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Für die ist all fürbitt verlorn,
Wann darob schwebet gottes zorn,
Derhalb die gar nicht wird vergeben,
Weder hie noch in jhenem leben,
6 Dieweil sie in gentzlich verdammet,
Darvor behüt uns gott allsammet!
Ein solche sünd warhafftig heist
Ein sünde in den heyling geist.

Die dritt lehr ist: wer hat angfangen,
10 Zu glauben und den geist empfangen,
Derselbig von gott ist geborn,

Der ist allen sünden feind worn.

Wenn ihn der arge feind wil beytzen,
Zu den sünden locken und reytzen,
15 Die welt oder sein fleisch und blut,
Doch er mennlich widerstand thut
Mit hülffe deß heyligen geist,
Der ihm göttlich beystand beweist
Mit inwendigem widersprechen,

20 Auff daß die sünd nit ein thu brechen.
Und mit dem creutz er auch zemen thut

Das mutwillige fleisch und blut,

Das lust hat zu den sünden allen.

[A 4, 1, 98d] Thut abr der mensch durch schwacheit fallen

25 In sünde und hat sich vergangen,

Gibt er sich doch der sünd nicht gfangen,
Der geist der sünd auch widerspricht

Und inwendig darwider ficht,

De menschen fall thut ihn hart tawren,
30 Macht das gwissen weinen und trawren
Und das mit dem gesetz erschrecket,
Biß er es zu der buß auffwecket,

Steht auff, gott umb verzeihung bitt.
Solchs thut die arge welte nit,

35 Sonder bleibt mit der sünd vereynet,
Sich drinn zu erlüstigen meynet,
Rechnet für gwinn irn eygen schaden,
Veracht gottes güte und gnaden,

Wer sie darvon abziehen wolt,

*

9 S ist] fehlt AK. S angfangen. AK angefangen.

10 S Zv. AK Den.

Dem wird sie von hertzen abholdt,
Lebt also im argen verstocket

Und in den sünden stets frolocket
Und thut sich darinn gwaltig brüsten
5 In allen sündlichen wollüsten,
Thut gar kein widerstande nicht,
Drumb wird sie verdambt am gericht,
Da die gottseligen allsand
Frolocken mit irem heyland

10 Jesum Christum, dem gottes-sun,
Welcher genug für uns hat thun,
Derselb wird ihn nach disem leben
Auß gnad ein ewig seligs geben,
Da ewig frewd ihn aufferwachß,

15 Das wünschet uns allen Hans Sachs.

Anno salutis M. D. LXIII., am 3 tag Novembris.

[blocks in formation]

[A 4, 1, 99a. K 4, 1, 200] Apocalipsis das IIII. cap. Anfang

der christlichen kirchen.

Johannes Apocalipsis

Am vierdten caput spricht gewiß:
5 Und ich sah in deß himels thron
Oben ein thür weyt auffgethon,
Und ein stimm ich da reden hort
Wie ein posaun an disem ort,
Die sprach: Steig her, ich wil dir wol
10 Zeygen, was noch geschehen sol.
Und also bald ward mir im geist
In dem himel ein thron geweist,
Auff welchem thron auch einer saß,
Der herrlich anzusehen was

15 Eben gleich wie der stein jaspis

Und glantzend wie der stein sardis;
Und es war umb den thron gezogen
Ein gewaltiger regenbogen,

War wie ein schmaragd anzusehen.
20 Und umb den thron ward ich außspehen,
Daß vier und zweintzig stüle wassen,
Auff welchen schönen stülen sassen
Vier und zweintzig alt herrlich monn
Mit weisser seyden angethon,

25 Ieder in henden halten was

Ein harpffen und gülden rauchfaß,

*

1 Im 15 [verlornen] spruchbuche, bl. 201: 150 Appocalipsis Das 4 caput anfang der kirchen. Der meistergesang im langen ton Vlrich Eyslingers: »Die kirch abgepildt mit dem anfange: Johannes an dem virden spricht (MG 6, bl. 264) hat denselben inhalt.

Hans Sachs. XV.

28

Auch hett ieder auff seinem haubt
Ein klar güldene kron, gelaubt!
Und von himel gieng auß besonder
Fewrige blitzen, grausam donder
5 Und grosse stimm gar ungehewer;
Und sieben groß fackel mit fewer,
Die leuchten vor dem hohen thron,
Das sind die sieben geyster fron
[A 4, 1, 996] Gottes, mit reverentz und ehr.
10 Vor dem thron war ein glesren meer,
Das war geleich einem cristal,

Mitten und umb den thron zu mal
Da sah ich auch vier thier ohn laugen,
Hinden und voren voller augen.

16 Das erste thier war gleich eim löwen,
Das ander thier war gleich und eben
Eim kalb, das dritte thier gericht
Hett eines menschen angesicht,
Das vierdte thier geformet war

20 Wie ein fliegender adalar.

Die vier thier, so ich sehen thet,
Der iegliches sechs flügel hett,
Vol augen aussen und auch innen,
Thetten nimmer kein rhu gewinnen,
25 Tag unde nacht war ir gesang:

Heylig, heylig, heylig, erklang
Ir stimm, ist der herr Sebaoth,
Der allmechtige herr und gott,
Der da war und noch ist allzeyt,

30 Und beleybet in ewigkeyt.

Und die vier thier gaben mit fleiß
Die höchste ehr, lob, danck und preiß
Dem, der saß auff dem stuel bereyt,
Lebt von ewig- zu ewigkeyt.

35 Die vier und zweintzg alt herrlich monn
Fielen hernider vor dem thron

Für dem, der auff dem throne saß,
Und beten ihn an solcher maß:
Der du lebest von ewigkeit

40 Biß zu ewigkeyt alle zeyt!
Und warffen nider ire kron

Für den, welcher saß auff dem thron
Und sprachen: Herr, wirdig bist du
Hie anzunemen immerzu

[K 4, 1, 201] Preiß, ehr und krafft, denn du allein
5 Erschaffen hast all ding gemein,
Durch dich erhalten sie ir wesen.

So weit thut man den texte lesen.

[A 4, 1, 99c] Einfeltige außlegung.

Den text ein wenig außzustreichen,
10 So thut diß gsicht sich wol vergleichen
Dem anfang christlicher gemeyn.
Der da sitzt auff dem thron allein,
Wie edel gstein leuchtet mit glantz,
Zeygt an das göttlich wesen gantz,
10 Welches kein lebend mensch kan sehen,
Fleisch und vernunfft kan ihm nit nehen.
Aber der liechte regenbogen,

Der umb seinen thron ist gezogen,

Bedeut uns seinen bund der gnaden,
20 Daß gott erhalten wil vor schaden
Die seinen, die ihm hertzlich trawen,
Auff seine wort hoffen und bawen,
Ob er gleich die arg welte schlag
Mit grausamer und harter plag,
25 Welche sich gott gantz nicht ergeben,
Sonder in sünd und laster leben.
Die vier und zweintzig alten her
Sind fromb bischoff und prediger,
Welche da mit der harpffen thon
30 Verkünden das evangelion

Rein, lauter, klar, ohn menschen-lehr,
Allein zu gottes preiß und ehr;
Und ir reuchwerck bedeutet stet

Zu gott ir andechtig gebet,

35 Dem sie stett sagen danck, ehr und preiß.
Daß sie bekleidet sind schneweiß,

Zeyget an ir gut christlich leben,
Darmit ihr lehr sie zeugnuß geben;
Daß sie auff-tragen gülden kron,

40 Deut, daß sie starcken glauben hon,

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