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so chompt dann das gefügell, das in der wüst ist und trinckt dann das wasser und die weyl die vögell trincken, so vecht der vogell, der das wasser in die wüst hat pracht, drey vögell darvon im zu ainer speyß. Und das ist die wüst, do man zu des Machmetz grab 5 zeucht.

41. (38) [Das kloster der hl. Katharina auf dem Sinai.]

[D]as rott mer ist zwaihundert und XL welisch mayl praitt; es hatt den namen das rott mer, aber es ist nicht rott; es ist wol das ertrich rott an ettlichen stetten dorumb 1; es hatt ein gestalt 10 als ein ander mer und das mer stest an Arabia; man vert auch über das mer gen Sant Katherinperg Sinai.

Auff Sant Katherinperg pin ich nit gewesen, aber ich han es wol gehört von frembden leutten, die do sein gewesen, die haben mir wol gesagt dovon, Kristen und haiden, wann die haiden gen 15 auch dohin. Die haiden haissen den Sinai Nur Tagi, das ist als vil gesprochen als der scheinig perg, darumb das Gott oft erschinnen ist auff dem perg in schein als die flamen Moisi, der mitt Gott offt geredt hatt auff dem perg. Auff dem perg ist ain closter und die münch sein von Chriechen und ist ein groß convent und 20 gen als die ainsidel und trincken chain wein und essen chain fleysch und leben gar göttlich und vasten allweg; und sein vil prynnender ampell dorinn, wann sie haben paumöls genug zu essen und zu prennen von Gottes wunders wegen, das da geschicht; wann die ölper zeittig werden, so chomen all die vögell zusamen, die in 25 dem land sein und ydlicher vogell pringt in seinem schnabell ein

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1 So schildert es schon Thietmar: aqua quidem rubea non est, immo fundus hujus maris et terra circumjacens rubea est.« Nach Ebers (s. 70) ist die farbe des roten meeres ein »bläuliches grün, das zwischen der farbe des mittelländischen meeres und der Schweizer seen die mitte hält«. 2 Der Dschebel Katherin ist der höchste gipfel der Sinaigruppe (Dschebel Tur); das Katharinenkloster liegt am fuße des Dschebel Musa, auf welchem sich auch die Eliaskapellé und die Moseskirche, letztere auf dem gipfel, befinden. 3 Es ist hier wahrscheinlich der Dschebel en-Nur (bei Akaba) mit dem Sinai verwechselt, weil auch auf jenem nach dem glauben der Araber Moses mit dem herrn geredet hat (Bädeker, Ägypten s. 543). schriften sind noch heutiges tages in geltung (Ebers s. 264).

4 Diese vor

ast von ölperen und lassendt die zu Sant Catherin; unnd deß pringendt sie als vil, das sie sein genug haben zu essen und zu prennen. Und das ist ein groß wunder von Gott, das die vögell, das thun.

Hintter dem altar inn derselben kirchen da ist die stadt, do 5 Got erschain Moysi in einem pusch in feur weyß; und wann die münch dohin geen, so geen sie parvuß, wann es ist gar ein heyllige stadt, wann Moisi pot unser herre, das er sein schuch abzüg, er wer an ainer heylliger stadt; und die selbigen stadt haist man die gotsstadt. Trey staffell hinauff paß do ist der groß altar, do ligen die 10 pain von Sant Katherin; und der abt zaigt den pilgrem das heyligthum und hatt ein dingk von silber, da trückt er ein wenig das gepain da mitt, so rintt ein wenig öl darauß in schweiß geweyß, das ist weder öl noch balsam gleich und das gibt er den pilgrem; darnach zaigt er das haupt von Sant Katherin und anders vil 15 heiltums.

Ein groß wunder und ein zeichen ist do inn dem closter; als vil münchen in dem closter sind, als vil lampell haben sie, die prennen allweg; und wann ein lampel abnimpt, so sicht es der münch wol des die lampell ist und wann sie erlischt, so stirbt der 20 münch, des die lampell gewesen ist; und wann der abt stirbt und wer dann die meß singt oder list und wann er die meß gesungen hatt, so vindt er ainen prieff auff dem altar, daran ist geschrieben des nam, der dann abt soll werden und desselben lampel zündt sich selber an.

25

In der selben abtey ist der prunn, den Moyses macht, da er mitt der gertten schlug auff den stain und do floß das wasser dorauß. Und nicht verre von der abtey da ist ein kirchen die ist gestifft in unser frauen ere an der stat, do sie den münchen erschain. Hinauff paß do ist Moises capellen auff ainem stain, do 30 Moises hin floch, do er unsern herren unter den augen ansach. Und an dem perg ist Helias capellen des propheten. Und an der selbigen stadt haist der perg Oreb; und nachend bei Moises capellen do ist die stadt, do Gott gab Moisi die taveln von den

1 Während die Bibel unter Horeb und Sinai einen und denselben berg versteht, machen die mönche des Katharinenklosters heute zwischen beiden benennungen einen unterschied und bezeichnen bloß den nördlichen vorsprung des Dschebel Musa als den Horeb (Ebers s. 381).

zehen poten; und inn dem selbigen stain ist die höl, do Moises inn lag, do er vastet XL tag.

Von dem selbigen tal gett man inn ein groß tal und chompt auff ein perg, do Sandt Katherin von den engelln wardt hinge5 tragen; und in dem selbigen tal ist ein kirchen geweycht in XL marterern eren und die münch singen offt meß da; und das tal ist kalt; so gett man dann auff Sant Katherin perg und do wardt Sant Katherin auff getragen und do ist chain kirch noch nichtz dann ein hauffen stain, der ligt an der selbigen stadt; es ist vor 10 ein capellen da gewesen, sie ist aber zestört.

15

Es sein auch zwen perg, die do haissen Sinai; sie sein nachendt pei ainander und dorumb haissen sie pede Sinai; es ist nur ein tal entzwischenn.

42. (39.) [Der dürre baum bei Mambre. Nazareth.]

[N]icht verre von Ebron ist das Mambertal; und da ist der türr paum, den haissend die haiden Kurruthereck, man haist in auch Sirpe; und der ist gewesen seyt Abrahams zeitten und ist alleweg grün gewesen, huntz das unser herre an dem creutz starb, do wardt er thürr1. Nun vindt man in der prophecei, das ein fürst soll ge20 wesen sein gen occident wärtz der sunnen und der soll das heillig grab gewinnen mitt den Christen und soll meß lassen haben unter dem thürren paum und so soll der paum wider grün werden und frucht pringen. Die haiden haben den paum in grossen eren und hütten sein wol. Der paum hatt die tugendt, wer den valleten 25 sichtumb hat und wann er des paums pei im tregt, so velt er nymmer; und vil ander tugent hatt er an im; darumb haben in die haiden in grossen eren und hütten sein gar wol.

Item von Jherusalem sein zwo gut tagweyd gen Nazareth, da unser herr erzogen ist worden und ist etwan gewesen ein gute 80 stadt; nun ist es ein clain dorff und die heuser steen verr von ainander und hatt scheyb umb sich gepirg. Und do ist ein kirch

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1 Eine halbe stunde westlich von Hebron ist die eiche Abrahams, die für einen überrest des haines Mambre gilt. Die beiden »heidnischen<<< namen finden sich im glossar erklärt. 2 Der herrscher, welchem die sage die oben erwähnte rolle zuschrieb, war der Staufer Friedrich II, der verzaubert im innern eines berges schlief (Scherer s. 100).

gewesen, do wardt unser frauen der gruß geben von dem engel Gabriel; es ist aber nichtz mer do, dann ein seulen und der hütten die haiden gar wol von des opfers wegen, das sie do nemen von den Christen; und sein gar pöeß leutt do und sein den Christen 5 gar veindt, aber sie dörffen in nichts thun vonn des chönig soldans gepottes wegenn.

43. (40.) [Jerusalem und das hl. grab, sowie einige andere orte des hl. landes. Der balsamgarten bei Kairo.]

[D]a ich zu Jherusalem was, das was in ainem krieg und do 10 lagen unser XXX thausent pey dem Jordan auff ainer schönen weytten; und das macht, das ich die heilligen stet nicht wol gar mocht gesechen, und gesuchen die ettliche, die hernach geschriben steen; und pin zwir do gewesen mitt ainem soldan, der hyeß Jusuph 1.

15

Jherusalem leytt zwischen zwaier perg und hatt grossen abgang an wasser. Die haiden hayssen Jherusalem Kurtzy Chalil, die Kriechen [hayssentz Hierosolyma].

Do das heyllig grab ist, da ist ein schöne kirchen und hoch und scheyblig und ist mitt pley alle überteckt und ist vor der stadt [gewesen 20 und nun ist sie am ort in der stadt]. Und mitten in der kirchen auff der rechten handt ist das heylig grab 2; man lest auch nymandt hinein, dann es sey ein grosser herre, zu dem grab; aber ain stain von dem heylligen grab der ist in der maur des thabernackels eingemaurt, den küssen und bestreichen sich die pilgrem domitt. Es ist auch 25 ein lampel die print von ir selber über jar hüntz an den karfreytag, so erlischt sie hüntz an den osterabendt, so erchönt sie sich selber; auch an dem osterabendt so get ein schein auff auß dem heilgen grab als ein feur; do chompt groß volgk auß Armenia und auß priesters Johanns landt dohin, den schein zu sechen 30 und auß Sur[i]a 3. Von der kirchen auff die rechten handt ist der

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1 Diß ist die arabische form für Joseph, wie dieser sultan oben genannt ist; beide namen stehen übrigens irrtümlich für Faradsch. 2 Vom heutigen portal aus betrachtet, liegt das hl. grab zur linken hand. 3 An dem wunder des hl. feuers beteiligen sich jetzt nur noch die Griechen, welche behaupten, daß es bis in die apostolische zeit hinaufreiche (Meyer).

perg Calvarie da unser herr gekreutzigt wardt und [da] ist ein weysser stain; und auff dem selbigen perg ist ein altar, do ligen Cristen, die sein chönig gewesen zu Jherusalem. An dem perg Calvarie da ist ein altar, do ligt die seul, do Jhesus angepunden wardt, da man 5 in geyẞlat; pey dem selbigen altar XLII staffel unter der erden, do ward gefunden das heyllig creutz und der zwaier schächer *. Vor der kirchtür do gett man XVIII staffel hinauff, do sprach unser herre zu seiner mutter die wortt, die er an dem chreutz sprach: „Frau nym war, das ist dein sun." Auch sprach er zu Sandt 10 Johanns: „Nim war, das ist dein mutter." Und die selbigen staffel ging er auff, do er das chreutz trug. Und do selben oben ist ain capellen, do sind priester inn aus priesters Johanns landt ".

15

Vor der stat ist Sandt Stephanus kirchen, da er ist gestaint worden, und gen dem tal Josaphat wärtz, do ist die gulden pforten. Von der kirchen, do das heillig grab ist, nit verre, da ist das groß spital von Sant Johanns und do behält man siech leutt und das spital hatt hundert und XXXIIII säulen; noch ist ein anders do, das steet auff LIIII merbelen seulen und inderhalb des spitals ist ein schöne kirch, die haisset zu der grossen unser frauen ';

1 In der kapelle der kreuz-annagelung wird die stelle der kreuzigung durch marmorstücke, die in den boden eingelegt sind, bezeichnet (Bädeker). 2 Gottfried von Bouillon und Balduin I waren in der sog. Adamskapelle unterhalb der kreuzerhöhungskapelle beigesetzt. 3 An dieser stelle ist auf die sog. »säule der verspottung hingewiesen, welche sich in einem altar der kapelle der verspottung oder dornenkrönung aut der nordseite von Golgatha befindet (Meyer s. 116). 4 Hier ist die kreuzfindungskapelle gemeint, welche 13 stufen unter der Helenakapelle sich befindet, während diese 29 stufen tiefer, als das niveau der grabkirche liegt. 5 Im eingang der grabkirche führt rechts eine treppe zur kapelle der kreuzerhöhung auf der stätte des eigentlichen Golgatba 41⁄2 über dem niveau der grabkirche. Die kapelle gehört gegenwärtig den Griechen, nachdem sie in früheren zeiten ihre besitzer öfter gewechselt hatte (Sepp I, s. 466); hingegen ist in der darunter befindlichen Adamskapelle eine in der apsis angebrachte nische im besitze der Kopten (vergl. den plan der hl. grabkirche bei Krafft). 6 Das prächtige hospiz des Johanniterordens lag der grabkirche gerade gegenüber; noch heute heißt der platz Muristan, d. i. spital, und es befindet sich daselbst eine kirche zum hl. Johannes, dem täufer. 7 Im Muristan sind noch die ruinen der kirche Maria

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