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Daß man darinnen zu todt schlag
Die jüden, nach deß köngs gebott,
Weyl sie haben ein bsondern gott
Und haben ihr besonder gsetz,
5 Ein eygensinnig volck zu letz,

Das sol man auff heut rewtten auß.

Cleon, der ander jäger, spricht:
Mein Meron, es wird nichtsen drauß;
Der könig hat das widerrüfft,

10 Das man auch augenscheinlich prüfft:
Der köng ist mit den jüdn vereint,
Das gwiß in disem stück erscheint,
Weyl er den hohen fürsten Hammon,
Welcher das erstlich richtet on
15 Beim könig hie in diser statt,
Selber an balcken gehenckt hat,
Den er dem jüdn hett auffgericht.

[A 4, 1, 29d]

Schalon, der dritt jäger, spricht:
Mardocheus, der jüdisch bößwicht,
20 Hat solchs zu wegen bracht mit list
Der köngin, die ein jüdin ist,

Die hat beim könig abgeleint.

Drumb bin ich noch von hertzen feindt
Allen jüdn und Mardocheo;

25 Die führn mit schmeichlerey also
Unsern könig umb in der still,
Daß er muß thun was köngin will,
Das im doch nit steht könglich on.

Meron, der erst jäger, spricht:

30 Mich rhewet unser fürst Hammon,
Das er so schentlich von den thummen
Ist umb sein edels leben kummen
Durch der schendlichen jüden haß,
Der ein kostfreyer fürste was,

35 Der hat verlassen zehen sün,

*

8 S schlucker. AK Moron. 16 S an paum gehencket.

17 Sjudn. AK jüden.

32 S Das er so schentlich von den thumen Ist vmb sein edels leben kumen. A Ist vmb sein werdes leben kummen So schendlich von den thollen thummen,

Die grosse feindschafft tragen thün
Mardocheo und seinem hauffen,

Sie werden auch noch uberlauffen
Die jüden auff bestimpten tag,
5 Das in niemand erwehren mag
Iren ehrling vatter zu rechen.

Cleon, der ander jäger oder hofschrantz, spricht:
Mich wundert an dem alten frechen
Mardocheo, welcher vor langen

10 Jaren her wurd gebracht gefangen
[K 4, 1, 61] Mit dem könig Juda fürwar
Durch den köng Nebucadnezar

Mit andern jüdn, in Persen und Meden,
Hat durch sein heuchlerisches reden
15 Sich beim köng eingflochten durch list,
Daß er der allernechest ist

[A 4, 1, 30a]

Ietzt bey dem könig für all fürsten.

Schalon, der dritt jäger, spricht:
Dasselb thut mir am aller-würsten,

20 Daß der köng durch sein schmeychelwort
Ist also gar worden bethort,

Daß der gfangen frembdling allein
Sol ubr uns all gesetzet sein,

Es wird zwar ohn rufen nicht heylen,

25 Wir müssn unser haar mit ihm theylen.

Meron, der jäger, spricht:

Still, still, ietzt schleicht er gleich daher.
Last schawen, was wil machen er

Mit den lausigen jüden sein.

30 Trett zu mir in den winckel rein.

Sie tretten all drey zusamm. Mardocheus kombt mit zweyen alten jüden und spricht:

Ir lieben brüdr, frewt euch in gott,
Der uns auß diser grossen not

35 Geführet hat auß milten gnaden,

Da wir all hetten gnommen schaden:
Weib und kind hettn vergossn ir blut,

*

11 SK könig. A köng. 15 S Sich peim. AK Bey dem. 16 S nechest.

AK mechtigst.

Auch wer geraubt all unser gut

Von deẞ königs heydnischen mändern
In hundert siebn und zweyntzig ländern.
Nun aber ist uns geben gwalt

5 Vom könig, beyden jung und alt,
Wo uns iemand wolt was abbrechen,
Daß wir uns selbert mögen rechen
An unsern feinden, wo die sein.
Drumb seyt vermanet all gemein,
10 Wo euch iemand wolt greiffen an,
An leib oder gut schaden than,
Daß ir mit gar wehrhaffter hand
Einander thut trewen beystand,
Zu retten unser leyb und leben,
15 Deß uns der köng hat freyheit geben.

[A 4, 1, 30b]

Mose, der erst jüd, spricht:

Ey, warumb wolt wir das nicht than?
Es trifft uns allesammen an,
Weyl wir ein solche freyheit haben,
20 Darmit der köng uns thut begaben.
Trutz einem, der uns krümb ein haar,
Der sol als bald werden gewar,
Daß die jüden auch streitbar sein,
Daß in auch gott beysteht allein,
25 Der himl und erd gemachet hat.

Thubal, der ander jüd, spricht:
Mardoche, reiß ab an der stat
Das mandat, welches macht Hammon
Und schlag ietzund das ander on,
30 Das der könig auß gnaden gab,

Darmit das erst sey todt und ab.

Mardocheus reist das mandat vom thor ab und schlegt das ander an. Meron, einer auß dem hofgesind, kompt und spricht:

Ir jüdn, was treibt ir für hochmut,

35 Daß ir abreist das mandat gut,

Das unser herr köng vor den tagen

18 8 alle semptlich on.

*

33 S Meron. AK Moron.

In all sein landen an ließ schlagen,

[K 4, 1, 62] So gehörn in sein königreich.

5

Was braucht ir gwalts so freffeleich?
Ich mayn, ir tracht nach ungelück.

Mardocheus, der jüd, spricht:
Kümmer dich nicht umb dise stück;
Ich thus auß königlicher macht,

Von dem wir freyheit habn außbracht.
Lob sey dem köng und unserm gott!

[A 4, 1, 30c] Der hofschrantz Meron zuckt von leder und schreyet:
Lerman! lerman! schlagt sie all todt,
Wann sie sind in deß königs acht!

Her, her, und sie zu todte schlagt!

Da kompt das ander hofgesind, zeucht alls von leder, und schlagen mit den jüden, die wehren sich, biß das hofgesind alles fleuhet. Und lauffen all mit einander ab. Der könig geht ein mit der königin. Der hofmeister kompt, redt dem könig in ein ohr und spricht:

Herr köng, sich hat ein lerman begebn,
Daß fünffhundert mann verlorn ir lebn,

20 Sind durch die jüden heut umbkommen,
Doch habn sie irs guts nit genommen.
Derhalb wers gut, daß mans versech,
Daß nit weiter schaden geschech.

Der könig spricht:

25 Geh hin, beut allem hofgsind fried
Bey dem haupt und dem höchsten glied,
Welcher eim jüdn thut ursach geben
Zu krieg, verfallen hat sein leben.

Der hofmeister neygt sich und geht ab. Der könig spricht:

30 Hester, der hofmeister zeygt an,

Erschlagen sind fünffhundert mann
In unsrem schloß, der jüden feind
Von den jüden, darauß erscheint,

1 A all sein.

könig vnserm gott.

*

S allen. 3 S freffenleich. 6 S dise. AK dises. 9 K 26 S haubt dem hochsten gelied.

Hans Sachs. XV.

9

Das zehen sön auch sind erschlagen

[A 4, 1, 30a] Hammons, der euch vor thet verklagen. Was ist nun weiter dein beger?

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Der hofmeister geht ab. Ein kämmerling bringt dem könig ein
brief, küsset den, gibt in dem könig und spricht:
Großmechtiger köng, mir gab den brief
Ein bott, der auß moren-land lieff.

Der könig thut den brief auff, liset in und spricht: 20 Hie find man in dem brief die sumb, [K 4, 1, 63] Wie vil die jüden brachten umb Der iren feind in meinen ländern, Nemlichen von streitbaren männdern, Fünff und siebentzig tausent mann 25 Auff einen tag man zeyget an.

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