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dihain girihte1 niht durh liebe noch durch laide. nu soltu uns sagin ob wir dem chaiser2 den cins sulin gebin oder niht.' do biez er im3 zaigen ainin pfenninch und fragete si, wes daz insigil wære daz dar an gibræchin1 wære. Si sprachen, ez horte den kaisir ane. Des antwurte in unsir herre unde sprach: 'gent dem kaiser sin reht unt dem almæhtigen gote daz sine.' Daz unsir herre im hiez zaigen ainin pfenninch, daz tet er ane sache piht. wan also der pfenninc des herren gibræhe (17) an im hat, also habin wir des almæhtigen gotis insigil an uns, wan er uns nah im selben gibildet hat unde geschefet hat. von diu sulin wir tůn als er uns hiute selbe an dem hailigen ewangelio hat giratin den zins des libes den sûl wir dem irdischin chaiser gen, der selê zins sun wir dem himilischin kayser gen. Des helf uns der almæhtige got, daz wir in dirre welte also gelebin, daz wir nach disem libe besitzen die ewigen froude. Amen.

Dominica. 6

Loquente Jesu ad turbas accessit ad eum princeps unus et adoravit eum dicens: filia mea modo defuncta est, veni, inpone manum super eam et vivat etc. Sanctus (17) Matheus sprichet hiûte an dem hailigen ewangelio: do unser herre prediget ze ainin citen der welte sine lere, do gie der judin fûrstin ainir zů im unde viel ime an sine füze unde sprach: 'herre, min tôhter ist tôt, nu bitte ich dich diner genaden, daz du dar chomist unt dine hant uf si legest, so wirt si lebindic. Daz tet unsir herre, er gie dar unde nam si bi der hant. do stůnt si uf unde wart lebindich.

Der furste der unsrin herren bat siner ginaden bizaichint ainin ieglichen menschen der irlûhtet wirt von sinen genaden, des almæhtigen gotis, daz er sich abe tût siner sundin. Diu frowe die (17) er in dem hûse uf hiez stan von dem tôde bizaichint den sundær der in dem hercin gedenchet die sûnde ze tunne unt si niht für bringet mit den werchen; bittet der unsrin herren siner ginadon unde irchennet sich siner missetat, so chûmet unsir herre zů im in daz hûs sines hercin unde

1 giriste. 2 chaizer.

3 in.

4 gibræchit zu schreiben? 5 bezzerin, nach den analogen schlüssen anderer predigten dieser hs. geändert.

6 Matth. 9, 18. 24 sonntag nach pfingsten. für dieses und die folgenden stücke habe ich die sonntage nach dem Missale Romanum bestimmt, unsicherheit ist s«lstverständlich, 7 bringett.

haizzet in irstan haimliche1 von dem tôde der selê alse er die frowen in dem hûse tet. Swa wir noch in den sundin ligen, da mant got siner ginadon, daz er uns biete die hant siner irbarmunge diu uns uz den sundin helfe unde uns rûche ze wisinne zu dem himelriche. Amen.

Dominica. secundum Johannem.2

Thomas unus de xi qui dicitur Didimus non (18) erat cum eis, quando venit Jesus etc. Wir lesin hiute an dem hailigen ewangelio daz uns sant Johans geschriben hat von unsrim herren, wie der sinen jungern erschain nach siner urstende unde trôste si da si bi andrîn warîn. Sanctus Thomas der der zwelfer ainir was der enwas bi in niht, da unsir herre zů in chôm. da von sprachin die andrîn zîm: 'wir habin unsrin herren gisehin.' Do sprach sant Thomas: 'ich engilõbez niht, ich ingesehe3 mit minen ougen diu mål siner wunden und griffe si mit miner hant.' Dar nach ubir ahte tage warn die jungir bi ain ander und sant Thomas bi in. do chôm (18") unsir herre zû în und grûzte si gûtliche unde sprach ze sant Thomas: 'grif mit dinir hant in mine siten unde rûre die malên miner wundin unde wis niht mê ungelõbich.' do antwurte sant Thomas unde sprach: 'Du bist min herre unde min got.' Do sprach unsir herre zû im: 'Thomas, wan du mich gesehen hast, so gilòbest du an mich. die sint sælic die mich niht hant gisehen unt doch an mich giloubent.' Sant Thomas der unsers herren urstende niht wolte giloubin, er4 insæhe si mit den ougen, der bitûtet uns da mite, daz wir dihainir valscher lerê niht sulin giloben, wirn sehen die warhait .ê. mit den ogen. (18) so5 zwivel hat uns gebezrit me danne der andir stætichait. wan da mit hat er uns gezaigit die warhait daz unsir herre sprach ze sant Thomas: die warin sælic die in niht sahen und an in gilõbtin; die warin aber michil sæliger die an in gilõbton unde in doch niht gîsahin. da mite bat er uns gemant,7 wan wir sine martir unde sine urstende mit den ougen niht han gisehin und giloubtin si doch mit dem herzin. irfullin wir nu den gilouben mit gûten werchen, so git uns got ze lonê dar umbe die himilische crone. Des helfe uns diu raine magit sant Maria. Amen.

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(18) Dominica, 1

Ego sum pastor bonus. pastor bonus animam suam dabit pro ovibus suis et cetera. Als uns sanctus Johannes hiute an dem hailigen ewangelio hat giseit, unsir herre seite sinen jungern ain bispel uns ze bezzerunge unde allen leraren der christenhait. Er sprach: 'ich bin ain gåter hertær. Der gûte hertær der git sinen lip umbe siniu schaf. des intût der gimiete hûter niht. also der wolf daz schaf zůchit, so fliuhet er, wan diu schaf sint sin aigen niht.' da von sprichet unsir herre: 'ich bin ain gûter hûtær. diu miniu schaf irchenne ich wol unde irchennent ouch si mich, wan ich minen lip umbe si (19) ze martirenne gap.' Der hertære da unsir herre von gisprochen hat daz ist er selbe, wan nieman baz hûtet danne er selbe tût. Siniu schaf daz sin wir unde alle die die er2 gizuchet hat mit sinem tôde von des wolfes lagin, daz ist der laidige vient. Der hertær bizaichint ouch

ain ieglichen lerære der christenhait der siniu schaf fûrin sol mit der gaistlichen lere. Der zu den schafen gimietet ist der bizaichint die lerær die da pflegent ir undertan niwan durch ir nuzis willen, da mit ist och den vor gelonet. Die selben fliehent, swenne der wolf zuchet daz schaf, daz ist, so der tiuvel den men(19)schin inpfromidit von gote mit houphaftigen sûndin: so virswigent si die warhait unde hirtint nit daz schaf mit der rehten lere. Unsir herre sprichet hiute an dem hailigen ewangelio: er hab andirswa schæfil, diu welle er bringen zů den schafen in sinen schafstal; da inne sunt si werdin ain herte, da uber wil er hutær sin. Diu schaf diu unsir herre het andirswa bizaichint judin unde haidin, die unser herre vor dem ende der welte ladin wil in den schafstal der christenhait mit dem hailigin gilõben; da mit werdint si ain herte. swenne si got lobint alle giliche, so werdint si ouch gesetzet zů des almæhtigen gotis zes(19)wen in dem himilriche. Daz wir zu den rehtin werdint gizalt, die da ze der rehtin hant werdint gistalt, des helf uns Sancta Maria.

Dominica xx. s. J.5

Mulier cum parit tristiciam habet, quia veniet hora ejus et
Unser herre seit uns hiùte an dem hailigen ewangelio

cetera.

1 Joh. 11, 14. Dominica и post Pascha.

2 fehll. 3 wir swigent.

4 vor d. e. l. w. d. w. 5 Joh. 16, 21. Dom, ш post Pascha.

kurzlichen ain bispel (wol im der da von gibezrit wirt!) unde sprichet also: Daz wip so si ain kint gebern sol, so ist si trúrich unde unfro; als si des kindes denne ginisit, so vergizzit si ir chumbers und ir laides vor den froudin daz si die burde hat ab ir gileit. Daz wip diu da bihaft ist bizaichint die hailigen1 christenhait, diu gibirt tæglichen kint (19) dem almehtigen gote mit emzzichait der gåten werche. wir sun och alle giebenmazet sin dem wibe durch des libes brôdichait unde sun swanger werdin mit helfe des almæhtigen gotis gûter werche, unde sun alle gibern die rehtichait. Dar nach frowen wir uns ewichlichen, so wir ze rugge ligen2 alle irdische swære. Daz wir an rehten werchen an dem ende werdin funden, des helf uns got durch sine hailigen fiunf wundin.

Dominica XXVIII. s. Joh.3

Vado ad eum qui misit me et cetera. Wir haben hiûte an dem hailigen ewangelio daz uns sanctus Johannes vor gischriben hat, daz (20) unsir herre sinen jungerin sine schidùnge von dirre welte tet chúnt unde sprach zû in also: 'Ich wil varn widir zů minem vater der mich ûz hat gisant. Dar umbe daz ich îu1 daz han geseit, da von ist iwer herze trûrich wordin. Nu sage ich iu die warhait: ez ist iu nuzze unde gût daz ich von iu var, wan so sende ich iu minen gaist ze trôste. als der zů iu chumt, der underwiset iuch der warhait.' Do unsir herre sinen jungern. chunte sine uffart, da mit hat er uns bitutet daz wir allin unsirn mût rihtin sun hin ze den himilischen ginadin. Er sprach: ir herce wurde trårich da von. daz mainet er (20) hin ze den die sich an groze swære der welte niht giainen mûgent. Er seit in die warhait, daz ist er selbe, in wære nuze unt gût daz er von in fûre; wan mit siner uffart hat er uns gioffint den wech der zû dem himilriche gat. Den gaist der warhait den er in da sante, daz ist der hailige gaist den er den zwelfbotin sante an dem zehendin tage nach siner uffart; da mite erfulte er si, daz si ubir alle die welt predigeten die gotis lere. Den selbin gaist růch er uns ze sendin unde mite ze tailin, des verlih unser herre. Amen.

Dominica XXVIIII. s. J.7

1 haigen. 2 legen?

316, 5. Dom. Iv post Pascha.
4 10.
716, 24. Dom. v post

5 sûnt. • darauf himilschin unterpunctiert.

Pascha,

Usque modo non petistis (20°), quiquam in nomine meo: petite et accipietis, ut gaudium vestrum sit plenum etc. Sanctus Johannes seit uns hiute an dem hailigen ewangelio von unsrim herren wie der sine junger lerte, daz si in emizliche batin siner gnadin, unde sprach zů in also: 'unze her hant gibêten ir minen vater endihaftis niht in minem namen. nu sunt ir flizzichlichen bitten, so werdint ir gewert, daz ir volle frôvde giwinnent.' Swaz1 er sinen jungern hat vor giseit, da mite hat er uns gebezzert unde gileret, daz wir alsam nach sinen hulden ringen. Nu sun wir tun alse er uns hiûte gileret hat an dem (20) hailigen ewangelio: wir sun in bitten siner væterlicher ginadon, daz wir volle froude giwinnen.2 und tun wir daz mit rehter andaht, so werdin wir von im giwert der vollechlichen froude, daz ist diu unzerganchlich froude in dem himilriche. daz wir die selben froude in dirre welte verdienen můzin, des helf uns pater et f. el s. s. Amen.

Sermo de mortuis.3

Si ambulavero in medio umbre mortis, non timebo mala, quoniam tu mecum es.

Disiu wort sprichet der wissage Davit, do er sich shuldich wisse wider got und do er irforht sine sunde, do sprach er also: 'Herre got, swie ich doch giwis bin daz (21) ich sterben sol unt zů der vinstre des todes sol varn, iedoch furht ich niht die wizze die den sûndarn beraitet sint ewichliche, wan du, herre, bist min helfær. allin minen tröst han ich, herre, gilazen an dine gnade, wan din besime unt din stap habent mich getröstet.' Bi dem besmen sun wir virstan die manichvaltige zuht unsers herren die er dem menschen an leit mit siechtùme, mit armût unt maniger slahte kumbir. da von sprichet diu schrift: daz kint daz unser herre im selber wil, daz refset er unde gaizelt ez mænigin wis.6 Der stap bizaichint den manichvaltigen trost den unsir herre dem men(21)schin git der dise welt ubirwindit. Nu sprichet unsir herre ain jemerlich wort zu dem sundær: Tu vero odisti disciplinam et cetera. Mine zuht hast du versmaht unde miniu wort hast du ze rugge geleit; dar umbe refse ich dich in den wizzen unde lege dir für dine missetat. Nu raten wir iu in dem almæh

5 est.

3 text: Psalm 22, 4.

4 in.

7 ie glich.

1 Swar. 2 giwunnen.
frei nach Apoc. 3, 19. vgl. noch Prov. 3, 12. Hebr. 12, 6.

8 den.

9 Du.

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