Ein figur: Die zehen erschröcklichen plag gottes uber den könig Pharao.
Mose beschreibet unns also Nach leng in dem buch Exodo An von dem siebenden capittel Biß an das dreyzehendt ohn mittel: Nach dem der könig Pharao
In Egypten veracht also
Gott den herren und auch sein wort 10 Und hielt gottes volck an dem ort Grewlich, gantz tyrannischer art In seim land gar ubel und hart Und wolt auch Israel das hauß
Von Egypten nit lassen auß- [K 4, 1, 68]
[A 4, 1, 33.] Ziehen, nach gott deß herren sag. Da schicket ihm gott zehen plag,
20 Als könig Pharao dermassen
Gottes volck nicht wolt ziehen lassen, Da hieß gott Aaronem nab Ins wasser schlagen mit seim stab Vor dem köng und seim hofgesind.
25 Als Aaron das thet geschwind, Da wurd das wasser eytel blut, Und starben alle fische gut,
Auch wurden alle wasser stincken,
· Docht weder viech noch leut zu trincken,
30 Zu bachen, kochen, waschn noch baden.
Mit solcher plag wurden beladen
Sieben tag lang all bäch und brunnen,
So in Egypten wurden gfunnen. Nach dem ward von den zauberern Auch das wasser durch ir beschwern Gemachet auch zu eytel blut.
5 Deẞ wurd verstockt des königs muth, Daß er das volck nicht lassen wolt; Wann er war in hertzlich abholt.
Da schicket gott die ander plag, 10 Daß Aaron auff einen tag
Reckt uber das wasser sein stab, Da wimlet es alls vol durch ab Die wasser all mit eytel fröschen, Thetten das gantze land durchzöschen, 15 Auch kamens auff deß königs saal, Kammer und küchen, ohne zahl, In tayg und speyß sie sprungen ein Und bey all sein knechten gemein. Da sprach Pharao: Bittet gott, [A 4, 1, 33d] Daß er hinnemb der frösche rott! So wil ich das volck ziehen lassen. Als sie gott baten solcher massen, Starben die frösch im gantzen land, Daß man keinen mehr lebend fand; 25 Allein lebtens im wasser nur.
Als köng Pharao das erfuhr, Da wurt sein hertz verstocket mit, Wolt das volck lassen ziehen nit.
30 Hernach volget die dritte plag:. Der herr sprach zu Aaron: Schlag Mit deinem stab nider auff erden, Dardurch der könig plagt mög werden! Da schlug er auff die erd, gelaub ! 35 Zu hand da wurden auß dem staub, Daß das land wimelt alles vol leuß, Durch auß und auß alle geheuß, Kleyder und beth vol leuse warn Bey allen egyptischen scharn.
Nach dem fiengen die zaubrer an
Und wolten sollichs auch nach-than
Durch bschwerung auß staub leuß zu machen; Da es in weit fehlt in den sachen, Sprachens: der finger gottes thuts. Noch blieb Pharao vol hochmuts, Verstockt sein hertz ob der geschicht Und ließ gottes volck ziehen nicht.
10 Nach dem da kam die vierdte plag: Als der könig nach gottes sag
Das volck nicht von im lassen wolt, Daß es dem herren opffern solt,
Da ließ gott in Egypten-land
15 Unzifer kommen mancher hand, [K 4, 1, 69] [A ̊4, 1, 34a] Als rauppen und kefer durchauß, Auch in könig Pharao hauß Und seiner knechten allersand, Die verderbten Egypten-land. 20 Doch Israel auß gottes gnaden Thet das unzifer keinen schaden. Pharao sprach: Mose, bitt gott, Daß er das unzifer außrott,
So wil ich sein volck von mir lassen. 25 Als Mose bett, gschach es dermassen.
Noch ließ der köng gotts volck nit ledig; An ihm halff kein straff, güt, noch predig, Süß oder bitter, wie das war; Wann sein hertz war verstocket gar.
Derhalb so kam die fünffte plag.
Der herr sprach zu Mose: Nun sag Köng Pharao, geh zu ihm ein,
Sprich: wirst du mir das volcke mein
35 Nicht ziehen lassen, so wil ich Dein pferd, esel, ochssen und viech Morgen in deiner gantzen grentz
Schlagen mit schwerer pestilentz. Als die plag angieng, daran starb Alls viech in Egypten, verdarb. Aber doch in Gosen dem land, 5 Da das volck der Hebreer wahnt, Da blieb das viech alles gesund. Sollichs ward köng Pharao kundt, Doch gottes volck nit ledig ließ. Was harter plage auff ihn stieß,
10 Darmit ihn gott von sünden locket, Doch blieb sein hertz gottloß verstocket.
Die sechste plage.
Da wurd die sechste plag angohn: Gott hieß Mose und auch Aaron,
15 Auß dem ofen zu einer buß
Sie nemen beyde hend vol ruß
[A 4, 1, 34b] Und darmit hin für den köng tretten, Den ruß gen himel strewen thetten; Da wurd in gantz Egypten-land
20 Das volck geplaget allessand
Mit blutig ayter, bösen drüssen Am gantzen leyb, henden und füssen, Dergleich auch alle zauberer
In gantz Egypten hin und her, 25 Daß sie auch gar nit kundten gehn, Noch diser plage widerstehn.
Wiewol der könig sah den schmertzen, Noch war er gantz verstocktes hertzen, Daß er das volck nit von im ließ, 30 Wie es doch gott durch Mose hieß. Die siebende plage.
Gott schickt Pharao die siebend plag, Sprach zu Mose: Dem könig sag: Wilt du mein volck nit ziehen lassen,
35 So lest gott morgn kommen der massen Ein hagel, dergleich nicht ist gschehen In Egypten vormals gesehen;
Der könig aber das veracht.
Mose hin für das thor sich macht
13 K zauberer. A zäuberer.
Und reckt auff gen himel sein hand Da kam uber Egypten-land
Ein hagel, donner, plitzn und fewer, Erschlug viech und leuth ungehewer, 5 Gersten und flachß auff dem feld
Und ander gewächß ungemeld,
All fruchtbar bäum, frücht, gwechß und krawt. Doch gottes volck das blieb vertrawt
Ohn schaden, da bath Pharao
10 Mose: Bitt gott, dein herren, do, Daß er die grewlich plag ablaß! Mose erbath vom herren das; Doch der könig verstocket war, Ließ nicht ziehen deß volckes schar. Die achte plag.
Da schicket gott die achten plag. Sprach zu Mose: Dem könig sag: Wo du mein volck lest ziehen nicht, So schick ich dir morgen gericht 20 Hewschrecken, die abfretzen, das Vom hagel uberblieben was.
Als Pharao veracht das wort
Und ließ das volck nicht ziehen fort, Reckt Mose den stab auß zu hand, 25 Kam uber gantz Egypten-land Hewschrecken her durch den ostwind, Die bedeckten das land geschwind Und fretzten ab das feld gar kahl. Pharao verhieß abermal,
30 Das volck er ledig lassen wolt, Gott man für die plag bitten solt. Da bath Mose den herren sehr, Der durch ein westwind in das meer Warff der hewschrecken grosse schar. 35 Noch blieb der köng verstocket gar.
Nach dem schickt got die neundten plag Und zu Mose: Auff den tag
Reck dein hand gen dem himel werd,
35 K köng. A könig.
Haus Sachs. XV.
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