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Epistel: Petri, der andern, das dritte capitel.

In der andern epistel hell,

Nach leng am dritten capitel,

So hat sanctus Petrus geschrieben

5 Und spricht: Ich verman euch, ir lieben,
Schreib euch ietzt zu dem andren fort,
Daß ir gedencket an das wort,

[A 4, 1, 95b] Das euch sageten die propheten.
Wir apostel auch folgen theten

10 Jesu Christo, unsrem heyland;
Derhalb wisset nun allesand,
Daß zu der letzten zeyt auff erden
Durch wollust spötter kommen werden,
Sagen auß fürwitz der vernunfft :
15 Wo bleibet deß herren zukunfft,
Die er verhiesse durch sein wort,
Gericht zu halten an dem ort?
Wie unsre väter sind entschlaffen,
Also steht noch die welt geschaffen,
20 Geleich wie sie war von anfang,
So bleibt sie noch ohn untergang.
Doch wöllens mutwillig nicht wissen,
Daß die gantz welt ward eingerissen
In der sündfluß und gieng zu grundt

25 Durch gottes wort gar schwind und rund,

*

1 Im 16 spruchbuche, bl. 434′ bis 436 [S]. Von dem meistergesange im langen ton Caspar Singers, der höchst wahrscheinlich denselben inhalt hat, kenne ich nur den anfang: »Im dritten capitel«. Er ist vielleicht 1554 im November gedichtet und stand im 14 meistergesangbuch, bl. 265. 4 S geschr. AK beschr. 13 S Durch woluest. AK Wollustig. AK vmbg. 25 S schwind. AK gschwind.

21 S sie. AK es.

23 Seing.

Die vor bestund durch gottes wort.
Also wird es gehn an dem ort:

Himmel und erden hoch und thewer
Werden behalten zu dem fewer

5 Am letzten tag deß ghrichts mit namen
Den gottlosen zu dem verdammen.

Iedoch, ir lieben brüder mein,

Eins sol euch unverhalten sein,

[K 4, 1, 193] Daß vor dem herren ist fürwar
10 Ein tag eben wie tausendt jar

Und tausendt jar gleich wie ein tag.
Der herr verzeucht nicht sein zusag
Den tag, wie etlich spötter sagen,
Sonder der herr thut gedult tragen,
15 Auff das niemand verloren werd,
Sonder thu buß allhie auff erd.

Wann deß herrn tag wird kommen werden
Wie ein dieb bei der nacht auff erden,
Da als denn die himel zergehnt

20 Mit krachen, und die element

Zerschmeltzen vor hitz ungehewer.
Denn werden mit glastigem fewer
[A 4, 1, 95c] Die erd und alle ding darinnen
Mit grossem praßelen verbrinnen.

25 So nun das alles wird zergehn,
Solt ir geschickt sein und verstehn,
Daß ir fürt ein gottseling wandel
In all ewrem leben und handel,
Daß ir wartet und eylt von ferren
30 Zu der zukunfft des tags deß herren,
In welchem der himel mit fewer
Vergehn wird also ungehewer,
Die element und auch die erden

In fewres-hitz verschmeltzet werden.

35 Wir warten abr eins himels new

Und erd nach seinr verheissung trew,
In welcher wird gerechtigkeit

Ewigklich wohnen allezeyt.

Derhalb, ir lieben brüder mein,

*

3 S hoch vnd thewer. AK vngehewer. 18 S pey. AK in.

Hans Sachs. XV.

27

Weil ir darauff solt warten sein,
Verwart euch zu den letzten stunden,
Daß ir werd unbeflecket funden
Und unstrefflichen in dem fried.
5 Und mercket das zu eim beschied:
Die gedult des herren allzeyt
Achtet für ewer seligkeit,
Bleibt stehn in gottseliger buß!
Unser lieber bruder Paulus

10 Hat euch geschrieben vor der zeyt
Durch sein gegebene weißheyt

Von gott, die brieff habt ir beyhendig,
Der etlich sind schwer unverstendig,
Darinn die leichtfertigen irren,

15 Sie gleich wie ander schrifft verwirren
Ihn zu eygener verdamnuß.

Darumb setzt bestendigen fuß,

Daß ir nicht durch sie werd verfüret
Mit falscher lehr, die nicht gebüret!
20 Bleibt einfeltig, im wort geradt,
Und wachsset in gottes genad
Und in der erkentnuß Christi

Und nembt darinn zu ie und ie.
[A 4, 1, 95d] Des namen sey gebenedeyt
25 Von ietzund biß in ewigkeyt!

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4 S vnstrefflichen in dem frid Vnd mercket das aim peschied. strefflich vor dem abschied In gottes gnad bleiben zu fried.

alzeyt. AK herrn allezeyt. 16 S aigener. AK ir eygnen.

AK vn

6

S herren

Wider gottes allmechtig wort,
Verspotten das an manchem ort,

Samb werd kein jüngster tage werden.
Zum dritten lehrt er uns auff erden,
6 Daß wir uns schicken und ergeben
Zur buß, in ein gottselig leben,
Auff daß wir vor gottes gericht
Auch mit frölichem angesicht

[K 4, 1, 194] Mit gnad mögen bestehn allsand
10 Durch Jesum Christum, den heyland,
Da ein end werd alls ungemachs

Nach disem leben, wünscht Hans Sachs.

Anno salutis M. D. LXIII., am 30 tag Octobris.

4 S lert. AK heist.

gnedig bstehn allesand.

*

9 S Mit gnad müegen pesten alsand. AK Mögen 12 S wünscht. AK spricht. 14 S 110 [vers].

[A 4, 1, 96a] Epistel: Johannis, der ersten, das dritte capitel.

Johannes, der evangelist,

An dem dritten beschreiben ist,
5 In der ersten epistel sein,

Und spricht: Ir lieben kinderlein,
Wie groß lieb uns erzeyget hat
Gott vatter, der uns alle glat
Für seine liebe kinder nennt.

10 Darumb uns auch die welt nit kennt;
Wann sie kennt gott auch selbert nicht.
Kinder gottes sind wir verpflicht,
Wiewol noch nicht erschienen ist,
Daß wirs sind, doch sind wir vergwist,

15 Wenn nun solliches wird erschein,
Daß wir ihm denn gleich werden sein
Auß gnad, denn werd wir sehen ihn
Ein ieglicher, wie er vorhin

Zu ihm hat gehabt solch hoffnung,
20 Der reynigt sich mit frolockung,
Gleich wie gott reyn ist und gantz gut.
Welcher mensch aber sünde thut,
Derselbig der thut auch unrecht.

Die sünde ist deß unrechts knecht.

25 Ir wist, Christus auff erd ist kommen

*

1 A hat XCI statt XCVI. 1 Im 16 spruchbuche, bl. 436 bis 438' [S]. Vgl. den meistergesang im verholen ton Friz Zorn »die kinder gotes vnd kinder des dewfels<<: Johannes in dem ersten sein, 1555, 21 März (15 meistergesangbuch, bl. 40 bis 41). 6 S kinderlein. AK brüder mein. 8 S Got. AK Der. 9 S Für. AK Vns. 12 S verpflicht. AK gericht. 16 S werden. AK worden. 19 S Zv im hat. AK Hat in ihm. 24 S knecht. AK echt.

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