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Und hab ich gnad, thet David jehen,
So laß mi h meine brüder sehen.
Also ließ ich in gehn sein straß.

König Saul sagt zornig:

5 Du schalck und bub, ich weiß wol, daß
Du Isay hast ausserkoren

Und einen bund zu im geschworen
Dir und deiner mutter zu schand.
Ich weyß, weyl Isay im land

10 Ist, wirst du und das köngreich dein
Gantz schwach und unbestendig sein.
Sendt hin, laß bringen den bößwicht,
Er muß sterben, und anderst nicht.

Jonathan spricht:

15 Warumb sol er sterben, sag an,
Was hat David ubels gethan?

König Saul scheust seinen spieß nach im, Jonathan fleucht.
[A 4, 1, 12d] König Saul spricht:

Nun kombt, last uns hin auff den saal

20 Halten ietzt das new-monat-mahl.

Sie gehn alle ab. David geht allein ein, redt mit ihm selbst:

Nun will ich mich legen allein
Hinter Asel, den grossen stein,
Der allhie steht im freyen veld,

25 Biß Jonathan wie obgemeld
Komb, und mir offenbare frey,

Ob ich inn gnad oder ungnad sey.

David legt sich nider. Jonathan kompt mit dem knaben, scheust drey pfeyl und schreyt:

sal.

30 Eyl schnell, und hol die pfeyle mir,
Die ligen all dort wertz vor dir.

[K 4, 1, 25]

Der knab holt die pfeyl, Jonathan geyt im den handbogen:

Geh trag den handbogn in die statt.

10 S kungreich. AK königreich.

27 S oder feintschafft sey.

*

19 S Nun kumpt vnd lat vns auf dem

Hinach komm ich heint abend spat.

Der knab geht ab. David steht auff, und fellt Jonathan zu fuß,
Jonathan hebt ihn auff, umbfecht in, sie weynen beyd.
Jonathan spricht:

6 Ach gott, nun müß wir sein geschieden,
Mein David, nun geh hin` mit frieden!
Mein vatter gwiß beschlossen hat,

Du müst sterben, fleuch! ist mein rath. [A 4, 1, 13a] Wie wir haben gschworen beydsamen 10 Einen bund in deß herren namen

Und gsagt: der herr sey zeug durchauß!
Zwischen meinem und deinem hauß,
Zwischen deim sam und meinem samen
Ietzund immer und ewig! amen.

15 Sey keck, und fleuch eylend von hinnen!
Meins vatters hand wird dich nit finnen,
Du wirst köng in Israel werden,
So wil ich denn auch mit begerden
Der aller nechste umb dich sein.
20 Solchs andet wol den vatter mein,
Deß ist ergrimmet er in zoren.

David spricht:

Warzu mich gott hat außerkoren
Und was gott wil, dasselb geschech
25 Ich will nicht bleiben in der nech
Und den herren versuchen nicht,
Der wird noch sitzen am gericht.
Mein Jonathan, ich geh dahin,
Von menschen ich verlassen bin

80 Gott ist mein burg, felß, schild und schutz,
Mein hilff und trost, thut mir alls guts

Mein erretter an allem end

Und mein zuflucht in dem elend;

Dem befilch ich mich in sein hend.

35

Sie umbfahen einander und gehen beyd ab.

Actus 7.

David geht allein ein und spricht:

Mein gott, auff dich ich mich verlaß,
Du bist mein glaytsmann auff der straß.
Ich wil gen Nobe in der nech

[A 4, 1, 13b] Zu dem priester Ahimelech,

Dort geht er gleich entgegen mir.
Der herr Zebaoth sey mit dir.

Ahimelech, der hoheprister, kompt und spricht:
10 David, gesegnet seyst dem herren!
Wie kombst du her also von ferren
Allein, und ist niemand mit dir?

David spricht:

Der könig hat befolhen mir,

15 Ein heymlich gschefft zu richten auß.
Sag, hast du nit in deinem hauß

Ein brod oder fünffe, gib mir.

Ahimelech, der priester, spricht:

Kein gmeyn brod kan ich geben dir, [K 4, 1, 26] Sonder ich hab nnr der schawbrod, Welliche man auffleget gott.

Doch daß du habst ein keuschen leyb,
Daß du berüret hast kein weyb,
Sonst zimbten sie dir nit zu essen.

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Der priester gibt im die schawbrod, David aber spricht:

30 Sag, hast auch nit spieß oder schwert,
Daß ich darmit bewaffnet werd?

vnd ist mit dir nimant.

6. 9. 18 S Ahimelech. AK Abimelech. 11 S Wie.
14 S hat mich ausgesant.

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31 8 pewaffnet. AK gewaffnet.

Wann das gschefft also eylend was,
Daß ich kein wehr namb auff die straß.

Ahimelech, der priester, spricht:

Mein David, das groß schwert hie leit 5 Goliaths, der vor diser zeit

[A 4, 1, 13c] Von deiner hende ward erschlagen. Wilt dus, so wil ichs fürher tragen.

David spricht:

Ja, es ist seins geleichen nit,

10 Gib mirs, so wil ichs nemen mit.

Ahimelech bringet das schwerdt, gibt es David und spricht:
Nun gott der herr der sey dein segen,
Belayt dich in all deinen wegen

Mit seiner heiling engel-schar,

15 Daß dir kein ubel widerfahr!

Ahimelech geht ab. David spricht:

Nun will ich gehn, es dünckt mich spat,
Zu dem könig Achis gen Gath,
Bey dem wil ich sein unbekandt,
20 Wil mich erhalten in seim land
Heymlich vor könig Saul forthin,
Daß er gar nit weyß, wo ich bin.

David geht ab. König Achis gehet ein mit zweyen trabanten, setzt sich und spricht:

26 Saget mir, wer ist jener mann,

Der dort kompt, und was wil er than?
Was hat er an meim hof zuschaffen,
Daß er also weit umb thut gaffen?

Morhal, der erst trabant, spricht:
30 Herr könig, das ist der David,
Welcher mit dem Goliath stritt,
Und er wird der könig im land,

[A 4, 1, 13a] Von dem man darnach sang zuhand:

Köng Saul het tausent mann erschlagen,

35 Von disem aber thet man sagen,

3. 11. 16 S Ahimelech. AK Abimelech.

27 S in.

Er hat erschlagen zehen tauset,
Derhalb könig Saul vor im grauset.

Ebal, der ander trabant, spricht:
Er wil verkundschafften das land,
5 Daß er denn mit gerüster hand
Komb und dich auß dem land vertreib,

[K 4, 1, 27] Und er an deinr statt könig bleib.
Derhalb, herr könig, nemb in on

Und laß in kommen nit darvon.

David stellt sich, samb sey er unsinnig, und kollert. König Achis spricht:

Was sagst du? sichst nicht in der frist,
Daß diser mann unsinnig ist?

Warumb habt ir in zu mir bracht?

15 Habt ir denn nit vorhin bedacht?
Ich hab thörichter leut vor gnug,
Die mich peynigen mit unfug.
Was sol mir der rasent im hauß?
Eylt und führt in von mir hinauß.

Die trabanten führen David ab, kommen wider.

Kombt, last uns in den tempel gahn
Unsern göttern ein opffer than,
Daß sie beschützen unser land

Vor der feinde arglisting hand.

Der könig spricht:

Sie gehnt alle ab. David gehet allein ein, hebet seine hend auff, sicht gen himel und spricht:

Ich lob den herren alle stund,

Sein lob sol sein in meinem mund,

[A 4, 1, 14a] Mein seel sol sich des herren rhümen,

30 Sein lob ich ewiglich wil plümen,

Der mir solch weißheit geben hat:
Da mich der menschen falscher rath
Wolt biß in den todt veruntrewen,
Da thest mich, herr, mit hilff erfrewen,
35 Da ich in grossen nöten war.

Da kombt zu mir Abiatar,

Ein son des priesters Ahimelech.

*

1 S tawset. AK tausent. 29 S herren. AK herrn.

Hans Sachs. XV.

37 AK Abimelech.

5

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