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10

Wie uns deß geistes salbung lehrt,
Die mit genaden uns begeust,

Daß von uns das danckopffer fleust,
Von dem der nechst gebessert wirdt
5 Und unser guter wandl gebiert

Vil leut, die uns denn all geleich
Auch kommen in das gottes-reich
Daß gottes lob sich mehr und wachß
Bey allen menschen, wünscht Hans SachB.

10 K 1673.

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[A 4, 1, 376] Ein figur: Joseph mit Ben-Jamin.

Im ersten buch Mose man list
Nach leng das drey und viertzigist,
Als der hunger nam uber hand
5 In Canaan dem gantzen land,
Da wolt Jacob die söne sein
Schicken in Egypten hinein,
Wider einzukauffen getreyd.
Juda aber in hertzenleyd

10 Sprach: Da wir in Egypten warn,
Da thet uns der herr offenbarn
Wenn wir zum nechsten wolten wider
In Egypten mehr raysen nider,
So solten wir vor allen dingen

15 Ben-Jamin, unsern bruder, bringen,
Und wo wir den nicht brechten mit,
Solt wir sein angsicht sehen nit.
Jacob, der vatter, sprach allein
Zu sein sönen: Muß es je sein,
20 So nemet auch das gelt hie wider,
Das in seim sack funde ein ieder.
Darob der herr in grimmen zorn
Uber euch ist unwillig worn;

Daß der herr euch nit args gedenck,

25 So bringet im auch etlich schenck:

*

1 Im 15 [verlornen] spruchbuche, bl. 94: 110 (die zahl vor der überschrift sagt, wieviel verse das stück hat) Jacob mit seim prueder Benjamin. Vgl. den meistergesang im langen ton Mayenschein »Joseph mit Benjamin, Aligoria: Als der hunger nam uberhant, 1549, 7 Dec. (elftes meistergesangbuch, bl. 165).

[K 4, 1, 76] Hönig, myrrhen, würtz und balsam, Dattel, rosin, mandel mit nam,

Auch ewren bruder Ben-Jamin,
Und ziecht in gottes namen hin!
5 Gott geb euch zu der rayse weit
Genade und barmhertzigkeit.
[A 4, 1, 37c] Also namen sie Ben-Jamin,
Zogen mit grossen forchten hin

Mit dem gelde, sampt ihrer schenck;
10 Wann ihn war noch wol ingedenck
De Josephs rach und ungedult,
Gen dem sie sich hetten verschuldt,
Und sein strenge gerechtigkeit.
Als sie nun kamen kurtzer zeit
15 Wider hin in Egypten-land,

Joseph, ihr bruder, sie wol kannt,
Doch ward er von ihn unerkennt,
Meynten, er wer der herr behendt.
Da fielen sie ihm all zu fuß,
20 Er bot in freundlich seinen gruß,
Und Joseph zu Ben-Jamin gieng,
Sein rechten bruder den umbfieng
Freundlich, und sprach: Gott wöl dir geben,
Mein son, genad und langes leben!

26 Und ihn gar inniglich ansach,

Sein hertz mit brünstger lieb durchbrach
Ob Ben-Jamin, dem bruder sein,

Und wich inn sein kammer hinein.
Nach dem setzt er sie all zu tisch

30 Sein brüder, und lebt mit ihn frisch,
Da sind sie alle frölich woren,
Hin war alle schuld, grimm und zoren
Und het ein end alls hertzenleyd,
Und schicket sie heym mit getreyd

35 Wider in das land Canaan.

So weit wir die figure han.

Allegoria.

Auß diser tröstlichen figur
Vernemen wir lauter und pur:

40 Canaan, das land, hie bedeut

Die welt, darinn wir sündig leut
Hunger leiden an gottes gnaden,
Weyl wir mit sünden sein beladen
Wider die göttlichen gebot;

5 Darob denn grimmig zürnet gott,
[A 4, 1, 37d] Wellicher den Joseph bedeut;
Sein brüder sind wir sündig leut,
Der uns vor alles guts hat thon,
An leib und seel erhalten schon,
10 Uns gespeist mit seim heiling wort;
Weyl wir das nun an keinem ort
Recht annamen mit danckbarkeit,
Derhalb gott schrecket mit der zeit,
Uns trohet mit deß fluchs gefencknuß,
15 Mit ewing tod, der helle zwencknuẞ,
Biß Jacob auß deß gwissens not
Heyst, daß wir uns bekehrn zu gott;
Dann fall wir demütig zu fuß,

Mit hertzenlicher rhew und bu

20 Auffstehn und alle sünde hassen,
Und durch ein rechten glauben fassen
Christum, den geystling Ben-Jamin
Und in im hertzen bringen hin
Zeitlich zu dem himlischen vatter,

25 Der menschling gschlecht ist ein wolthater,
Welcher schawt seinen sone an,
Welcher für uns hat gnug gethan:
Am creutz vergoß unschuldig blut;
Der macht den vatter wol gemuth,
30 Der im son hat sein wolgefallen

Und uns begnadet in dem allen,

Wil uns der schuld nit mehr gedencken
Und nimbt in gnad auff unser schencken;

[K 4, 1, 77] So deut das andechtig gebet,
35 Das auß recht glaubing hertzen geht;
Und lest ab seinen grimmen zorn,
Weyl Christus ist der mitler worn
Zwischen dem menschen und auch gott,
Der für uns tritt in aller not,

40 Durch den uns gott denn thut begnaden, Thut uns mit im zu tische laden

Hie durch die heyling sacrament
Und sein wort, und nach dem ellend
Wird er uns ein ewiges leben

An seinem tisch zu niessen geben,
A 4, 1, 37a] Da ewige frewd uns auffwachB
Mit allen engeln, wünscht Hans Sachs.

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