صور الصفحة
PDF
النشر الإلكتروني

Dardurch sie gottes erben sein
Und diener christlicher gemeyn.
Die sieben fackel, so da leuchten,
Sind die sieben gab, so befeuchten
5 Das hertz durch den heiligen geist,
Der sie unterricht, lert und weist.

Das glesren meer deut die weißheyt [A 4, 1, 99d] Gottes und sein groß heimligkeyt, Darmit er regiert lauter pur

10 Und erhelt alle creatur.

Die vier thier, so vol augen sent,
Die vier evangelisten gnennt,
Marcus, Mattheus und Lucas

Und Johannes, durch welche was
15 Beschrieben das evangelium

Volkommen und gantz umb und umb,
Darinn nichts ubersehen ist,

Das wissen sol der glaubig christ,
Das auch durch die apostel gmelt
20 Verkünd ist durch die gantzen welt,
Und hat durchflogen alle land
Ohn rhu, daß Christus werd erkannt,
Das auch biß an den jüngsten tag
Kein tyrann nicht außreuten mag,
25 Das ir doch vil haben versucht,
Sampt argen ketzern gar verrucht,
Die durch eingebung deß sathan
Mit falschen lehren widerstan.
Donner und blitz bedeut, daß gott
30 Uber die gottloß, glaubloß rott,
So seinem worte wider-streben,
Gwaltig und grausam straffe geben
An seel und leib, wie man das mag
Wol sehen täglich uber tag.

35 Endtlich daß auch ir gülden kron
Die alten werffen für den thron,
In demut gott anbeten eben,
Deut, daß sie sich gar untergeben

[K 4, 1, 202] Sampt der gantz christlichen gemeyn
40 Gott dem herren pur lauter reyn,
Der umb sonst auß lauter genaden

Die christlich versamlung thut laden
Durch Christum, uns nach disem leben
Ein ewiges himlisch wil geben,

Da ein end ist alls ungemachẞ

5 Und ewig frewd, wünscht uns Hans Sachs.

Anno salutis 1563, am 11 tag Augusti.

[A 4, 1, 100a] Apocalipsis das V. cap. Das versigelt

buch.

Johannes an dem fünfften spricht
Seiner offenbarung bericht:

5 In der rechten hand sah ich das
Buch deß, der auff dem stule saß,
Welliches buch geschrieben war
Inwendig und außwendig gar
Und versigelt mit sieben sigel,
10 Beschlossen als durch starcke rigel.
Und ein starcken engel ich sach

Preding mit heller stimm, der sprach:
Wer ist wirdig zu öffnen nun,
Deß buches sigel brechen thun?

15 Niemand war, der wirdig noch werth,
Weder im himel noch auff erd,

Noch unter der erden mit wesen,

Der das buch auff mocht thun und lesen.

Und ich weynet trawriger art,

20 Daß niemand wirdig funden ward,
Diß buch auffzuthun mit begier.
Einer der eltsten sprach zu mir:
Weyne nicht, es hat zu den stunden
Der starcke löwe uberwunden,

26 Vom gschlecht Juda der stamm David,

*

1 Im 17 [verlornen] spruchbuche, bl. 1:130 Appocalips das 5 capitel, das versiegelt puech. Von dem meistergesang, im langen ton Vlrich Eyslingers, der nach dem generalregister auch überschrieben war: »Das versigelt puech« kenne ich nur die anfangszeile: Hort wie Johannes schreiben thuet. Er stand im sechsten meistergesangbuch, bl. 69 und ist also anfang Januar 1544 gedichtet worden. 25 gschlecht. AK geschlecht.

Der hat erlanget gnad und fried,

Wird das buch öffnen und thet sprechen
Und sein sieben sigel zu-brechen.

Und ich sah mitten in dem thron

5 Der vier thier und der eltsten ston
Ein lamb, samb es erwürget wer,
Hett sieben augn und siebn hörner,
Welchs sind die gottes-geister gnannt,
Von gott gesandt in alle landt.

[A4,1,100b] Und das lamb das buch nemen was
Von dem, der auff dem stule saß,
Nemlich auß seiner rechten hend;
Bald er das buch namb an dem end,
Da fielen als bald die vier thier

15 Für das lamb nider mit begier

Und auch die vier und zweintzig alten,
Der ieder war ein harpffen halten
Und darzu ein güldene schal

Vol köstliches reuchwercks zu mal,
20 Welches anzeyget frü und spet
Der heyling andechtig gebet,
Und sie sungen ein newes lied,
Sprachen: Du lamb vom stam David,
Du bist wirdig zu nemen an
25 Das buch, sein sigel auff-zu-than,
Wann du bist ie erwürget worn
Und hast gestillet gottes zorn,
Hast uns erkauffet durch dein blut
Auß allerley geschlechten gut,

30 Zungen und völckern aller heyden
Und hast uns gott gemacht bescheiden
Zu köngen und priestern auff erden,
Da wir denn köng und priester werden.
Und nach dem sah ich und vernimb
[K 4, 1, 203] Und höret viler engel stimm
Umb den stul und diser vier thier
Und umb der eltesten refier,

Ir zal war vil tausendt mal tauset,
Sungen mit grosser stimm, daß sauset:
40 Das lamb, so ist erwürgt warhafft,
Ist wirdig zu nemen herrschafft,

Reichthumb, sterck, krafft und weißheyt,

Ehr, preiß und lob in ewigkeyt.
Und nach dem alle creatur

Im himel und auff erden pur,
5 Unter der erden und im meer

Hört ich sagen zu rhum und ehr,
Zu dem, der auff dem stule saß

Und zu dem lemblein solcher maß:

[A4,1,100c] Lob, ehr und preiß, gwalt und weißheyt 10 Sey von ewig- zu ewigkeyt!

Und die vier thier die sprachen: Amen.
Und die vier und zweintzig allsamen,
Der eltisten, die fielen nider

Und anbeteten herrlich wider

15 Den, der da lebt in ewigkeyt
Biẞ wider in die ewigkeyt.

Der beschluß.

Darmit er das caput beschleust,
Auß dem ein solch erklerung fleust,
20 Erstlich das buch so wol versigelt
Samb starck verschlossen und verrigelt,
Das auff erd niemand auff kund schliessen,
Sein schrifft erkennen noch geniesen,
Zeygt an die gottes-heimligkeyt,
25 Wie gott durch barmung letzter zeyt
Wolt widerumb gantz menschlich gschlecht
Erlösen und bringen zu recht,

Von dem fluch ledig machen gar.
Welch heymligkeit verborgen war

30 Den alten, deuten die propheten,
Der gschicht kein klares wissen hetten,
Biß daß Christus, das gottes-lamb,
Geborn ward, derselbige namb
In die hand das versigelt buch

35 Und versönt den ewigen fluch

Mit seinem blut und bittern todt,
Bracht uns wider in gnad bey gott.
Nach dem erstund am dritten tag
Und fuhr auff gen himel ohn klag
40 Und sitzet zu der rechten hand

« السابقةمتابعة »