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Anno salutis M. D. LIII., am 4 tag Januarii.

[A 4, 1, 190] Die comedi der königin Hester, gantz durchauß gefast, weitleufftiger mit etlichen actis und personen gemehret, und hat ietzt sieben actus und XXIII person.

5 Der herolt tritt ein, neygt sich und spricht:

Fried, gnad und heyl, von gott voran
Sey dem köngklichen schloß Susan,
Versammlet mit den edlen gesten

Und außerwelten ehrenvesten!

10 Gott hat euch wol zusammen bracht
Dieweyl noch heint auff dise nacht.
Zu euch wird eingehn der großmechtig
König Ahasveros der prechtig,
Welcher regiert von India

15 Biß hin in Ethiopia

[K 4, 1, 39] Gewaltiglich mit seiner hand

Hundert und siebn und zweintzig land.
Auß den seiner mayestat gnaden
Hat er hieher die fürsten gladen

20 In disen elffenpainen saal'

Zu einem königlichen mahl.

Da wird sich herrlich ding begeben;

Da kompt der köng zu dem wolleben.

*

1 Aufgezeichnet ist diese komödie im 13 spruchbuche bl. 313 bis 339. Die erste kürzere fassung des stückes ist im 1 bande s. 111 bis 133 gedruckt. Als meistergesang behandelte Sachs den stoff: »Hester die ganz histori« in seinem überlangen tone am 26 März 1544: Das puech hester zelt durch zehen capitel (MG VI, 113). Vgl. Gesta Romanor. nr. 177 s. 741. 8 S Versamelt mit den (fehlt AK) edel gesten Vnd auserwelten (AK ausserwelt) werden gesten. 13 S Ahaschweros. So überall in der handschrift. 19 S Hat hiher die fuersten geladen.

20 S helffenpainen. AK königlichen.

Nach dem schickt er die kämmrling sein
Hin nach Vasti, der königein,

Die aber wil nit zu im kommen;
Das wird ir in ungnad auffgnommen,
5 Daß sie der könig thut außtreiben
Und thut mit Hester sich beweiben,
Einer jüdin von edlem stamm,

Die mit Mardocheo her-kam.

[A 4, 1, 19d] Dem wird der fürst Hammon abholt.
10 Als ihn der nicht verehren wolt,
Verklagt er disen jüden alt
Dem könig gfährlicher gestalt
Sambt den jüden in dem anschlag,
Daß mans solt würgen auff ein tag
15 In seinem gantzen königreich.

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Das doch Hester, die tugentleich,
Entlich beim könig unterkam,

Daß Hammon selb mit schand und scham
Wurd von dem könig selb gefangen

20 Und an den galgen auffgehangen,
Den er Mardocheo hett gmacht.
Auch wurden vil heyden umbbracht,
Weyl seinem volck bey-stunde gott,
Die ihn anrüfften in der not.

25 Nun schweygt, so werd ir in der nehen
Fein ordnlich hören und auch sehen,

Wie alle ding dort sind geschehen.

Der herolt geht ab. König Ahasveros gehet ein mit dem herolt, hofmeister Hammon und mit dem narren, setzt sich und spricht:

in.

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26 S ornlich. . 35 S den herlichen. AK die könglichen.

[A 4, 1, 20a]

Durch gastung und hofhaltung groß
Allhie in Susan, meinem schloß,

Von dem sie denn haben zu sagen
Von jetzt an zu ewigen tagen,

5 Wiewol ich noch nicht hab vernommen,
Das etlich fürsten her sind kommen.

Der hofmeister neygt sich und spricht:
Großmechtiger köng, ietzt kommen die,
Von den du hast gesaget hie

10 Sind dauß, wöllen sich zeigen an.

Der könig spricht:

So heiß sie bald zu mir rein-gahn.

Memuchan und Marsena, die zwen frembden fürsten, gehn ein, neygen sich, Memuchan spricht:

15 Nach dem auß königlichen gnaden
Uns hat ins schloß Susan geladen
Dein königliche mayestat,

Sind kommen wir nach deim mandat

Von fürstlich adelichen männdern

20 Auß hundert siebn und zweintzig ländern

[K 4, 1, 40] Nach deim begern willig und gern, Was du begerst, dich zu gewern.

Ahasveros, der könig, spricht:

Ir mechtigen fürsten und herren
25 Ir seyt zu mir kommen auß ferren
Landen, als mein getrew regenten
Ein könglich gastung hie zu enden,
Da ein ieder verbringen mag
Hundert und darzu achtzig tag

30 Auß freyheyt mit vernunfft und glimpff
Treibn kurtzweyl und höflichen schimpff
Mit rennen, stechen und thurnieren,
Mit tantzen, saitenspiel hofieren,

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Mit lauffen, fechten, kempffen, ringen
Mit schiessen, spielen, sprechn und singen
Zu frewden der gantzen gemeyn.

Ietzund aber kommet herein

5 Auff meinen königlichen saal

Und esset mit mir das nachtmal.

Sie gehn alle ab. [A 4, 1, 20ы] Der narr spricht:

Herrlein, du sagest gute mehr;

Der magen ist mir worden leer

10 Und hub mir lengest an zu brummen,
Ich wil die truchses heissen kommen
Und die trometer zu tisch blassen.
Denn wil ich mein zoren außlassen
An hünr und gänsen zu der stund
15 Und fressen wie ein ledrers hund.

Der narr geht auch ab. Die königin Vasti kommet mit iren zwo hofjunckfrawen und spricht:

Nun wil ich auch auff gut vertrawen

Mit meinen adelichen frawen

20 Auch halten ein köngliches mahl
In meiner frawenzimmer saal
Mit könglichem gepräng und bracht,
Köstlicher denns der könig macht;
Wils auch durch könglich schenck begaben.
25 Er kan mirs nit in ubel haben

Der könig, welchen ich vor langen
Mit meiner liebe hab gefangen,
Daß er hat ein gentzlich wolgfallen
An meinem thun und lassen allen.

30 DeB thu ohn forcht und schew ich leben,
Thu umb den könig gar nichts geben:
Was mir gefellt, thu ich zu mal.
Nun last uns hinein auff den saal,

Da wir wöllen setzen zu tisch

35 Das frawenzimmer, frölich frisch

Leben und gutes mutes sein!

1 S kempfen, fechtn vnd. 2 S spielen. AK spieln. 13 S Dan. 18 S auf güetes trawen. 21 S meines frawen zimers.

23 S wens. 30 S scheuch.

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