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Das uns zu-schicket unser gott
Das fleisch zu dempffen, wie ist not,
Das stet wider den geist rumort
Und glauben nit seim heiling wort,
5 Sondern verfelschen das ohn rhw
Oder verfolgen es darzu,

Sein hilff und zusagung verachten
Und nur nach dem zeitlichen trachten,
Seine gebot mutwillig brechen

10 Mit allen sünden, wie die frechen
Tag unde nacht unverschembt leben,
Ohn alle rhew und buß darneben,
Wie denn ietzund leyder zu mal
Lebet auff erd die gröste zal,
15 Die doch all christen sind genandt,
Daß es ist christen-nam ein schand.
Deß ist zu bsorgen der kleinst theyl
Der komme zu ewigem heyl,

Weyl der herr Christus selber seyt,
20 Der wege der sey weit und breyt
Der zur verdamnuß abführt schwind.
Ir seynd vil, die drauff wandlen sind,
Die pfort sey eng, der weg sey schmal,
Der zu dem leben führt zu mal;
25 Und die in finden, der ist wenig
Gen der anderen grossen menig,
Wie das Christus auch selb erzelt:
Vil sind beruffen, weng erwehlt,
Derhalb so sol wir all geleich

30 Von hertzen bittn demütigleich:

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Gott wöll uns sündern gnedig sein
Durch Christum, seinen son, allein,
Der für uns ist am creutz gestorben,
Versönung unser sünd erworben,

36 Der wöll durch seinen geist uns geben
Ein bußfertig und christlich leben,
Darinn wir abscheyden allsand

Auß dem ellend zum vatterland,

[A 4, 1, 41d] Da ewigs leben uns erwach

40 Durch Jesum Christum, gehrt Hans Sachs.

Anno salutis M. D. LXII., am 10 tag Augusti.

Ein figur: Der diebisch Achan, Josua am VII cap.

Als Jeriho gewonnen ward,

Da versündt sich Israel hart,

Als ein mann vom raub etwas namb.

5 Als nun das volck für Ay kam,
Wurd es flüchtig und gar siegloß,
Vor gottes grimmen zoren groß.
Josua es dem herren klagt;

Der herre aber zu im sagt:

10 Das volck mag vor dem feind nit stahn,
Weyl sich vergriffen hat ein mann

[K 4, 1, 85] Am verbannten raub Jeriho,

Darumb mein grimmen wütt also;
Thu die verbannten von der erd,

15 Auff daß ich dem volck gnedig werd.
Josua allem volck gebott

Zu hören, sprach: Es saget gott,
Ein bann ist unter Israel,
Darumb heyliget ewer seel,
20 Den tag aber auff morgen fru,
So komb ein iedermann herzu.
Die zwölff stämm bracht her Josua
Und der herr traff den stamm Juda,
Auß dem wurd darnach troffen recht

[A 4, 1, 42a] Ein geschlecht nach dem andern gschlecht,

Ein haußwirt nach dem andern hy,

*

1 Dem datum nach müßte das stück im vierten spruchbuche enthalten sein. Dort habe ich es aber vergebens gesucht und auch sonst keine angabe darüber gefunden. Vgl. den meistergesang in der abentewerweis Folzen »Der diebisch Achan«: Als Jericho gewunen wart, 1540, 13 Januar (fünftes meistergesangbuch, bl. 51 bis 52). Hans Sachs. XV.

12

Entlich Achan, der son Carmi.
Und Josua sprach zu Achan:

Sag an, mein son! was hast du than?
Laugne mir nit! gib gott die ehr!
6 Achan antwort: Ich hab mich sehr
Versündiget an gott, gelaub!
Wann ich sahe unter dem raub
Ein babylonischen mantel

Und silbers zweyhundert seckel
10 Und darzu ein güldene zung,

Mein lust mich darzu nöt und zwung,
Das grub ich in der hütten ein.
Josua schickt darnach hinein,

Ließ bringen, wie er sagen was,
15 Und schüttet für den herren das.
Josua und gantz Israel

Namen Achan und darzu schnell
Silber, gold, esel, ochsen, schaf,
Sein sön und töchter zu der straff,
20 Sein hütten und alls was er het
In das thal Achor bringen thet.
Und Josua zu Achan sagt:
Dieweyl und du uns hast geplagt,
So plag dich gott auch wider hart.
26 Leut, viech und gut versteynet ward,
Darnach mit fewer alls verbrennt;

So wurd der bann vom volck gewendt.
Darnach warffe die gantz gemeyn
Auff sie ein grossen hauffen steyn
30 Und hiessen es das thal Achor,
Und gott ward ihn gnedig wie vor.
Das siebendt Josua vergicht.

Beschluß.

Auß dem werd wir klerlich bericht:

35 Wo noch ietzund sind krieg und streyt In christen-landen diser zeyt,

Da ist auch gentzlich uberal

[A 4, 1, 42b] Diebstal und raub, ohn maß und zal, Von den kriegsleuten uberauß.

40 Da ist sicher kein gottes-hauß,

Es wird geplündert unverholn,
Darauß geraubet und gestoln,
Da sind nicht sicher die meßbücher,
Die kellich und die altar-tücher,
5 Dergleichen auch ohn alls erbarmen,
Die plündrung auff dem land der armen,
Das denn darob erzürnet gott,

Bringt herrn und kriegsfürsten in not,
Welche offt ohn not also kriegen;
10 Blutdürstig hoffen zu gesiegen,
Daß sie kommen umb. leut und land,
Werden darob zu spot und schand,
Dergeleichen die krieges-leut
Sampt irer plünderung und beut,
15 Gehnt gwönglich auch darob zu grund,
Daß sie nacket und ungesund

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[K 4, 1, 86] Heym-kommen, oder lahm gehawen. Darbey so mag man klar wol schawen, Daß der krieg ist vol ungemachs

20 Ein straff gottes, so spricht Hans Sachs.

Anno salutis M. D. XL., am 13 tag Januarii.

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[A 4, 1, 420] Ein figur: Juda vertrieb die Cananiter

nicht gar auf dem land.

Nachdem und Josua alt war
Hundert und darzu zehen jar,

5 Da entschlieff er auch in dem todt.
Nach dem fraget Israel gott:

Herr, wer soll denn nach diser zeit
Führen deß herren krieg und streit
Wider das volck der Amoniter,
10 Jebusiter und Pheresiter?

Der herr antwort hinwider schon:
Dasselbig das sol Juda thon;

Nembt war, ich hab das lande eben
Alles in seine hende geben.

15 Nach dem zog auß mit grosser schar
Juda, das land zu gwinnen gar.
Zu Beseck griffens die feind an,
Erschlugen zehen tausent mann,
Adoni-Besek, der könig, floch,

20 Dem eyltens nach, fiengen ihn doch,
Stritten wider Jerusalem.

Als sie die gewonnen nach dem

Und mit deß schwertes scherpff sie schlugen,
Verbrennten die, eh sie weg-zugen.

25 Aber die kinder Ben-Jamin

Erschlugen doch nit gar darinn

*

1 Im 15 [verlornen] spruchbuche, bl. 224: 140 Juda vertrieb die Cananiter nit gar. Vgl. den meistergesang im dailton Hans Folzen »Der adonibeseck<< : Hört wie im richter puech das erst, 1531, 17 März (drittes meistergesangbuch,

bl. 260).
schwerdt.

17 K feind. A feinde.

23 ? schwertes scherpff. AK scherpffes

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