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'Weh nun, waltender
war-Ich wallte der Sommer
Wo man mich hinstellte
Ohne dass man mir vor einer Stadt
Nun soll mich das eigene
Zerschmettern mit seiner Waffe,
Doch kannst du nun leichtlich,
Von so vornehmem Manne

Raub erbeuten,

20

den Tod bereitete :
Kind mit dem Schwerte hauen,
oder ich ihm zum Tode werden.
wenn dir deine Kraft zureicht, tangt
Rüstung gewinnen,
erobern

wenn du da einiges Recht hast.

Der möchte nun der feigsie sein der Ostleute,

Der dir jetzt den Kampf weigerte,

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nun dich dessen so sehr
gelüstet,

30

der Kriegsgewänder rühmen dürfe,

Versuche den Kampf

·Oder dieser Brünnen beider walten'

Da ritten sie erst

prailten

mit den Speeren aufeinander

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with scharfen Schauern:

Dann stapften zusammen

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Rie fiebensch Zerhieben feindlich die weissen Schilde

Bis ihnen ihre Bastschilde klein wurden
Zernichtet mit Waffen

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10

HILDIBRAND UND ALIBRAND.

Aus der Thidrekssaga, die von einem Norweger um die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts nach deutschen Quellen verfasst ist. Sie enthält eine Zusammenfassung deutscher Heldensagen, deren Mittelpunkt Dietrich von Bern ist. Herausgegeben von C. R. Unger Saga Thidriks af Bern.' (Christiania, 1853). Übersetzung von A. Rassmann in 'Die deutsche Heldensage und ihre Heimat' (2 Bde. Hannover, 1856, 1857; 2. Ausg., 1863).

NUN war Meister Hildibrand ganz gerüstet, und Jungherr Konrad ritt auf den Weg mit ihm. Da sprach Konrad zu Hildibrand : 'Guter Meister Hildibrand, wenn du deinen Sohn Alibrand triffst, sprich höflich mit ihm und sage, dass du sein Vater bist; aber wenn du das nicht thust, so befürchte ich, dass das dein Tod werde, ein so gewaltiger Kempe ist er. Da antwortete Hildibrand: 'Guter Freund, was kannst du mir von ihm sagen? Wie kann ich meinen Sohn Alibrand erkennen, ob er es ist oder ein anderer Mann?' 'Er hat ein weisses Ross,' sagte Konrad, 'und Nägel in den Schuhen, die sind von Gold, sein Schild und Brünne ist weiss 20 wie frischgefallener Schnee und darauf gemalt eine Burg. Kein Mann in Amlungenland ist seines Gleichen, so ein guter Ritter ist er, und du bist nun alt und wirst nicht vor ihm bestehen können.' Da lachte Hildibrand und sprach: Wenn auch Alibrand, mein

Sohn, sich ein gewaltiger Mann zu sein dünkt, und sein Hochmut so stolz ist, dass er sich mit keinem Mann vergleichen will, so kann es doch sein, so alt wie ich auch bin, dass er mir seinen Namen noch Darauf schieden

nicht später sagt, als ich ihm den meinen sage.'

sie sich.

Nun ritt Hildibrand rasch den Weg, welcher nach Bern führte, und als er nun so nahe gekommen war, dass er die Stadt sah, da ritt ihm ein Mann entgegen mit zwei Hunden, und auf der linken Seite einem Habicht. Der Mann war gross auf dem Rossesrücken und sass mit Anstand auf seinem Rosse; er hatte ein weisses Ross, 10 und weiss war seine ganze Rüstung und darauf Bern mit vergoldeten Thürmen gezeichnet. Hildibrand ritt dem Mann entgegen und glaubte zu finden, dass er sich nicht weniger zu sein dünke, als er. Und als Alibrand einen Mann mit Waffen sich entgegen reiten sah, und dieser ihm kühn entgegenritt, und er nicht sehen konnte, dass er sich vor ihm etwas beuge, so ward Alibrand zornig, und es schien ihm, als ob dieser sich mit ihm streiten wollte, spannte seinen Helm fest und schwang seinen Schild vor seine Brust, setzte seinen Spiess vor und schlug sein Ross mit den Sporen. Und als Hildibrand sah, wie Alibrand sich gerüstet hatte, hielt er seinen Schild vor 20 seine Brust und setzte seinen Spiess vor und schlug sein Ross mit den Sporen und ritt ihm keinesweges verzagter entgegen: und sie ritten einander an. Da stach jeder mit seinem Spiess in des andern Schild so stark, dass die Spiessschäfte beide entzwei brachen. Und der Alte sprang sogleich schleunig von seinem Rosse und zog sein Schwert, und desgleichen der Jüngere, dann giengen sie zusammen und schlugen sich lange Zeit, bis dass sie müde waren. Und sie setzten nun ihre Schilde nieder und stützten sich darauf.

Da sprach Alibrand: 'Wer ist dieser alte Mann, der vor mir einige 30 Zeit Stand gehalten hat? Sage schnell deinen Namen und übergieb deine Waffen, so sollst du dein Leben behalten, aber wenn du das nicht willst, so kann das dein Schade werden.' Hildibrand antwortete: 'Willst du meinen Namen wissen, so wirst du zuvor deinen Namen sagen müssen, und du wirst dein Schwert und deine Waffen übergeben müssen, ehe wir uns scheiden, und wenn du das nicht gutwillig willst, so wirst du es doch gezwungen thun müssen.'

Da schwang Alibrand sein Schwert überaus hitzig empor und hieb nach dem Alten, und desgleichen schwang Hildibrand sein Schwert empor und hieb gegen ihn. Da erhob sich nun ein harter Kampf, und sie machten den zweiten Angriff halbmal tapferer als zuvor: und nun waren beide müde, und Ålibrand setzte den Schild nieder und wollte sich ruhen, und ebenso wollte Hildibrand. Da sprach Alibrand: 'Willst du deinen Namen sagen und deine Waffen übergeben, so sollst du dein Leben behalten, wenn du aber nicht also thust, so sollst du erschlagen werden. Du wolltest deinen Namen nicht sagen, als wir uns begegneten, und das war dir keine 10 Unehre, aber nun musst du ihn sagen mit Unsieg und all deine Waffen mit Unehre lassen, oder im andern Fall den Tod erdulden.' Und nun ward der Jüngere aufs allerwüthendste und wollte ihn wahrlich erschlagen und hieb da aus aller Kraft nach dem Alten aber er wehrte sich aufs allertapferste. Und da sprach Hildibrand: 'Bist du etwa vom Ylfinge Geschlecht, so sag' es mir und ich gebe dir Frieden, aber wenn das nicht ist, so erschlage ich dich.' Da antwortete Alibrand: 'Wenn du dein Leben behalten willst, so ergieb dich, aber ich bin nicht mehr ein Ylfing als du, und fürwahr du bist thöricht, obschon du alt bist, und sage schnell 20 deinen Namen. Wenn du aber wüsstest, wer ich wäre, so würdest du nicht meinen Vater Ylfing nennen.' Sie drangen darauf aufs allertapferste auf einander ein. Der Alte gieng ihm jetzt nahe und hieb gar stark, und da schlug Hildibrand einen gewaltigen Schlag auf seinen Schenkel, so dass die Brünne entzwei gieng, und Alibrand erhielt nun eine so grosse Wunde, so dass ihm fast sein Fuss unbrauchbar war. Und nun sprach er: 'Sieh hier nun mein Schwert: nun will ich das übergeben, weil ich jetzt nicht länger vor dir stand halten kann. Du hast den bösen Feind in deiner Hand,' und streckte die Hand vor. Und der Alte wandte den Schild weg 30 und streckte die Hand vor, dem Schwert entgegen, und gedachte es zu ergreifen: da hieb Alibrand verstohlen nach dem Alten und wollte ihm die Hand abhauen; aber der Alte schwang den Schild hoch und schleunig empor und sprach: 'Diesen Schlag wird dich dein Weib, aber nicht dein Vater gelehrt haben.' Und der Alte drang so stark vor, dass nun der Junge zur Erde fiel, und der Alte oben auf ihn, und setzte sein Schwert vor seine Brust und sprach:

'Sage mir schnell deinen Namen und dein Geschlecht, oder du musst dein Leben lassen.' Da antwortete Alibrand: 'Den sage ich nun nimmer, denn ich bin nun fortan um mein Leben nicht besorgt, da so eine alte Graugans mich überwunden haben soll.' Hildibrand sprach: 'Willst du dein Leben behalten, so sage mir stracks, ob du bist mein Sohn Alibrand, so bin ich Hildibrand, dein Vater.' Da antwortete der Junge: 'Wenn du bist Hildibrand mein Vater, so bin ich Alibrand dein Sohn.' Da stand Hildibrand schnell auf von ihm, und Alibrand auf seine Füsse, und sie küssten sich und erkannten sich nun beide. Nun ward Hildibrand gar 10 vergnügt über seinen Sohn Alibrand, und Alibrand desgleichen über seinen Vater Hildibrand. Dann sprangen sie auf ihre Rosse und ritten heim zu der Burg. Nun fragte Alibrand: 'Wo schiedest du von König Thidrek von Bern?' Hildibrand antwortete und sagte ihm Alles, wie sie sich schieden in dem Walde, und desgleichen das, dass er wünsche, dass Alibrand hinausreite ihm entgegen mit all seinen Mannen.

Nun ritten sie am Abend zu Alibrands Mutter. Sie gieng ihnen entgegen und sah ihren Sohn Alibrand blutig und wund. Da weinte sie und jammerte und sprach: 'Mein süsser Sohn, wo bist du 20 verwundet? und wer versetzte dir diese Wunde? und wer ist dein Fahrtgenosse?' Da antwortete Alibrand: 'Frau, diese Wunde mag ich wol ertragen, obgleich sie nicht klein ist, die hat mir mein Vater Hildibrand, der Ylfinge Meister, versetzt; er reitet nun hier mit mir. Da ward sie froh über ihren Sohn und ihren Gatten und gieng ihnen entgegen und schlang ihre beiden Arme um Hildibrands Hals, und nun war jeder von ihnen über den andern erfreut. Und da war nun grosse Freude und Fröhlichkeit diese Nacht.

RASSMANN.

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