Es sind nicht fabel oder mehr. Der könig spricht: Zeyg mir an, wer, und wo ist der, 5 Dich sampt deim volck zu richten hin, Der solch ding zuverbringen meynt. Hester, die königin, zeygt auff den fürsten Hammon und spricht: Der widersacher und groß feyndt Ist diser bößhafftig Hammon, 10 Der wil an uns das ubel thon. Der könig hebt die königin auff und geht zornig zur thür auß. Die königin setzt sich, Hammon fellt der königin zu faß, hebt sein hend auf und spricht: Fraw köngin, verschont meines lebens! 20 Der könig ist ergrimmet sehr. O meins gwalts, o meiner ehr! [A 4, 1, 28c. K 4, 1, 58] Hester, die königin, spricht: Dein untrew die komb uber dich! Dir gschech nach deiner ubelthat, Dein hochmut dich verfüret hat. Der könig geht ein mit seinem hofgsind und sagt zornig: 30 Schaw einer zu, von dem bößwicht, Der mir vor meinem angesicht * fehlt S. 5 S deim. AK dem. 18 S schont mir meins lebens. 24 köngin] Die köngin auch ermörden wil In meim hauß, ist das nit zu vil? Hegay, der kämmerling, verhüllet Hammon sein angesicht und spricht: Ich wolt dirs vor wol gesagt haben, 20 Du würst dir selbst ein gruben graben Gschech solchs den ohrenblasern allen, [A 4, 1, 28a] Die fromb leut in den kessel hawen. 25 Und strick umb dise kappen kauffen, Der narr spricht: O könig, wölst mein auch gedencken Mardocheus tritt ein, Hester, die königin, spricht: Herr könig, diser mann allein Der dich erhalten hat beim leben, 10 Dem wölst gnad vor dein augen geben. Der könig geyt Mardocheo sein fingerring, ein kron und ein purpurkleyd, gelb und weiß seiden, und spricht: Mardoche, mein getrewer mann, Nemb hin den fingerring und kron 15 Und hab die könglich kleydung dir. Weyl denn mein leben hast bewart [K 4, 1, 59] Forthin in ehrn dich mit mir frew. [A 4, 1, 29a] Mardocheus neygt sich und spricht: Ich danck den königlichen gnaden, 25 Mit getrewen diensten vorab, Hester, die königin, fellt auff ihre knye für den könig und spricht mit auffgehabnen henden : O könig, weiß, gerecht und gütig, 35 Bitt ich, du wöllest künden ab * 16 S nach. AK bey. 21 A zählt irrig XIX. Die falsch practick, so der bößwicht Und schreib brieff in all deine länder, Wie möcht ich ansehen die not, Daß mein geschlecht werd außgerott? Der könig reicht ir den scepter, sie steht auff, der könig spricht: 10 Nun schreibet selb brieff, wie ir wöllt, Für die jüden, wie euch gefellt, In solcher maß zu declarirn, [A 4, 1, 296] Durch Hammon, der schon sey gericht. Daß man die jüden sol erstechen, An seinen feinden, wo er mag, 25 Auff den vorig bestimbten tag. Solch brieff schickt durch reittende mänder Solch herrliche mandate groß Schlagt auch an in Susan, dem schloß. 30 Mardocheus neygt dem könig und spricht: Lob hab köngliche mayestat, Die also gnediglichen hat 35 Von dem gantzen jüdischen gschlecht, Weren ietzund nach kurtzen tagen Der könig spricht: Gebet die ehre ewrem gott, 5 Der hat euch errett auß der not, Der könig gehet ab. Mardocheus spricht: Nun wöllen wir in die cantzley 10 Die mandat verfertigen frey, [K 4, 1, 60] Versigeln mit deß königs sigill, Die ich nach dem außschicken will Wie denn der könig hat geredt [A 4, 1, 29] Zur rettung deß jüdischen stammen. Auch so wil ich warnen allsammen 20 Die heymlich haben feindschafft groß Böse dückisch mördische kind. Wenn nun komb der dreyzehend tag Ihr drey gehn ein vom hofgsind als jäger, Meron der spricht: Nun heut ist der auffgesetzt tag, * 2 S vnd has erschlagen. AK zu todt geschlagen. H. AK aus der not Die H. 32 S Meron. AK Moron. 5 S aus dem dot Den 7 S dein. AK den. S ornlich. AK entlich. |