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König Saul gehet ab. [A 4, 1, 11b] David gehet ein mit Michal, seinem weyb, die spricht:

O David, lieber gmahel mein,

Wo du heint bleibst im hause dein,
So wirst du morgen müssen sterben,
Kein mensch wird mögen huld erwerben
Von meim vatter, der aber wütet.
Sichst du nit, das hauß ist verhütet
Mit den kriegsleuten umb die thür,
10 Die haben all auff dich ir spür.
Derhalb bald auß dem hauß entrinn.

David spricht:

Ohn schuld ich hie verhütet bin;
Der köng ist mit dem teuffel bsessen,
15 Hat all meiner gutthat vergessen,
Die ich hab Israel gethan.

Wie sol ich fliehen, weyl ich nit kan?
Mein lebn steht in den henden dein.

Michal, Davids weib, spricht:

20 Sey getrost, lieber gmahel mein,
Komb mit mir hinden in das hauß,
So laß ich dich zum fenster nauß
Auff dem knebel an disem seyl,

Da fleuch denn hin, gott geb dir heyl!
[K 4, 1, 22] Behüte und beschütz dich gott,
Der dir offt halff auß grosser noth.

David umbfecht sie und spricht:
Gott gsegn dich, lieber gmahel mein,
Erst erkenn ich die trewe dein,
30 Daß du dein leben setzst für mich,
Daß auß dem tod entrinne ich.

LA 4, 1, 116] Michal, sein gmahel, spricht:

Ach mein gmahel, was thust du sagen?
Solt ich mein lebn nit für dich wagen?

35 Dein lebn mein lebn, dein todt mein todt!

*

11 A enttrinn. 17 S sol ich. ich] fehlt AK. 25 AK beschütz. S pewar.

Komb, eh einfall der knechte rott.

David spricht:

Ja, es ist warlich fliehens zeit,

Wil gen Ramat, das ist nit weit.

Sie gehen beyde ab. Michal kombt wider, legt ein bild ins beth zun häupten mit einem rawen fehl. Abner kompt mit den knechten und spricht:

Sag an, wo ist David, dein mann?
Er sol mit uns zum könig gahn,
10 Der uns nach im gesendet hat.

Michal spricht:

Mein herr der ist kranck worden spat
Und liget todt-siech in dem beth.
Bitt, bey dem könig in entredt,
18 Heut kan er ie nit mit euch gehn;
Morgen so bald er auff ist stehn,
So sol er zu dem könig kommen.

Entschuldigt in, thut als die frommen.

Abner geht ab mit den knechten. Michal redt mit ir selbst, spricht:

20 Ach gott, wie mag der vatter mein

So blutgirig und wütig sein

Gegn dem, der im als guts hat than,
Dem sonst ist günstig iederman
In Israel, dem gantzen land?

25 An den wil er legen sein hand.

[A 4, 1, 11d] Ich sorg, der herr gewichen sey

Und im darfür nun wohne bey

Der blutgierig hellisch Sathan,

Der richt solch blutvergiessen an.

Abner, der veldhauptmann, kombt wider mit seinen knechten und

spricht:

Der köng uns wider schicken thett,

Wir sollen David in dem beth

Zum könig bringen mit gefehrt,

*

27 S Von meim vater vnd won im pey. 32 S küng. AK könig.

Daß er von im getödtet werd.

Abner geht zum bild, deckt es auff und spricht:
Michal, das bild David nit ist,
Wir sind betrogen durch dein list.
5 Lauff einr, thu das dem köng ansagen,
So wöllen wir, biß es thut tagen,
Durchsuchen hie das gantze hauß
Unden und oben gar durch auß.
Find wir David, so muß er mit,
10 Darwider hilfft kein fleh noch bitt.
Und eh auffgeht die morgenröth,
Muß er beym köng werden getödt.

[K 4, 1, 23]

Abner geht ab mit sein knechten. König Saul kompt und spricht:

25

Tochter, sag, warumb hast gelogn,

15 Mein knecht durch deine list betrogn,
Daß mir mein feind entrunnen ist?

Michal, Sauls tochter, spricht :

Hertz-lieber vatter, ohn arglist
So ist solliches als geschehen;
20 Wann David der thet zu mir jehen,
Laß mich gehn, oder ich töd dich,
Da kondt ie den nit halten ich;
Wann er ist ein mann, ich ein weib
Mit gar blödem und schwachem leib.

[A 4, 1, 12] König Saul spricht:

Nun mein knecht mir gesaget hat,
Er sey entrunnen gen Ramat,
Daselbst wil ich in finden wol,
Da er mir nit entrinnen sol,
30 Biß er den bittern todt erdol.
Sie gehen alle ab.

*

10 S Darfuer hilft weder flech.

19 S solliches als. AK sollichs alles. erdol.

AK erhol.

14 S Tochter sag. AK Sag Tochter. 30 S

16. 27. 29 A enttr.

Actus 6.

David geht ein mit Jonathan und spricht:

Mein Jonathan, was hab ich than?
Was hab ich mißhandelt daran,

5 Gesündigt an dem vatter dein,
Daß er stellt nach dem leben mein ?
Hab ich gsündt wider in und dich,
So solt du selber tödten mich.

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Mein Jonathan, der vatter dein

Weiß, daß ich gnad hab vor dein augen,
Derhalb verbirgt er das auff laugen,
Daß er dir sollichs nicht erzehl,
20 Als war gott lebet und dein seel.
So ist ie nur ein schrit, bey gott!
Zwischen mir und zwischen dem todt.

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Doch bitt ich, wenn der herre gott
Dein feinde in dem land außrott,
So thu barmhertzigkeit an mir,
Als ich jetzund auch thu an dir.
5 Derhalb vernewen wir ietzund

Mit einem eyd den newen bund.

Sie schweren einander den bund, und David spricht:

Wer wird die ding verkünden meh,

Wie ich mit deinem vatter steh

10 In zorn oder in gnaden sey.

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Mein David, so verbirg dich frey
Nach mittag, bey Asel, dem stein,
So wil ich denn nauß gehn allein
15 Mit einem knabn, schiessen drey pfeyl
Und schreyen: Such mir die mit eyl.
Sprich ich: Die pfeyl ligen herwertz,
So steh auff, und hab ein gut hertz,
So ist es fried. Schrey aber ich,
20 Die pfeyl die ligen vor dir, sich,
So geh hin, darbey thu verstehn,
Daß dich der herr heyst fliehen den
Und was wir mit einander reden,

Sey der herr zeug zwischen uns beden.

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Nun deim anschlag wil ich nach-kommen,

Wie ich das von dir hab vernommen.

Sie gehen beyde ab. König Saul kompt mit Abner und Jonathan

und spricht:

80 Wo ist heut der son Isay,

Daß er nit ist zu hof allhy?

Jonathan spricht:

David hat betten mich vor dem,
Er müst hin gehn gen Bethlehem

35 Mit seinem geschlecht, jung und alten
Dem herren heut ein opffer halten,

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