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‘um gut hundert jahre' nach Neidhart ansetzte. nach Zeifsberg (in der anm. 9 angeführten schrift) lebte JE 'wol nicht vor dem beginn des 14 jhs.' nach AvMeiller (s. anm. 9) und Anton Mayer (s. anm. 9) dichtete er im letzten drittel des 13 jhs. und lebte etwa von 1230/5-1300/5, nach OKämmel (Die anfänge deutschen lebens in Osterreich bis zum ausgange der Karolingerzeit 1879 s. 211 anm. 3) um 1310, wogegen Bartsch Germ. 25, 470 sub nr 603. sehr verständig sind die erwägungen Guppenbergers in dem anm. 9 citierten programm s. 8 f: auch er hält die datierung um 1250 nach sprache und reim geradezu für eine unmöglichkeit. endlich sei noch bemerkt dass vKarajan (Denkschriften der Wiener academie 6, 99), Weinhold (Mhd. gr. s. 384, vgl. 2 aufl. s. 440), ESchröder (QF 44, 84) Enikel hinter Ottokar nennen, mit absicht?

27) JE schöpfte aus dem volksmund, wie er denn überhaupt die mündliche überlieferung bei der Weltchronik sowol wie bei dem Fürstenbuch in ausgedehntester weise zu rate gezogen hat. auch Boccaccio, dessen darstellung von der sonstigen erzählung abweicht, folgte mündlicher tradition; in einigen puncten herscht übereinstimmung mit Jansens bericht, vDöllinger aao. s. 24f. vgl. Körting Boccaccios leben und werke s. 19a. 26. 729. 732. die stelle bei Martin von Troppau, in dessen ältester redaction die päbstin übrigens noch nicht erwähnt wird, findet sich jetzt in Weilands ausgabe MG SS 22, 428, 27 ff, vgl. auch Wattenbach Geschichtsquellen 24, 359. 362. weitere belege aus deutscher litteratur sind Closener und Königshofen in ihrer Strafsburger, Koelhoff in seiner Kölner chronik, Deutsche städtechroniken 8, 23, 4ff. 9, 542 f. 13, 419. Keller Fastnachtspiele s. 900 ff. Niclaus Manuel ed. Baechtold s. 79 f v. 1283 ff. der niederdeutsche augustinermönch Gottschalk Hollen († nach 1481) erzählt in seinen Sermones super epistolas dominicas die geschichte von der päbstin Johanna, wo er den nachweis führen will, wie viel böses schon dadurch entstanden sei, wenn weiber männerkleider anlegten (Cruel Gesch. d. d. predigt im ma. s. 512).

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28) mit bezug auf letzteres wird an anderer stelle (MG SS 22, 363, 43 ff) Johanns xxi tod geradezu eine ultio divina genannt, die ihn tulit miserabiliter de hac vita, et sic, qui revocando tam utilem toti ecclesie constitutionem ipsam (quam Gregorius papa x de celeri provisione Rom. ecclesie in Lugd. concilio promulgarat) scandalizavit, cum totius ecclesie scandalo est defunctus. nach MG SS 25, 708, 6 ff soll der einsturz der decke erfolgt sein, dum quendam librum hereticum et perversum dictaret, vgl. auch MG SS 22, 443, 11 ff. Muratori SS 11, 1176. 1178.

29) so auch noch Gervinus 25, 78. Wackernagel Litteraturgesch.2 s. 223. nur AvMeiller (s. anm. 9) war, wie ich nachträglich sehe, der gleichen ansicht, die ich hier vertrete und auch Schatzmayr muss sich in diesem puncte wol ebenfalls dazu bekennen, da er aao. s. 425 (vgl. 436) sagt: 'Enikelium ducum (Liupoldi Virtuosi, Liupoldi Gloriosi et Friderici ) fere aequalem fuisse eundemque haud multo post Friderici i mortem, anno 1246 vel 1247, provectiore iam aetate quin senem paene septuagenarium hunc Principum Librum scribendum suscepisse'!! selbst Schatzmayr möchte sich doch wol kaum dazu verstehen, von dem 70jährigen Jansen Enikel nach dem Fürstenbuche noch eine circa 29000 verse umfassende Weltchronik zu verlangen.

s. 24

=

Megiser

30) ursprünglich begann das Fürstenbuch wol mit v. 57 Rauch 1, 254 kund ich nú wol bediuten usw., dem dann die einleitung vorgesetzt ist.

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31) vgl. Weinhold Zs. f. d. philologie 8, 254. Wackernell Hugo von Monfort s. 188.

32) die von JE eingeschaltete genealogie stimmt im grofsen ganzen mit der Continuatio praedicatorum Vindobonensium (MG SS 9, 724 ff. vgl. die deutsche bearbeitung im Archiv für kunde österr. geschichtsquellen 9, 355 ff. 14, 9) überein. da Agnes die tochter Gertruds von Mödling und markgraf Hermanns von Baden als 'herzogin von Kärnthen' bezeichnet wird, so weist das auf die zeit nach 1263 hin: in diesem jahre vermählte sich Agnes mit herzog Ulrich von Kärnthen, nach dessen tode (1270) mit dem mächtigen vasallen könig Ottokars von Böhmen Ulrich von Heunburg (MG SS 9, 645, 37 ff. 703, 16 ff. 729, 1 ff).

33) die Prager hs. des F hat demgemäss auch zur überschrift Hie hebt sich an der fürsten puech von steyr vnd von österreich.

34) vMeiller begrenzt in den Denkschriften der Wiener academie 18 (1869), 88 die abfassungszeit des Fürstenbuches doch wol etwas zu spät durch die jahre 1295-1300.

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wült dü in ere leüen, 10 so saltü goede exsempell geuen aller mallichs wae du syst, so sprycht man du syst wyss. item dü salt dyn hende schoyn weschen

dem saget man vndanck,
weme syn nagell synt lanck.
dü salt ouch swegen ind stylle
stayn,

byss dich der wyrt heist sytzen

gayn.

28a

15

layss dem wyrde yn sym hoysse
synen willen
ind swich yn sym hoysse alstylle, 20
want wer sonder oirloff sytzen

geit,

man spricht dat hey mysdeyt. haff dyn metze wa du syst; bystu van dym brode, du mysdey'ss.

iss du mit vrauwen wa dü syss, 25

vnd neit mit langen nagellen day bleiff du mit hoeschen wor

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sich datü neit tzo veill en

schenks

in den pot, dae dü oyss salt

dryncken,

ouch dat dir dyn mont sy reyn, 30 ind de stücke syn so cleyn,

dat du sy tzo eyner stont stechen machs in dynen mont. wa du dich des versyss, so saltü des bauen vnpreiss; 35 des en laiss dich neit vergessen, it sy vür off na dem essen. so wat dir yss oeüer bleüen, dat saltü den armen geüen. als man de thaiffel vp sal vp sal heuen, 28b 40 so en saltü geyn speysse ine

nemen,

off du begeyss vnere al tzo hant.

woültü den lueden wal beüallen, so en saltü neit zo veil kallen; 45 tzo veil claffens meisteit,

man helt it vür eyn doirheit. speisse dei vür eym anderen steit, dar an en stach dyn vynger neit, noch ouch an synen dranck, 50 off man saget dir vndanck.

taste an de spesse, de vür dyr

steyt,

dat ys eyn dynck dat dyr walsteyt.

oeuer thaiffellen en heisch neit, mere yss dat da vür dyr steit 55 ind haff da by hoesch gebere, so haistü des preyss vnd ere, man sal dych de leüer seyn

v. 41 nach v. 121?

Z. F. D. A. XXVIII. N. F. XVI.

want van cleynen sachen pleit man dyck vyll wort zo 60 machen.

want der vrayss ind der sloich 29a de en haüent geyn mayss yn dem büch.

is de spesse neit wall bereyt, day van en haff geyne rede neit; wer dat lestert dat hey sall essen, 65 der yss syner tzoicht vergessen. so en layss neit komen by de katzen an de spesse so wa dat sy,

want de katzen synt vnreyn,

sy synt da groyss off cleyn.
dü en salt dyn taiffelbroit neit

essen,

off du byst dyner tzoicht vergessen.

70

is de spysse zo heyss, bleyss du daryn, du mesdeyss. drynck neit gelich dyme gesellen, 75 off man sall vntzoicht van tzellen. du salt dich von erst halden vast, wan dyn gesell yn de schüttel tast, de wele saltü hoeslich beyden, off du byss van der tzoicht ge- 80 scheyden.

wer sich räyspert oeuer essen 29 der yss syner tzoicht vergessen. du en salt neit beissen groisse bysse

van der spessen, da dû van ysse. saltz en nym neit mit der hant, 85 off dat wyrt dyr mysswant; dat geboirss wapen dat ich lass, dat synt dry vynger yn dem saltzfas.

5

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noch an de twell, de vür dyr leit,

want wer sich day mit droeget, dat is eyn dynck dat dyr seir mysteit.

105 du en salt dich neit wennen mit den armen vp de taiffel zo

lenen,

dan sytz vprecht, dat yss dyn ere, da by halt tzüchtich gebere, noch oüch en plück dyn nase neit, 110 da wele man des esses pleyt.

neit en süch dyn tzende
noch en krauwe neit dyn hende.
woültü dich oeüer taiffellen
krauwen,

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so machstü wal mit eren essen. 130
tzoicht is oeüer taiffellen goit,
want dyn ere dae mit yss behoit.
so wer des neit gehalden en kan,
it sy vrauwe off man,

noch ouch des neit en wilt leren, 135 der en mach dan neit mit eren essen, da eynich goit man yst, want hey syner tzoicht vergyst; der selue ys day by versmayt it sy hee off anderss wa etc. 140 Die papierhs. nr 88 der hofbibliothek zu Darmstadt, der obige durch drastischen ausdruck und ausgeprägten dialect interessante tafelzucht entnommen ist, ein heft von 39 blättern in kl. 4o, ist eine art notizbuch eines Ludwig Symus, der zu anfang des 16 jhs. in Siegburg oder dessen umgebung lebte. aufser der tafelzucht enthält sie von der hand des Symus einige recepte, einträge über erwerb und veräusserung von ländereien bei Siegburg 1508-27,

eine zusammenstellung des wertes eines goldguldens von 1470-1512 (fol. 2'-2), das kürbuch der stadt Siegburg (fol. 13"-26"), sowie einen segen (fol. 6-8) mit der überschrift: Item dit is eyn sannynge vür wasser metze stail etc. anfang: Desen breiff off sannynge sante pauwes Leo dem koenynck Karlo in noeden jnd is bewert etc. schluss: Anno dni xv. geendet vp sent Sebastyanüs aüent van Lodewich Symüs.

Im letzten viertel des 16 jhs. (einmal findet sich die jahreszahl 1581) trug ein späterer besitzer der hs., der nach den vorkommenden ortsnamen gleichfalls im unteren Siegtale zu hause war, noch einige recepte, sowie bemerkungen über seine besitzungen und die von ihm ausgeliehenen summen ein.

Eine vergleichung der tafelzucht mit den werken verwandten inhalts unterlasse ich, da Moritz Geyer in seinen Altdeutschen tischzuchten s. 34 (programm des Friedrichgymnasiums zu Altenburg nr 608, 1882) eine fortsetzung seiner untersuchung über die tischzuchten in aussicht stellt.

Darmstadt, mai 1883.

ADOLF SCHMIDT.

SANCT ALEXIUS.

VdHagen berichtet in seinen Briefen in die heimat (Breslau 1818) 118, er habe in der bibliothek des klosters Strahov bei Prag bruchstücke von Rudolfs rittergedicht Wilhelm von Orleans' benützt und abschreiben lassen. auch fand ich zwei pergamentblätter von einem noch unbekannten altdeutschen gedichte, dessen schauplatz an der Tiber ist diesem bruchstücke habe ich vor einigen jahren schon nachgefragt, aber in Strahov war kein fragment eines deutschen gedichtes, 'dessen schauplatz an der Tiber ist, zu finden und der hr bibliothekar versicherte, ein solches sei schon seit jahrzehnten nicht vorhanden, denn er habe es nie gesehen. nun sind aber in AGMeissners Apollo 1, september-december 1794, s. 167 ff durch p. Caspar Bauschek, 'mitglied und erster bibliothekar des prämonstratenser-stifts Strahov' einige altdeutsche fragmente abgedruckt: neben stücken aus dem Wilhelm vOrlens auch eines, 'dessen schauplatz an der Tiber ist' (v. 96); das muss dasselbe sein, welches vdHagen sah. wie p. Bauschek angibt, fand er es auf dem bande 'eines lateinischen Herodians, der in Kolmar 1523 in 8° herauskam.' 2 octavblätter, perg., ‘ohne allen absatz beschrieben und oben

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