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Des ersten Zeitlaufs

Vierter Zeitraum.

Vom Berufe Moses bis zur Salbung Sauls.

Vom Jahre der Welt 2507, vor Christi Geburt 1496, bis zum Jahr der Welt 2923, vor Chrifti Geburt 1080.

1.

I.

Hatte Gott, nach zerstreuung der Völker, die

felbst durch die Sündflut nicht genug gewarnte Geschlechte der erneuten Menschheit, ihre eigene Wege gehen lassen, Sich Einen Mann erkoren, Sich ihm, dessen Sohn und Enkel offenbaret; Sich nach diesen Erzvátern den Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ge= nannt; und Fülle des Segens verheissen, welcher sich zuvörderst über ihren Samen, durch diesen aber über alle Völker der Erde ergiessen sollte; Sich auch durch Erhöhung des frommen Josephs, und mächtigen Schug der Abrahamiden vor einem großen Könige und abgöttischem Volke verherrlichet: so gewann es doch nachher das Unsehen, als habe Er selbst dieser zum Volk erwachsnen Abrahamiden vergessen, und als sollte der aus heiliger Quelle entsprungene Strom sich bald na= menlos verlieren in Wüsten des Heidenthums.

2. Über die Segen des Gottes Abrahams, Isaaks und Jakobs walteten dennoch kräftig über Israel. Das gleichsam verscharrte Samenkorn keimte unter dem Druck des Landes, welchem Israel fröhnete; Gott vereitelte Die Maaßregeln, so die Pharaone zu Vertilgung des gewählten Samens ergriffen; die Schmach, welche dem Hirtenvolke vom stolzen Egyptier widerfuhr, sicher te es vor Theilnahme an Greueln eines Gößendienstes, zu welchem man es nicht würde zugelassen haben; und

12-14.

das Andenken großer Verheissungen erhielt sich desto kräftiger, da die Dienstbarkeit, unter welcher es seufs a. Mof. XV. ¿ete, dem Abraham in einer göttlichen Offenbarung, zugleich mit künftiger Erlösung, war vorherverkündigt worden, auch Jakobs Segen ihnen desto weniger konn te entfallen seyn, da die Herrlichkeit, in welcher Joseph, in eben dem Lande wo man ist sie druckte, gelebt hatte, einen dauernden Glanz über die Ereignisse seiner Zeit verbreitete.

3. Wir dürfen daher nicht zweifeln, daß Gott, wel cher Völkern wie einzelnen Menschen Leiden auflegt, um sie durch dieses große Heilmittel des von Natur sinnlichen und stolzen menschlichen Herzens zu bessern; Die Hoffnung der Erlösung aus ihrem Drangsal im Volke Israels erhalten hatte.

Zu oft verderbt der Genuß den Menschen, und auch die Hoffnung kann ihn verleiten, wenn er auf andere Menschen, noch mehr wenn er auf sich selbst rechnete. Harret er aber auf Gott, so unterhält derselbe Gedanke, welcher ihm das Herz erhebt, auch die Empfindung seiner Abhängigkeit; die Demuth schmeidiget seinen Sinu, indem zugleich die Hoffnung ihn kräftiget; der geoffnete Blick in beßre Zukunft, erinnert ihn au weisen Gebrauch der gegenwärtigen flüchtigen Stunde; und die Geduld, diese dem menschlichen Leben so angemesfene als schöne Tugend, sie, die den besondern Vorzug hat, daß sie unmittelbare Belohnung mit sich bringt, ohne der ewigen Vergeltung zu entfagen; diese Geduld beschleuniget die Rettung desto mehr, je ruhiger sie ihrer harret.

4. Mit den Leiden, welche Israels Volk während dessen Aufenthalts in Egypten heimfuchten, beginnt die Geschichte dieses Volkes.

5. Daß die Geschichte des erwählten Volkes vor allen Volkergeschichten wichtig sey, bedarf nicht den Christen gesagt zu werden. Über wie sehr sie es sey, das beherzigen vielleicht wenige.

6. Sie ist wichtig, weil in ihr der leitende Faden der Vorsehung, an dem sich oft im Dunkeln die Schick fale anderer Völker abwickeln, immer sichtbar bleibt.

7. Sie ist wichtig, weil durch dieses Volk sowohl die Beylage offenbarter Wahrheit, als auch eine dies

sen Offenbarungen Glauben und Gehorsam gewährende Gemeine, eine sichtbare Kirche Gottes, erhalten ward.

8. Sie ist wichtig, weil aus diesem Volke der Ges falbte Gottes, der Sohn Gottes aufging, auf Den die ganze heilige Schrift hinweist; »durch Den und »für Den Alles erschaffen ward.a

9. Sie ist wichtig, weil die besondern Schicksale dieses Volkes, noch immer die Aufmerksamkeit jedes denkenden Menschen auf sich ziehen.

10. Es schwanden die stolzen Reiche von Babylon, von Ninive, von Ekbatana, von Egypten. Deren Sies get unterwarf sich dem kühnen Macedonier. Ihm auch die prangende Tyrus. Die allzermalmende Nom stürzte fie alle, mit ihnen auch Tyrus Tochter, die hohe Karthago. Rom, eine zwote Babylon, vertilgte die ehr mals heilige, dann entweyhete Jerusalem; aber auch Rom, trunken von Ruhm, und vom Blute der Nationen, ward zertreten von blutigen Siegen.

11. So schwanden alle diese Reiche dahin, indefsen blieben deren Bewohner, auch wenn das ehmals herrschende Land zinsbarë Landschaft des erobernden Vols Pes ward, in den Gränzen ihres Landes.

12. Die Reiche wurden gestürzt, aber die Natios men wurden nicht ausgerottet.

13. Der Sturz aller dieser Reiche ward lange vor herverkündiget von Männern aus Israel. In den heis ligen Büchern dieses Volkes finden wir den Faden, welcher uns durch das Labyrinth der göttlichen Vorsehung leitet. In ihnen finden wir den Aufschluß des Räthsels, welches Israels Volk anist uns aufgiebt.

14. Gegen dieses Volk allein wurden alle Mittel der Bertilgung angewandt. Es war nicht genug, daß, außer den Einwohneru Jerusalems, eine zahllose Menge zusammengedrängter Juden, während der schrecks lichsten aller Belagerungen, mehr durch eigene Wuth als durch Zorn des Feindes, auf die jammervollste Weise verderbet ward; daß blutdürftige Sieger in der unfeligen Stadt und im weherfüllten Lande jeden Frevel der Habsicht und der Rache übten; daß so viele Laufende öffentlich feil geboten wurden! Nach wenis ger als Einem Menschenalter wurden auch noch die übrigen ausgerottet aus diesem Lande, verkauft, jers

Rel. 1, 15

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