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MUSPILLI.

[Scherer D. 44, E. 40.]

Muspilli, ein alter heidnischer Name des Feuers (Holzzerstörer), von christlichen Dichtern auf den Weltuntergang übertragen. Die Verse, welche diesen Namen tragen, wurden, wie ihr erster Herausgeber Schmeller vermuthet, vielleicht von Ludwig dem Deutschen (843-876) auf leere Blätter und Ränder der Handschrift geschrieben, in welcher dieselben auf uns gekommen sind. Herausgegeben in den Denkmälern Nr. 3.

Daz hortih rahhôn

dia werolt-rehtwîson,
mit Elîase pâgan.

denne wirdit untar in wîch arhapan. diu kôsa ist sô mihhil.

daz sculi der antichristo
der warch ist kiwâfanit :
khenfun sint số kreftic,
Elias strîtit pî den êwîgon lîp:
wili den rehtkernôn
pidiu scal imo helfan

daz rîhhi kistarkan ;

der himiles kiwaltit.
pî demo altfiante,

der inan varsenkan scal:
wuntêr pivallan.

der antichristo stêt
stêt pî demo Satanâse,
pidiu scal er in derụ 'wîcstetî
enti in demo sinde
doh wânit des vilo

sigalôs werdan.
wîsero gotmanno

ΤΟ

Das hörte ich erzählen

dass der Antichrist solle Der Teufel ist gewaffnet,

die Welt-Rechtsgelehrten,
mit Elias kämpfen.

es wird unter ihnen Streit erhoben.
die Streitsache ist so bedeutend.

Die Kämpfer sind so gewaltig,
Elias streitet um das ewige Leben:
er will den Gerechten
dazu soll ihm helfen,
Der Antichrist steht
er steht bei Satanas,
darum soll er auf der
und auf dem Pfade
Doch glauben viel

die Herrschaft stärken;
der des Himmels waltet.
bei dem alten Feinde,
der ihn versenken wird:
Walstatt
sieglos werden.

weise

wund hinfallen

Gottesmänner,

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der Mond fällt, es brennt Mittelgart,

kein Stein bleibt stehn. Da fährt der Tag des Gerichts mit Feuer ins Land, die Menschen heimzusuchen,

da vermag kein Verwandter dem andern zu helfen vor dem

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Die Mark ist verbrannt, die Seele steht bedrängt,

Weiss nicht, womit sie büsse: drauf fährt sie zur Höllenpein.

DIE ERSTEN MESSIADEN.

HELJAND.

[Scherer D. 46, E. 42.]

Ein altsächsisches alliterirendes Gedicht, von einem sächsischen Geistlichen auf Veranlassung der Kaisers Ludwigs des Frommen um das Jahr 830 verfasst. Herausgegeben von Schmeller, 'Heliand. Poema Saxonicum seculi 'noni' (2 Bde. München, 1830. 1840); von Sievers (Halle, 1878). Übersetzungen von Grein (1854; 2. Aufl. 1869), Köne (in seiner Ausgabe 1855), Simrock (1856; 3. Aufl. 1882).

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Den Berg hinauf ziehn in brausendem Schwarm,
Wüthige Waffenknechte. Judas wies den Weg,

die

Der grimmgesinnte;
In feindlicher Volksschar.
In Lichtgefässen flammend,
Brennend aus der Burg,
Stiegen zum Streit.
Wohin er die Leute
Dazu noch zum Zeichen,

Juden drangen nach
Sie trugen Feuer bei sich,

und führten Fackeln
da sie den Berg hinauf
Die Stätte wusste Judas,
geleiten sollte;

eh sie zogen, sagter

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Dem Volk zum Voraus, dass die Knechte nicht fiengen
Einen andern aus Irrthum : 'Ich gehe zuerst zu ihm

Und küss ihn kosend:

Den ihr fahen sollt

das ist Christ selber dann,

mit Volkeskraft

Auf dem Berg, und binden

und zur Burg ihn von hinnen

Geleiten vor die Leute: er hat sein Leben

Verwirkt durch seine Worte.' Die Gewaffneten eilten

Bis sie zu Christo

gekommen waren,

wo er mit den Jüngern stand, der Gottesschickung harrend,

Die grimmigen Juden,
Der mächtige Herr,
Der entscheidenden Zeit.
Judas entgegen,

Da schritt ihm der treulose vor dem Gotteskinde

Mit dem Haupt sich neigend und seinen Herren grüssend,

Küsste den kräftigen,

mit diesem Kuss

Ihn den Gewaffneten weisend, wie sein Wort verheissen.

Das trug in Geduld

der theure Herr,

Der Walter dieser Welt;
Und fragt ihn frank:

doch wandt' er das Wort an ihn 'Was kommst du mit diesem Volk,

ΙΟ

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behui ledis thu mi số these liudi tô endi mi te thesare lêdan

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manno huilicumu.' Thô sprak imu eft thiu menegi angegin, quâðun that im hêleand thar an themu holme uppan

geuuîsid uuâri,

Judeo liudiun

selbon hêtid:

'the thit giuuer frumid

endi ina godes sunu

Ina quâmun uui sôkean herod,

uueldin ina gerno bigeten: he is fan Galileo lande, fan Nazarethburg. Số im thô the neriendio Crist sagde te sôčan, that he it selbo uuas,

số uurČun thô an forhtun folc Judeono,

uurtun underbadode,

alle efno sân,

that sie under bac fellun

erce gisôhtun,

Du hast mich den leidigen
den Kindern der Juden,
Dann rief er die Männer an,
und fragte, wen sie

Leitest die Leute her?
Verkauft mit deinem Kusse,
Verrathen dieser Rotte.'
Die andern Gewaffneten,
Mit solchem Gesinde
Bei Nacht und Nebel,
Irgend wem zu schaffen.

Man habe den Heiland

Ihnen angezeigt,

zu suchen kämen
als gedächten sie Noth

Da sprach die Waffenschar,
auf der Höhe des Berges

der da Zwietracht stifte

Unter den Judenleuten und sich Gottes Sohn

Selber heisse:

'Den kommen wir suchen,

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