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1473

Zu herberg si hin gingen di potten alle sant.

Der kunig sein ret und freunde hisch zu im da zuhant.
Da si nun fur in kamen, er fraget mangen man,

Waz si nun deucht daz peste; daz wolt er gern verstan.

1474

Er fraget, ob er solte in kunig Etzels lant.

Da rieten si im alle di pesten alle sant,

Bis an alein her Hagen, dem waz es aber leit.

Er sprach: Reit wir gen Heunen, der tot ist uns bereit.

1475

Nun wißt ir wol, her kunig, waz wir ir haben tan.
Des muß wir gen Krenhilden in großen sorgen stan.
Daz macht, daz ich schlug tode Seifrid mit meiner hant.
Wi dorsten wir dann reiten zu ir in Hewnen lant!

1476

Der kunig sprach: Mein schwester lies ab den iren zorn Und ward mit mir gesunet und hat auf uns verkorn, Waz wir ir ie getan, ee si von hinnen reit.

Es sei euch dann, her Hagen, aleine widerseit!

1477

Nun laßt euch nit betrigen, sprach Hagen da zuhant,
Di poten von den Hewnen! Kumpt ir in Hewnenlant,
So mugt ir wol verlisen er, gut und auch den leip.
Ir leit rech an uns gerne des kunig Etzels weip.

1478

Da sprach aus freiem mute der edel kunig Gernot:

Solt wir so lesterlichen auch furchten all den tot?

Daz ir euch forcht, her Hagen, dar umb woll wirs nit lan. Dorst wir dahin nit reiten, daz wer zeglich getan.

1479

Da sprach her Geiselhere: Hagen, ir kuner degen,

Seit ir euch wisset schuldig, so solt ir euch verwegen

Der reiß und bleipt hie heimen, wolt ir euch selbs bewarn, Und laßt mich und di andern da hin gen Hewnen farn!

1480

Des antwurt im her Hagen von Throni zornigleich:
Kein helt ist bei uns allen, ir edler kunig reich,
Der seinen leip tur wagen als ich in noten bas.
Seit ir nit wolt beleiben, mugt wol versuchen das.

1481

Da sprach der kuchenmeister Reinolt, der kune degen:
Der gest, lant unde leute solt ir hie heimen pflegen.
Ir habt nach ewrem willen hie heim vil guten rat.
Nun wisset, das her Hagen daz pest geraten hat!

1482

Dar umb solt ir im folgen, so sprach zu im Rinolt.
Ich waz mit meinem dinste euch ie mit trewen holt.
Ich rat, daz ir beleibet hie heim, traut herre mein,
Und land den kunig Etzel dort bei Krenhilden sein.

1483

Hie heim in ewrem reiche mugt ir in frewden wesen.
Und pfleget land und leute! so mugt ir wol genesen.
Zirt euch mit reicher wate, bewaret ewren leip,
Trinkt met und kulen weine und trewtet schone weip!
1484

Ir habt di pesten speise, so si ie kunig hat,

Di pest, so mans mag finden; ewr sach in wirden stat. Der hochzeit kunig Etzels mugt ir euch wol verwegen Und muget mit den ewren hi heim wol freuden pflegen.

1485

Wolt ir hie heim beleiben, so mugt ir sicher sein;
So gib ich euch gut speise und auch den pesten wein,
Wilpret und gute fische. Her kunig, daz ist mein rat.
Kumpt ir dahin gen Hewnen, nit wol es euch ergat.

1486

Ich weiß, daz euch Krenhilt auf erd wurt nimmer holt. Daz hort ich wol von Hagen, ob ir daz merken wolt. Dar umb beleibt hie heimen! di reis di wurd euch leit. Ich forcht, ir wurt sein innen, waz ich euch han geseit.

1487

Darumb beleibt, ir herren! bewaret leut und lant!
Kumpt ir da hin gen Hewnen, ir lassend schwere pfant.
Ewr sach dort gen Krenhilden nit wol es unb euch stat.
Nun bleipt hie heim, ir herren! das ist mein trewer rat.

1488

Wir wollen nit beleiben, so sprach der kunig Gernot,
Seit uns Krenhild, mein schwester, den iren gruß enpot
Und kunig Etzel selber. Warumb wolt wir daz lan?
Und wer mit uns nit wolle, der mag wol hie bestan.

1489

Da sprach Rinolt: Her kunig, ich wil der erste sein.
Ich wil durch kunig Etzel nit reiten von dem Rein.
Solt ich mir arbeit fugen, seit ichs wol weger han?
Weil ich mein leip mag fristen, so wil ichs gerne tan.

1490

Ich wil auch hie beleiben, so sprach Ortwein, der degen,
Und wil guter gemache hie heimen mit euch pflegen.
Des gleichen tet vil manger und bat si got bewaren,
Di kunig und ir gesinde, da si hin wolten faren.

1491

Der kunig ward erzurnet, da er daz an in sach,
Daz si wolten beleiben und haben gut gemach.
Darumb woll wirs nit lassen, wir wollen an di fart.
Der pfligt vil weiser sinne, der sich gar wol bewart.

1492

Da sprach Hagen von Throne: Es darf euch wundern nicht. Kert euch nit an mein rede, wi mir darumb geschicht!

le doch rat ich mit trewen, daz ir euch wol bewart. Wann wir kumen gen Hewnen, es wurt uns ligen hart.

1493

Seit ir nit wolt beleiben, so sent nach mangem man,

Di pesten in dem reiche, so ir si mugt gehan!
So well wir aus in allen drew tausent guter man.
So kann uns nit geschaden Krenhilden arger wan.

1494

Des folg ich euch gar gerne, so sprach der kunig zu hant.

Da hies man poten reiten in alle seine lant.

Da bracht man guter helde zwelf tausent oder mer.

Di westen nit den jamer und ires todes ser.

1495

Si ritten all gen hofe, waz im waz undertan.

Man gab roß unde harnasch vil mangem werden man,
Di mit in solten reiten da hin in Hewnenlant.

Da brachten si zu samen vil manchen kun weigant.

1496

Da hies Hagen von Throne Dankwart, den bruder sein,
Ir beider helde tausent herbringen an den Rein.
Di brachten mit in alle roß, harnasch uud gewant.
Da kam in da zu dinste vil manig kun weigant.

1497

Da kam her von Arzeie Folker, der spileman,
Da hin gen hof geritten mit tausent guter man.
Di waren wol gewapnet, ir keiner wolt verzagen.
Daz er auch wolt gen Heunen, hies er dem kunige sagen.

1498

Wer nun her Folker were, wil ich euch wissen lan;
Ein edler furst so reiche, im waz auch undertan
Vil manig edler ritter, di mir sein unbekant.
Er waz von Arzedeie ein fidler hoch genant.

1499

Hagen nam tausent ritter, di er het auserwelt,

Fachten in herten sturmen. Da kam manch kuner helt,

Di oft bejagten ere; daz het er oft gesehen.
Dest must man in daz peste in allen landen jehen.

1500

Di potten von den Heunen zu ligen da verdroß,
Si forchten kunig Etzel; sein herschaft di waz groß.
Si namen urlaup alle kunig Etzels dinestman.
Daz want Hagen mit listen, wolt si nit reiten lan.

1501

Er sprach zu seinem herren: Wir wollen daz bewaren.
Si mussen hie beleiben, bis daz wir mit in faren,
Daz si nit vor zu lande hin kumen vor uns dar.

Ob man uns feintschaft truge, werd wir darbei gewar.

1502

So kan sich dort Krenhilde darauf gewarnen nicht,
Daz uns durch iren neide kein arges nit geschicht.
Het si eins argen willen, es tet ir nimmer gut.
Wir wollen uns dort halten vor ir gar wol in hut.

1503

Ir settel, helm und schilde und als ir sturmgewant,
Das si da mit in wolten furen in Heunenlant,
Was in bereitet schone. Sich rustet manig man.
Kunig Etzels fidelere hies man gen hofe gan.

1 504

Da si kamen gen hofe, da sprach der kunig Gernot:
Wir wollen hin gen Hewnen, als Etzel uns enbot
Und auch Krenhilt, mein schwester; in einer kurzen zeit
Woll wir schawen si beide, wi es dort umb si leit.

1505

Wann sol di hochzeit werden? so sprach der kunig reich;
Daz sagt uns hie gar balde, pit ich euch tugentleich.
Des antwurt im der eine kunig Etzels spileman:
Zu sant Johannes tage facht sich di hochzeit an.

1506

Der kunig het den potten auch selber vor verjehen,
Ob si wolten Brunhilde, di edel kunigin, sehen,

So wolt er si hin furen zu ir in ir gemach.
Daz understund her Folker, daz es da nit geschach.

1507

Da sprach er zu den potten, Folker, der degen gut:
Mein fraw, di kuniginne, di ist nit wol gemut.

Dar umb solt ir heint beiten; bis morgen mugt irs sehen.
Di kunigin woltens schawen; da mocht es nit geschehen.

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