صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

vielfach gefunden hat, so wie die sichtbaren Spuren des Segens, mit welchem der Herr der Kirche den Gebrauch derselben in Kirchen und Schulen des deutschen Landes, in Familienkreisen und bei Zusammenkünften christlicher Vereine, in Prediger- und Schullehrerseminarien, selbst sogar in Irrenhäusern begleitet hat. Bereits hat auch die erste Auflage anderweitigen hymnologischen Arbeiten und erbaulichen, für den Volks- und Schulgebrauch berechneten Lieder-Erklärungen und Erzählungen zur Quelle gedient, aus der mehr oder minder geschöpft worden ist. Und wenn auch da und dort diese Quelle völlig ungenannt blieb, so hat mich das nicht geirrt; suche ich ja einzig nur die Ehre des Herrn und die Erbauung seiner Gemeine, der wesentlich dadurch gedient ist, daß auf die mannigfaltigste Weise die Glaubenslieder und ihre Dichter zur allseitigsten Kenntniß und Werthschägung gebracht werden.

So ließ ich mir denn troß meiner gehäuften Amtsgeschäfte in dem größern Wirkungskreis, in welchen ich unterdessen seit mehr denn fünf Jahren eingetreten bin, die Mühe nicht verdrießen, eine zweite, durchaus vermehrte Ausgabe meiner Geschichte des Kirchenlieds und Kirchengesangs“ nach einem erweiterten Plane auszuarbeiten.

Insbesondere suchte ich dießmal jeden Lebenslauf eines, Dichters so viel möglich durch Einflechtung seiner eigenen Liederflänge, die ihm in deu verschiedenen Lagen seines Lebens Freud oder Leid, Dank oder Schmerz, Trauer oder Hoffnung entlockt hatten, noch charakteristischer und belebter zu machen, wobei ich zugleich auch am Schlusse seine verbreitetsten und gediegensten Lieder aufzuzählen für passend hielt.

Im Ganzen aber fühlte ich mich bei der Verbreitung, welche die erste Auflage in weitern Kreisen Württembergs nicht bloß, sondern Deutschlands gefunden hat, gedrungen, Plan und Anlage des Werks zu vergrößern und mich nicht mehr durch die ausschließliche Rücksicht auf das Württembergische Gesangbuch und Choralbuch beengen zu lassen, daß ich auch fortan bloß solchen Dichtern und Sängern Berücksichtigung sollte angedeihen lassen, welche dort bedacht sind. Es hat nun jeder Dichter und Sänger eines Kernlieds oder auch minder bedeutende Dichter

e z. B. der erste, die Dichter und Sänger umottheil dieser neuen Ausgabe mit mehr denn ographien zuvor noch nicht geschilderter Dichter ermehrt. Auch die Dichter der Neuzeit habe ich mfaffender berücksichtigt, wobei ich vielfach um he Notizen bemüht war. Und wie die neuesten, ie ältesten Dichter durch Mittheilungen charakteverschiedenen Zeiten angehöriger Proben ihrer Leisendichtung berücksichtigt worden.

zweiten, die Lieder und Weisen umfassenden find mir zum erquicklichen Lohn über meinen oft und mühsamen Geschichtsforschungen und Quelt wenige neue Liedergeschichten als köstliche Früchte gefallen. Neben der Darreichung dieser goldefilberner Schale zur allgemeinen Nuznießung eich bei diesem zweiten Theil auf die Originalfafdie biblische Begründung der Lieder sorgfältigen

n.

bitte ich den Herrn, er möge diese neue Arbeit aß Zion allewege wieder aufgebaut werde in uneutschen Vaterlande.

im Oktober 1852.

vort zur dritten Auflage.

ürfniß einer dritten Auflage meines Werkes und on seit geraumer Zeit an mich ergangene AufforBarbeitung einer solchen galt mir als heilige Mah

brechen, zu beffern, die noch vorhandenen Lücken auszufüllen und
nun die möglichste Vollständigkeit in allem Wesentlichen anzu-
streben.

"

[ocr errors]

So war es denn, als ich vor zwei Jahren von der mir
gleich nach Vollendung der zweiten Auflage im Spätherbst 1853
auferlegten schweren Amtsbürde, die mir zu keinen hymnologischen
Arbeiten mehr Raum gewährte, los und ledig geworden war,
mein Erstes, die lange entbehrten lieben alten Studien wieder
qufzunehmen, mich mit den unterdessen zu Tag getretenen - zahl-
reichen und bedeutenden Leistungen des letzten Decenniums auf
dem Gebiete der Hymnologie und Spezial-Kirchen-Geschichte be-
kannt zu machen und viele neu eröffnete Quellen zu durchfor-
schen, zu denen ich hauptsächlich durch die mittelst der Acqui-
sition der Langbecker'schen und Meusebach'schen Büchersamm-
lungen für die Hymnologie vollends auf's reichste ausgestattete
K. Bibliothek zu Berlin den Zugang fand.

ཟླ

Dadurch wurde ich denn nun in den Stand gesetzt, mein
Werk auch der bereits nach einem erweiterten Plan ausgearbei-
teten zweiten Auflage von 1852/53 gegenüber nach einem noch
viel umfassendern Plan und in einer durchaus umgearbeiteten,
dem neuesten Stand der hymnologischen Wissenschaft entsprechen-
den Gestalt erscheinen lassen zu können. Alle und jede irgend bes
deutendere Erscheinungen auf dem ganzen Gebiete der deut-
schen christlichen Kirche, der katholischen so gut, als der evan=
gelischen, und in der evangelischen der reformirten so gut, als
der lutherischen, und innerhalb dieser beiden des niederdeutschen
so gut, als des hoch- und mittelhochdeutschen Sprachgebiets, ja
selbst der außerdeutschen Sprachgebiete so weit, wie z. B. in
Böhmen und den Niederlanden, eine Wechselbeziehung zwischen
ihnen und dem deutschen Gebiete stattgefunden hat, sind jezt
berücksichtigt und die der ganzen deutschen Nation angehörenden
oder wenigstens einzelnen deutschen Stämmen und Provinzen
lieb und theuer gewordenen Lieder und Gesänge sind zugleich be-
Leuchtet. Auch der Liedergestaltung unter den Sekten und in
den mehr oder minder vom näheren Zusammenhang mit der
allgemeinen Kirche abgesonderten Kreisen älterer und neuerer
Zeit konnte nun ihre völligere Würdigung zu Theil werden.

[merged small][ocr errors]

Dabei glaubte ich als Hauptgrundsaß festhalten zu müssen die gleichmäßige Berücksichtigung sowohl der praktischen Bedürfnisse der zumeist Erbauung und geistliche Anregung suchenden ́christlich gebildeten Volkskreise, als der theoretischen Bedürfnisse der vorwiegend die Förderung der wissenschaftlichen Interesse begehrenden gelehrten Kreise der Männer vom Fache. Und so habe ich denn neben dem, daß ich der erbaulichen Seite, auf die Manche vom hohen Rosse der Wissenschaft herab mit vornehm= thuender Geringschätzung blicken, eine sorgfältige und liebreiche Bedachtnahme bewahrte, mehr noch als früher der eigentlich wissenschaftlichen kirchen- und literar-historischen · Seite gerecht zu werden gesucht selbst auf die Gefahr hin, daß Andere hinwiederum von überflüffigem gelehrtem Ballast reden mögen. Das erstere that ich durch eine genauere, mittelst eingehenden Studiums ihrer Schriften und Zeitverhältnisse lebhafter gefärbte Zeichnung fast sämmtlicher seitheriger Lebens- und Charakterbilder der Dichter und Sänger und Vorführung vieler neuer derartiger Bilder aus den Dichter- und Sängerkreisen der verschiedenen christlichen Zeiträume, sowie durch weitere Ausschmückung und Belebung gar mancher Lieder mit neuen Geschichtszügen. Das andere aber that ich, indem ich abstruse gelehrte Spezial-Erörterungen bei Seite laffend einfach die Resultate meiner oft mühseligsten wissenschaftlichen Forschungen in gedrängter Kürze mittheilte über die Lieder- und Ton-Werke eines jeden Dichters und Sängers, über die Authentie und kirchliche Einbürgerung der Lieder und Weisen sammt den Quellen und Entstehungszeiten, über die bedeutendern Gesangbücher und Cantionale der verschiedenen Kirchengebiete und Glaubensgegemeinschaften, sowie über die einschlägige ältere und neuere Literatur. Dabei habe ich auch nicht selten mittelst eingehenderer geschichtlicher Excurse neue Gruppirungen der Dichter versucht und durch Darlegung des innern historischen ZusammenHangs gründlichere historische Charakteristik angestrebt.

Was ich dabei in den ersten Bänden über die alte und vorreformatorische Zeit und über die Reformationszeit bis zur rechtlichen Begründung der evangelischen Kirche in Deutschland (1517--1648) in tiefer eingehender Weise gebe, dürfte zugleich

[ocr errors]

noch übrigen Fehler und Mängel meines Werkes, welche so umfassendem, oft ganz unnahbarem Stoffe nicht können, annehmen. Nur glaube ich mir Verschonung vo schulmeisterlichen Correctionen erbitten zu dürfen, wi z. B. der Herr Gymnastal-Professor, jeßiger Provinzia Müßell zu Berlin in der Vorrede zu seinen geistlicher der evang. Kirche aus dem 16. Jahrhundert. 1855. G. zu erlauben für gut gefunden hat. *)

Und so möge denn der Herr dieses Buch auch b dritten Gang unter das deutsche Volk mit seinem & Segen begleiten, damit ihm gelinge dazu es gesandt is

Erdmannhausen, im Mai 1866.

C. C. K

*) Derselbe rechnet unter Anderem den einfachen Fehler de oder Druckers: „aus der Isagogen musices" mir, dem Verfasser, gumentschnißer auf. Ueber weitere Einzelheiten spreche ich mic betreffenden Stellen meines Buches näher aus. H. Stip aber bereits in der Zeitschrift für luth. Theologie und Kirche von I und Guerike. 1855. 4. Heft. S. 781-787 unter dem Nachweis auch Wackernagel und ihm gegenüber Alles gegen seine Leistunge sebe, mit der Frage gedient: Wie ist es zu erklären, daß dem 16. Jahrhunderts eine so winzig subjective Vorrede geschrieben konnte und auf diesen Boden Unarten verlegt werden, die keiner schaft förderlich find?"

« السابقةمتابعة »