiht wurde. erwachte seine alte Liebe zur Einsamkeit wieder und Jahre noch zog er sich, nachdem er in feierlicher A seine Würde niedergelegt, zuerst nach Nazianz zurück, eine Zeitlang für seine geliebte Gemeinde als Hirte t und dann begab er sich ganz und gar in die ländliche dieser beschäftigte ihn die Abfassung vieler Gedichte, in die Erinnerung an seine Erlebnisse zurückrief. Auch weitläufig sein Leben in dem sog. ,,Carmen de vita s auf er, von körperlichen Leiden zuvor noch schwer heimg selben aber als Heiligungs- und Verklärungsmittel erke 3.389 ober 390 starb unter dem Ausruf: „Wir w erkennen, wie wir erkannt sind." Er hinterließ viele treffende und geistreiche Sinnge furze unetische Snrüche auch mehrere schöne Humnen 1 Synesius, Bischof zu Ptolemais. 31 Seine manchmal nur zu sehr die Mattheit des Alters verratheuden, aber in reiner, zierlicher Form und oft mit innigem Gefühl und fast romantischer Phantasie abgefaßten Gedichte hatten aber ein zu vorwiegend persönliches Gepräge, als daß sie je sich für den kirchlichen Gebrauch geeignet hätten. Sie erschienen am vollständigsten gesanks melt in dem von Caillau besorgten Abdruck der Mauriner Handschrift des 2. Bands seiner Werke. Paris, bei Parent Debarres. 1840. Synesius,*) geb. um's J. 375 in Syrien, der alten Hauptstadt Libyens in Afrika. Er war noch Heide, als er zu Alexandrien Studien in der Poesie, und Rhetorik trieb und dann als Rhetor in seiner Vaterstadt sich niederließ, wo er sich einen solchen Namen erwarb, daß er 397 an der Spize einer Gesandtschaft zum Kaiser Arcadius nach Constantinopel gesandt wurde, um der durch viele Unglücksfälle bedrängten Landschaft Nachlaß der Steuern und sonstige Hülfe zu erwirken. Bei dieser Gelegenheit hielt er vor dem Kaiser seine berühmte Nede über das Königthum, von der er selber sagte, kühner, als je ein Hellene, habe er vor dem Kaiser gesprochen. Nachdem er sich dann längere Zeit ganz mit der neuplatonischen Philosophie beschäftigt hatte, bei deren religiös-mystischem Zug ihm die Beschäftigung des reinen Geistes mit den göttlichen Dingen als das höchste Lebensziel galt, ließ er sich im J. 403 oder 404 durch die Taufe in die christliche Kirche aufnehmen und wurde um 409 oder 410 von dem Volke zu Ptolemais, der kirchlichen Hauptstadt Libyens, zum Bischof begehrt, worauf er zwar seinen philosophischen Sondermeinungen nicht entsagte, sie aber dem von ihm für heilig geachteten Amte unterordnete. Schwere und meist nußlose Kämpfe mit dem gewaltthätigen Statthalter Andronicus, der die kaiserliche Gerichtshalle zur Folterkammer machte, entleideten ihm sein priesterliches Amt, daß er meinte, dadurch der unglücklichste Mensch geworden zu seyn, und die Klage erhob: „Ich bin beschämt, in Trauer und leidenschaftlicher Bewegung, und Gott ist fern! Nicht fühle ich mehr im Gebet den süßen Frieden des Gemüths." *) Quellen: Clausen, de Synesio philosopho Libyae Pentap. Metrop. Hafn. 1831. Neanders Denkwürdigkeiten aus der Gesch. des Christenthums und christl. Lebens. 3. Aufl. Bd. I. 1845. Dabei hatte er noch den Schmerz, seine Kinder zu verlieren (im 3. 404 hatte er sich verehelicht), und das Schmerzliche seiner Lage würde noch erhöht durch längere Zeit fortgesezte Einfälle der Barbaren, insbesondere der Maceten und Ausurianer, die das Land schwer bedrängten und viele Gefangene fortschleppten. Das Jahr 414 scheint er nicht überlebt zu haben. Er machte sich bekannt durch zehn Hymnen, die zwar etwas schwülstig, aber vom Hauche frommer Anbetung durchweht find und sich gleicherweise durch Geschmack in der Darstellung, wie durch geistigen und würdigen Gehalt der Gedanken auszeichnen. Der größere Theil derselben stammt jedoch aus der Zeit vor dem Antritt seines Bischofamts und ist noch zu sehr von neuplatonischen Ideen durchwebt. Die wenigen aber, die er als Bischof gedichtet hat, sind von entschieden christlichem Gehalt, kamen jedoch gleichfalls nicht in gottesdienstlichen Gebrauch. Sie sind übrigens vielfach überseht worden, z. B. in's Französische durch Gregoire und Collembet, Lyon. 1836, in's Italienische durch A. Fontana, Mail. 1827, in's Schwedische durch Thomander 1828, und in's Deutsche durch C. Rosenmüller, Leipz. 1786. und Engelhardt in seiner Schrift: Die angeblichen Schriften des Areopagiten Dionysius, Sulzbach, 1825", wie auch C. Thilo einen Commentar darüber zu Halle 1842 u. 1843 erscheinen ließ. " Am bekanntesten ist sein Hymnus auf Christum : Ὑμνῶμεν καῦρον νύμφας. Ephräm*) oder Ephraim, der größte Kirchenlehrer und Hymnendichter der syrischen Kirche, wurde in der frühern Regierungszeit des Kaisers Constantin M. zu Nisibis in Mesopotamien geboren. Seine Eltern waren Heiden, und sein Vater, ein Priester des Gößen Abnil, soll ihn als Knabe einmal gezüchtigt haben, als er ihn im Gespräch mit einem Christen ertappte. Der da= malige Bischof von Nisibis nahm ihn aber in seinen Schuß und in seine Unterweisung und stellte ihn später bei der Schule, die er leitete, als Lehrer an, taufte ihn auch hernach in seinem 28. Jahre. Hier erwarb er sich durch eifriges Studium der h. Schrift große theologische Gelehrsamkeit und durch seine strenge Rechtglaubigkeit, *) Quellen: Alsleben, das Leben des h. Ephräm. Berlin. 1853. Ephtam, Hhumendichter, der syrischen Kirche. 33 sowie durch sein frommes, in sonderbarer Keuschheit, Demuth und Geduld geführtes Leben allgemeine Achtung und Bewunderung.) As im J. 350 Nisibis nach einer schweren. Belagerung an Bers fien fiel, zog er sich auf römisches Gebiet zurück, wohnte eine Zeits lang in Amida, dem Geburtsort. seiner Mutter, und nahm dann, als auch dorthin die Kriegsstürme sich gezogen hatten, seinen blei benden Wohnsitz in der Stadt Edessa, dem damaligen Hauptsit syrischer Gelehrsamkeit.) Hier wurde er mit den Einsiedlern befannt, die in dieser Gegend zahlreich zu Hause waren, und ents schloß sichy, selbst als Einsiedler eine Höhle bei der Stadt zu bes wohnen, wo er sich dann unter vielem Beten und Fasten mit Bibelstudien und erbaulicher Schriftstellerei für das Volk beschäftigte. Von Zeit zu Zeit trat er als ernster Bußprediger und heiliger Eiferer gegen den Gößendienst und die Keßereien eines, Bardesanes und seines Sohnes Harmonius, eines Arius und Apollinaris, vor das Volk, auf das er dann jedesmal einen gewaltigen Eindruck machte, denn er war ein ächter Volksredner von Geist und Ges schick, deffen Worte das Herz trafen. Deßhalb erhielt er auch den Ehrennamen „der beredte Mund". Seine Predigten und Reden wurden in's Griechische und Lateinische überseßt, und manchen widerfuhr die Ehre in vielen Kirchen des Morgen- und Abendlands beim Gottesdienst nach der Morgenlection vorgelesen, zu werden. Daneben schrieb er auch Commentare über die ganze H. Schrift vom Buch der Schöpfung bis zum letzten Buch der Gnade". Außerdem sind noch 11 Sammlungen von geistlichen Reden in malendem, fast dramatischem Vortrag aufbehalten, und darunter 56 gegen die Keßereien des Bardesanes und Marcion, die er in Zeilen mit gleicher Sylbenzahl, meist in siebensylbigen Zeilen, dem von daher sogenannten Ephräm'schen Bersmaß, doch ohne prosodische Messung und mit regelloser Anwendung des Reims, sowie mit einem Rhythmus verfaßt hat, der dem gehobenen Ton und feierlich ernsten Charakter seiner Sprache ganz angemessen war, namentlich da, wo er die Gerichte und Strafen Gottes, oder die Liebe des Erlösers und die Seligkeit des Glaubens an ihn schildert. Nach dem Zeugniß des Photius soll er mehr als tausend solcher Reden geschrieben haben. In seiner spätern Zeit føll er koch, Kirchenlied. L. 3 1 3. 1 4 fich mehrere Jahre in Aegypten, namentlich in der Stadt Antin (Antonia) und in der nitrischen Wüste aufgehalten haben, um an dieser Geburtsstätte des Mönchslebens sich noch höhere Lebenskraft zu holen. Darnach zog es ihn zu Basilius nach Cäsarea, um diesen Begründer eines neuen thätigern Mönchslebens persönlich kennen zu lernen. Und dieser soll ihn mit Auszeichnung empfangen und zum Diaconus geweiht haben. Nach kurzen Aufent halt daselbst kehrte er jedoch wieder nach Edessa zurück, wo die Anhänger des Irrlehrers Bardesanes die Oberhand gewonnen hatten. Mit rastloser Thätigkeit trat er gegen die Irrlehrer auf, und weil er bemerkte, daß die Edeffener sich vorzüglich durch die einschmeichelnden Hymnengesänge des Bardesanes und seines Sohnes Harmonius verlocken ließen, errichtete er Jungfrauenchöre, dichtete Hymnen auf alle Heilshandlungen, auf die Märtyrer und Dahingeschiedenen und ließ dieselben an den Fest- und Sonntagen durch die h. Jungfrauen singen, wobei er zuvor wie ein Meister der Tonkunst die Chöre einzuüben pflegte. Dadurch gelang es ihm, die unkirchlichen Chöre zu verdrängen und eine solche Begei= sterung für den Glauben in Edessa zu erwecken, daß eine Gesandtschaft des Kaisers Julian, welche die Stadt zur › Annähmeɛ des Gößendienstes" aufforderte, mit der größten Entschiedenheit und einer gegen des Kaisers Zorn alles aufis Spiel seßenden Glaubenstreue abgewiesen wurde. Sochsette er i sein gottgeweihtes. Leben, bei dem er als Säule der Kirche und als der Prophet der Shrer" galt, in stiller Anspruchslosigkeit fort und zog sich zulest, als Julian 'seiwen Untergang gefunden under somit seine Lebensaufgabe für geschlossen halten konnte, in seine alte Höhle zurück. Nur einmal noch trat er aus derselben hervor, als eine bittere Hungersnoth über Edessa gekommen war. Mit eindringlichen Worten strafte ́er die Kargheit der Begüterten und bewirkte, daß in éiner Kürze 300 Betten in den öffentlichen Hallen bereitet wurden zur Aufnahme und Verpflegung der Kranken und Fremden. Mit dieser Liebesthat schloß er sein öffentliches Wirken. Vor, feinem Sterben, in den ersten Monaten des Jahrs. 379), vielleicht am 15. Juni, schrieb er an seine Glaubensbrüder: „Sehet zu, daß ihr nicht meine Lumpen und Gebeine zum Gedächtniß aufhebt als Reliquien, und dann der Herr um eurer Thorheit willen 1 " G " |