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Abigayl spricht:

Mein mann, es het dir kost dein leben

[A 4, 1, 18a] Und deim gantzen hauß an der stet,

Wenn ichs nit unterkommen het.

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Da hab ich David bracht ein segen;

10 Wann ich ergriff in unter wegen

Am berg, als er gleich wolt dein hauß
Sampt alt und jungen tilgen auß
Mit dem schwert, auff heut frü am morgen.
Schaw zu, in solche angst und sorgen
15 Hast uns mit deiner grobheit bracht;
So unverstanden und ungschlacht
Bist du an hertzen, muth und sinn;
So warst, so bleibst auch für und hin
Ein voller zapff und wendenschimpff,
20 Der auch kan weder schimpff noch glimpff.
[K 4 1, 36] Deß wirst dich und uns alle eben
Einmal bringen umb leyb und leben.

Nabal spricht:

Ich wil mich ins beth niderlegen;

25 Dein red thut gleich mein hertz bewegen
Zu trawren und grossem unmut.
Mir grüselt gleich im leyb mein blut
Ich bin geleich von hertzen schwach.

Abigayl fellt an in und spricht:

30 Wie zitterst? eyl nit, geh gemach!
Schlaff von dir den ubrigen wein

Und laß dir solchs ein witzung sein!

Sie fürt in auß. [A 4, 1, 18b] Die zween knecht kommen, Sebulon

spricht:

35 Unser herr ist warlich todtkranck;

Hans Sachs. XV.

6

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Mich wundert offt, daß er sich lengst
Nicht etwann hab zu todt gefallen,
Weyl er offt gantz studvoll uns allen
Nachschleicht im hauß offt hin und wider,

15 Ein stiegen auff, die ander nider.
Er ist grob, ungetrewer art,

Helt in all dingen widerbart.

Komb! schaw, daß das hauß sey verwart!
Sie gehn beyd auß.

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David tritt ein mit zweyen knechten und spricht:

Ich verzehr hie meins lebens zeit

In sorg und widerwertigkeit

In der wüsten, ohn den ehstandt,

25 Das thut mir heymlich weh und andt.
Saul mir Michal, sein tochter, gab,

Namb mir sie darnach wider ab,
Gab sie Phaltiel zu eim weyb,

Daß ich also auß seinem leyb

[A 4, 1, 18] Gantz weder sön noch töchter hab: Wenn ich stürb, so stürb ich gar ab.

Darumb ich billich heyratn solt.

Simeon, sein knecht, spricht:

Und wenn mein herr heyraten wolt,

So west ich im ein rechtes weyb,
Die gantz gemeß wer seinem leyb
An vernunfft, tugend, sinn und mut,
Demütig, doch reich an dem gut,
5 Daß du möchtst kein ebnere han.

David spricht:

Wer ist dieselb? zeig mir die an.

Simeon spricht:

Abigayl, das weib Nabal,

10 Wann es sagen sein hirten all,
Wie er sey an dem schlag gestorben
Und gleichsam halb vor forcht verdorben.
Wilt, so magst umb sie lassen werben.

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15 Ja wol, ich hab ie keinen erben.
Ziecht beyde auff Carmel zu ir
Und werbet umb die zarten mir,
Wenns mir beschaffen ist von gott,
So wirds mit euch haben kein not,
20 Sonder werd etwas richten auß.

Ich wil euch zwen belayten nauß
Und des wegs ein theyl mit euch gehn,
Baß unterrichten euch all zwen,

Wie ir die werbung solt anfangen,

25 Das vernünfftig weib zuerlangen.

Sie gehn miteinander auß. Abigayl geht ein mit iren zweyen knechten und spricht:

Nun hat mich gott gnedig erledigt

[A 4, 1, 18a] Von meinem mann frey unbeschedigt,
30 Welcher war unverstandner art,
Hitzig, gleich einem wimmer hart,
Der im nur trachtet in sein maul
Und wie man spricht: fressig und faul,
Mit dem auch gar nit war zu reden,
35 Wenn er voll war, zwischen uns beden.
Ich must in nur filtzen und straffen,
Wenn er den wein het auß geschlaffen.

Ich hoff, gott werd mir nun zu ehrn
Ein frommen an der statt beschern,
Daß ich mein hertz zu rhw mag setzen
Und mich alls unmuths mög `ergetzen.

5 Davids knecht kommen, und Jacob spricht:
Abigayl, gott grüsse dich!

David der schicket in und mich,

Weyl er hat gehört Nabals sterben,
Und lest zu ehren umb dich werben.

10 Zu rechter eh er dein begert,

Du weist ie, er ist dein wol wert,

Ist gwehlter köng in Israel

Von gott, derhalben uns erzehl,

Wie zu köng David steht dein mut.

Abigayl fellt auff ire knye, mit auffgehabnen henden spricht:

Ach, ich bin nit so werth und gut,
David zu eim gmahel zu haben,

Weyl abr mich gott mit thut begaben,
So sprecht: Ich, arme dienerin,
20 Gehorsam und gantz willig bin,
Den gott ewig gesegnen muß.
Ich wil euch waschen ewer füß,

Ir knechte meines lieben herren,

Der euch hat her-geschickt von ferren;

25 Ich wil meins herrn knecht-maget sein.

[A 4, 1, 19a] Simeon zeygt ir ein fingerlein und spricht:

Nein, nemb aber das fingerlein

Von dem David, Isay sons,

Und mach dich auff und zeuch mit uns

30 Hinab in die wüsten Baran

Und nemb David zu deinem mann.

Abigayl spricht zu iren knechten:

Geht, bald sattelt den esel mir!
Dergleichen solt auch alle ir

35 Euch in die feyerklayder zieren,

Mit nab räysen, sampt den fünff dieren
Zu halten ein frölich hochzeyt,

Weyl gott durch sein barmhertzigkeyt

Hat sollich heyrath zu-bereyt.

Sie gehnt alle ab. [K 4, 1, 38] Der herolt tritt ein, neygt sich und

spricht:

So hat die comedi ein endt,

Darinn drey ding zu mercken sendt:
Erstlich bey David, daß ein fürst

10 Nicht sey zu freydig noch gedürst,

Ein iede schmach nach scherpff zu rechen,
Sonder sein zoren lassen brechen
Mit guten sänfften linden worten,
Betracht vor wol an allen orten,
15 Sich wol vor blutvergiessen hüt

Und regier sein volck in der güt,
So geyt im gott heyl und gelück.
Bey Nabal merckt das ander stück,
Daß sich ein mann zu aller zeit
20 Hüt vor der füll und trunckenheit;
Wann trunckenheit macht wild und grob,
Unverstanden in aller prob,

Gleich einem narren unbesindt.

[A 4, 1, 196] Bey dem zu end sich gmeynglich findt
25 Schand, schad, kranckheit und kurtzes leben.
Zum dritten sol man mercken eben

Bey Abigayl, daß ein fraw

Mit hoher vernunfft darauff schaw,
Daß sie frei munter sei und wachtsam,
30 Wo ir mann heylloß ist, unachtsam,
Daß sie in irm hauß umb und umb
Gefahr und unglück unterkumb,
In wort und werckn sey fein gütig,
Nit freffel, zenckisch und stoltzmütig,

35 Darmit sie still vil ungemachs

In irem hauß. So spricht Hans Sachs.

Die acht person in die comedi: 1. Der herolt.

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