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lich viel ungenaue reime, obwol X offenbar schon an mancher stelle geglättet hat. 1 derselbe reim von we: sie begegnet innerund aufserhalb der fraglichen partie X 2456. 2609.- widerholtes einsetzen derselben oder nahe verwandter gedanken lässt sich freilich gerade in der pathetischen ansprache an die Minne öfter beobachten, aber die gefühlvolle situation liefs den dichter seiner auch sonst gewohnten weise hier noch mehr nachgeben.

Für die bestimmung der zusätze des bearbeiters X tut C gewis gute dienste, aber K. spricht nach meiner ansicht doch allzu zuversichtlich s. 99 ff alle verse und verscomplexe von X dem originale ab, welche sowol in Čals in P fehlen. über die eingangsverse von X wird auch durch ein endgiltiges urteil nicht ermöglicht. Bartschs vorsichtige äufserung Germ. 24, 19 bezeichnet noch heute den richtigen standpunct der kritik. gunsten der interpolation darf die vollständige reinheit des reimes in den z. 1-46 nicht etwa angeführt werden; denn dieselbe wird in den ersten par hundert versen überhaupt nur selten gestört.

zu

QF 19, CLXX suchte ich die ersten anfänge in der entwickelung des stiles der kunstepik zu gröfserer fülle bei Eilhart aufzuzeigen. diese 'breiten schilderungen' in wahrheit sind es nur die ersten schüchternen ansätze dazu rühren nach K. erst von dem bearbeiter X her. für X 737 ff gibt aber der verf. selbst s. 102 die wahrscheinlichkeit zu, dass C 25, 4 f gekürzt habe. und noch eine dieser stellen, X 6407 ff, wird durch die vergleichung mit der darstellung des Franzosen Thomas als Eilharts eigentum gesichert (Eilh. s. CXLV). leider fehlt uns hier Č zum vergleiche.

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Wenn die rhetorische frage von P 37, 26 Aber was soll ich sagen von den kleidern usw. in Č 77, 21 fast wörtlich widerkehrt: Wer könnte das alles erzählen, wie teure kleider sie haben mochten: so halte ich dies für einen beweis dafür, dass schon die vorlage von PC den romantischen schmuck, die aufführung der einzelnen stoffnamen beseitigt hat. X 176 f gehört gewis die breitere fassung von X Eilhart; an diesen lehnte sich hier Ulrich von Zatzikhoven: 2 Eilh. s. cxcv. z. 1178-80 findet der verf. höchst störend; sie fehlen zwar Č 39, 4, aber der in ihnen enthaltene gedanke ist unentbehrlich und begegnet auch kürzer in P 19, 17 der erschrack der frag hart; ebenso wird X 1383 f gedeckt durch P 22, 23; ferner 1264 durch P 21, 2. 1473-76 scheint mir durch die berührung mit dem Alexander (Eilh. s. cLv) und durch den ausdruck sint in der reimstelle für das original gesichert; 1 2519 f lautete wol bei Eilh. mit im, wan ich hán in liep, sổ enhất er mich niet.

2 herr cand. Schütze machte mich freundlich darauf aufmerksam dass die Bartsch anstöfsige ausdrucksweise z. 706 he wert des kamps von mir gezelt wörtlich widerkehrt in Ulrichs Lanzelet 3923. [vgl. jetzt dessen (Greifswalder) dissertation Das volkstümliche element im stil Ulrich von Zatzikhovens s. 37 ff.]

ebenso 1651-53 durch die parallele der Eneide: vgl. Eilh. CLXXXVII. 1385 soll sich nach K. s. 106 die persönlichkeit des bearbeiters vordrängen, aber ebenso wie hier diz merkit recht heifst es A III 38 nû vernemet, vш 62 nû merchet und auch sonst zeigt A stark subjective wendungen: vIII 3. 66. Ix 15. 63. 69. an der zuletzt genannten stelle bricht dasselbe rhetorische pathos hervor wie in den von K. Eilbart abgesprochenen zeilen 1307-9.

Auch gegen die weiteren erörterungen des verf.s hätte ich noch manches zu erinnern, wenn ich nicht befürchten müste, schon mit den vorstehenden zeilen die geduld des lesers erschöpft zu haben. ich glaubte indes die zweifel und bedenken, welche mir bei widerholtem studium der sorgfältig gearbeiteten und interessanten schrift aufgestiegen sind, um so weniger zurückhalten zu sollen, als mit der annahme von K.s thesen im zweiten teil seiner arbeit alle datierungen deutscher gedichte des x und XI jhs., welche sich ausschliesslich oder wesentlich auf die entwickelung der reimkunst gründen, ins schwanken geraten. Breslau.

F. LICHTENSTEIN.

Der altheimische minnesang von REINHOLD BECKER. Halle, Niemeyer, 1882. VIII und 230 ss. 8°. 6 m.

Der verf., welcher bereits vor einigen jahren, im xx bande der Germania, mit einem aufsatze über Reinmar von Hagenau vor das wissenschaftliche publicum getreten ist, äufsert in diesem buche über den älteren deutschen minnesang ganz neue ansichten.

Reinmar der alte ist nach Becker kein Elsässer, er stammt weder aus einem Strafsburger geschlecht noch aus Hagenau, sondern gehört zu einem österreichischen geschlecht von Hagenau, auf das schon vdHagen hingewiesen hatte. bisher erblickte man in ihm denjenigen dichter, der die höfische modepoesie vom westen nach Österreich gebracht und ihr durch die bedeutung seiner kunst zu unbestrittener geltung verholfen hatte. die ältere volksmässige weise der einheimischen österreichisch - bairischen lyrik war durch ihn verdunkelt und aus den ritterlichen kreisen verdrängt. vielleicht hatte Dietmar von Eist an sich selbst diese entwickelung durchgemacht und war von der einfachen altertümlichen art zu der höfischen, conventionellen, von fremden mustern abhängigen dichtung übergegangen. Becker glaubt dem entgegen erweisen zu können dass 'ungefähr bis zum kreuzzuge Friedrich Barbarossas 1189 die lyrik in Österreich unberührt von den litterarischen wandlungen im westen Deutschlands sich in voller eigenart entwickelte.' die drei österreichischen dichter, den Kürenberger, Dietmar und Reinmar, fasst B. als die vertreter der altheimischen lyrik' zusammen. in sprache, metrik

und inhalt einige sie ein gemeinsames band und trenne sie von den westdeutschen, von der dichtung Hausens und seiner ge

nossen.

Um den character dieses altheimischen minnesangs und seinen gegensatz zu der romanisierenden kunst der westdeutschen sänger nachzuweisen, unterwirft B. die überlieferung einer genauen prüfung und kommt zu dem resultate, dass vielfach die lieder der heimischen lyrik mit denen der westdeutschen gemischt seien. er stellt zu gunsten Reinmars einen förmlichen eroberungszug durch die gedichte von MF an und gewinnt für ihn, den er sich zum überschwänglich verherlichten helden erkoren, reiche beute.

Das ursprüngliche liederbuch BC, welches die lieder Rugges enthält (MF 99, 29 fr, C' 1-5. 13-25) nimmt er fast ganz für Reinmar in anspruch: diesem fallen 31 strophen, die in Minnesangs frühling unter Rugge stehen, zu: MF 99, 29100, 34; 101, 7; 103, 3-34; 103, 35-106, 15; 107, 27-108, 14; 109, 9-35; 109, 36-110, 25. Heinrich vRugge bleiben aufser dem leich nur 17 strophen. aber damit noch nicht genug: auch aus Dietmars, aus Hartmanns sowie aus liedern, welche die herausgeber von MF unter die namenlosen oder in die anmerkungen aufnahmen, scheidet er etliche aus und flicht all das zusammen für Reinmar, 'den jugendlichen genius der österreichischen schule' (s. 136), zu einem neuen dichterkranze, glänzender und kostbarer als der, den er bisher getragen. ihm, nicht Veldeke, nicht Hausen bleibe der ruhm, die form der mittelhochdeutschen lyrik bestimmt zu haben. 'nur das hatte längere zeit geltung was er durch seinen gebrauch geadelt hatte' (164). schon der burggraf von Regensburg ahme ihn nach (75). Hausen lernte 1189 wenige tage bevor er Deutschland verliefs', in dem kreuzheere Barbarossas, das 6 tage die gastfreundschaft des Wiener hofes genoss, Reinmars 'kunst genauer kennen.' im wetteifer mit ihm und in der nachahmung seiner art, seines strophenbaus, seiner sprache leistet Hausen das kunstvollste, was ihm gelungen ist (136). Veldeke babe in Reinmars ton 103, 3 (in MF unter Rugge) gesungen und vielleicht auch die grössere sorgfalt in der reimbindung der österreichischen lyrik entlehnt (164): Reinmar, das sei gleich hier dagegen bemerkt, hat sich zwar nach B.s ansicht gerade in seiner ältesten zeit reime wie wip: lit (103, 20), wip : zit (6, 5) erlaubt (s. 39), aber darüber muss wol Veldeke hinweggesehen haben. in Veldeke 61, 33 lassen, wie B. meint, das lob der minne, der vierhebig stumpfe aufgesang und der ausdruck sælic man Reinmars einfluss vermuten (131 anm.). seit 1190 habe Reinmar den deutschen lyrikern als ein berühmtes haupt gegolten, das der nachahmung wert schien.' Johannsdorf gehe von westdeutscher art und unreinen reimen (aber er war ja kein Westdeutscher, sondern ein Baier!) zu jenen strengen und reineren formen über, die durch Reinmar geschaffen wurden.' bei Heinrich

vRugge zeige sich im letzten tone Reinmars einwürkung. Morungen verbinde in freierer weise provenzalische und österreichische einflüsse (164).

Für Reinmar selbst glaubt der verf. vier perioden seines. dichtens unterscheiden zu können, hauptsächlich durch betrachtung der strophenformen, der sprache und des stils, der metrik: die 'altösterreichische zeit' ohne jeden westdeutschen einfluss, die zeit des übergangs, wo 'Veldeke bereits in den gesichtskreis der Österreicher getreten ist' (der aber seinerseits ja gerade von Reinmar gelernt haben soll!), die zeit des kreuzzuges (1189), der in der geschichte der deutschen lyrik wie kein anderes ereignis epoche gemacht habe, indem er die bisher getrennten verschiedenen richtungen zusammenführte: in dieser periode sei Reinmar von den Westdeutschen, besonders von Hausen abhängig. endlich die vierte, die zeit nach dem kreuzzuge, in welche die gröste zahl seiner lieder fällt.

Der verf. bekennt, so sehr er auch von der herkömmlichen auffassung abweicht, für seine hauptthese auch auf die zustimmung derer zu hoffen, die er bekämpfen muss. er glaubt 'die irrige wissenschaftliche tradition, die wie ein dichter nebel Reinmar umgebe und verhindere dass die grundlegende (!) bedeutung der altheimischen lyrik voll gewürdigt werde', durch seine untersuchungen beseitigt zu haben (s. 200). leider dürfte beides, sein hoffen wie sein glauben, ein triegerisches sein.

KLehrs stellte einmal aufserst witzig zehn gebote für classische philologen auf und darunter auch: 'du sollst den namen methode nicht unnütz führen.' nicht blofs für classische, auch für deutsche philologen kann das gelten, und ohne frage ist auch in unserem fache von hochmütigen recensenten oft dawider gesündigt worden. aber obwol ich meine, man sollte mit dem vorwurf keine methode'! nicht zu freigebig und voreilig sein, auch keine lust verspüre, in den gerügten merkerton zu verfallen, muss ich doch offen aussprechen dass selten ein so fleifsiges gründliches buch zugleich mit so wenig methode geschrieben ist wie das vorliegende von B. alle anerkennung seinem redlichen streben nach wissenschaftlicher erkenntnis und alles lob der ruhe und unbefangenheit, mit der er den meinungen anderer gerecht wird: aber das gebäude seiner ganzen arbeit ist durchaus hinfällig, weil er es auf ganz unzureichendem grunde erbaut hat. Zunächst Reinmar soll der bedeutendste vertreter der sogenannten altheimischen', österreichischen lyrik, er soll ein Österreicher sein.

1 nicht die nämliche rücksicht erweist er der orthographie der namen, deren träger er citiert: er schreibt Müllenhof (durchgehends), Zarnke (s. 54), Diez (s. 8) und Dietz (s. 192 dreimal), Lehfeldt (s. 91) neben Lehfeld, Lachman (s. 202) neben Lachmann, aber wunderbarer weise immer richtig Wilmanns, nie etwa Willmans oder Wilmans. auch meinen namen schreibt er immer richtig, wofür ich aufrichtig dankbar bin.

Für die herkunft Reinmars kommt die bekannte Tristanstelle (v. 4776) in betracht. sind von Hagenouwe, von der Vogelweide geschlechts- oder ortsnamen? jedesfalls ist B.s behauptung nicht richtig an den namen eines geschlechts wird man in der Tristanstelle denken müssen' (s. 3). die anführung der nachtigall von der vogelweide soll das beweisen: Gottfried könne nicht an den kleinen hof Vogelweide in Tirol oder einen anderen in Österreich oder sonstwo gedacht haben. aber von der vogelweide ist überhaupt mit von Hagenouwe gar nicht völlig zu vergleichen: jenes ist ein appellativum, dieses, mag es ort oder geschlecht bedeuten, eigenname. wenn Gottfried Walther die nachtigall von der vogelweide nennt, denkt er eigentlich weder an den ort seiner würklichen, menschlichen geburt, an einen adlichen herrensitz, noch an einen geschlechtsnamen, ihm ist vogelweide appellativum, das den aufenthaltsort der nachtigall bezeichnet. dem entsprechend wird auch von Hagenouwe im bilde Gottfrieds den wohnort der nachtigall ausdrücken. aber nicht sagen lässt sich, ob Gottfried einfach den heimatsort des dichters als wohnort der nachtigall anführt, ob also Reinmar würklich in Hagenau geboren war oder gelebt hatte, oder ob Gottfried den geschlechtsnamen nur bildlich auslegte. auch das Strafsburger geschlecht derer von Hagenau, in welches KSchmidt und ESchmidt den dichter versetzen wollten, stammte doch ursprünglich gewis aus einem ort Hagenau, wahrscheinlich der elsässischen stadt, wie alle namen adlicher geschlechter auf einen stammsitz zurückweisen. und diese örtliche beziehung der namen wurde im 12 und 13 jh. noch sehr lebhaft gefühlt.

Ob von Hagenouwe orts- oder geschlechtsname sei, ist also aus der Tristanstelle nicht zu erkennen. B. irrt, wenn er glaubt, ich hätte mich für eine von diesen beiden möglichkeiten entschieden. ich habe der annahme ESchmidts, das Strafsburger geschlecht sei gemeint, nur die andere entgegengestellt, es sei

ich kann B. nicht zugeben dass sich für ESchmidts annahme einige gründe beibringen liefsen. es ist allerdings ein ansprechender gedanke', dass die beiden bedeutenden dichter der alten reichsstadt Strafsburg entsprossen seien und dass so das lob durch landsmännisches interesse an wärme gewonnen habe, aber es ist eben nur ein gedanke, und wir werden uns hüten, solche gedanken mit objectiven gründen zu verwechseln. als beweis für ESchmidts hypothese soll sich nach B. geltend machen lassen dass gerade der Strafsburger Gottfried den geschlechtsnamen des dichters überliefert, während dieser sonst immer blofs Reinmar genannt wurde. aber ist denn Gottfrieds und seiner leser gesichtskreis so beschränkt gewesen, dass er nicht über die mauern von Strafsburg hinausreichte? sollte der 'localpatriotismus', um auch dies latein - griechische unwort zu gebrauchen, so engherzig gewesen sein, dass man in Strafsburg von dem nahe gelegenen Hagenau und den im Elsass ansässigen geschlechtern nichts wuste? ich hatte (Reinmar und Walther s. 4) betont dass Schmidts Strafsburger geschlecht sich erst im zweiten jahrzehnt des 13 jhs. nachweisen lässt. das ist doch immerhin ein objectiverer grund gegen seine ansicht, als irgend

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